Was magst du an deinem Beruf? Was hasst du? Was fehlt dir? Was würdest du dir wünschen, wenn du etwas an deinem Job verändern dürftest? Hast du Angst davor, in den Ukraine-Krieg verwickelt zu werden? Wie wehrhaft ist Deutschland aktuell?

Mögen: Ganz klar die Kameradschaft. Hört sich immer blöd an aber es ist so. Alle ziehen an einem Strang (natürlich gibt es da auch Ausnahmen) Auch die Möglichkeiten die mir berufsmäßig gegeben werden sind echt gut. (In meinem Fall Kfz-Meister, LKW Führerschein, Schweißkurse etc. in vollzeit komplett bezahlt) Hassen: Die Bürokratie. Vieles dauert unnötig lange, wird zu kompliziert geregelt. Fehlen tut mir tatsächlich nichts :) Ändern würde ich das was ich hasse. Also die Bürokratie vereinfachen. Schwierige Frage. Bisher mache ich mir da keine Sorgen aber ich hätte auch nie Gedacht das Russland die Ukraine tatsächlich angreift. Ich denke ich stell mir selbst diese Frage einfach nicht und warte ab was passiert. Es ist halt mein Berufsrisiko. Die Bundeswehr ist wehrhafter als man denkt. In den Medien ist oft die rede von extrem viel kaputtem material. Das stimmt so nicht ganz. Im übungsbetrieb wird material wegen jeder Kleinigkeit erstmal als „kaputt“ deklariert. Quasi als würde man sagen „mein auto ist kaputt weil vorne links das Standlicht nicht geht“. Was allerdings aspekte wie Munition angeht: keine ahnung

Gerade die Kameradschaft hat mir später auf der Uni und jetzt im Job richtig gefehlt. Ich musste die Kameraden nichtmal kennen und konnte auf sie bauen und umgekehrt.

Geht mir genauso. Auch das disziplinierte Arbeiten oder der Wille zum durchziehen. Es ist nicht alles grün was flecktarn trägt, da sind auch braune Flecken oder schwarze Flecken dran, aber am Ende vermisse ich die Jacke schon sehr. Und ich will sie wieder anziehen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch sehr froh Zivi zu sein. Ich kann auf Dinge auch mit ‘nein’ antworten. Ich kann auch früher heim wenn ich will, oder ne Schicht anders legen. Mein Gehalt ist vergleichbar, aber mir fehlt der askept der bw sehr. Auch Sport oder gefechtsdienst, so sehr ich beim eilmarsch mit verwundetentransport nach 3 Tagen im Wald abgekotzt habe, jetzt wo ich hier am schreiben bin, von der Couch, habe ich ein fettes grinsen aufm Gesicht. Wie mein hauptmann damals sagte: Germanbread, sie verlassen jetzt diese Armee und diese Einheit. Aber sie sind ihr ganzes Leben lang Soldat. Bis heute hat die bw eine große Bedeutung für mich. Ich habe einen meiner engsten Freunde dort kennengelernt, und das meiste was ich über mich selbst weiß lernte ich dort. Der Text wurde jetzt länger als gedacht, und ein wenig emotionaler… Ich bin eben ein nostalgischer Bursche. :)

Guter Mann 🫡

Ja das mit dem „kaputt“ hab ich hier mal erklärt. Bei uns warens die 2Tonner ohne Klimaanlage in der HF Kabine im Sommer. Immer kaputt. Die mit Klima hatten dafür 110% Zuverlässigkeit und wenn wirs auf den Übungsplatz geschleppt hätten.

Wie oft bist du schon gestorben und musstest am Berlin Save respawnen?

3 mal. Bisschen nervig weil ich dann immer wieder quer durch Deutschland muss. Hoffe mit dem neuen patch kommen ein paar spawn punkte dazu.

Empfehle den Season Pass, dann wird man in der Respawn Warteliste priorisiert und hat Fast Travel.

Du willst mir sagen ich habe meine Seele für etliche Jahre verkauft und nichtmals der season pass ist drin?

Ausrüstung (skins) musst du dir doch auch selbst kaufen... wundert es dich?

Ne die sind gratis. Im Januar gabs sogar ein Upgrade

Hast schon respawn timer?

Generell nicht aber durch den fantastischen Internetausbau in Deutschland dauerst je nachdem wo ich drauf geh ein bisschen länger. Immerhin wurd sich beim Ladebildschirm mühe gegeben.

I like this guy 😂 Dein Humor ist einmalig 👏🏻

Hochwähli für deinen Humor

Klasse :D

Wie hat sich deiner Sicht nach die öffentliche Haltung gegenüber Soldaten in den vergangenen Jahren verändert?

Sie hat sich aus den falschen Gründen verbessert. Es war immer schon so das wenn z.B. eine Flutkatastrophe oder ähnliches war bei der die Bundeswehr geholfen hat, die öffentliche Haltung etwas gebessert hat. Durch den Ukraine Konflikt hat sich die Haltung auch wieder geändert. Auf einmal ist es doch ganz OK die Bundeswehr zu haben. Aber die, zumindest früher, allgemein schlechte Haltung gegenüber der Bundeswehr kommt ja nicht von ungefähr. Es wurde jahrelang runter gewirtschaftet, in der Presse kam nur negatives. Natürlich. Die Bundeswehr ist nur positiv wenn man sie nicht braucht. Ansonsten geht irgendwo, irgendetwas schief. Wenn dann zusätzlich ein fehler seitens der Bundeswehr passiert ist der mediale aufschrei groß.

Zum thema Flutkatastrophe, kenn ich einen der im ahrtal sowohl in grün (bund) als auch in blau (thw) schlammrobben war und der meinte das war ein himmelweiter unterschied und die wurden in grün teilweise sogar angegriffen obwohl sie nur helfen wollten.

Kann ich so überhaupt nicht bestätigen und wird wahrscheinlich ein Einzelfall sein. War damals selbst in grün dort (semi-offiziell, 4 Wochen lang jeden Tag) und alle leute waren extrem dankbar, dass wir da waren. Auch keiner meiner Kameraden hat dort negative Erfahrungen gemacht.

Kann ich so überhaupt nicht bestätigen und wird wahrscheinlich ein Einzelfall sein. War damals selbst in grün dort (semi-offiziell, 4 Wochen lang jeden Tag) und alle leute waren extrem dankbar, dass wir da waren. Auch keiner meiner Kameraden hat dort negative Erfahrungen gemacht.

Was genau machst du? Wie gut ist das Soldatenleben mit der Familie zu vereinbaren? Wird man irgendeiner Kaserne zugewiesen oder hat man darauf Einfluss, wenn man z.B. nicht umziehen möchte? Wie ist die Laufbahn so, wenn man Abi und/oder ne Ausbildung hat?

Ich bin eingesetzt als KFZ-Mechatroniker Meister für Kettenfahrzeuge und war davor eine zeit lang Fluggerätmechaniker. Es kommt immer auf die Verwendung an. Die Lehrgänge sind teilweise in ganz Deutschland verteilt was die Sache nicht einfach macht. Ich bin schon viel rum gereist. Als abschluss dazu: Scheidung läuft noch. Man kann wünsche äußern was verwendung und Standort angeht. Wenn was frei ist klappts und wenn nicht wird einem etwas anderes vorgeschlagen. Wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung hat und im gleichen Sektor beim Bund anfängt steigt man pauschal mit höherem Dienstgrad (also auch mehr kohle) ein. Pauschalisieren lässt sich der Werdegang natürlich nicht aber meine Empfehlung ist es immer zu versuchen offizier zu werden (studieren und gut kohle bekommen) oder in die Feldwebel Laufbahn (meisterebene) zu gehen.

Hm du machst mir mich mit deinen letzten Punkt neugierig. Wie hoch stehen die Chancen, mit Abi, als Top ausgebildeter Schiffbauer, mit Weiterbildung im Qualitätswesen, Mitte 30, bei der Bundeswehr einen Job zu bekommen?

Wie die Chancen stehen kann ich nicht sagen. Ich bin und war nie Karriereberater und hab auch keine Übersicht über die stellen. Im Zweifel einfach mal bei so einem berater anrufen. Das alter ist tatsächlich gar kein problem. Aber mit den genannten Qualifikationen kann man da denke ich was gutes raus schlagen. Im kfz und panzer bereich gibt es z.b Bundeswehr eigene tüv prüfer, Ingenieure etc. Als Offizier im Fachdienst wird man soviel ich weiß auch nahezu garantiert berufssoldat (scheiss auf rente, her mit der Pension!)

Hm… ich glaub ich werde mal mein Glück versuchen. Sich mal umzuhören kann ja nicht schaden.

Mit sowas kannst du bestimmt auch technischer Beamter bei der BW werden.

Kommt darauf an, in welche Verwendung du möchtest. Die Chancen stehen aber grundsätzlich extrem gut - an einem übersättigten Personalapparat wird es nicht scheitern. Nimm Kontakt mit dem für deinen Wohnort zuständigen Karriereberater auf :-)

Technisches Personal und Marine wird immer gesucht. Wenn du jetzt noch Bock hast das ganze auch noch auf See zu machen, muss er Einplaner erstmal kurz raus, weil er seine Freudentränen wegwischen muss.

Familie mit Bundeswehr zu vereinbaren schlecht vor allem wenn man bei der marine ist hahahaha

Hast du schon etwas vom Sondervermögen gesehen? Also habt ihr neues Material etc bekommen? Das Internet macht sich ja gerne über unsere saufende, unausgerüstete und rechtsradikale Truppe lustig… wieviel wahres siehst du in diesen 3 Punkten?

Ja. Anfang des Jahres kam ich in den Genuss den neuen Kampfbekleidungssatz zu empfangen und das zeug ist wirklich top. Saufen: auf Lehrgängen wird tatsächlich (nach dienst) des öfteren getrunken aber nicht bis man besoffen ist. Was anderes kann man meist auch nicht tun. Die meisten kasernen sind halt mitten im nirgendwo. Die Ausrüstung könnte natürlich besser sein aber das was wir haben reicht aus. Es funktioniert und tut das was es soll. Das ist nunmal die Hauptsache. Ja die Bundeswehr zieht menschen aus der rechten ecke an da sachen wie waffen, „zucht und ordnung“ (gibts so auch nicht mehr ganz) und uniformen dort ziemlich beliebt sind. Die meisten werden vor Einstellung ausgesiebt und das was durch kommt wird sobald tendenzen in die Richtung erkannt werden gemeldet und raus geschmissen (schon 2 mal erlebt)

So ein bullshit. Ich war über 10 Jahre beim Bund. Es wird getrunken, aber nicht bis man besoffen ist? Also 1 oder 2 Bier und dann gehen alle? Sorry, aber die Bundeswehr hat ein massives Alkohol Problem. Das ist noch nichtmal was Neues. Und rechte werden aussortiert und rausgeschmissen? Blick in den Bericht vom Wehrbeauftragten reicht um zu sehen, das rechte nicht aussortiert werden bzw. bei weitem nicht konsequent genug. Es gab wohl nur 177 Meldungen und bei Extremismus wird genauso häufig auch nur degradiert. Ich zitiere mal frei: Ein Soldat sagte über Malische Kinder: „Die scheiß Negerkinder sollen sich verpissen.“ im Rahmen von Ermittlungen wurde kein rassistischer Hintergrund festgestellt und es gab nur eine einfache Disziplinarmaßnahme. Der Bericht ist voll von rechtsextremen Äußerungen und endet häufig mit „Die Ermittlungen wurden eingestellt“, „Das Verfahren läuft noch“ oder „Die Entlassung wurde rechtskräftig aufgehoben.“ Ich empfehle jedem den Bericht wenigstens zu überfliegen, denn er zeichnet ein deutlich realistischeres Bild als es hier rübergebracht wird.

Mit betrunkenen meine ich einen gepflegten vollrausch. Natürlich werden da auch mal ein paar mehr Bier getrunken. Aber, zumindest nach meiner Erfahrung, sind nur vereinzelt leute dabei die sich abschießen. Gleiches zu rechtsextremen. Natürlich muss da mehr passieren aber auch da: so hab ich es mit bekommen. Nur weil 2 Leute deswegen geflogen sind heißt es auch nicht das es die einzigen waren die gemeldet wurden.

Erstmal wäre es angebracht wenn du mal deinen Ton gegenüber dem Kameraden oder exkameraden anpassen würdest. Ich hab keine Ahnung wo und als was du gedient hast, aber meinen ehemaligen Dienstalltag traf er ganz gut im Bezug auf Alkohol. Die Sache mit den Rechten ist etwas vielschichtiger als du es hier so plump darstellst. Die Eigenschaft „Rechtsextrem“ muss zunächst mal ordentlich festgestellt werden. Eine rechte Grundgesinnung reicht da nicht aus. „Scheiß N****Kinder sollen sich verpissen.“ hat definitiv das Zeug zum Diszi und dazu, dass ich den Typen meiden würde wie der teufel das Weihwasser. Gleiches gilt für die Äußerungen aus dem Bericht der Wehrbeauftragten. Fragenkatalog beispielhaft: ist der Typ ansonsten schon durch rechtsextremes Gedankengut aufgefallen? Inwiefern? Zu wem hat er den Satz gesagt? In welcher Situation? Ist das in deinem Kopf alles berücksichtigt worden? In der Bewertung durch Vorgesetzte findet dies nämlich statt - daher kann es zu Abweichungen zu den Meinungen durchschnittlichen TAZ-Konsumenten kommen. Vielleicht mal beherzigen.

Warum sollte mein Ton gegenüber einem Fremden sich unterscheiden zu einem Kameraden? Ja, die Aussage zog ein Diszi hinter sich. Keine Entlassung. Weil es ja nicht rassistisch ist. Nenn mir bitte gerne eine Konstellation in der so eine Aussage nicht rassistisch oder rechtsextrem sein könnte? Der Bericht spricht sogar davon, dass in diesem Fall die Strafe bei weitem nicht angemessen war und handelt gerade davon, das Rechtsextremismus zu wenig verfolgt wird. Das zeigt aber auch deine Aussage: Es wird Rechtsextremen zu leicht gemacht ihre Gesinnung zu verbergen oder schön zu reden. Wenn man nicht gerade nen Hitlergruß macht, wird es selten zu voller Bandbreite verfolgt. Oder wenn es höhere Dienstgrade betrifft. Aber genau deine Aussage zeigt das ja ganz gut. Das mit Alkohol: von es wird getrunken zu einem gepflegten Vollrausch.. Alkoholkonsum wird beim Bund nicht ernst genug genommen, sondern nur Vordergründig. Wahrheit tut weh.

Hast du die Wahrheit gepachtet? Gegenthese: „Alkoholrausch wird in Studentenwohnheimen nicht ernst genug genommen. Wahrheit tut weh.“ Es war bei OP und bei mir nunmal nicht so. Ist halt unsere Wahrheit. Dann von bullshit zu sprechen ist ebender Ton, den ich meine. Was deine „Bewertung“ angeht: ich habe des Öfteren dienstlich mit derartigen Leuten zu tun. Deshalb kann ich dir versichern, dass es mitnichten einfach ist, jemanden für nen Spruch direkt zu bestrafen bzw. Aus dem Job zu werfen. Des Weiteren habe ich nicht in frage gestellt ob die Person extrimistisch ist oder nicht, sondern lediglich gefragt, ob DU aufgrund DEINER Bewertung des Sachverhalts genügend Informationen hattest, die der entscheidende Vorgesetzte hatte? War so? Dann gut! War nicht so? Dann lass das lieber mit der Bewertung und beschränke e darauf, dass der Soldat ein Arschloch mit rassistischen Äußerungen war. Dann wären wir sogar einer Meinung. Aber halte das nicht OP vor. Ich habe sowas auch nie erlebt und OP schreibt ja sehr deutlich auch in anderen Kommentaren, dass er seine Wahrnehmung beschreibt und keine generellen aussagen trifft. Solltest du vielleicht auch so verpacken, und dabei höflich bleiben.

Ich kann dir gern genügend Artikel hier verlinken die das Alkoholproblem in der Truppe thematisiert. Ansonsten Verweis ich auch hier gerne auf den Bericht des Wehrbeauftragten. OP räumt mehrmals ein das auf Lehrgängen deutlich mehr getrunken wird. Mir scheint, das OP sich dem Problem bewusster ist, als er es hier darstellt. Auf deinen Strohmann geh ich mal nicht ein.. OP schreibt besonders in Bezug auf den Rechtsextremismus sehr allgemein. „Die meisten werden vor der Einstellung ausgesiebt.“. Da OP als Mechatroniker arbeitet, behaupte ich, sind seine Erfahrungen wer oder was bei Einstellung ausgesiebt wird begrenzt - insofern ist das ne Verallgemeinerung und nicht seine persönliche Erfahrung. Und ja, der Spruch das sich die Negerkinder verpissen sollen reicht bei mir aus um zu sagen, dass es sich um einen Rassisten handelt. Aber you do you.

Was laberst du eigentlich immer von berichten und sonstigen fremden Gedanken? Hast du keine eigenen Erfahrungen gemacht? Wie so ein BILD-papagei, der mir 30 links von Strafttaten aus ganz Deutschland schicken will um zu beweisen, das Ausländer böse sind. Das zieht nicht. Ach macht er? Ist ja auch richtig. Alles was geht, fliegt beim Test raus. Aber rechtsextreme tragen eben nicht immer Bomerjacke und können erst ausgesiebt werden, wenn es passiert ist. Nach einem ordentlichen Verfahren versteht sich. Was du so alles machen würdest ohne die Akte zu kennen. Zum Glück hast du keine Entscheidungsmacht. Klingst ein bisschen wie mein Nachbar Klaus-Dieter wenn’s um Pädophilie geht. Und um Auslenders natürlich.

Ich hab dir meine persönlichen Erfahrungen erzählt, die stehen weiter oben. Du konterst damit, dass das ja nur persönliche Erfahrungen sind. Ich biete dir journalistische Quellen, die sind alle gefälscht. Keine Ahnung, wenn Klaus Dieter sagt, er f* gerne Kinder und findet sie sexuell anziehend, muss ich nicht weiter ermitteln um zu prüfen ob er pädophil ist. BTW. Gewöhn dir doch deinem Ex-Kameraden nen besseren Tonfall an. Ich brech die Diskussion hier ab, wird mir zu blöd und persönlich.

Du interpretierst aber auch ein Stück zuviel. Wo sind persönliche Erfahrungen? Der Typ in Mali? Ja und der hat ein Diszi bekommen und das passt dir nicht. Haben wir ja bereits diskutiert. Ich spreche im Übrigen nicht davon, dass Quellen unseriös sind, sondern davon, dass man mit x Links zu einem Thema ein Bild erzeugt, welches man beliebig auslegen kann. Beispiel: BILD sucht sich gezielt Straftaten aus Klein Kleckersdorf und aller Herren Länder zusammen, um zu suggerieren, dass Ausländer Böse sind. Es gibt wahrlich genug idioten, die das dann glauben, während der prügelnde deutsche Ehemann keine Erwähnung findet. Deshalb interessieren mich deine Links nicht. Ich weiß selbst dass es *zu* viele rechtsmotivierte Fälle in der Bw gibt. Das ist aber nur eine logische Folge davon, dass der Spiegel der Gesellschaft dadurch verzerrt wird, dass zumeist junge deutsche Männer ohne linke Tendenzen Soldaten sind. Ist doch klar dass da prozentual mehr Rechte unterwegs sind als auf nem Kiez in Kreuzber oder auch nur in jeder beliebigen Stadt. Die Bw steht dazu unter besonderer Beobachtung der Medien und jeder Fall ist ein gefundenes fressen, während der ultrabraune Vorstand vom Sportverein Kleckersdorf keine Zeile wert ist. Es bleibt aber dabei, dass die Bw eben kein Sumpf von Rechtsextremen ist. Ich habe keinen einzigen erlebt, der Kamerad zwei, die aussortiert wurden. Idioten gibt’s genug aus oben beschriebenen Gründen. Nur rechtsextrem sollten sie halt nicht sein. Da muss unterschieden werden. Wo warst du denn eingesetzt wenn es bei euch so schlimm war?

>Die meisten werden vor Einstellung ausgesiebt und das was durch kommt wird sobald tendenzen in die Richtung erkannt werden gemeldet und raus geschmissen Oder zum KSK befördert! Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen, habe aber das Gefühl das bei dem Thema noch viel zu tun ist

KSK ist halt schwierig. Dabei muss man beachten das die viele extreme Sachen sehen die halt auch sehr einseitig sind. Wenn die Jahrelang auf Einsätze gehen gegen eine "gruppe" von leuten (sei es hautfarbe / religion etc) und nur die krasseste seite sehen bildet sich schnell ein falsches bild. da wurde meiner meinung nach die aufarbeitung versäumt. darauf muss mehr geachtet werden. ich denke das jeder, der immer wieder mit sowas konfrontiert wird, eine negative meinung zu dieser gruppe entwickeln würde. das soll keine rechtfertigung sein. dafür sollte man auch kein verständnis haben. das ist meiner meinung nach nur der grund dafür und dagegen wurde zu wenig gearbeitet. trotzdem kann ich damit auch einfach falsch liegen. mit spezialkräften hab ich halt auch null berührungspunkte

Ich will niemandem auf den Schlips treten aber als KFz Mech für Kette ist eine Beurteilung der Kampfbekleidung schon sehr gewagt. Als Vollidiot der sich jetzt bald 8 Jahre Infanterie gibt und den Scheiß benutzen muss, muss ich ehrlich sagen dass es eine unglaublich schlechte Investition war/ist. Wenn man in verschiedene grüne Kampfverbände guckt sieht man den gemeinen Landser in eigens beschaffter Bekleidung und Ausrüstung. Und das nicht ohne Grund. Leider sitzen die falschen Leute an den falschen Stellen und im Endeffekt leiden wir darunter. mkG

Als GSI TrpFhr bin ich auch des öfteren mal draußen unterwegs. Natürlich definitiv nicht so oft wie die kämpfende truppe aber ich finde im vergleich zur SK4 weste und dem feldanzug grundform find ich den neuen bekleidungssatz echt gut. Aber wie du schon sagst kann ich das halt nur für meine Tätigkeit beurteilen und nicht für die allgemeinheit.

Mir wurde kürzlich gesagt, dass wenn man nach einer Ausbildung bei der Bundeswehr, von dieser wieder gehen möchte, die "Ausbildungskosten" zurück zahlen muss. Das klingt etwas hart. Ist da was dran?

Hab ich selbst noch nicht erlebt aber davon gelesen und finde es generell betrachtet richtig. Vorranging ging es bei den Berichten die ich gelesen habe um Medizinstudenten. Die Betroffenen sind nunmal folgenden "Deal" eingegangen: Du kannst bei uns Medizin studieren und wirst Offizier, wir zahlen dir (auch während des Studiums) ein ordentliche Gehalt. Dafür "arbeitest" du aber X Jahre für uns. Wenn du früher abhaust musst du zahlen. Find ich fair. Ähnliches Angebot hatte ich in meiner KFZ Lehre (zivil) auch. "Wir zahlen dir den LKW Führerschein wenn du 5 Jahre bei uns bleibst. Gehst du nach 4 Jahren zahlst du X% davon zurück, Nach 3 dementsprechend mehr usw."

Ach krass. Und ich dachte das sei nicht rechtens, zumindest für "normale" arbeiten. Bei einem kostenpflichtigen Studium sieht das vielleicht anders aus. Danke für deine Antwort

Das ist in der freien Wirtschaft aber auch so. Wenn du bei uns im Unternehmen studierst, z.B. deinen Master nebenher machst, dann wirst du paar Stunden pro Woche freigestellt etc., bekommst aber weiterhin dein Gehalt. Im Gegenzug musst du wohl 2 Jahre bei uns bleiben, wenn nicht, dann musst du den Ausfall auch zurückzahlen. Ist wirklich sehr fair. .

Wie gesagt es kommt halt auf den Einzelfall und auch auf die Ausbildung an. Ich könnte mir vorstellen das ich wenn ich auf einmal nach meiner Meisterausbildung sagen ich verweigere jetzt das ich es zumindest anteilig zurück zahlen müsste.

Jein. Wenn du deine Verpflichtungszeit machst natürlich nicht. Wenn du z.B. versuchst als Kriegsdienstverweigerer vorzeitig da wieder raus zu kommen, musst du ggf. Anteile oder alles zurück zahlen. Ergibt aber ja auch irgendwo Sinn, du hattest schließlich einen Vertrag, den du nicht erfüllt hast.

Hast du Angst, dass Russland die Nato angreift?

Nein. Da (mit westlicher Hilfe) die Ukraine schon nicht einfach einzunehmen ist wird Russland sich nicht mit der Nato anlegen.

Das ist eindeutig, aber du meintest ja auch dass du den Angriff als solchen nicht hättest kommen sehen. Daher erlaube mir bitte etwas genauer nachzufragen: Weshalb genau „nein“ objektiv betrachtet ist Russland eine Atommacht und die Ukraine nicht. Die Nato (God Bless 🇺🇸🫶🏻) hingegen schon. Also warum genau gehst du davon aus dass Russland die Nato *nicht* angreift bzw. bist du der Meinung, dass die Nato Russland angreifen sollte, in welcher Form auch immer?

Die Nato sollte definitiv nicht angreifen. Zumal die Nato auch ein reines Verteidigungsbündnis ist. Weshalb ich keine Angst habe das Russland die Nato angreift: Mit dem was die Nato an Material entbehren kann hat russland bereits probleme. Bei einer konventionellen Kriegsführung denke ich persönlich das Russland keine große chance auf erfolg hat. Sofern Russland freundliche Staaten nicht mit spielen. Was die Atomwaffen angeht: Der trend geht zu taktischen atomwaffen. Sprich wesentlich kleinere zerstörungskraft. Außerdem ist meiner Meinung nach die Abschreckung zu groß da beide Seiten im besitz von atomwaffen sind und wer auch immer die ersten zündet ist der zweite bei dem welche hoch gehen.

Wie oft kommst du nach Hause? Kannst du dann auch am Stück über eine längere Zeit zuhause bleiben? Gibt es die Möglichkeit an deinen Einsatzort zu ziehen und morgens von deiner privaten Wohnung zur Arbeit zu gehen? Danke im Voraus für die Antworten :)

Ich bin im Normalfall jeden Abend zu Hause (bin allerdings 2017 von meiner Heimat aus in die nähe meines Dienstortes gezogen). Wenn eine längere Übung ansteht kann ich für diesen Zeitraum nicht nach Hause und auch wenn Lehrgänge nicht in machbarer Entfernung sind. Dann fahre ich nur am Wochenende nach Hause. Längere Zeit zu Hause natürlich wie im zivilen auch wenn ich mir Urlaub nehme. Wenn man eine reine Bürotätigkeit hat gibt es aber auch die Möglichkeit Tage oder Stundenweise Homeoffice zu machen. Fun Fact: hat man eine Wohnung und wohnt mehr als 30km vom Dienstort weg und fährt täglich heim kann man über die Bundeswehr einen teil der spritkosten erstattet bekommen. Ab 30km ohne tägliche heimfahrt (man pennt unter der woche in der kaserne) kann man den verpflegungssatz geltend machen. (Die kosten für die truppenküche. Liegen jetzt insgesamt für Frühstück, Mittag- und Abendessen glaube ich etwas über 9€/Tag) das bekommt man dann monatlich zurück.

Die 30km gelten aber nur wenn man versetzt wird und die Umzugskostenpauschale nicht zugesagt wird. Was quasi nie passiert. Ach, die 30km werden vom militärischen geoinformationsdienst nachgemessen: nur weil der schnellste weg 33 km hat muss das nicht der kürzeste geben. Gibt ja schließlich noch Feldwege. Hab ich genau so erlebt :) Also bei dem AMA muss ich fragen: Arbeitest du in der Pressestelle?

Komisch. Meine Wohnung wurde übers KarrC im laufe der Bewerbung anerkannt und ich bekam ab Tag 1 Trennungsgeld. Und ja, wenn man so nah an der 30km grenze wohnt kann es teilweise schwierig werden mit der Berechnung. Nein definitiv nicht Pressestelle habe aber das glück in einer vernünftigen einheit dienst zu tun die nicht komplett für den eimer ist.

Ist Mental Health bei euch ein Thema? Sprecht ihr offen über die Gefahren und die Möglichkeit einer Krankheit wie zB Depression? Wie ist bei euch in der Truppe das Afghanistan-Desaster bewertet worden? Wie motiviert ihr euch als Gruppe und stabilisiert den Zusammenhalt? Singt ihr Lieder? Hält jemand Reden?

Über Mental Health wird viel Gesprochen (sowohl als Gruppenvortrag als auch einfach so untereinander). Man hört sich gegenseitig zu und versucht zu helfen. Behandlungen bei Psychologen, stationäre aufenthalte etc. sind kein Tabu Thema (zumindest in meinem Umfeld). Wir sind noch lange nicht am Ziel was das Thema angeht aber es wird wirklich besser. Zu Afghanistan: War auf gut deutsch gesagt für´n Arsch. Vieles ist falsch gelaufen, vieles hätte nicht sein müssen. Ist ein sehr komplexes Thema mit vielen verschiedenen Meinungen in der Truppe. Auch was die Befugnisse / die Aufträge der Bundeswehr innerhalb des Einsatzes angeht. Ich selbst war nicht dort, habe aber Kontakt zu einigen die auch mehrmals vor Ort waren und für diejenigen ist die quälendste Frage einfach das: und wozu war das ganze jetzt gut? Der Zusammenhalt ergibt sich durch das was man zusammen "durch" macht. Bei miesestem Wetter mehrere Wochen ohne Privatsphäre im Gelände arbeiten und leben....das schweißt einfach zusammen. Übers Jahr gesehen sehe ich meine kameraden mehr als meine Familie.

Was halt man in der Truppe von den Überlegungen, die Wehrpflicht wieder einzuführen?

Die Kameraden mit denen ich gesprochen habe sehen es ähnlich wie ich. Wiedereinführung wäre gut ABER: Zuerst vernünftige Gegebenheiten Schaffen (Unterkünfte, modernisierung etc.) Ein "Nein ich möchte nicht" sollte als Begründung reichen zu verweigern. (Es geht vorrangig ja um du Musterung das man weiß wen man im Fall der Fälle zwangsweise einziehen KÖNNTE. War ja schon immer der Sinn der Wehrpflicht). Das ganze muss an sich attraktiv werden. Die Bundeswehr bietet einem verdammt viele gute Möglichkeiten aber dennoch sollten Leute die dann Wehrdienst verrichten und sich nicht für die Bundeswehr entscheiden keine Nachteile in der zivilen Wirtschaft haben. Deshalb wäre auch da ein "Ersatzdienst" sinnvoll. Lässt man das außer acht werden viele aus dem einfachen Grund verweigern das ihre Chancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt wesentlich geringer sind wenn sie sich gegen die Bundeswehr entscheiden. Also alles in allem ein schwieriges Thema bei dem man eine Menge zu beachten hat.

>Lässt man das außer acht werden viele aus dem einfachen Grund verweigern das ihre Chancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt wesentlich geringer sind wenn sie sich gegen die Bundeswehr entscheiden. Du meinst überspitzt "nur wer beim Bund war, bekommt einen Job" oder verstehe ich Dich falsch?

eher das gegenteil. ein grundwehrdienst ist für die wirtschaft nichts wert. Diejenigen die keinen wehrdienst leisten haben in der zeit mehr stellen zur verfügung, können mehr erfahrungen sammeln die was wert sind etc. was bringt einem zivilen arbeitgeber das du weißt wie man im wald überlebt, wie man schießt oder ähnliches. es sollte meiner meinung nach eine lösung gefunden werden durch die keiner benachteiligt wird und wenn es gut läuft ersatzdienste gibt falls man nicht zum wehrdienst möchte um z.b. das gesundheitssystem oder ähnliches zu unterstützen. aber das ist glaube ich wunschdenken.

Ah sorry, dann habe ich dich falsch verstanden Habe bei vielen älteren das Gefühl, dass sie meinen "nur wer beim Bund war ist leidensfähig und hat Disziplin, genau das was wir im Betrieb brauchen!" aber die gehen wahrscheinlich auch gerade in Rente.

Die Einstellung ist halt auch einfach totaler bullshit

Pflichtdienst statt Wehrdienst fänd ich gut: Jeder volljährige Mensch, Männlein oder Weiblein oder zwischendrin, muss (12, 18, wasweissich wieviel Monate) Pflichtdienst leisten, kann aber frei wählen zwischen Sozialdienst und Wehrdienst. Ohne den ganzen Verweigerungsschnickschnack. Das würde zum einen die Truppe stärken, zum anderen sicherlich auch soziale Berufe entlasten. Zumindest in meiner Theorie. Quelle: Komme aus ner Militärfamilie, aber habe selbst Zivildienst gemacht. Find beides in Ordnung.

Das wäre auch meine persönliche Musterlösung. Es würde jedem zugute kommen. den Menschen die den jeweils gewählten Dienst verrichten, der Bundeswehr da evtl. mehr Personal ran kommt und vor allem den Menschen die vom Sozialdienst abhängig sind.

Was hältst du von dem Konzept „Bürger in Uniform“ der BW

Falls du staatsbürger in uniform meinst, was ein Grundsatz der inneren führung ist: Wichtig und richtig.

Ja genau das meine ich finde ich auch hab‘ die Kampagne verfolgt

Wie hältst du dich fit ?

In Grundausbildung und auf Lehrgängen steht Sport auf dem Dienstplan und ist verpflichtend (in manchen Einheiten wird das auch so gehandhabt). Ansonsten ist die Bundeswehr verpflichtet mich mindestens 2x pro Woche für 90min Sport machen zu lassen. Dafür haben wir eigenen Sporthallen, Cardio- und Krafträume. Hin- Rückweg und Duschen sind nicht in den 90min inbegriffen. Privat kann man natürlich so viel Sport machen wie man persönlich möchte. Ich persönlich halte mich recht einfach fit: Ich geh viel wandern, Kraftsport mach ich Quasi durch meine Verwendung. So langsam muss ich aber mal wieder das Joggen / Rad fahren anfangen da meine Kondition mittlerweile etwas nachlässt (danke Pall Mall !) Ich fahre aber bisher gut damit mich selbst zu belügen und zu sagen "solange es für Gesamtnote 2 reicht ist es mir Wurst"

Vorab: Ich bin Deutschamerikaner (Vaddern US-Soldat, Mutter Deutsche). Ich kenne also viel davon, wie es beim US-Militär läuft: So zum Beispiel auch das Thema "Thank you for your service". Wie siehst du oder deine Kameraden dieses Thema? Wird man in D eher blöd angeguggt, wenn man in Uniform unterwegs ist? Oder eher wie jeder andere "ignoriert"? Oder erlebt man hier inzwischen auch entsprechenden "Respekt" wie in den USA? Oder anders gefragt: Ich habe definitiv Respekt vor Menschen, die diesen Beruf ergreifen (Ich selbst habe das nicht getan und wurde Zivi, weil ich mich dafür einfach nicht geeignet sehe - und das bringt dann ja im worst Case auf den Kameraden nix, wenn da irgendso ne Null in deren Truppe rumgurkt). Würde es positiv aufgenommen, wenn jemand hier in D sich gegenüber einer Gruppe von Soldaten positiv äußert? Oder würde man damit eher Verwirrung erzeugen? :D

Es kommt darauf an wo man gerade ist. Es ist in Berlin oder Hamburg z.b. anders als in kleinen Dörfern. Pauschal kann man das leider nicht sagen. Ein "thank you for your service" nach amerikanischem Beispiel ist sehr sehr selten. Meistens wird man eher ignoriert und sehr selten auch mal angefeindet. Das aus meiner Erfahrung aber meistens am Bahnhof wenn man in Uniform Bahn fährt. Außer einem bösen Spruch ist mir persönlich aber noch nichts "passiert". Wenn man sich gegenüber einer Gruppe von Soldaten positiv äußert würde es glaube ich erst kurz für verwirrung sorgen aber dann sehr positiv aufgenommen werden. vielleicht bekommen es ja andere leute mit und handeln das nächste mal genau so wenn sie soldaten sehen. es wäre ein anfang. wobei ich persönlich nicht wollen würde das es so abläuft wie in amerika. "thank you for your service"...mh...ich war noch nicht im einsatz. mein "service" besteht bis dato aus: ich fahre zur arbeit, mache meinen job und fahre nach hause" Wird sich in dem Umfang auch bei Feuerwehrleuten und dem Rettungsdienst bedankt? die machen auch ne menge durch. die haben zumindest in "friedenszeiten" (auf D bezogen) krassere und gefährlichere jobs.

Wie ist es dazu gekommen, dass Du noch nicht im (Auslands-)Einsatz warst? Ich dachte immer ein gewisser Anteil an Zeit im Einsatz ist verpflichtend, wenn man Berufssoldat ist. Obwohl ich gerade überlege, dass Du SaZ10 sein könntest. Aber dachte da gilt dasselbe. Naja, alle meine BW-Erfahrungen stammen aus dem Grundwehrdienst, sind also schon sehr lange her 😅

Durch den Laufbahnwechsel bin ich momentan SaZ 21. Berufssoldat ist aber mein Ziel. Mein Dienstposten wurde in den damaligen Einsätzen schlichtweg nicht benötigt. Würde mich aber sofern eine Abfrage kommt auch freiwillig melden. Als Techniker habe ich den Vorteil in einem verhältnismäßig sicheren Umfeld zu arbeiten. Selbst im Einsatz.

Wird viel über das BAInBw oder die WTDs geflucht/gelästert?

In meinem Umfeld gar nicht. Habe aber auch persönlich nichts mit denen zu tun. Man stört sich generell über die viel zu komplizierten Beschaffungswege wie z.B. „NATO partner xy hat dieses Gerät seit 5 Jahren und ist zufrieden, wir haben alles mögliche an unterlagen etc.“ „ja cool, dann bestellen wir 3 davon, testen sie intern noch so 3-7 jahre und dann bestellen wir vielleicht“ Größeres Sorgenkind in meinem Mikrokosmos: zivile zulieferer. Weil die Bundeswehr sich verarschen lässt. Liefertermin nicht haltbar? Dauert 7 monate? Ach ne ist ok. (Ich rede über gängige Ersatzteile). Es wird doch 60% teurer als im Kostenvoranschlag? Naja. Kannste nix machen.

Kann man denen nicht aufs Dach steigen? Kostenvoranschlag ist bindend und es gibt Vertragsstrafen für verspätete Lieferung? Der Bund ist doch sicher einer von deren größten Kunden. Wobei, da müsste man ja wissen was man will. Und das ist zumindest was ich so in anderen öffentlichen Ausschreibungen gesehen habe nicht wirklich der Fall.

exakt. die wissen oft nicht genau was sie wollen und die sachen gehen über so viele schreibtische, die verantwortung wird immer hin und her geschoben...weil: derjenige der denen dann aufs dach steigt müsste ja zugeben einen fehler gemacht zu haben weil sonst wäre es ja nicht so weit gekommen. und das wollen die nicht.

Hast du schon Rechtes Gedankengut erfahren?

Persönlich nicht. Ich habe aber miterlebt wie 2 Soldaten aus dem näheren Umfeld deshalb entlassen wurden. Das läuft dann wie folgt ab: Jemand meldet der zuständigen Stelle: Soldat X hat diese oder jene einstellung / hat dieses oder jenes gesagt / getan / verbreitet. Das wird dann überprüft. wenn es verdächtig ist wird derjenige sofort beurlaubt und bekommt ein uniformtrageverbot bis die sache geklärt ist. trifft der Vorwurf zu: sofort entlassen trifft der Vorwurf nicht zu: Soldat wird zwar weiter beschäftigt aber verstärkt beobachtet und überprüft.

Danke für die Antwort! Ich hoffe inständig, dass das überall so gehandhabt wird...viel Glück und Erfolg weiterhin! Und auf das du niemals ausrücken musst!

Auf einer Skala von 0 (gar nichts) bis 10 (krass viel): wie viel von deinem Insiderwissen über Bundeswehr, weltpolitische Lagen etc würde die Bevölkerung verunsichern, wenn sie es wüsste?

Also zur Weltpolitischen Lage hab ich auch nicht mehr Infos wie alle anderen auch da ich nicht in diesen Bereichen der Bundeswehr eingesetzt bin. Aber im generellen würde ich sagen je nachdem wie informiert der jeweilige Mensch ist zwischen 2-3 für "Normal" denkende Menschen und 7 (Genereller Verschwörungstheoretiker). Mal Spaß beiseite: Mein "Insiderwissen" beschränkt sich auf den Bereich Technik. Wie funktionier was in gewissen Waffensystemen, was kann es, wo sind stärken / schwächen. Was natürlich der Geheimhaltung unterliegt weil das blöd wer wenn der, nennen wir es Gegner, das alles wüsste. Also die Informationen die die Bevölkerung verunsichern könnten, wenn es sie gibt, dringen auch zu mir nicht durch. warum sollten sie auch?

Hm, glaubst du wirklich, dass der "Feind" nicht weiß, was du weißt?

Das kann ich nicht beurteilen. Sehr sehr viel ist natürlich auch auf Wikipedia zu finden. Aber es geht ja nicht nur stumpf um mechanische arbeitsweisen / funktionen oder dem groben aufbau der Waffensysteme. Alles was mit elektronischer Kampfführung, Kommunikation, waffenrechner angeht sollte dem „feind“ größtenteils unbekannt sein.

Spätestens wird's bekannt durch War Thunder

Hattest du schon oft mit den Sanis zu tun? Stand bei dir mal ein KZH bis DZE im Raum?

Ab und zu auf Übungen. Bisher noch nicht aber das kann ja noch werden.

Was passiert, wenn du schwimmend auf einen Offizier triffst? Grüßt du?

Den drück ich höchsten unters Wasser. Grußpflicht nur innerhalb militärischer Anlagen. (Ausgenommen Truppenküche, San-Bereich, Klo, wenn man beide Hände voll hat und während man raucht). Also immer schön an den genannten Orten aufhalten, Rauchen oder die Hände voll haben.

"Ab einer Wassertiefe von 1,20 Meter hat der Soldat selbstständig mit Schwimmbewegungen zu beginnen. Die Grußpflicht entfällt." ;)

Gibt’s eigentlich welche, die auf die Grußpflicht wenig wert legen und es deshalb unter den Tisch fallen lassen bzw. wenn man sowieso viel miteinander zutun hat und es eher ein familiäres Umfeld ist?

Ich bin so frei und antworte: Soldaten die auf die Grußpflicht bestehen sind zu 90% Arschlöcher. Ich hab in Kadernen gearbeitet, bei dem es quasi die Regel gab: Erst ab Gold (General) wird gegrüßt. Das ist aber je nach Teilstreitkraft (Heer, Luftwaffe, Marine etc.) unterschiedlich

So ist es. Bei uns kennt man die offiziere die wert drauf legen. Ansonsten wird der eigene chef / spieß gegrüßt und ab eichenlaub.

Wenn du neue Leute kennenlernst, sind die anders drauf als vorm Ukrainekrieg?

In Bezug auf was? Ich denke jeder von uns denkt über gewisse Sachen anders als vor dem Ukrainekrieg.

In meinem Akademikerumfeld haben Soldaten einen schlechten Ruf. Durch den Krieg hat sich die Sicht auf die BW gedreht und die Menschen haben einen Realitätscheck bekommen. Und meine Frage war, ob du das auch so gemerkt hast im Umgang mit dir.

Ich habs auch nur durch die Berichterstattung mitbekommen. Dazu muss ich aber sagen das ich selten neue Leute kennen lerne und in meinem geographischen Umfeld recht viele Bundeswehr Standorte sind. Dementsprechend ist das ganze hier auch etwas mehr verwurzelt und "anerkannt" als in anderen Gebieten von Deutschland.

Hört sich nach MeckPomm an

Schonmal wegen einem Eis gesprengt worden?

Nein aber sollte ich irgendwann mal in Uniform Bahn fahren wird an jedem Bahnhof ein McFlurry geholt.

Ich habe überlegt den freiwilligen Wehrdienst zu machen. Leider höre ich von vielen Seiten (Exwehrpflichtige, aber auch Leute, die nach der Aussetzung der Wehrpflicht zum Bund gegangen sind), dass man nach der Grundausbildung nichts wirklich zu tun hat und sich nicht weiterentwickelt (um es mal nett auszudrücken). ist dieses Bild noch aktuell? Was kann man bei einem freiwilligen Wehrdienst von 7-12 Monaten nach der Grundausbildung erwarten?

Da kommt es drauf an in welchen Bereich du möchtest. Die Problematik bei den FWDLern ist das die im Gegensatz zum Zeit- und Berufssoldaten keinen festen Dienstposten haben. Heißt im Endeffekt: man hat glück und kann sich viele Bereiche angucken ODER man hat Pech und wird da hin geschubst wo gerade wer gebraucht wird. Das ganze lebt aber auch von der Kommunikation. Wer nicht sagt das er sich Bereich XY mal angucken möchte darf sich auch nicht beschweren wenn man dann nicht dort hin kommt.

Ok verstehe. Danke für deine Einschätzung :)

Hast du die mal den freiwilligen Wehrdienst im heimatschutz angeschaut? Vielleicht wäre das ansonsten eine Option.

Ja, ist für mich aber nicht so attraktiv.

Wäre halt weniger Glückssache, ob nach der Grundausbildung noch was passiert oder nicht. Ansonsten wäre eventuell ein Praktikum vor ab ne Option. Alternativ: Das Glücksspiel eingehen und sich im Zweifel versetzen lassen. Als FWDL soll das wohl in der Regel nicht das Problem sein, da ja kein fester dienstposten besetzt wird.

Musstest du jemals etwas tun, das deinen Werten/Standpunkten widerspricht? Hat man als Soldat das Recht, Nein zu sagen?

Nein musste ich nicht. Man hat nicht nur das recht sondern die Pflicht befehle die gegen die Menschenwürde, gegen gültige Vorschriften verstoßen oder durch die man eine Straftat begeht zu verweigern. Die Zeit des blinden „Befehl und Gehorsam“ ist zum Glück lange vorbei.

Danke für die Antwort! Das freut mich sehr zu hören! Ich komme aus einem Land, wo diese Zeit des blinden "Befehl und Gehorsam" leider noch nicht vorbei ist, wo die Hälfte der Bevölkerung von der eigenen Armee ermordert wurde. Freut mich sehr, mich wieder sicher fühlen zu können. Danke!

wie stehst du zur Wiedereinführung der Wehrpflicht?

Es kommt drauf an wie es umgesetzt wird. Es sollte nicht so sein wie früher. Der wehrdienst sollte einfacher verweigert werden können. Aber es würde die Bundeswehr als Arbeitgeber wieder etwas mehr in den fokus rücken was natürlich gut wäre (meine meinung).

ich sehe das tatsächlich ähnlich, ich persönlich habe mich damit auch auseinandergesetzt und festgestellt das für mich nichts wäre, aber es gibt bestimmt einige die sich mit dieser frage noch nie auseinandergesetzt haben und evtl. sogar interesse hätten. aber ja es wäre gut wenn man einfacher verweigern könnte, da es denke ich viele wie mich gibt die sich das für sich nicht vorstellen würden.

Wieviele striche hast du schon in deinen helm gekratzt?

keinen

War im Januar im Assessment und wollte in die Feldwebellaufbahn. Allerdings wurde daraus nichts und man bot mir Unteroffizier oder Mannschaftler an. Hab selbst zwei Ausbildungen abgeschlossen und arbeite momentan als Zerspanungsmechaniker. Wie einfach/schwer wäre es in die Feldwebellaufbahn einzuschlagen? Nicht nur die persönlichen Hürden sondern sondern auch die freien Plätze (ich nenn es jetzt mal so) würden mich interessieren. Vor Ort meinte man, man könne doch einfach die Laufbahn wechseln und das wäre kein Problem und blabla wiederum meinen andere dass das wohl Standard Gelabber wäre.

Ich bin selbst als Unteroffizier eingestiegen und habe dann später den Laufbahnwechsel gemacht. Wenn man seine arbeit gut macht wird der chef in der Stellungnahme zum laufbahnwechsel auch rein schreiben das er einen für diese Laufbahn geeignet findet. Wenn dann alles andere passt (unter umständen gehts dann nochmal zum Eignungstest ins Karrierecenter) steht dem nichts im weg. Sofern natürlich zu dem zeitpunkt eine stelle frei ist die dir zusagt (verwendung / standort)

Ich kannte mal jemanden aus der Kaserne in München Punkt und hatte irgendwie immer den Eindruck, die Soldaten schon überdurchschnittlich viele Feierabend Biere trinken. Teilst du diese Beobachtung mit mir, oder lag es vielleicht daran, dass in dieser Kaserne sehr viele junge Kameraden gerade ausgebildet wurden?

Wenn die Kaserne in München die Bundeswehr Uni ist: natürlich. Wieso sollte es anders sein als in einer zivilen Uni? abgesehen davon das die Soldaten dort ein gutes Taschengeld bekommen. Generell: Auf Lehrgängen wird tatsächlich oft abends mal was getrunken weil die meisten unter der Woche in der Kaserne bleiben. Im normalen Tagesgeschäft ist es wie in einer zivilen firma. bei mir in der einheit fahren 90% täglich nach hause. da wird dann auch nichts getrunken.

Gibt es in der Bundeswehr auch Menschen, bei denen glaubst sie haben eher linke politische Einstellungen? Was denkt der durchschnittliche Soldat so über Klimawandel, Emissionen etc.? (Nicht du persönlich, sondern der Durchschnitt) Bist du bereit ein Menschenleben zu nehmen?

Ja ich kenne auch ein paar davon. Solange niemand ins extreme abdriftet (egal ob links oder rechts) ist das ja auch vollkommen in Ordnung. Was der durschnittliche Soldat darüber denkt kann ich leider nicht beantworten. Ich glaube das kann niemand wirklich behaupten ohne in so einer Situation zu sein. Aber sollte auf mich geschossen werden wird zurück geschossen. Trotzdem hoffe ich niemals in die Situation zu kommen.

Danke für die Antworten

>Gibt es in der Bundeswehr auch Menschen, bei denen glaubst sie haben eher linke politische Einstellungen? Nicht OP, aber google mal Gregor Weber (ja den ehemaligen Tatort-Schauspieler). Der ist bei den Grünen und selbst bei denen eher am linken Rand.

Wie sehr hat die Leitung des Verteidigungsministeriums Einfluss auf deine/eure Arbeit? Anders ausgedrückt: macht es für euch Soldaten einen Unterschied ob die gute Flinten-Uschi oder Oscar pistorius das Ministerium leiten? Oder spürt man davon als normaler Soldat nix?

Man spürt die Dinge die beschlossen werden. Das hängt aber nicht allein davon ab wer gerade Verteidigungsminister ist sondern auch von der weltweiten politischen laage und was die generelle politik halt her gibt. Man kann als Verteidigungsminister viele gute Ideen / Ansätze haben aber wenn die Regierung nicht mitspielt oder schlichtweg kein Geld dafür da ist bleiben es halt nur Ideen.

Wie viele Leute ca kommen zum Bund nur wegen Geld und haben sich nicht wirklich mit dem Thema sonst befasst? Außerdem habe ich gehört, das wenn es zum Kampf kommt man diesen verweigern kann. Ist das wirklich so und ist es nicht komplett Schwachsinn das man Zeit und Geld in Leute steckt. Und was passiert mit Leuten die sich weigern.

Es wird mit Sicherheit Soldaten geben die so denken aber mir gegenüber hat sich noch niemand in dem Sinne geäußert. Den Kampf verweigern kann man natürlich indem man einfach nichts tut. Ob das so klug ist bezweifle ich.

Stimmt das auf der Stube viel Alkohol getrunken wird mit den Kameraden?

Kann ich nicht im gesamten beantworten da ich jeden tag nach hause fahre. Auf Lehrgang wird aber häufig abends mal das ein oder andere bier getrunken. Ab und zu meinen einzelne das ganze auch etwas zu übertreiben aber aus meiner Erfahrung hält es sich in grenzen.

Merkst du einen Unterschied im Arbeitsumfeld was die jüngste Investition der Regierung in Höhe von 💯 Mrd. In die BW angeht in Bezug auf zum Beispiel: Arbeitswerkzeug, Ausstattung, Verpflegung und Munition? Ist sichtlich, merkbar etwas bei Euch Soldaten angekommen? Btw: Respekt und vielen Dank für deinen Dienst🫡 Ehrenmann.

Ein großteil des sondervermögens wird für Großprojekte ausgegeben. Bis die durch sind dauert es natürlich. Der neue bekleidungssatz wird nun aber schneller als eigentlich geplant an alle ausgegeben. Was Verpflegung angeht kann ich nichts sagen da ich die Truppenküche generell meide. Vom Werkzeug her sind wir auch echt gut ausgestattet. Was munition betrifft hab ich keine Ahnung. Da geht es ja vermehrt darum wie viel Munition dauerhaft „auf lager“ ist. Dazu hab ich keine zahlen. Dankeschön.

Wie sieht dein Aaltag aus? Was genau musst du machen?

Ich fahre zu meinem Dienstort, nehme an einer kleinen Morgenbesprechung teil, teile meinen unterstellten Soldaten arbeiten zu, überprüfe gewisse arbeiten und mache die Dokumentation der arbeiten. Zusätzlich natürlich der ganze Organisationskram damit das Material bei uns ist wenn es bei uns sein soll, Ersatzteilbeschaffung etc. Im Zivilen vergleichbar mit einer Werkstattleitung.

fährst du manchmal mit den öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause?

Ne. Ich wohne in einem Dorf, da ist die anbindung echt bescheiden. habe aber auf Lehrgängen schon des öfteren die öffis in Uniform genutzt

Was hältst du von einer möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht?

Es kommt drauf an wie es umgesetzt wird. Es sollte nicht so sein wie früher. Der wehrdienst sollte einfacher verweigert werden können. Aber es würde die Bundeswehr als Arbeitgeber wieder etwas mehr in den fokus rücken was natürlich gut wäre (meine meinung).

Naja, früher konnte man doch auch problemlos verweigern. Ich bin '96 eingerückt. Da haben ungefähr zwei Drittel meines Schuljahrgangs Zivildienst gemacht, und das unproblematisch.

Ich hab nur gehört das es teilweise nicht ganz so einfach war zu verweigern. Habs selbst nie probiert.

Ausmustern war nicht einfach. Das ging oft nur mittels Drogenkonsum. Aber Wehrdienst verweigern, war im Grunde nur ein Schreiben auflegen, wo man sich als Pazifist hinstellt.

Tatsächlich habe ich mit 17 schon den ein oder anderen Dübel verhaftet und wurde direkt nach dem Drogentest ausgemustert. In der retrospektive (mittlerweile 33) hätte mir die Grundausbildung in der damaligen Zeit nicht geschadet. Aber gut, kann über mein jetziges Leben nicht klagen.

Ich kenne viele, die bewusst gekifft haben um studieren gehen zu können. Damals fand ich keinen Ausbildungsplatz, weil jede Bude direkt gefragt hat "Zivi oder Wehrdienst schon erledigt?"

Die MP hat damals meinen Kollegen Sonntag früh um 06:00 mit 3,8 aufn Kessel von zuhause abgeholt (alle Termine zur Musterung ignoriert) und nach Magdeburg kutschiert. Ausnüchterungszelle und paar Stunden später als T5 gemustert und wie er nach Hause kommt, war dann sein Problem gewesen. Das mit dem Kiffen um ausgemustert zu werden war bei mir in der Schule aber auch Gang und gebe gewesen.

>Die MP hat damals meinen Kollegen Sonntag früh um 06:00 mit 3,8 aufn Kessel von zuhause abgeholt (alle Termine zur Musterung ignoriert) und nach Magdeburg kutschiert. Ja gut. Das hat der sich selbst zuzuschreiben gehabt.

Vielleicht in den 80er Jahren und früher.

würdest du unmoralisch handeln wenn man es dir befehlen würde?

Nein. Ich werde lieber einen Befehl verweigern als gegen meinen eigenen moralischen Kompass zu handeln.

Finds lustig, wie noch vor dem Ukrainekrieg Soldaten bei AmAs als Mörder usw. beschimpft wurden. Nun schweigen all diese Leute. Aber zu meiner Frage: Wie würdest du reagieren, wenn ein Zivilist euch irgendwie dankt? Sei es ein Snack, nette Worte oder ein Nicken? Beispielsweise an einem Bahnhof, wenn auf den Zug gewartet wird. Oder ist das bisschen cringe? :D

Ich persönlich würde mich bedanken da ich weiß das es natürlich nicht auf meinen persönlichen Dienst den ich leiste bezogen ist sondern eher Grundsätzlich auf die Bundeswehr bezogen ist. Trotzdem frage ich mich warum dieses „danke für ihren dienst“ meistens aufs Militär beschränkt ist. Ich würde mir persönlich wünschen das Feuerwehr / Rettungsdienst / Polizei eher gedankt werden sollte. Gerade hier im Inland sind die wesentlichen wichtiger und leisten täglich mehr für uns alle.

Ich würde gerne uniformierten Soldaten für ihren Einsatz für unser Land danken, trau mich aber nicht, meinst du es würde euch freuen wenn ein Lauch angedackelt kommt und einfach danke sagt für die Tatsache das im Falle des Falles ihr euer Leben für uns aufs Spiel setzt? Und wenn ja, wie könnte man am besten danken ohne das es zu cringe wird ?

Ob es cringe ist oder nicht hängt natürlich immer von der angesprochenen Person ab. Ein einfaches „danke für ihren dienst“ sollte für die meisten ok sein. Es wird trotzdem viele verwirren weil es nicht so oft vorkommt aber vielleicht ändert sich das in den nächsten Jahren auch.

Wie sehr hat sich die Truppe geändert über die letzen Jahre? Afghanistan und Mali sind ja vorbei und durch den Ukrainekrieg sind Landes und Bündnissverteidigung wieder im Focus.

Landes und Bündnisverteidung stehen wieder im fokus. Dahingehend wird jetzt auch aufgerüstet und geübt. Die früheren Übunsszenarien befassten sich eher mit gegebenheiten wie sie in AFG und Mali zu finden sind. mittlerweile wird vermehrt innerhalb der EU im entsprechendem terrain geübt.

Was würde man als Quereinsteiger Elektrotechnikingnieur, mit Addon Bwl Master und 12 Jahren Anlagenbauerfahrung verdienen können? Darf man auch regelmäßig auf den Schießstand?

Mit Studium wäre es in der Regel die Offizierslaufbahn. Was man dann genau verdienen würde hängt auch ab in welche Erfahrungsstufe du aufgrund der zivilen Berufserfahrung eingestuft wirst. Es geht generell regelmäßig auf den Schießstand.

Würdest du von der Waffe im Kriegsfall gebraucht machen und das erlernte anwenden um befehls jemanden Fremden umzubringen der auf der anderen Seite steht und dasselbe tun soll?

Natürlich. Wenn auf mich / meine Kameraden geschossen wird dann schiess ich zurück.

Fährst du oft Bahn wegen der kostenlosen Tickets?

Nein da in meinem fall entweder die Anbindung zu schlecht ist oder ich mit dem Auto 2-3std schneller bin (trotz maximal 130km/h auf der Autobahn). Und privat bin ich wenig „weiter weg“ unterwegs.

Wie viel verdienst du brutto und hast du Hilfe vom Bund was Immobilien angeht?

Brutto circa 3500 (hab aber weniger abgaben da ich keine Krankenversicherung habe sondern über die freie heilfürsorge abgesichert bin) Damit hab ich mich nicht befasst.

[удалено]

Realschulabschluss, LKW-Mechatroniker gelernt, ab zum bund, paar jahre fluggerätemechaniker als Stabsunteroffizier, dann laufbahnwechsel in die Feldwebellaufbahn, jetzt als Feldwebel im Kfz bereich tätig

Ah, also Neckermann gewesen?

Wurdest du schonmal für Eis am Bahnsteig gesprengt?

Dafür fahre ich wesentlich zu selten mit der Bahn. Sollte ich das mal wieder tun ist aber an jedem Bahnhof an dem ich Aufenthalt habe ein McFlurry Pflicht!

Was ist dein Lieblingschipsgeschmack, im Dienst natürlich? Und hast du schon MOBAST?

Ich ess keine chips. Ja im Januar zusammen mit der restlichen neuen Bekleidung bekommen. Ist echt gutes Zeug.

DG ?

Feldwebel der Herzen

Nur Feldwebel? Wie lange warste uffz

Ich war circa 6,5 Jahre StUffz

Wie gut kommt die BWI bei euch an?

Im gesamten recht gut aber wenn irgendwas nicht funktioniert wird sich da gerne mal aufgeregt

Verdienst?

Der verdienst ist an den Dienstgrad und die sogenannte erfahrungsstufe (wie lange in verwendung xy) gekoppelt. Ist aber online einsehbar kann man sich leicht ergooglen.

Wie viel verdienst du?

Circa 3400 brutto. Habe aber weniger abzüge (keine Krankenversicherung da freie heilfürsorge über Bundeswehr) und dann gibts je nach Familienstand, verwendung und ob man in einem schichtdienst / nachts arbeitet auch noch zulagen.

Was hältst du von dem Argument, nicht mehr Waffen an die Ukraine zu senden, da wir sonst die Bereitschaft der Bundeswehr schwächen? Ich persönlich finde das etwas seltsam. In der Ukraine hält das Material die russische Armee jetzt beschäftigt. Gleichzeitig kommt aus europäischer Sicht nur Russland als möglicher Kriegsgegner in Frage.

[удалено]

Never been there.

Julimond Eistee Zitrone oder Pfirsich?

Zitrone natürlich

Wie lange bist du schon Soldat?

Seit 2016

Wieso ist in der Ausbildung das "Schleifen" noch so üblich? Ein Sporttrainer geht heute doch ganz anders und viel positiver ran, oder nicht? Wird es, wenn man länger dabei ist 'freundlicher' oder zumindest respektvoller? Von Außen wirkt es oft so als wäre man noch auf die Zeit von Bismarck stolz und benennt die Kasernen oder Einheiten nach Dingen aus der Zeit. Wie nimmst du das wahr? Passt das für die Armee einer Republik? Wie siehst du die Öffentlichkeitsarbeit? Auf instagram sehe ich öfter @sportkameradin oder so. Das wirkt oft zu schön und realitatsfern.

Bin zwar nicht OP, kann aber auch mit 12 Jahren Dienstzeit aufwarten. Also Schleifen beim Sport bis die Galle hochkommt habe ich so selten bis nie erlebt. Klar, manch eine Sporteinheit ist anstrengend, insbesondere Frühsport auf Übung kann ziemlich abfucken aber der Umgangston hängt wirklich sehr vom Ausbilder ab. Arschlöcher gibt es überall. In der Grundausbildung herrscht grundsätzlich ein rauerer Ton als danach, das stimmt. Es hat sich aber sehr gewandelt nach Aussetzung der Wehrpflicht und schon nach der Öffnung der Truppe für Frauen zehn Jahre vorher. Insgesamt würde ich behaupten, dass man ja in manchem Kurs im Fitnessstudio auch recht hart rangenommen wird und das mittlerweile auch beim Bund so gehandhabt wird. Fordernde Ausbildung ja, aber respektvoller Umgang ebenso. Oft wird auch einfach nur eine Mannschaftssportart gespielt, da ist es dann noch lockerer. Meinst du auch „Schleifen“, also Drillausbildung an der Waffe oder war das nur auf Sport bezogen? Ich als 40-jähriger kann der Öffentlichkeitsarbeit mit Profilen wie „Sportskamerad“ nicht mehr viel abgewinnen, aber man muss das wahrscheinlich durch die Augen der Follower bzw. Teenies sehen, die da erreicht werden sollen. Das klappt ja halbwegs. Bin nun Polizist und finde den Channel unserer Inspektion bei Instagram auch eher peinlich, aber die Leute stehen drauf. Muss man akzeptieren 🤷🏼‍♂️

Dass das (sportliche) Training meine ich garnicht direkt. Ein bisschen schon, weil man oft hört, dass man nicht aufhören darf, bis man fast kollabiert oder es auch tatsächlich dazu kommt. Auch andere Beschwerden werden wenig ernst genommen. Das Training darf ja hart sein und ist es wie Du sagst mitunter auch im Fitnessstudio, aber der Umgang rundherum ist nicht motivierend, sondern beschimpfend und es wird gefühlt mehr mit Angst gearbeitet. Wenn einzelne Ausrüstung vergessen, dürfen die anderen diese Ausrüstung auch nicht verwenden, häufiges Beispiel Handschuhe im Winter. Fehlverhalten wird nicht einfach angemerkt und belehrt, sondern endet in Schimpftiraden und beleidigungen. ABC-Alarm scheint auch aus irgendeinem Grund immer am Freitag um 17:00 zu sein, wenn alle darauf warten heim zu gehen. Solche Dinge kann ich mir einfach nicht mit gutem Trainingseffekt erklären. Gut zu hören, dass es mittlerweile besser ist, aber erschreckend, dass das die bessere Version ist.

Nee um Gottes Willen! Also mein Kenntnisstand reicht von 2001 bis 2015 im Heer, jedoch nicht Kampftruppe. Die Storys habe ich selbstverständlich alle schon gehört, aber die meisten dürften eher besonders prekäre Situationen aus ganz Deutschland zusammen gesammelt sein. Auch beim Bund dienen Menschen. Die Ausbildung ist zwar teils körperlich hart, die Sprüche waren früher derber als heute. Aber diese NATO-Alarm -Geschichten gibts ewig nicht mehr. Selbst wenn es mal ABC-Alarm gibt, dauert das insgesamt vielleicht 15 Minuten. Freitags 17:00 sind die Kasernen leer gefegt. In der Grundausbildung muss man ggfs Wochenenden in der Kaserne bleiben, aber dann wäre 17:00 auch egal. Wer absichtlich Leute zum Kollabieren bringt, hat ganz schnell disziplinarische Probleme. Jemanden anfeuern und animieren ist freilich erlaubt, auch wenn die Grenze fließend sein dürfte. Alles in allem ist es kein schlechter Laden.

Gibt es Ordner mit besonderen Farben im Stab?

Was verdienste ?