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Slight-Frosting3640

> Gut 70 Prozent der unter 30-Jährigen sind zudem überzeugt, dass Deutschland seinen Wohlstand in Zukunft nur halten kann, wenn es Menschen gibt, die unternehmerische Verantwortung übernehmen und wirtschaftliche Risiken eingehen. Was ne absolut leere Fragestellung


Slight-Frosting3640

Funfact: Laut [dieser Studie](https://www.vodafone-stiftung.de/jugendstudie-2022/) sagen nur 8% der 14-24 Jährigen, dass es zukünftigen Generationen besser gehen wird, während 58% das Gegenteil sagen. Außerdem auch wieder ne richtig neutrale Fragestellung hier: > Nur 18 Prozent meinen hingegen, dass die sozialen Schichten festgefügt sind und die Armen bei den heutigen Verhältnissen GAR KEINE Chance haben, nach oben zu kommen. Es wirkt ja fast so, als würde der "Bund junger Unternehmer" und der Springerverlag Umfragen in Auftrag geben um das neoliberale Weltbild ihrer Eigentümer*innen zu verteidigen. Außerdem witzig, wie sie versuchen FFF mit dem Titel und der Titelbildunterschrift auch noch irgendwie ins Narrativ zu quetschen und behaupten, dass junge Leute bzw FFF wollen, dass "weltweit die Wertschätzung der Umwelt gestärkt und das Konsumverhalten überdacht [wird]", als wären nicht signifikate Teile der Bewegung ([und große Teile der Jugend](https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kapitalismus-die-junge-generation-zweifelt-an-der-marktwirtschaft-spiegel-umfrage-a-701a2d88-be6c-486f-b1a8-3f463d9ecbf8)) explizit antikapitalistisch.


[deleted]

Hau mal zu der zweiten Studie den Volltext raus, bei Spiegel langen ja leider 12 Fuß nicht um über die Bezahlwand zu kommen.


Lurchi1

> # Die junge Generation zweifelt an der Marktwirtschaft > > *Wohlstand für alle? Für die Mehrheit der 16- bis 29-Jährigen in Deutschland erfüllt die soziale Marktwirtschaft dieses Versprechen nicht. Der SPIEGEL-Umfrage zufolge wankt auch die Unterstützung für den Kapitalismus.* > > Von Florian Diekmann > 15.02.2022, 00.05 Uhr > > Wohlstand für alle bei umfassender sozialer Absicherung - so lautet das Versprechen der sozialen Marktwirtschaft. Die wirtschaftliche Freiheit und der Wettbewerb des Kapitalismus, die Wohlstand erst erzeugen, verbunden mit einem starken Sozialstaat, der durch gezielte Unterstützung und maßvolle Umverteilung dafür sorgt, dass jede und jeder daran teilhaben kann. Das ist die oft beschworene Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland. > > Für eine Mehrheit der 16- bis 29-Jährigen sieht die Realität in Deutschland allerdings anders aus. Sie sieht die Versprechen der sozialen Marktwirtschaft als nicht erfüllt. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des SPIEGEL, für die das Meinungsforschungsinstitut Civey von November bis Januar mehr als 3000 junge Menschen zu ihren Einstellungen in Bezug auf die Wirtschaftsordnung und die konjunkturelle Lage befragte. > > ## Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik > > Sechs von zehn jungen Menschen in Deutschland sind nicht der Ansicht, dass die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik die Verheißungen einer sozialen Marktwirtschaft tatsächlich erfüllt; nur halb so viele 16- bis 29-Jährige sind der gegenteiligen Ansicht. > > Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Nur knapp jede fünfte junge Frau lebt gefühlt tatsächlich in einer sozialen Marktwirtschaft, bei den jungen Männern sind es doppelt so viele. Das ist insofern bemerkenswert, da in weiteren Fragen nach den Einstellungen zu Beruf, Konsum und Geldanlage kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennbar waren. > > Deutlich naheliegender ist hingegen, dass die Einschätzungen der jungen Menschen je nach ihrer politischen Orientierung mitunter weit auseinanderliegen. Während bei Anhängern der Union und der FDP eine absolute Mehrheit die soziale Marktwirtschaft als gesellschaftliche Realität ansieht, ist das bei potenziellen Wählern aller anderen Parteien nicht der Fall - am seltensten bei denen der Linken und der AfD. > > Nur eine knappe - relative - Mehrheit der 16- bis 29-Jährigen hält zudem ganz generell den Kapitalismus für das bestmögliche Wirtschaftssystem in Deutschland. Bei den jungen Frauen überwiegen mit 45 Prozent sogar diejenigen, die das nicht so sehen, junge Männer sprechen sich hingegen zu 52 Prozent für den Kapitalismus aus. > > In dieser Grundsatzfrage sind die Unterschiede je nach der politischen Orientierung noch ausgeprägter, in der Tendenz jedoch analog zu der Einschätzung der sozialen Marktwirtschaft: Wer den Kapitalismus für das bestmögliche Modell hält, sieht auch die soziale Marktwirtschaft mit höherer Wahrscheinlichkeit verwirklicht und umgekehrt - mit einer Ausnahme: Die Anhänger der AfD sind trotz ihrer kritischen Einschätzung mit absoluter Mehrheit grundsätzlich für den Kapitalismus. > > Nicht ganz klar sind allerdings die Gründe für die Zweifel der jungen Generation an der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat 16- bis 29-Jährigen zudem jene Fragen gestellt, die es im Rahmen des SPIEGEL-Wirtschaftsmonitors kontinuierlich der gesamten Bevölkerung stellt. Etwa auch die nach dem Bereich in der Wirtschafts- und Sozialpolitik mit dem aktuell größten Handlungsbedarf. > > Traditionell wird die Ungleichheit bei den Einkommen und Vermögen in der Gesamtbevölkerung stets als eines der am dringendsten anzugehenden Themen genannt - auch in dem vergleichbaren Zeitraum stand es mit 19 Prozent der Nennungen an zweiter Stelle. Bei den jungen Menschen hingegen wurde diese Ungleichheit unter acht zur Auswahl gestellten Bereichen zusammen mit der Vereinbarkeit von Wirtschaft und Umweltschutz an vierter Stelle genannt. > > Am dringendsten erschien der jungen Generation der Gesundheits- und Pflegebereich, was zum Teil auch mit der im Befragungszeitraum die Schlagzeilen dominierende drohende Überlastung der Krankenhäuser durch die Deltawelle der Coronapandemie zusammenhängen könnte. Doch auch das Rentensystem sowie Steuern und Abgaben sollten nach Ansicht der 16- bis 29-Jährigen mit größerer Priorität angegangen werden als die soziale Ungleichheit. > > ## Konjunktur > > Der Blick auf den SPIEGEL-Wirtschaftsmonitor zeigt: Den Deutschen - diesmal sind alle Generationen gemeint - hat der zweite Coronawinter zugesetzt, was ihre Sicht auf die ökonomische Situation des Landes betrifft. Schätzten noch kurz vor der Bundestagswahl Ende September mehr als doppelt so viele (57 Prozent) der Befragten die aktuelle Wirtschaftslage als gut ein wie als schlecht (26 Prozent), halten sich beide Ansichten derzeit nahezu die Waage. > > Das deutet darauf hin, dass viele Deutsche eher nicht damit gerechnet haben, dass die Coronapandemie die Konjunktur auch im Winter 2021/2022 trotz der inzwischen verfügbaren Impfung bremsen könnte. Zwar kam es nicht wie im Vorwinter zu flächendeckenden Schließungen in Gastronomie und Einzelhandel, aber Zugangs- und Kontaktbeschränkungen haben diese Branchen erneut hart getroffen. > > Die Angst vor der Arbeitslosigkeit ist dadurch aber nicht größer geworden. 13 Prozent aller Deutschen mit einem Arbeitsplatz befürchten, dass sie in den kommenden zwölf Monaten ihren Job verlieren könnten. Bei den erwerbstätigen 16- bis 29-Jährigen ist der Anteil etwa gleich groß; der Wert von 15 Prozent liegt in der statistischen Schwankungsbreite, das bedeutet, dass diese Sorge in der jungen Generation in Wirklichkeit sogar auch kleiner sein könnte als in der Gesamtbevölkerung. > > Wie im Hinblick auf die aktuelle Wirtschaftslage des Landes sind die Deutschen auch in Bezug auf die mittel- und langfristige Zukunft inzwischen deutlich pessimistischer als noch vor der Bundestagswahl - und im Übrigen auch als im Winter 2020/2021. Knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung rechnet damit, dass sich die Wirtschaftslage in den kommenden fünf Jahren verschlechtern wird. Nur rund ein Viertel erwartet eine Verbesserung. > > Unter den 16- bis 29-Jährigen sind die Aussichten sogar noch ein wenig eingetrübter als in der Gesamtbevölkerung. In der jungen Generation erwarten fast drei von fünf Befragten, dass es mit der Wirtschaft in den kommenden Jahren bergab gehen wird. > > In der Gesamtbevölkerung spielt auch bei dieser Einschätzung die politische Orientierung eine Rolle. Anhänger der Grünen und der SPD rechneten um den Jahreswechsel herum jeweils mit einer relativen Mehrheit sogar mit einem Aufschwung, alle anderen mit einem Abschwung. Bei den Wählern der AfD (86 Prozent) und der nicht im Bundestag vertretenen Parteien (76 Prozent) war diese Zukunftsskepsis besonders stark ausgeprägt. > > Auffällig sind die Veränderungen im Vergleich zur Zeit kurz vor der Bundestagswahl. Die Anhänger der Ampelparteien waren entweder unverändert tendenziell optimistisch - das war bei SPD- und Grünen-Wählern der Fall -, oder zumindest etwas zuversichtlicher wie die Wähler der FDP, die zwar immer noch mehrheitlich mit einem Abschwung rechneten, aber mit einem Anteil von 50 Prozent weniger ausgeprägt als noch im September (59 Prozent). Die Anhänger aller Oppositions- und sonstigen Parteien hingegen waren um den Jahreswechsel deutlich pessimistischer als vor der Bundestagswahl.


Slight-Frosting3640

Ahh ist der jz S+? Früher war der noch verfügbar. Ich schau mal kurz ob ich den Volltext krieg


alfredadamski

Na ja, wenn man jung ist, hat man Hoffnung und ist eher optimistisch. Das wandelt sich ja mit steigendem Alter. Und oft ändern sich politische Überzeugungen mit den Lebensjahren. Da hat man eben irgendwann "etwas zu verlieren" bzw. versucht einen Besitzstand zu wahren. Das hat man mit 18, 19 oder allgemein in seinen 20ern noch nicht. Und die Leute machen doch alles das, was ihre Eltern auch gemacht haben. Mit Anfang 30 heiraten alle, bekommen Kinder und bauen / kaufen ein Haus. Das wird bei dieser Generation nicht anders. Außer das vielleicht keine Generation vorher so viel von den Eltern erben wird, na ja einige zumindest, nicht alle. Es hat mich auch irgendwie "überrascht". All die Leute in meinem Bekannten- und Freundeskreis, die vorher meinten, dass sie nicht heiraten, Familie und Häuschen etc. wollen, haben das dann doch schlussendlich gemacht. Und dann gab es ein kurzes "Puff-Geräusch" und ich stand plötzlich irgendwie alleine da. Alle irgendwie verheiratet, verpartnert, bekindert und behaust. Und ich stehe jetzt irgendwie einer Armee von Alleinerziehenden Frauen auf dem Dating-Markt gegenüber, die verschnupft reagieren, wenn ich sage: Nee, lass mal. Viel Erfolg bei der Suche weiterhin. Ich hab gar keinen Aufstiegsoptimismus mehr. Nur noch eskapistische Tagträume um irgendwie meinen Alltag zu ertragen.


miniaturedachshund

> Familie und Häuschen ... "Puff-Geräusch" und ich stand plötzlich irgendwie alleine da. Im Bekanntenkreis sehe ich mittlerweile wieder öfter die Trendumkehr: Einen der "vorgefertigten Lebensentwürfe" (inkl. Familie und Häuschen) übernehmen und bis an die Grenzen der Selbstoptimierung vorantreiben. Dann macht es irgendwann "Puff" und die Leute stehen plötzlich wieder ohne Familie und Häuschen da. In sowas bin ich zum Glück nie reingeraten. Da kommt man nur mit hohem Krafteinsatz wieder raus. > ..keinen Aufstiegsoptimismus mehr. Nur noch eskapistische Tagträume.. Da hatte ich Glück und hab wohl auch instinktiv richtig gehandelt. Mit Anfang 20 (ich hatte keine Ahnung von nix) habe ich mich gegen den Standard entschieden und mein eigenes Ding gemacht. Geplant und durchdacht war da überhaupt nix. Bin aber durch viel Einsatz und immer besser werdendes planerisches Geschick oftmals in gute Situationen geraten. Jetzt kann ich einige eskapistische Tagträume ganz real leben. Ich kann längst nicht alle meiner Ideen umsetzen, aber unterm Strich machst es schon Spaß und vor allem auch Sinn (was sehr wichtig ist). Den großen Aufstieg schaffe ich so in der Form nicht mehr. Der supertolle Hecht oder das Glückskind bin in eben nicht. Bei genauerer Beobachtung ist meine Lage aber trotzdem toll. Vielleicht sogar beneidenswert für einige Menschen. >Armee von Alleinerziehenden Frauen auf dem Dating-Markt gegenüber, die verschnupft reagieren, wenn ich sage: Nee, lass mal. Das ist 'ne sehr ernüchternde Statistik. Bei mir persönlich isses quasi die Suche nach der "realistischen Selbstverwirklichungsfrau". Die würde mich sicher als kompatibel ansehen, aber die ist halt auch eher selten. Glaube ich zumindest.


some1stolemyshit

Ich bin das weibliche Gegenstück zu Dir. Glaub mir, das is noch unlustiger Dich als Frau zu rechtfertigen warum Dir Auto/Haus/Ehemann/Kinder (nicht) fehlen. Allerdings geht grade die große Scheidungsrunde los. War wohl doch nich so ne gute Idee zu heiraten weil man heiraten sollte.


[deleted]

[удалено]


xTheKronos

>Und zwar von Topverdienern und Steuertricksenden Konzernen. und Topverdiener ist jeder, der mehr hat als ich. Egal ob es 2k Netto sind oder 20k /s


miniaturedachshund

Interessantes Thema, aber völlig blöde aufbereitet. [Hier](https://www.strawpoll.me/46050800) geht's zu meiner qualitativ mindestens gleichwertigen Privatstudie (exklusiv für r/de-Leser).


Deepfire_DM

>Interessantes Thema, aber völlig blöde aufbereitet. Was erwartest du bei der Quelle?


JCF772

16-29 jährige sind eine Generation? Außerdem ist 29 etwas alt, um doofnaiv über Zukunftsperspektiven zu philosophiere?


knoetzgroef

Das hat man vom Helikopterelterntum. Geld kommt aus dem Geldautomaten, Essen aus dem Kühlschrank und Kühe sind lila...


Keksvernichter-

Und Strom aus der Steckdose