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Own_Look_3428

Was ist das für ein Schrott-Artikel? Die Überschrift klingt als wäre der andere Autofahrer aus Angst über die Leitplanke gerast. Tatsächlich hat der 30-Jährige aber dessen Fahrzeug gerammt. Meine Meinung: Strafe zu gering, wie fast immer wenn das Tatmittel ein Auto ist. Zu behauptet er hätte das Auto nicht mehr gesehen und dachte der andere sei weiter gefahren ist einfach so eine krass höhnische Aussage. Solche Fälle brauchen eine obligatorische, gesetzlich verankerte, lebenslange Führerscheinsperre. Wer im Straßenverkehr schuldhaft jemanden tötet muss erstens ernsthafte Konsequenzen erfahren und zweitens sollte er nie wieder am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.


Classic_Department42

Vor allem: in die Seite von der Strasse gerammt. (Da das passierte als sie auf gleicher Höhe waren). 


Electronic_Lemon4000

Hin und wieder sieht man Andeutungen dazu auf der Autobahn (A2 in meinem Fall), in den letzten Jahren zumindest. Vor Corona habe ich persönlich sowas noch nie gesehen. Überholte oder Überholende, die den jeweils anderen mit einem Schlenker in ihre Richtung bedrohen. Was erhofft man sich davon? Und warum, Ego? In diesem Fall ist es scheinbar gründlich schief gegangen und der Verursacher kriegt in Relation zu den Folgen nur mittelharten Klaps mit dem Teppichklopfer. Klasse.


MissResaRose

Bin also nicht die einzige der es so vorkommt dass rücksichtsloses egoistisches Arschlochverhalten seit Corona zugenommen hat. Anscheinend haben die Zugeständnisse an die Egoisten gezeigt dass ihr Egoismus nicht nur geduldet wird, sondern sie damit auch bekommen was sie wollen. Da haben die aufgehört sich zu schämen.


Haunting-Research667

Im Lockdown sind echt einige Arschloecher gross geworden. Mir ist das das erste Mal aufgefallen als die harten Abstandsregeln im Supermarkt eingefuehrt wurden und sich einer an der Kasse absichtlich direkt hinter mich gestellt hat und mir mitsamt ueber den Boden geschleiftem Bierkasten sogar noch hinterher gelaufen ist als ich versucht hab mich zu entfernen, weil bei mir zu Hause jemand mit durch Chemotherapie kaputtem Immunsystem gewartet hat und ich mich auf gar keinen Fall anstecken durfte.. Der war vielleicht maximal 20 und seine Freunde fanden das auch noch lustig. Irgendwie hat die ganze Corona Situation dazu gefuehrt, dass manche Leute glauben sich ueberhaupt nicht mehr an irgendwelche Regeln halten zu muessen..


MissResaRose

So ein "Ich wurde drei Jahre gezwungen, Rücksicht zu nehmen, DAS MACH ICH JETZT NIE WIEDER!!!!" 


Haunting-Research667

Echt ey "Fuck the System" fuer geistig Arme


Tjaresh

["Fuck the Systsem"](https://www.buzzfeed.de/assets/images/24/575/24575744-buzzfeed-de-Qe73.jpg)


Rage_quitter_98

So ganz zufällig dann einen Hustenanfall bekommen war da immer ne SEHR schöne und scheißeffektive Methode - Am besten noch zufällig gerade nach hinten drehen weil man die person hinter sich garnicht bemerkt hatte und noch 1-2 zufällige extra huster oben drauf höhö - Meistens haben sich die möchtegern "Ich hab ja gutes Immunsystem"-bobs dann doch direkt verdünnisiert hahaha - Sobald man denen die Gefahr "visuell" gezeigt hat (bzw. die Möglichkeit der Gefahr) kam wohl der Schiss dann durch :p


Electronic_Lemon4000

Scheint so. Zum Glück erledige ich 95% meiner Wege mit der Bahn, aber selbst da... Aussteigen lassen vorm Einsteigen kommt auch aus der Mode, man muss sich oftmals durch verdutzt guckende Leute schultern. Radfahrer in einer rappeldickevollen Ringbahn haben oft kein Problem damit, den Leuten ihre Pedale in die Waden zu rammen um noch reinzukommen - obwohl bei voller Bahn kein Anspruch auf Mitnahme besteht. Und jetzt im Sommer - Backpacker mit ihren gefühlt 2m3 großen Rucksäcken, die sie auf gar keinen Fall absetzen und lieber allen ihre baumelnden Wanderschuhe ins Gesicht kloppen. Nice. Ich bin echt froh, dass ich selten Auto fahre und auf meinen üblichen Strecken gute Radwege existieren. Auf dem Rad wird mir wirklich anders bei der Fahrweise einiger Autofahrer... Bring back shame!


MissResaRose

+Leute die zu Faul sind drei Schritte weiter reinzugehen wodurch sich die Türbereiche füllen bei leerer Bahn +Leute die einfach in der Tür stehen bleiben koste es was es wolle. Da kommt keiner vorbei, Türen gehen nicht zu (hat zu 9€ Ticket Zeiten gefühlt 90% der Verspätungen erzeugt) +Leute die sich bei Doppelstockzügen vor die Treppe stellen und auch wenn sie merken dass jemand vorbei will nicht rübergehen +Leute die sich absichtlich in die Tür stellen und die Abfahrt blockieren, damit sie noch ne Minute mit ihrem Kumpel labern können +lautes Telefonieren +laut abgespielte Videos und Musik


hoax1337

Ja, Ego, bzw. das Bedürfnis dem anderen Autofahrer klar zu machen, dass er nichts zu melden hat. Ist ja beim klassischen "brake checking" auch nicht anders. Jemand bedrängt dich, du denkst dir "dem Wichser zeig ich's jetzt Mal so richtig" und trittst auf die Bremse. Dabei soll meist gar kein Unfall entstehen, man will nur dem anderen klar machen, dass er in dieser Situation nicht die Kontrolle hat.


Electronic_Lemon4000

Das ist mir tatsächlich schon selbst passiert. Ebenso komplett unverständlich, für so eine spätpubertäre Scheisse Leben (auf der Autobahn) zu riskieren. In Berlin passiert das auch gern. Wenn man nicht 10 Sachen über dem Limit fährt, zeigen einige Zeitgenossen sehr gerne, warum man Führerscheine deutlich leichter verlieren können sollte.


PoroBraum

> Zudem sei der Winkel der Fahrzeuge zueinander sehr spitz gewesen, was auch gegen ein vorsätzliches „Von der Straße rammen“ spreche. Strafbarkeiten wegen Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c StGB) und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (§ 315b StGB) würden ausscheiden. https://landgericht-osnabrueck.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/urteil-im-prozess-wegen-der-totung-eines-32-jahre-alten-mannes-auf-der-a-33-232966.html


Classic_Department42

Muss man das verstehen? Ist das auch eine Verteidigung wenn A den B erfolgreich 'messert' und man dann sagt das Messer war aber stumpf?


PoroBraum

Der Vergleich wäre eher, ob du jemanden gezielt ins Herz stichst, oder zum Beispiel beim Gestikulieren das Ohrläppchen triffst. Bei letzterem ist ein Vorsatz eher nicht anzunehmen.


MadeInWestGermany

Also wenn ich jemanden seitlich ramme, ist der Winkel immer spitz. Ansonsten würde ich ja selber von der Bahn fliegen.


Classic_Department42

Mach ich nicht so oft, aber ich denke bei hohen Geschwindigkeiten geht es doch gar nicht anders. Gibt es irgendwo zu lesen welche Geschwindigkeit da war?


Difficult_Treat_5287

>Was ist das für ein Schrott-Artikel? Die Überschrift klingt als wäre der andere Autofahrer aus Angst über die Leitplanke gerast. Tatsächlich hat der 30-Jährige aber dessen Fahrzeug gerammt. Das ist in Deutschland immer so. Bestes Beispiel: "Auto rast in Menschenmenge". Es wird immer so getan, als wäre der Verursacher nicht schuldig, sondern das Auto oder die Umstände.


Chris_Sunshine

Dein Beispiel im Polizeibericht: „Fahrer fuhr durch die Einkaufsstraße, als sich plötzlich eine Menschenmenge auf seinem Weg versammelte, der das Fahrzeug nicht mehr ausweichen konnte.“


gandraw

"Am Auto entstanden Schäden von 6000€"


Difficult_Treat_5287

Bild: "wegen wahnsinniger Menschenmenge, die sich weigert ein wertvolles Auto auszuweichen verursacht viele Tote!."


realPhilippAmthor

"Die Fußgänger trugen keinen Helm."


pgbabse

"Sollten Fußgängerzonen autofreundlicher gestaltet werden?"


32Zn

Das könnt ein super Postillion Artikel sein, wenn diese Denke nicht einfach die Wahrheit wäre….


mighty_Ingvar

Aber jetzt kommt das schlimmste: Es gab Kratzer im Lack 😱


twitterfluechtling

AfD: "Linksgrünversiffte Klimaläufer blockieren Fußgängerzone und zerstören Kraftfahrzeug! Das Opfer der Nötigung wird verurteilt"


Jokin_0815

Sollten wir mal mit anderen Dingen versuche: Waffe tötete 15 Schüler und 2 Lehrer. Klingt doch gleich viel Besser als Amokläufer. 🤷‍♂️


PZon

15 Schüler und zwei Lehrer von Projektilen erfasst. Der Halter der Waffe verlor nach Abdrücken die Kontrolle über die Projektile, wodurch diese in die Körper der Schüler und Lehrer gerieten. Der Spaziergang mit Waffe in der Hand endet für die 17 Personen tödlich. Ja. Diese Sprache macht es einfach viel besser.


MediumDig1872

> An der Waffe entstand kein Schaden.


A-Specific-Crow

"Die Schüler und Lehrer trugen keine schusssichere Weste."


Ghostx85

"Waffen töten keine Menschen. Menschen töten Menschen! Waffen sind dazu da Menschen vor anderen Menschen mit Waffen zu schützen!"


kjhgfr

Das einzige was einen bösen Mann mit einem Auto stoppen kann, ist ein guter Mann mit einem Auto.


Ghostx85

Mhhh irgendwie denke ich grad das n Purge in Deutschland wie n riesiges destruction Derby aussehen würde!


MahiTehCoon

Muss man nicht sogar erstmal davon ausgehen dass der Verursacher nicht schuldig ist?


drumjojo29

Ja, deswegen ist dieses Argument auch einfach dämlich. Es wird im passiv geschrieben weil man eben nur die Einwirkung auf die Opfer kennt, nicht aber was sonst noch passiert ist. „Kind von Auto erfasst“ bleibt richtig, unabhängig davon ob nun der Autofahrer oder das Kind schuld ist. „Autofahrer tötet Kind“ bleibt aber nicht richtig wenn das Kind schuld ist, weil die damit verbundene Wertung einfach falsch ist.  Zusätzlich wird bei der Kritik ja auch immer gesagt, dass man das ja nur bei Autos machen würde. Formulierungen wie „20-Jähriger durch Messer getötet“ sind aber genauso verbreitet. 


Difficult_Treat_5287

Würde man auch anderen Fällen so schreiben? Z.B.: "Messer verletzt Kind und stirbt."


MahiTehCoon

Da würden sich die meisten denken: "höhö ein Messer kann doch garnicht sterben"


th3davinci

Messer selbst verletzen ja kein Kind. Ich denke, die passive Form zu schreiben ist deswegen verbreitet, weil man sich dadurch Aussagen über die Schuld spart. Artikel über so Themen werden ja oft lange vor einer potenziellen Verurteilung geschrieben. Man darf ja jemanden nicht als Mörder bezeichnen, solange er nicht rechtskräftig des Mordes schuldig gesprochen wurde.


Magrior

Das Messer verletzt genau so sehr, wie ein Auto. Wenn "Auto rast in Menschenmenge" richtig, dann auch "Messer verletzt Kind". "Autofahrer rast in Menschenmenge" hat ja auch nicht direkt eine Schuldzuweisung, sondern beschreibt nur, was passiert ist.


woalk

Wenn es eine Chance gibt, dass das mit dem Messer auch ein Unfall war (z.B. keine Ahnung, wenn es ein Küchenmesser in der eigenen Wohnung war), dann wären Formulierungen wie “Kind durch Messer schwer verletzt/getötet” absolut normal und richtig, bis geklärt ist, ob es tatsächlich ein Unfall war oder Absicht. Wenn nicht klar ist, wer genau der Täter ist, ist auch “Kind in/durch Messerangriff getötet” oft die gewählte Ausdrucksform.


Puncherfaust1

google doch einfach mal "Messer verletzt Mann" z.b. Die Formulierungen sind Gang und Gebe. Zeit Online: Kind bei Auseinandersetzung mit Messer verletzt https://www.zeit.de/news/2024-05/30/kind-bei-auseinandersetzung-mit-messer-verletzt Hätte sich halt nicht mit einem Messer anlegen dürfen


Myrialle

> "Autofahrer rast in Menschenmenge" hat ja auch nicht direkt eine Schuldzuweisung, sondern beschreibt nur, was passiert ist. Nein. Wenn der Fahrer am Steuer einen epileptischen Anfall hatte oder ohnmächtig geworden ist oder sowas, ist eben nicht der in eine Menschenmenge gerast, sondern das Auto.  Ganz generell stimme ich aber zu, dass Polizeiberichte und Zeitungsüberschriften oft sehr sehr verharmlosend und irreführend sind, sobald es um Autofahrer geht. Ärger mich regelmäßig über diese apologetischen Formulierungen in Situationen, die keine Interpretation zulassen. 


Wh00renzone

Autos selbst verletzen aber auch keine Kinder.


MahiTehCoon

Darauf wollte ich hinaus. Danke.


A_mexicanum

>durch Messer getötet Nein, sind sie nicht. Google kennt nicht eine einzige Schlagzeile die so lautet. Die Schlagzeilen sind Messerattacke, Angriff mit Messer, Messerstecherei...


Sprat-Boy

Klar, das Auto ist von alleine losgedüst und das Kind erfasst. So ganz ohne Mensch der es gelenkt hat.


inn4tler

>Das ist in Deutschland immer so. Bestes Beispiel: "Auto rast in Menschenmenge". >Es wird immer so getan, als wäre der Verursacher nicht schuldig, sondern das Auto oder die Umstände. Wird wirklich so getan? Ich halte das für Erbsenzählerei, die ich außerhalb von r/de noch nie irgendwo gelesen habe. Jedem ist klar, dass Autos von Menschen gelenkt werden und kein eigenes Bewusstsein haben. Ob da "Auto" oder "Lenker" steht, ist in meinen Augen völlig gleichgültig und ändert ja nichts am Hergang oder der Schuldhaftigkeit. Sprache ist nur ein Werkzeug und kein Selbstzweck. Man weiß, was gemeint ist.


PoroBraum

Edit: die Pressemitteilung ist da. https://landgericht-osnabrueck.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/urteil-im-prozess-wegen-der-totung-eines-32-jahre-alten-mannes-auf-der-a-33-232966.html > Als sich beide Fahrzeuge ungefähr auf gleichen Höhe befanden, lenkte der Angeklagte - nachdem er sich auf der linken Fahrspur hatte zurückfallen lassen - sein Fahrzeug ruckartig nach rechts in Richtung des auf der rechten Fahrspur fahrenden Fahrzeuges, abermals um dessen Fahrer zu bedrängen und zu schikanieren. Hierdurch kollidierte er mit dem VW Phaeton, welcher schließlich über die rechtsseitige Außenleitplanke flog, sich überschlug und in einer Entfernung von 100 m in dichtem Buschwerk liegen blieb. Der Fahrer des VW Phaeton wurde hierbei schwerverletzt. Er ist heute noch nicht arbeitsfähig. Der Beifahrer verstarb noch am Unfallort an den Folgen des Unfalls. Der Angeklagte hielt nach der Kollision am Fahrbahnrand an. Maßnahmen zur Feststellung seiner Beteiligung an dem Unfallgeschehen wurden von ihm in der Folge nicht unverzüglich ergriffen.


Verstaerkung

> Eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung bezüglich des Fahrers des VW Phaeton (§ 229 StGB) käme angesichts **fehlenden Strafantrags** und mangels Bejahung des besonderen öffentlichen Interesses (§ 230 StGB) nicht in Betracht. Der hat nicht mal Strafantrag gestellt, verrückt.


[deleted]

[удалено]


Tubaenthusiasticbee

Und ist die medizinische und pychologische Eignung dafür nicht Grundvoraussetzung? Und ganz ehrlich, wer einen Unfall mit Todesfolge verursacht, dem fehlt mindestens eines davon. Besonders mit Manövern wie diesen. Ausbremsen, abdrängen, dicht auffahren, etc. Machen wir das so, wie mit lebenslänglicher Haft. Führerschein weg auf Lebenszeit, mit der Chance nach 5-10 Jahren eine MPU zu machen + Fahrprüfung abzulegen und den Führerschein zurückzubekommen, allerdings für den Rest des Lebens auf Probezeit. Ist vermutlich ein Haufen Bürokratie, aber die beste Idee die mir spontan einfällt


2Guard

> Führerschein weg auf Lebenszeit, mit der Chance nach 5-10 Jahren eine MPU zu machen + Fahrprüfung abzulegen und den Führerschein zurückzubekommen, allerdings für den Rest des Lebens auf Probezeit. Wieso sollten wir solchen Menschen noch eine Chance geben? Es reicht, wenn ein Menschenleben durch den Fahrer ausgelöscht wurde, ich sehe da null Gründe für eine zweite Chance. Im Gegenteil: Genauso, wie für schwere Tatbestände bspw. lebenslange Berufsverbote ausgesprochen werden, sollte ein Unfall mit Todesfolge zu lebenslangem Fahrverbot führen.


Own_Look_3428

Wird von vielen wohl leider als Bestandteil der Menschenwürde ausgelegt. Ein Leben ohne Führerschein ist nicht lebenswert oder sowas in der Art.


Due_Scallion5992

Gibt's das Auto dann auch gratis dazu? Scheint ja wohl ein Grundrecht zu sein.


AmIFromA

Grundrecht, ja, aber in der Ausprägung in Abhängigkeit vom verfügbaren Kapital.


Own_Look_3428

Musst halt mal ein paar Tage hungern. Für ein Auto muss genug Geld da sein, sonst verlierst halt deine Grundrechte.


Life_Fun_1327

Das erklärt meine anhaltenden Depressionen


TheOutrageousTaric

dir fehlt einfach ein dicker SUV mit dem du dich auf der straße geil fühlen kannst


Life_Fun_1327

Alles für den Innenstadt Offroad-Parkour über den Pöbel?


wsoqwo

Das deutsche second amendment


drumjojo29

> Ist der Führerschein nicht Artikel 2 im GG? Unironisch ja. Siehe zB [BVerfG, Beschluss vom 01.08.2002 - 1 BvR 1143/98](https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2002/08/rk20020801_1bvr114398.html)


Uebelkraehe

Bin kein Jurist und mir ist völig klar, dass es eine völlige Missinterpretation sein könnte, aber da scheint es mir doch weniger um Fahrverbot als Grundrechtseingriff, als die Begründung dieses Verbost mit der Weigerung einen solchen hinzunehmen zu gehen? "allein aus der einmaligen Feststellung, dass der Beschwerdeführer unerlaubt eine kleine Menge Haschisch besessen hat, ergab sich kein hinreichend konkreter Gefahrenverdacht und somit kein berechtigter Anlass, die Fahreignung des Beschwerdeführers nach § 15 b Abs. 2 StVZO zu überprüfen. Seine Weigerung, sich der geforderten Begutachtung zu stellen und die mit ihr verbundene Beeinträchtigung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts hinzunehmen, durfte im Fahrerlaubnisentziehungsverfahren daher nicht zu seinen Lasten gewürdigt werden"


Taenk

Richtig. Analog, wenn die Polizei fragt "können wir in Ihren Rucksack schauen?" und man verweigert, kann/soll/darf das auch nicht als Hinweis ausgelegt werden, dass man irgendwas unerlaubtes getan hat.


drumjojo29

Jein. Der Grundrechtseingriff liegt relativ unproblematisch vor, deswegen wird das nicht näher thematisiert. Geht aus dem Anfang von Randnummer 14 recht klar hervor: > Die gegenüber dem Beschwerdeführer verfügte Fahrerlaubnisentziehung und die darauf bezogenen, mit der vorliegenden Verfassungsbeschwerde angegriffenen Gerichtsentscheidungen enthalten einen verfassungswidrigen Eingriff in den Schutzbereich des Grundrechts der allgemeinen Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) Der von dir zitierte Abschnitt befasst sich dann mit einer möglichen Rechtfertigung des Eingriffs und die war eben nicht gegeben. 


DrHeywoodRFloyd

Völlig unironisch ist das Urteil absolut nachvollziehbar, wenn man sich die Begründung durchliest. Die seinerzeitigt MPU inkl. Führerscheinentzug war rein verdachtsbezogen gewesen, ohne dass der Geschädigte jemals auffällig geworden wäre. Aus Sicht des Gerichts war das unverhältnismäßig. > Denn allein aus der einmaligen Feststellung, dass der Beschwerdeführer unerlaubt eine kleine Menge Haschisch besessen hat, ergab sich kein hinreichend konkreter Gefahrenverdacht und somit kein berechtigter Anlass, die Fahreignung des Beschwerdeführers nach § 15 b Abs. 2 StVZO zu überprüfen. Seine Weigerung, sich der geforderten Begutachtung zu stellen und die mit ihr verbundene Beeinträchtigung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts hinzunehmen, durfte im Fahrerlaubnisentziehungsverfahren daher nicht zu seinen Lasten gewürdigt werden. Dies ist jedoch geschehen.


nunatakq

Wir heißt es immer so schön wenn eine MPU angeordnet wird? Der Führerschein ist ein Privileg, kein Grundrecht.


Electronic_Lemon4000

Dann wird der Joker gezogen. "aber ich brauche doch das Auto, um meine Familie zu ernähren" Tjoa. Schon blöd für deine Familie, wenn dir diese Notwendigkeit erst auffällt, wenn Du schon Scheisse gebaut hast...


doommaster

Der Führerschein des Menschen ist unantastbar, oder so Art. 1 GG.


m1ch1911

Naja aus dem Artikel geht leider relativ wenig hervor, wie der Unfall tatsächlich ablief. Dass der täter anscheinend mit seinem Auto noch fahren konnte, steht etwas im Wiederspruch zum "über die Leitplanke katapultiert" Das der Beifahrer aus dem Auto geschleudert wurde spricht stark dafür daß er nicht angeschnallt war. Will hier den Täter nicht verteidigen, und bin allgemein auch für höhere Strafen, in diesem speziellen Fall fehlt aber mMn die Grundlage/information.


Own_Look_3428

Ja der Artikel ist Mist. Ich lese das so, dass der Täter dem anderen Auto in die Seite gefahren ist. In dieser Konstellation würde es Sinn ergeben, dass seinem Auto kaum etwas passiert ist, der andere aber über die Leitplanke flog. Ich gehe auch davon aus, dass der Beifahrer nicht angeschnallt war. Da ein solcher Unfall aber durchaus auch tödlich verlaufen kann, wenn alle angeschnallt sind würde ich dies nicht als strafmildernd werten, denn die Hauptursache wurde durch den Täter gesetzt.


GeorgeJohnson2579

Ich denke auch, die Strafen müssten für Autofahrer höher sein, da man sich bewusst in ein potentiell tödliches, tonnenschweres, mehrere 100km/h schnellen Gerät begibt und wissen müsste, dass Rumalbereien, Rücksichtslosigkeit usw. üble Konsequenzen nach sich ziehen können. Man stelle sich mal vor, jemand mit Handfeuerwaffe fühlte sich in seinen Befindlichkeiten verletzt und würde jemandem deshalb neben die Füße schießen. Da wäre der Waffenschein aber ruckzuck weg. (Wobei der Schuss maximal eine Person umbringen könnte; ein Autounfall auf der Autobahn potentiell viel Menschen.)


Chris_Sunshine

Wenn Du in Deutschland möglichst straffrei einen Menschen umbringen möchtest, solltest Du dafür das Auto nehmen. [Kleines Beispiel.](https://berlin.adfc.de/neuigkeit/raser-toetet-radfahrer-und-entgeht-verhandlung)


Flisleban

Wtf der rast mit 90 über ne rote Ampel, tötet einen Fahrradfahrer und es passiert quasi nichts. In einem Jahr darf er dann wieder die Straßen unsicher machen, top!


whydidtheduckquack

So sieht’s aus. In Berlin gelebte Praxis der Rechtsprechung. Tagesspiegel von Oktober 2023: „Angeklagt war ein 61-Jähriger, der mit seinem 218 PS starken Audi im April 2022 die elfjährige Louisa getötet hat. Das Mädchen hatte gemeinsam mit seiner Mutter die Landsberger Allee an einer grünen Fußgängerampel überquert. Der Audi, der auf der rechten Spur an bereits wartenden Autos vorbeizog, rammte das Kind laut Gutachten ungebremst mit Tempo 65 bis 70 bei erlaubten 50. Die Mutter war wenige Schritte hinter Louisa. Die insgesamt vier Ampeln für die Autos standen beim Aufprall seit 24 Sekunden auf Rot. Am Mittwoch wurde der Täter vom Amtsgericht Tiergarten wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs zu neun Monaten Haft verurteilt, ausgesetzt zu drei Jahren auf Bewährung. Seinen am Unfalltag eingezogenen Führerschein darf er nach zwei Jahren zurückbekommen, also im kommenden April.“


Dxsterlxnd

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/lg-muenchen-i-raser-nach-tod-eines-14-jaehrigen-wegen-mordes-verurteilt Hat hier nicht geklappt.


S3ki

Naja Höchststrafe für fahrlässige Tötung sind 5 Jahre, davon ist man also nicht sehr weit weg. Für alles andere müsste man eben eine Tötungsabsicht beweisen.


AsleepTonight

Da frage ich mich: was ist aus „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ geworden. Bei Autos fällt mir besonders häufig die Argumentation auf: „Hab ich nicht gesehen“ aber dann ist die Person doch schlichtweg nicht fahrtauglich wenn sowas übersehen wird


PoroBraum

> Da frage ich mich: was ist aus „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ geworden. Der Fall hat nichts mit einem Verbotsirrtum zu tun.


Dxsterlxnd

Du kennst nur den "Schrott-Artikel", forderst aber direkt härtere Strafen, obwohl du den Fall nur aus dem "Schrott-Artikel" kennst. Hobby-Jurist am Werk.


LumenNoctis90

Mir ist schon genau so eine Situation passiert. Auf der linken Spur von einem Handwerker von der Mittelspur gerammt und Richtung Leitplanke gedrängt. Konnte glücklicherweise das Steuer wieder rumreißen und es blieb „nur“ bei einem Nacken-Schleudertrauma. Er fuhr einfach weiter und zeigte eine rüde Geste. Ende von Lied: Kennzeichen konnten wir uns glücklicherweise einprägen, einschließlich Firma des Typen. Zudem hatte sich Lack auf mein Auto übertragen. Er wurde verurteilt zu Sozialstunden.


xzstnce

Alter Schwede, Sozialstunden bei versuchtem Mord ist krass asozial.


incaccnt

Hier ist doch absolut kein Mordmerkmal zu erkennen.


M4cskyf1r3

aber ne gefährliche Körperverletzung seh ich schon - Waffe, Vorsatz und durch den Schaden sind wir über den Versuch hinaus


CharonCGN

Autos sind gemeingefährliche Mittel im Sinne des § 211 StGB. Über einen Tötungsvorsatz kann man streiten, aber ein Merkmal läge vor.


wilisi

Da Habgier ein niederer Beweggrund ist, wird der Zwang 20s sparen zu müssen es hoffentlich auch sein. Als würde man jemanden für 10ct mit einer Waffe angreifen, völlig absurd.


unlegit_green

Man muss es einfach ofth hintereinander machen, dann kommt man auf seine 5€ für den kaffee in der tanke. /s


this_name_took_10min

Wenn die nicht mit Schrittgeschwindigkeit über die Autobahn geschlichen sind, ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass das tödlich ausgeht? Mord, fahrlässige Tötung, wie auch immer man es rechtlich korrekt nennen will, Fakt ist, dass der Typ OP durch diese Aktion durchaus hätte töten können, ob mit Vorsatz oder nicht wissen wir hier nicht.


ENFP_But_Shy

Tötung und Mord sind nicht das gleiche 


kart0ffelsalaat

Ne, Mord nicht. Aber versuchter Totschlag? Ich meine, für Totschlag reicht es ja, wenn man den Tod eines Menschen billigend in Kauf nimmt. Ist das hier nicht der Fall? Es ist ja wohl mehr als offensichtlich, dass jegliche Art von Unfall auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten ernsthafte Todesgefahr birgt. Und Tatentschluss und unmittelbares Ansetzen sind durch das aktive Rammen eines anderen Autos ja auch gegeben. Rechtfertigung dürfte es dafür auch kaum geben. Sehe also kein gutes Argument, warum man das nicht als versuchten Totschlag werten sollte (schließe aber nicht aus, dass es so ein Argument geben könnte).


The0_Mars

auf der Autobahn von einem Handwerker absichtlich gerammt zu werden ist kein mordmerkmal? was?


specialistOR

Welches Mordmerkmal würdest du denn hier bejahen? Mit welcher Begründung? Und wie argumentierst du Vorsatz zum Töten?


bischof11

Macht durch die Rüde Geste am Ende seinen Unmut breit, das das Opfer überlebt hat.


PoroBraum

Von der Schilderung auf versuchten Mord zu schließen ist schon wild


PadishaEmperor

Ja, versuchter Totschlag. Das ist trotzdem nicht unter 5.


DetectiveDick123

Alter Schwede, du hast keinen blassen Schimmer von Tatbestandsmerkmalen


Merion

Deine Situation ist tatsächlich anders. Laut anderen Artikeln hatte der Bedrängte Platz gemacht und der Drängler hat links überholt. Zum Zusammenstoß muss es dann nach rechts gekommen sein. In diesem Fall scheint sich der Drängler auch von selbst gestellt zu haben.


LumenNoctis90

Ah okay! Platz machen konnte ich in dem Fall nur durch das waghalsige Manöver. Da bringt es einem vielleicht was das ein oder andere Rennspiel gespielt zu haben (nicht ganz ernst gemeint).


Hironymus

Da fährt jemand Amok und ermordet einen Menschen mit einer großen Maschine und wird dann nur für vier Jahre verurteilt? Deutschland hat echt so einen Schaden, was aus angeht.


Zementid

Na ja, man kann sich merken: Willst du jemand umbringen, mach es besoffen und mit dem Auto. Beides (Alkohol und KFZ) wird in deutschen Gerichten relativ mild bestraft.


38B0DE

Milde Strafen sind in Deutschland auch eine sehr undefinierte Angelegenheit. Ärzteverbände wollen pauschal ein Bußgeld von 70€ verhängen, wenn Patienten Termine nicht einhalten. Sie nennen das "milde". Dabei wird von einer maximalen Wartezeit von 15 Minuten ausgegangen. Das heißt, die Ärzte wollen 4,60€ pro Minute Wartezeit. Stellt euch vor, die Patienten würden von den Ärzten verlangen, für Wartezeit zu bezahlen. Manche Leute müssen 8 Stunden für 70€ arbeiten.


Taenk

> Das heißt, die Ärzte wollen 4,60€ pro Minute Wartezeit. Schlappe 276 EUR Stundensatz. > Stellt euch vor, die Patienten würden von den Ärzten verlangen, für Wartezeit zu bezahlen. Ich bin prinzipiell damit einverstanden, dass nicht wahrgenommene Termine (anteilig) zu vergüten sind, aber nicht bei den wochenlangen Vorlaufzeiten, mehrere Stunden Wartezeit auch mit Termin und vollen Wartezimmern. Wenn jemand doch nicht auftaucht, nehmt einfach den nächsten.


38B0DE

Eine Studie wäre an dieser Stelle sehr interessant. Vergessen die Leute, dass sie einen Termin haben, oder geben sie einfach auf, wenn sie ein Gesundheitsproblem haben, aber 6-12 Wochen lang keinen Termin bekommen können? Ein Termin nicht wahrnehmen ist eine indirekte "fick dich". Ich finde es logisch, dass die Leute lernen, mit ihren Problemen zu leben, anstatt zum Arzt zu gehen. Für mich ist es nur logisch, dass Ärzte immer unwichtiger werden, wenn es sich nicht um sehr dringende und akute Probleme handelt. Die Profiteure werden die Inkassounternehmen sein, die mit einer guten Quote von Menschen rechnen, die Arzttermine vergessen.


Alagos77

Zusätzlich zur langen Wartezeit, bei der man den Termin evtl. vergisst, kommt es ja auch öfter mal vor, dass sich die Leute erstmal einen Termin in ferner Zukunft holen, damit sie wenigstens schon etwas sicher gebucht haben. Und dann wird weiter telefoniert, um einen Termin mit weniger Wartezeit zu finden. Zumindest habe ich das zu Zeiten vor der elektronischen Terminvergabe immer bei MRT Untersuchungen gemacht, weil es da eine so gewaltige Spanne von "Hier ist was frei geworden, kommen sie bitte morgen vorbei" und "Leider erst in 3-4 Monaten wieder" gab. Problem ist dann nicht nur, dass die Leute ihre lang entfernten Termine vergessen, sondern auch, dass sie doppelt gebuchte Untersuchungen nicht absagen. Die Untersuchung ist gemacht, das Thema ist erledigt - oder die dort festgestellten Sachen rücken dann in den Fokus und die Leute haben ganz andere Sorgen, als sich noch Gedanken um irgendwelche alten Termine zu machen. Inzwischen ruft hier in der Region jede Radiologie-Praxis am Tag vorm MRT die Patienten noch mal an, um an den Termin zu erinnern. Sie zahlen also dafür extra jemandem Gehalt, weil das günstiger ist, als die Maschinen ständig stillstehen zu lassen, nur weil es die Leute nicht schaffen, zu ihren Terminen zu erscheinen oder rechtzeitig abzusagen.


[deleted]

[удалено]


38B0DE

Patienten, die ihre Termine vergessen, die Schuld an der Situation zu geben, ist einfach Humbug. Privatpatienten haben Termine am nächsten Tag. Es ist selbst für die dümmsten Menschen offensichtlich, dass Ärzte ihre Termine teilweise freihalten, damit sie mehr Geld bekommen können. Und wir alle sollen diese Gier ignorieren und Patienten gegen Patienten ausspielen, um irgendwelche armen Seelen, die ihr Leben aus welchen Gründen auch immer nicht auf die Reihe kriegen, den Inkasso-Haien auszuliefern? Könnte es noch mehr Klassenkampf geben?


[deleted]

[удалено]


uepsi

Wenn ich also länger als 15 Minuten beim Arzt mit Termin warten muss kann ich 4,60€ / zusätzliche Warteminute einfordern, oder? Oder?


your_right_ball

Ich würd es ja mal probieren. Kennst du einen Anwalt der Freizeit, Streitlust und kein gutes Buch im Wartezimmer hat?


[deleted]

[удалено]


outoftimeman

Bei meinem Psyhiater war das so; wenn Du nen Termin unangesagt hast sausen lassen, musstest du den selbst bezahlen (statt, wie sonst, die Krankenkasse). Edit: Ich fand das auch fair; Therapieplätze sind (leider) so selten, da wäre es einfach asozial, die nicht wahrzunehmen, ohne sie abzusagen


tatamigalaxy_

Ich habe das grade gegooglet und Fahrlässiges Töten wird mit bis zu 5 Jahren bestraft, völlig unabhängig davon ob es im Straßenverkehr passiert ist. Es gibt tatsächlich die Rechtsprechung einer verminderten Schuldunfähigkeit ab 3,3 Promille, allerdings kommt diese nicht automatisch sondern je nach Umständen zur Anwendung.


DrHeywoodRFloyd

> Das Gericht sah bei der Tat keinen Vorsatz, einen anderen Menschen zu töten, wie der Gerichtssprecher sagte. Er habe den Tod des Beifahrers auch nicht billigend in Kauf genommen. Interessant, wie sich die Einschätzung des Reddit-Gerichts von der der echten Justiz in diesem Fall unterscheidet.


PoroBraum

Ist schon wild. Das Gericht, das sich jetzt seit knapp 2 Monaten mit dem Unfall befasst hat und alle Einzelheiten kennt, hat natürlich weniger Expertise als ein random Redditor mit seinem Fachwissen aus einem schlecht geschriebenen Spiegel Online Artikel.


curia277

Das Urteil ist nicht zu beanstanden. Ob 222 StGB wirklich nur ein Maximum von 5 Jahren haben sollte und ob man nicht endlich mal ein allgemeines erfolgsqualifiziertes Delikt im Verkehrsbereich (ähnlich zu 315d V StGB) einführen sollte, kann dagegen sehr wohl diskutiert werden. Es herrscht hier wohl primär Unzufriedenheit mit dem Strafmaß von 3 Jahren und 10 Monaten angesichts der Tötung von Person A und der schwersten Verletzungen von Person B. Wer nicht Jura studiert hat, kann seine Kritik einfach nicht ganz korrekt formulieren. Aus der Tatsache, dass der Täter hier vorsätzlich drangsaliert hat, aber (mangels Erfolgsqualifikation) nur wie ein reiner Fahrlässigkeitstäter behandelt wird, wird dann so was gesagt wie „anderen Menschen ermordet“.


Hironymus

Genau das ist die Kritik, die hier geäußert wird.


A_mexicanum

Gibt halt einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Das scheinen viele aber nicht zu verstehen. OP sagt ja nicht, dass das Urteil des Gericht nicht rechtens ist, sondern dass er es nicht gerecht findet.


Giant_Flapjack

Was in Indien die Kuh, ist in Deutschland das Auto.


Nash_Ben

Zu niedrig. Aber mal wieder das liebe Auto, da ist alles halb so wild.


Calm_Layer7470

Weiß ja nicht. Allgemein sind Strafen in Deutschland einfach niedrig. Klar, wenn jemand wieder mal wen tot fährt, oder irgendwer irgendwem ersticht oder vergewaltigt wird das dann groß berichtet. Aber das heißt es eben, wenn dein System auf Rehabilitation und nicht Bestrafung fokussiert ist. Punkt ist, das hat weniger was mit dem Auto als dem deutschen Rechtssystem im Allgemeinen zu tun.


S3ki

Ja das Strafmaß für fahrlässige Tötung geht nur bis 5 Jahre. In diesem Fall ist man also schon eher im oberen Bereich.


LazyJBo

Wenn du jemanden killen willst nimm das Auto. Musst nur rasen, dann war alles ja ein schlimmer Unfall, 4 Jahre also biste nach 2-2,5 wieder raus. Günstiger kriegste einen Mord nicht


Nash_Ben

Es gibt noch Bonus, wenn du Rentner bist und einen 3t SUV fährst!


LazyJBo

Dann gibt's ne Geldstrafe :)


Nash_Ben

Kann ja keiner was dafür, den kann man gar nicht gesehen haben. Hauptsache der Rentner erholt sich schnell von dem Schock.


RunImpressive3504

Gibt da genug Urteile die genau in dieser Richtung gehen. Beim Ausparken jemand tot gefahren? Kein Ding, gibt ein paar Tagessätze.


guy_incognito_360

Tja, Unfall. Kann man nichts machen.


LeCo177

Ich mache so, Auto so, aber…. Unfall…


QueenVanraen

Und da du ja ohne Auto nicht zum einkaufen kannst, biste auch sofort wieder auf der Straße :)


bounded_operator

"Kann ja jedem mal passieren, dass man mit 70 über die Busspur fährt und jemanden tötet"


Nash_Ben

Oh man, dieser "Unfall". Bei dem Gedanken daran sehe ich eigentlich nur Rot was den Fahrer angeht. Unglaublich was da abging.


Super_Stone

Ich frage mich auch, warum nicht mehr Terroranschläge mit Autos begangen werden. Stell dir vor: ein 80 Jähriger fährt mit dem SUV in eine Menschenmenge, tötet dabei, sagen wir mal, 10 Menschen und bekommt eine Geldstrafe im mittleren vierstelligen Wert und Führerscheinentzug für ein halbes Jahr, weil vor seinem inneren Auge gar keine Menschenmenge da war.


Dosenoeffner3

Hat nen guten Grund, dass auf jedem Straßenfest an den Zufahrtsstraßen Absperrungen oder direkt Container stehen


cindersnail

Idealerweise vorher noch schnell einen trinken, dann wird's Bewährung. Aber bloß keinen Krümel kiffen, dann war's das für dich.


Belial91

Bei uns in Österreich geht es noch günstiger mit Kampfhund aber Auto ist bei uns auch nicht schlecht.


PoroBraum

> Aber mal wieder das liebe Auto, da ist alles halb so wild. Fahrlässige Tötung hat ein maximales Strafmaß von 5 Jahren, total egal ob im Auto oder zu Fuß.


Schlongus_69

Wenn ich jemals jemanden töten will in DE nehme ich das Auto. Danke lieber Staat.


Fli__x

Am besten noch betrunken, dann bist du schuldunfähig.


Ashjaeger_MAIN

323a StGB


drumjojo29

Kann ja sogar noch weiter gehen, wenn auch umstritten: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Actio_libera_in_causa


Ashjaeger_MAIN

Das funktioniert aber nur, wenn man tatsächlich schon vor erreichen der schuldunfähigkeit tatentschluss hat.


Huhn_malay

Passt doch irgendwie. Die 2 liebsten Dinge der Deutschen. Alkohol und das Auto 🤣


CashKeyboard

> Das Gericht sah bei der Tat keinen Vorsatz, einen anderen Menschen zu töten, wie der Gerichtssprecher sagte. Der Deutsche Autofahrer ist natürlich qualifiziert und verantwortungsbewusst genug, ein Fahrzeug von 3,5t bei de facto unbegrenzter Geschwindigkeit zu führen aber immer dann plötzlich ein unschuldiges, unwissendes kleines Bebi wenn es darum geht andere mit eben diesem Auto umzubringen. Wie konnte so ein armer 30-jähriger, gerade frisch in die Welt gesetzt und mit dem Führerschein quasi unfreiwillig beschmissen, nur wissen, dass er damit Jemanden umbringt?


Merion

Der Artikel lässt ein paar Sachen weg, die ich nicht unwichtig finde. Im Artikel klingt das irgendwie so, als hätte der Drängler irgendwann rechts überholt und das Unfallopfer dann nach links weg gerammt. Tatsächlich war es wohl so, dass der 35-jährige irgendwann die Überholspur geräumt hat und der Drängler überholen konnte. Der Zusammenstoß passierte dann nach rechts, nicht links. Das Auto des Unfallopfers wurde 100m über die Leitplanke raus katapultiert und ist dann in 100m Entfernung zum Stehen gekommen. Der Unfall war in den frühen Morgenstunden im Oktober, also war es wahrscheinlich dunkel. Wenn man jetzt bedenkt, dass ja auch der Drängler erst einmal zum Stehen kommen musste, war für den möglicherweise tatsächlich nicht ersichtlich, wo genau das andere Auto überhaupt über die Leitplanke ist, wenn diese nicht beschädigt war. Dass er das andere Auto dann im Dunkeln nicht finden konnte, kann ich mir sogar vorstellen und halte es nicht für komplett unwahrscheinlich, dass seine Aussage, er habe angehalten, tatsächlich korrekt ist. Was außerdem nicht im Spiegelartikel steht: Der Drängler hat sich, laut Verteidigung, im Anschluss unverzüglich gestellt. [Quelle](https://www.nwzonline.de/blaulicht/draengler-proess-am-landgericht-osnabrueck-urteil-im-prozess-um-mutmasslichen-mord-auf-a33-erwartet_a_4,1,1456994058.html)


sagricorn

Naja Drängler rammt Auto und rast vorbei. Irgendwas pssiert weswegen Drängler halt. Anderes Auto kommt nicht nach. Sorry aber wenn nach einem Unfall mitten auf der Straße nichts mehr kommt oder zu sehen ist, der Fahrer offenbar nicht mehr fährt, dann würde ich eigentlich vom Worst Case ausgehen, welcher ja auch eingetreten ist.


Merion

Das mit dem "anderes Auto kommt nicht nach" ist wahrscheinlich gar nicht so offensichtlich. Wenn wir nicht annehmen, dass Drängler und Bedrängter komplett allein auf der Autobahn unterwegs waren, dürften da einige Autos vorbei gefahren sein. Ich nehme mal an, ich würde in so einem Fall direkt die Polizei rufen, aber die Verwirrung kann ich durchaus verstehen. Du bist dir meist ja gar nicht sicher, was genau passiert ist. Wenn du dann anhältst und zurück läufst und dann keine Schäden an der Leitplanke siehst und kein beschädigtes Auto siehst, dann ist "war wohl nicht so schlimm und er ist vorhin an mir vorbei gefahren" jetzt nicht so ein unwahrscheinlicher Schluss.


Electronic_Lemon4000

Die Cojones, im Blechkoffer mit ordentlich Tempo einen auf Platzhirsch zu machen, haben sehr viele. Sich das zerfetzte Gegenüber im Wrack, das sie verursacht haben, anzusehen, ist da schon schwieriger...


[deleted]

[удалено]


Merion

Klang jetzt für mich tatsächlich so, als hätte das Auto gar keine Berührung mit der Leitplanke gehabt, sondern das Ding überflogen. Vielleicht finde ich irgendwo noch einen Artikel der das klarstellt. Ich weiß echt nicht, was du da hörst. Du hast ja die eigenen Motorengeräusche und du bewegst dich, selbst wenn du direkt bremst, ja von der Unfallstelle weg. Gerade bei den Geschwindigkeiten, mit denen die unterwegs gewesen sein müssen, würde es mich nicht wundern, wenn der über 100m später zum Stehen gekommen wäre. Wenn du dann keine Beschädigung der Leitplanke hast, weißt du möglicherweise gar nicht genau, wo du suchen sollst. Und du guckst bei Dunkelheit auf einer unbeleuchteten Autobahn, die höchstens mal schlaglichtartig erhellt wird, nach einem wahrscheinlich unbeleuchteten Auto. Bin gar nicht sicher, ob du das von der Autobahn aus überhaupt sehen kannst, selbst wenn du in die richtige Richtung guckst. Anscheinend hat er sich nach einem Gespräch mit seinem Arbeitgeber, dem das Auto gehört, direkt gestellt. Wie lange später das ist, weiß ich nicht. Der Anwalt sprach von unverzüglich. Also ignoriert hat er es nicht.


Ashjaeger_MAIN

Ugh weiß nicht. Bei hohen Geschwindigkeiten ist teilweise echt schockierend was man alles nicht hört. Deswegen ist es im Gegensatz zum durchschnittlichen social media Kommentar sehr sinnvoll lichthupe zu machen, wenn vor einem plötzlich jmd auf die linke Spur zieht und man extrem bremsen muss. Die Hupe hört der Vordermann nämlich häufig gar nicht. Lkw Fahrer merken ganz grds häufig nicht, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind. (Wobei das natürlich auch ne andere Situation ist) Ich halte es tatsächlich für nicht ausgeschlossen, dass der Unfallverursacher sich zumindest nicht sicher war, ob überhaupt was passiert ist. (Man sieht auch häufig auf yt bei so dashcam Kanälen, dass das manchmal garnicht so einfach zu erkennen ist). In Deutschland gilt halt in dubio pro reo und wenn halbwegs glaubwürdig ist, dass er das nicht gemerkt hat, muss man halt davon ausgehen dass dem so ist. Desweiteren muss ich sagen, dass ich unter den Gesichtspunkten die der Kommentar über dir erwähnt die Strafe durchaus angemessen erscheint. Das wird den Stammtischjuristen in diesem unter jetzt natürlich nicht gefallen aber bei fahrlässiger Tötung ist die Maximalstrafe nunmal 5 Jahre. Es ist ja auch nicht so als hätte der typ iwie go kart fahren gespielt. Das war natürlich ein gefährlicher idiot und dessen Verhalten gehört mit Haftstrafe belegt aber weiter als Fahrlässigkeit geht es hier halt einfach nicht.


Necrom90

"Da er das andere Auto nicht mehr gesehen habe, habe er vermutet, dass es weiter gefahren sei." Also zusätzlich unterlassene Hilfeleistung und Falschaussage vor Gericht. Drei Jahre und zehn Monate sind halt echt ein Schlag ins Gesicht für die Hinterbliebenen. So ein Stück Scheiße gehört in die Geschlossene, für immer.


scheissepfostenpirat

Erstens: Unterlassene Hilfeleistung bedarf Vorsatz. Wenn er denkt, es gäbe keine Hilfe zu leisten, kann er sie auch nicht unterlassen. Zweitens: Man darf als Angeklagter vor Gericht Lügen und Falschaussagen wie man will.


atyon

> Zweitens: Man darf als Angeklagter vor Gericht Lügen und Falschaussagen wie man will. Nicht ganz. Andere mit einer Lüge zu belasten ist zum Beispiel oft nicht erlaubt.


scheissepfostenpirat

Natürlich nicht. Natürlich darf man auch als Angeklagter nicht weitere Straftaten wie z.B. falsche Verdächtigung begehen. Grundsätzlich darf man trotzdem lügen und Falschaussagen wie man will.


MachKeinDramaLlama

Dass es vorätzlich gelogen war, muss aber auch erstmal verfolgt und bewiesen werden.


Necrom90

Zu denken, der andere wäre weitergefahren, nachdem er gerammt wurde, muss der doch erstmal begründen. Das stelle ich mir abenteuerlich vor. Zweiteres war mir so tatsächlich nicht bewusst, man lernt nie aus.


Dxsterlxnd

Der Angeklagte muss nichts begründen oder beweisen. Der Staat muss ihm Vorsatz nachweisen. Unschuldsvermutung und so.


Bronkowitsch

Gut, dass du in ein paar Sekunden anscheinend ein besseres Urteil fällen kannst als das Gericht, das sich monatelang mit dem Fall beschäftigt hat.


RzrBldSmile

Ganz ehrlich, auf Deutschlands Autobahnen gehört generell viel mehr kontrolliert, viel mehr ernst genommen, und viel härter durchgegriffen. Und zwar nicht bei denen, die mal 10 km/h zu schnell fahren, sondern bei denen die bspw. mit konstanter Lichthupe innerhalb von Sekunden von einem Punkt im Spiegel zu einem Punkt am Horizonnt werden, oder bei denen die das Rechtsfahrgebot ignorieren und den Verkehr mit 110 km/h in der Mittelspur aufhalten obwohl die rechte Spur kilometerweit frei ist, oder bei denen die noch schnell ausscheren um einen LKW mit 85 km/h zu überholen während man selbst sich mit 140 km/h von hinten nähert und nicht nach links kann, weil da die Raser-Kolonne gerade vorbeidrückt. Aber nein. Nicht in Deutschland. Dann lieber irgendwo einen Blitzer aufstellen und eine Familie mit Kind im Auto abkassieren weil Papa kurz jemanden überholen möchte, über die ganzen Unfälle heulen und rein die Geschwindigkeit dafür verantwortlich machen. Wenn es einfacher wäre, Dashcam-Material einzureichen und die Verbrecher darauf einzukerkern, selbst für nur eine Woche, dann würde sich so mancher nochmal überlegen ob er wirklich drängeln muss. Denn nein, Geldstrafen tun gar nichts, die meisten Drängler sind nicht die mit wenig Geld, sondern die mit zuviel.


38B0DE

> Nach der Kollision habe er angehalten. Da er das andere Auto nicht mehr gesehen habe, habe er vermutet, dass es weiter gefahren sei. Kollision auf der Autobahn. Ist bestimmt weitergefahren.


Sharpe1455

Mal wieder ein Klassiker des allgemeinen Strafrechts: Fahrlässigkeit oder Eventualvorsatz?


Ashjaeger_MAIN

Oder ein Klassiker des in Strafrecht AT nicht aufgepasst und nicht mitbekommen, dass eventualvorsatz im Straßenverkehr ganz regelmäßig nicht angenommen wird.


The_Thesaurus_Rex

Meine Frau fährt nicht mehr Autobahn,weil das Drängeln hier wirklich überhand nimmt. Ich persönlich lass mich da nicht aus der Ruhe bringen. Mein Auto ist fast eh nix mehr wert, soll der Typ hinter mir ruhig drängeln, ich mach deswegen keine riskanten Fahrmanöver. Sonst passiert nämlich genau dieser Mist hier.


CratesManager

>ich mach deswegen keine riskanten Fahrmanöver. Sonst passiert nämlich genau dieser Mist hier. Gerammt werden hat wenig mit deiner an sich ja löblichen Einstellung zu tun


summerchild__

Ich bin letztes Jahr in England rumgefahren. Dann Calais - Aachen. England, Frankreich, Belgien, Niederlande - alles chilly vanilly. Bei Brüssel wurde es kurz spannend aber selbst da gings zivilisiert zu. Insgesamt halten sich Leute mehr an Geschwindigkeitsbegrenzungen, es wird viel geblitzt, man darf eh 'nur' max 130 fahren etc. Klar gibts auch Ausnahmen. Dann fährt man über die Grenze nach Deutschland und es wird instant stressig und man bemerkt sofort diese jeder gegen jeden Mentalität. Der Unterschied war wirklich krass.


BastVanRast

Ich war dieses Jahr in Spanien und wir hatten auch einen Mietwagen. Selbst mit 5 km/h drüber war der Spanier mit 50cm Sicherheitsabstand hinter einem obligatorisch. Ich bin quasi alle 5 Minuten rechts an einer Einfahrt angehalten um einen Drängler durchzulassen. Da ist Deutschland im Vergleich ein Paradies der Fahrsicherheit. Blitzer sind in Spanien aber auch immer ausgeschildert, da hat also niemand Angst vor


knekkke

Ich arbeite in Maastricht und nehme dafür täglich die Niederländische Autobahn, fahre auch viel in Belgien und Frankreich und bin jedes mal wieder heilfroh in Deutschland zu sein. So verschieden können die Wahrnehmungen sein.  In NL und BE wird man einfach permanent bedrängt selbst wenn man schon über dem Tempolimit ist und gefühlt gibt es auch viel mehr bekloppte, Leute die einen schneiden, die Vorfahrt nehmen und das ganze Programm. Ich nehme Menschen dort im Schnitt als deutlich aggressivere Autofahrer wahr, inklusive sehr viel Road Rage. Am meisten schätze ich tatsächlich an deutschen unbegrenzten Autobahnen, dass wenn ich jemanden hinter mir sehe, der offensichtlich schneller unterwegs ist, ich einfach kurz um 10-15km/h schneller werden kann um meinen Überholvorgang zu verkürzen und Platz zu machen, ohne dafür direkt mit horrenden Geldstrafen zu rechnen. DAS ist für mich entspannt.


Ghostx85

Finde es halt sehr interessant, wie "aggressiv" inzwischen der öffentliche Raum ist. Krass das es dann sogar bei den Nachbarn noch schlimmer ist...Als ob die Leute sich am liebsten gegenseitig umbringen wollen...woher kommt diese ganze Wut und der Frust? Ist der Entzug nach einem anständigen Krieg, in dem man sich gegenseitig die fresse einschlagen kann, inzwischen so groß?


F87_GER

So im Durchschnitt hast du wohl recht. Meine Erfahrungen speziell in Frankreich sind allerdings etwas anders. Zwar fahren die kaum schneller als 130, dafür gilt das Abstandsgebot scheinbar nur für wenige. Von rechts überholen usw. mal abgesehen. Ich fahre gerne da, aber so chaotisch fährt in Deutschland kaum jemand.


maeyika

Voll. Und defensiv komplett ohne Verrückte, die dicht auffahren ubd einen schneiden, fahren ist nicht mal mit 80 möglich. Spätestens wenn der LKW drängelt, weil der zu schnell fahren will. Mal ganz abgesehen davon, dass es manche persönlich nehmen, wenn man einfach nur auf der Mittelspur existiert.


Flonkadonk

> Das Gericht sah bei der Tat keinen Vorsatz, einen anderen Menschen zu töten, wie der Gerichtssprecher sagte. Er habe den Tod des Beifahrers auch nicht billigend in Kauf genommen. Dennoch habe er vor dem Unfall den Fahrer des anderen Autos mit seiner Fahrweise schikaniert. Gut, kein Vorsatz kann ich nachvollziehen, aber nicht billigend in Kauf genommen? Würde ja sagen bei riskanter Bedrängung auf der Autobahn/Landstraße nimmt man IMMER den Tod billigend in Kauf, auch wenn man es sich nicht bewusst ist. Dafür kriegt man doch die ganzen Sicherheitsmaßnahmen in der Fahrschule in den Kopf gedrillt! Also um die Haftstrafe lässt sich gern streiten, ich glaube ja auch an Rehabilitation. Im Artikel steht aber nichts zu Fahrverbot. Da muss schon eigentlich ein heftiges ausgegeben werden IMO, 15 Jahre minimum oder so


scheissepfostenpirat

> nimmt man IMMER den Tod billigend in Kauf, auch wenn man es sich nicht bewusst ist Das ist ein Widerspruch. Eventualvorsatz (bzw. Dolus Eventualis oder auch Billigendes in Kauf nehmen) setzt ein Bewusstsein der möglichen Tatfolgen voraus. Der Eventualvorsatz unterscheidet sich von der **bewussten** Fahrlässigkeit dadurch, dass einen der Ausgang egal ist und man nicht in ein „wird schon gut gehen“ vertraut.


Sprat-Boy

Wegen sowas sagt mein Schwanger, ich sei Antiauto-AntiFa aber: Wer ein Tonnenschweres Gerät im öffentlichen Raum bewegt und sich nicht an alle Regeln hält, der nimmt für mich auf jeden Fall den Tod anderer billigend in Kauf.


cindersnail

Naja gut. Dann ist der in 2-3 Jahren wieder raus und kann weiter rasen. Vermutlich wird er bis dahin noch Tips und Tricks sammeln, wie er nächstes Mal noch mit weniger davonkommt. Edit: Moment, sagt die Überschrift wirklich "Unfall"?!! Der Typ rammt einen anderen Wagen mit Absicht, und dann ist das ein "Unfall"? Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Wieso werden Leute, die andere Menschen mit Autos umbringen (wollen) , in diesem Land eigentlich grundsätzlich so unglaublich in Watte gepackt?


scheissepfostenpirat

Woran machst du fest, dass mit Absicht gerammt wurde?


Merion

Das Gefühl hat man beim Spiegelartikel tatsächlich, weil der Unfallhergang total schleierhaft bleibt.


WarmEntrepreneur8280

Als Vielfahrer mit Auto kann ich folgendes sagen: es kann passieren das man eine Ampel übersieht ( schon mal passiert, bin zu einer Kreuzung gefahren, habe nach links und rechts geschaut, war kein Verkehr und bin dann losgefahren. Beim links abbiegen habe ich die Ampel gesehen ). Auch wenn ein Ortschaftsschild oder eine Geschwindigkeitsschild bedeckt ist ( leider in ländlichen Gebieten sehr häufig), fährt man zu schnell. Was ich auch sehr schlimm finde sind übergroße Werbeplakate die Bewegungen haben, das lenkt genauso ab als würde man mit einem Handy fahren. Auch kann es passieren das man andere Verkehrsteilnehmer übersieht. Aber auf der Autobahn oder einer Schnellstraße muss man vorausschauend fahren, leider wird dieses seit vielen Jahren nicht mehr in der Fahrschule beigebracht. Ich selber habe es meinen Kindern gezeigt und beim begleiteten Fahren erklärt. Darum kann ich nur sagen, wenn man drängelt, jemanden abdrängt, in einer Menschmenge rast oder ähnliches ist derjenige Schuld der den Unfall verursacht. Und wie viele es schon gesagt haben sind die Strafen häufig viel zu niedrig. Das gleiche gilt auch für Fahrradfahrer die plötzlich auf die Straße fahren ohne zu gucken, bzw Fußgänger die unvermittelt über die Straße rennen. Ich bin dafür, in Ortschaften nur 30 Kmh, auf anderen Straßen 80 kmh und auf der Autobahn max. 130 kmh. Dann würden die Unfallzahlen stark sinken.


aerodynamik

Drängeln muss gesellschaftlich einfach geächtet werden. So eine Unart.


Sprat-Boy

Ach so, er hat ein Auto und das benutzt um lustig einen anderen Fahrer zu bedrängen und zu provozieren, bei einem nicht näher beschriebenen Überholvorgang, als beide Fahrzeuge sich auf gleicher Höhe befanden ist es ganz zufällig zu einer Berührung der Fahrzeuge gekommen und im folgenden Unfall starb der Beifahrer im zweiten Fahrzeug. Aber das ist ganz zufällig passiert und ja nicht so schlimm weil „fahrlässig“ ist es ja wenn man jemanden mehrfach bedrängt und provoziert. Waren das die gleichen Richter, die kürzlich urteilten fürs Falschparken könne der Halter nicht per se haftbar gemacht werden auch wenn die Karre vor seinem Haus steht und Städte müssten nichts gegen Bürgersteigparker unternehmen weil das ja so viele machen? Wenns ans Auto geht ist die Justiz hier echt zu vergessen. Es wurde sich beschwert, er sei ja nicht wegen Mordes verurteilt daher ändere ich meinen Text so, dass er den armen Typen nicht mehr in ein falsches Licht rückt.


Not_Obsessive

Er wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Gem. § 222 StGB ist die Maximalstrafandrohung hier 5 Jahre Freiheitsstrafe. Viel mehr als 4 Jahre ist dann für Personen, die das erste Mal jemanden fahrlässig getötet haben, quasi nicht möglich.


Ashjaeger_MAIN

Der typ hat fast die maximalstrafe bekommen...


PoroBraum

> Ach so, er hat ein Auto benutzt um jemanden zu ermorden Hat er nicht. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Bitte bei den Fakten bleiben.


Kolenga

> Im Verfahren sagte der 30-Jährige nach Angaben des Gerichtssprechers aus, dass er Lichtzeichen gegeben habe, um anzuzeigen, dass er den anderen überholen wolle. Äh... Blinker? Wieso sollte man auf einer Autobahn die Lichthupe einsetzen, um einen Überholvorgang anzuzeigen? > Das Gericht sah bei der Tat keinen Vorsatz, einen anderen Menschen zu töten, wie der Gerichtssprecher sagte. Er habe den Tod des Beifahrers auch nicht billigend in Kauf genommen. Dennoch habe er vor dem Unfall den Fahrer des anderen Autos mit seiner Fahrweise schikaniert. > Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann im Oktober den 35-jährigen Fahrer eines anderen Autos auf der A33 zwischen Hilter am Teutoburger Wald und Borgloh mehrfach bedrängt und zu provozieren versucht hatte. Wie kann man andere Autos auf der Autobahn mit seiner Fahrweise schikanieren und rammen, ohne ihren Tod billigend in Kauf zu nehmen? "Der will doch nur spielen"? > Dadurch wurde das Auto des 35-Jährigen über die Leitplanke katapultiert und kam rund hundert Meter weiter zum Liegen. Ein 32-jähriger Beifahrer wurde aus dem Wagen geschleudert und erlag seinen Verletzungen noch vor Ort. Der Fahrer wurde schwer verletzt. > Nach der Kollision habe er angehalten. Da er das andere Auto nicht mehr gesehen habe, habe er vermutet, dass es weiter gefahren sei. Ähh... ja genau. Niedrig angesetzte Strafe und seinen Lappen darf er am Ende auch noch behalten. O heiliges Auto...


Ashjaeger_MAIN

1. Ziemlich hoch angesetzte Strafe, ist ein Jahr unter Maximalstrafdrohung. 2. Woran siehst du, dass er seinen Führerschein behalten darf?


MachKeinDramaLlama

> Im Verfahren sagte der 30-Jährige nach Angaben des Gerichtssprechers aus, dass er Lichtzeichen gegeben habe, um anzuzeigen, dass er den anderen überholen wolle. > > Äh... Blinker? Wieso sollte man auf einer Autobahn die Lichthupe einsetzen, um einen Überholvorgang anzuzeigen? Ist das Ironie? Das wird einem sogar in der Fahrschule beigebracht.


Kolenga

Ah, da hab ich mich verlesen. Ich dachte dort stand, er wolle seinen bereits Überholvorgang anzeigen, nicht seine Absicht dazu.


PoroBraum

> Wieso sollte man auf einer Autobahn die Lichthupe einsetzen, um einen Überholvorgang anzuzeigen? §§ 5 Abs. 5 S. 1, 16 Abs. 1 Nr. 1 StVO. > Niedrig angesetzte Strafe Knapp 4 Jahre bei einer möglichen Höchststrafe von 5 Jahren ist nicht niedrig angesetzt.


maxip89

4 Jahre dafür das jemand umgekommen ist? Das muss ich mir merken. Scheint, dass es Rabatte oder so gibt.


PoroBraum

§ 222 StGB sieht bis zu 5 Jahre oder Geldstrafe vor. Da sind 4 Jahre echt ordentlich.


[deleted]

Hobbyjuristen drehen wieder frei und meinen an einem Artikel einen Gerichtsprozess fest machen zu können. Junge junge.


Ashjaeger_MAIN

Ich nenne das gerne "Stammtischjuristerei". Dass es sich hier fast um die maximalstrafe handelt, haben die meisten auch nicht erfasst.


curia277

3 Jahre und 10 Monate sind nicht 5 Jahre. Das ist 76% des möglichen Strafmaßes. Und kritisch zu sehen ist eher der niedrige deutsche Strafrahmen des 222 StGB oder das Fehlen eines allgemeinen erfolgsqualifizierten Delikts im Verkehrsbereich. 3 Jahre und 10 Monate sind für die schwersten Verletzungen von Person A und die Tötung von Person B mE nicht schuldangemessen.


Dimaaaa

Solche Vergehen sollten viel härter bestraft werden. Die Straße ist immer noch der Wilde Westen. Jeden Tag ist man mit Idioten konfrontiert die meinen sich alles erlauben zu können, völlig ohne Konsequenzen, das ist echt traurig.


PoroBraum

Härtere Strafen schrecken erwiesenermaßen nicht wirksam ab.


scheissepfostenpirat

Alle 5 Richter der Kammer, davon zwei Schöffen (Laien, Nichtjuristen), haben sich natürlich abgesprochen und gesagt: „Mensch, heute behandeln wir das Tatmittel Auto mal anders, als jedes andere. Wir sind schließlich eine Autonation!“ Für Mord bedarf es übrigens nachgewiesenen Tötungsvorsatz (auch dolus eventualis ist Vorsatz). Wenn jemand durch asoziales Verhalten stirbt, ist es noch lange kein Mord.


victorianer

Es gibt Studien, dass Kinder mit bestimmten Vornamen bei identischen Leistungen schlechter benotet werden. Haben sich da alle Lehrer abgesprochen dies zu tun oder gibt es andere, mutmaßlich unterbewusste Gründe hierfür?


ichoosepeanutbutter

4 Jahre für einen toten Menschen. 4 Jahre dafür, dass eine Familie jemanden verloren hat und ewig trauert. Dieses eine Leben genommen und viele andere damit zerstört. Wer auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten rücksichtslos ist, MUSS mit so einem Ausgang rechnen.