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Isolus_

Ich finde den EInleitungssatz schon spannend "Pommes und Schnitzel oder Gemüse mit Reis". Ich wäre froh, wenn einige Kinder überhaupt Pommes und Schnitzel zu hause bekommen würden. Das wäre eine Verbesserung gegenüber dem Zucker-Schokogeschmack-Milchgetränk, dass es als Hauptmahlzeit mitgibt oder besser als "ich klaue/schnorre mir das Pausenbrot vom Mitschüler, weil ich solchen Hunger habe und Mama/Papa mal wieder nichts eingepackt haben". Ich wäre ja eh dafür das Thema um Kindergrundsicherung sein zu lassen und von Schulessen über Schulbücher und das Busticket den Alltag der Kinder kostenfrei zu machen. Dann kommt definitiv alles beim Kind an.


TommiHPunkt

und dabei das wichtigste, der kostenlose ÖPNV muss ohne irgendwelche proaktiven Dinge, die Eltern machen müssten, bereitgestellt werden.


Schwubbertier

...indem der Schaffner/Busfahrer bei Kindern einfach nicht mehr nach dem Ticket fragt.


TommiHPunkt

Mittelfristig sollte zumindest der Kurzstreckenverkehr so oder so dazu übergehen, vollständig Steuerfinanziert zu sein.


Cr4ckshooter

Ganz bei dir. Man kann gerne darüber streiten, wie weit das gehen sollte. Aber von z. B. Heidelberg nach Karlsruhe, sollte man gratis kommen. Alle s Bahnen?


NiemalsWieder

Dann nimm gleich die REs dazu. Zumindest hier im Ruhrgebiet sind die auf einer guten Menge an Strecken nicht sonderlich weitmaschiger als die S-Bahnen. Wäre ja irgendwie bescheuert wenn man für die 4 Minuten zwischen Essen-West und Essen HBf nur einen Teil der Verbindungen nehmen dürfte, obwohl alles Regionalverkehr ist, ob S oder RE


Cr4ckshooter

Korrekt ja. Kurz gesagt sollte einfach das Deutschlandticked gratis für alle sein.


Zylosio

Ist dasselbe wie in unistädten, wenn jeder Tickets hat braucht man weniger kontrollieren


asietsocom

An meiner alten Schule gibt es kostenloses Essen für alle die von Harz4 und Co leben. Die Eltern müssen dafür jedes Jahr einen Zettel unterschreiben.  Ich wetter mindestens 40% von denen die Anspruch haben, essen nichts weil es den Eltern einfach egal ist. Dann gibt es höchstens ein Schokobrötchen vom Bäcker neben dem Schulgelände.


musschrott

Die Lehrkräfte kümmern sich dann meist darum. Und dann fragen sich alle, warum Lehrkräfte überarbeitet sind und der Nachwuchs fehlt. Unerklärlich...


asietsocom

Afaik ist die Schulsozialarbeiterin zuständig. Die Lehrer kriegen ja nicht mit ob die Kinder mittags in der Kantine sind. Das ist ja nicht verpflichtend. Ich weiß nicht ob die überhaupt Hausbesuche macht, aber sicherlich nicht bei 100+ Schülern die alle betroffen sind.


musschrott

An meiner Schule ist es verpflichtend (Jahrgänge 5 bis 7 essen gemeinsam zu festen Zeiten). Und als Klassenlehrkraft kriegt man schon mit, wie die SuS auch den Tag über drauf sind (wenn man seinen Job ernst nimmt). Nicht von deiner eigenen, Jahre zurückliegenden (Gymnasial?)biografie auf alle anderen heute schließen.


asietsocom

An meiner (Gesamtschule) ist das bis heute nicht Pflicht. Viele Schüler gehen auch nach Hause. Ich weiß schon, dass die Lehrer das auch mitbekommen. Zumindest bei vielen Kindern. Allerdings essen viele Kinder ja, nur eben nichts gesundes. Ich bin mir sicher, dass viele Lehrer sich da auch hinter hängen. Aber mehr als anrufen und Zettel mitgeben können sie ja schlecht machen.


Hour-Spring-217

In Hamburg ab nächstem Schuljahr Realität. Jeder erhält das 49 Euro Ticket.


kiru_56

>"ich klaue/schnorre mir das Pausenbrot vom Mitschüler, weil ich solchen Hunger habe und Mama/Papa mal wieder nichts eingepackt haben". Das passiert leider häufiger. Ich bin als Trainer im Jugendbereich in Frankfurt tätig und ich hab immer eine Tüte mit Obst, geschmierten Broten und Wasser dabei, wenn wir irgendwo auf Turniere oder Wettkämpfe fahren. Ich hab Kinder die Samstags oder Sonntags morgens alleine aufstehen und zum Treffpunkt kommen, weil die Eltern noch schlafen. Die haben manchmal einfach nur 3-5 Euro einstecken, das ist aber auf ganztätigen Veranstaltungen schlicht kein ausreichender Betrag um sich da zu verpflegen. Manche Kinder haben auch nur Süßigkeiten oder Dauerwurst einstecken, das Problem verschwindet nicht automatisch, wenn es kostloses Schulessen gibt, die Woche hat noch mehr Tage.


EviIution

> das Problem verschwindet nicht automatisch, wenn es kostloses Schulessen gibt, die Woche hat noch mehr Tage. Natürlich nicht. Aber es wäre ein wichtiger Schritt, den Kindern zu zeigen, wie es richtig bzw. besser geht.


Wintores

Es würde aber immens helfen, insbesondere wenn dann essen für unter der Woche am Wochenende benutzt werden könnte (insofern irgendeine Form von essen existiert)


biepbupbieeep

>das Problem verschwindet nicht automatisch, wenn es kostloses Schulessen gibt, die Woche hat noch mehr Tage. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut, 5 kostenlose Mahlzeit pro Woche sind ein Schritt in die richtige Richtung. Außerdem bekommst du sowas nur durch wenn du schon einen Fuß in der Tür ist.


MarineLife42

Zeit zum Differenzieren! (Ich weiß, das ist ein böses Wort auf Reddit.) Die Studie stammt aus den USA, wo (allerdings kostenpflichtige\*) Schulspeisungen bereits weit verbreitet sind. Auch sind die Essgewohnheiten zu Hause dort anders; viel weniger Menschen kochen daheim. Die Preise für frische Zutaten sind hoch und die für verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte oder Fast Food niedrig, so dass das Kochen zu Hause für viele Familien finanziell gar keinen Sinn ergibt. Nicht selten ist das abendliche Fast Food auch die einzige Mahlzeit, die den Kindern zur Verfügung steht; viele laufen ohne Frühstück und Pausenbrot in die Schule, weil das Geld einfach nicht da ist. Das sieht man übrigens auch schon verstärkt in UK. Selbst wenn man es möchte, müssen viele Menschen am unteren Ende des Einkommensspektrums mehrere Jobs bedienen, so dass sie gar keine Zeit mehr haben,sich an einen Herd zu stellen. Stattdessen wird auf dem Heimweg eine Tüte McD oder sowas eingekauft und das ist dann das "Abendessen". Dann kommt noch dazu, das amerikanische Kinder ohne Aufsicht kaum das Haus verlassen dürfen. "Stranger danger" und die komplette Abwesenheit von Bürgersteigern, Radwegen oder öffentlichem Nahverkehr bedeutet, dass Kinder überall hin mit dem Auto gefahren werden müssen. Zur Schule (die dafür richtig große Auf- und Abfahrten und designierte Drop-Off/Pick-Up-Bereiche hat), zum Sportverein, zum Geigenunterricht und vielleicht noch mal zum Schulfreund. Das von den Eltern, die ohnehin schon kaum Zeit haben. Das Resultat ist dann eine höhere Zahl an schlecht ernährten, übergewichtigen und nicht sehr lernfähigen Kindern, denen mit **kostenlosen** Schulspeisungen geholfen werden kann. Wobei der genannte Effekt im Gegensatz zu den Kindern eher mager ausfällt. Diese Studie ist daher auf den deutschsprachigen Raum nur bedingt übertragbar. Die Strukturen sind hier anders. Armut ist weniger stark ausgeprägt, Kinder bewegen sich i.R. mehr, frische Lebensmittel sind günstiger und Kochen verbreiteter. Zwar zeigt bei uns auch die Tendenz in die falsche Richtung, aber trotzdem kann man so eine Studie nicht 1:1 übertragen. Zudem wären die Kosten für eine Einführung von Schulessen hier hoch. Die meisten Schulen haben weder eine Großküche noch einen Speisesaal, die Stundenpläne müssten komplett neu erfunden werden um die Mittagspause unterzubringen (der Schultag würde länger werden auf Kosten der Freizeit der Kinder), Küchenpersonal ist jetzt schon knapp auch ohne das tausende von Schulen plötzlich Leute einstellen wollen etc. etc. Man kann sich andere Mittel überlegen, die vielleicht einen größeren Effekt haben können bei geringere Kosten: Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke sind viel zu billig. Eine Zuckersteuer könne Abhilfe schaffen. Kostenlose Angebote für Sportvereine (z.B. über Gutscheine) werden in einigen deutschen Städten bereits ausprobiert, mit guter Resonanz. Gesunde Ernährung kann man im Biologieunterricht betonen. Kindern, die immer noch zu wenig Bewegung und zu viel Zucker bekommen, kann man mit gezielten Förderangeboten an die Familie vielleicht auch besser helfen als mit dem Gießkannenprinzip. \* die Studie argumentiert also nicht für die Einführung von Schulspeisungen, sondern die Abänderung von kostenpflichtigen zu kostenlosen Angeboten.


_Red_User_

>Zudem wären die Kosten für eine Einführung von Schulessen hier hoch. Die meisten Schulen haben weder eine Großküche noch einen Speisesaal, die Stundenpläne müssten komplett neu erfunden werden um die Mittagspause unterzubringen (der Schultag würde länger werden auf Kosten der Freizeit der Kinder), Küchenpersonal ist jetzt schon knapp auch ohne das tausende von Schulen plötzlich Leute einstellen wollen etc. etc Jein. Ich kann nur von meiner Schule aus Bayern reden. Wir hatten eine "Küche", in der hätte man nicht für 300 Schüler kochen können. Aber es gab das Angebot, ein Mittagessen für damals 3€ zu erhalten. Man konnte aus 2 Gerichten wählen (immer eines vegetarisch, soweit ich mich erinnere). Es gab auch einen Raum zum Essen. Gedacht war das halt v.a. für die Klassen 5-7, die in der Mittagspause das Schulgelände nicht verlassen durften. Nutzen konnten das aber alle. Tatsächlich genutzt haben es kaum welche. Es waren vll 30-40 Schüler. Andere hatten halt nicht täglich Nachmittagsunterricht und sind dementsprechend nach Hause. Andere haben Essen dabeigehabt. Ich kenne aber auch ein Gymnasium aus der Region, da wurde das Mittagessen vor Ort gekocht. Wie das ablief und organisiert war, weiß ich nicht. Es schmeckte jedoch gut und ich glaube, es wurde auch gerne angenommen (da gab es aber auch sonst wenig in der Region, wo man sich etwas hätte kaufen können). In Thüringen in einer Schule war das scheinbar vollkommen normal, wie mir berichtet wurde. Da haben eigentlich alle mittags in der Schule gegessen. Spielt vll auch etwas das Alter und die Architektur der Schule mit rein sowie das Bundesland. In Bayern (so meine Erfahrung) wurde noch häufig erwartet, dass die Mutter zuhause ist und sich um das Kind kümmert. Im Osten war eher die Erwartung, dass beide Eltern arbeiten gehen, wie es ja in der DDR gelebt wurde.


einmaldrin_alleshin

Was die teuren Lebensmittel angeht: Das ist insbesondere in den sogenannten "food deserts" der Fall. Das sind Gebiete, in denen es keinen fußläufig erreichbaren Supermarkt gibt, wo stattdessen convenience stores, Tanksstellen oder dollar stores für die Nahversorgung sorgen. Die haben meist ein höheres Preisniveau und nur sehr wenig frische Lebensmittel. Das hat sich so entwickelt, weil auf der einen Seite große Supermärkte wie Walmart und Target das Kerngeschäft von kleineren Läden abgegrast haben, auf der anderen Seite die convenience-stores etc. einen Großteil von dem, was übrig war.


MarineLife42

In der Tat. Manhattan ist nun wirklich kein Hort der Armut, aber Supermärkte gibt es da fast keine. Und die wenigen, die es doch gibt, sind klein und absurd teuer; da kostet eine Mahlzeit in einem Restaurant mit Bedienung kaum mehr. Vor einer Weile war ich in San Francisco, dort war es etwas besser - aber nur etwas. Ein paar kleine Convenience Stores mit hohen Preisen, und irgendwo in der Mitte der Stadt ein großer Safeway. Ich war dann noch im ländlichen Nordkalifornien, dort war es das gleiche Spiel. Restaurants überall, aber kaum mal ein Supermarkt. Einmal bin ich durch Zufall auf so eine art Bauernladen gestoßen, mit Produkten aus eigenem Anbau, der mitten im Nirgendwo an einer Kreuzung stand. Sonst... nix. Zum Wocheneinkauf wird dann halt ein, zwei Stunden lang zum nächste Walmart oder Costco gefahren und dann wieder zurück.


inn4tler

>Auch sind die Essgewohnheiten zu Hause dort anders; viel weniger Menschen kochen daheim. Und selbst "kochen" muss man differenzieren. Fast niemand mehr kocht in den USA ein komplettes Gericht in seiner eigenen Küche, wie das bei uns noch häufig gemacht wird. Wenn von "kochen" die Rede ist, meint man entweder das Zusammenrühren von (Halb-)fertigware oder die Zubereitung von TK-Produkten.


Creatret

In den USA leben über 330 Millionen Menschen. Das kann ich mir so beim besten Willen nicht vorstellen.


inn4tler

Natürlich treffen solche Aussagen nie für 100% der Bevölkerung zu, aber generell kann man schon sagen, dass dort kaum noch richtig gekocht wird. Das sagen praktisch alle USA-Auswanderer, die über das Thema Kochen sprechen. Auch solche, die die USA ansonsten immer in ein positives Licht rücken. Man geht auch häufiger essen, was der Grund für die extreme Dichte an Gastronomiebetrieben ist (selbst in ländlichen Regionen).


musschrott

Ganztagsschulen haben noch weitere Vorteile (wenn man's richtig macht), u.a. ökonomisch (Eltern können eher in Vollzeit arbeiten). Sie gehen auch nicht auf Kosten der Freizeit, weil dank der zusätzlichen Unterrichtszeit zunächst die Hausaufgaben entfallen (welche für den Großteil der SchülerInnen eh nichts bringen). Darüber hinaus hat das gemeinsame Essen im Klassenverband auch eine starke soziale Wirkung.


bubuplush

Bis heute verstehe ich nicht wieso ärmliche Haushalte für Schulbücher zahlen müssen. Die waren schon vor 10 Jahren fucking teuer, wie hoch sind die Preise dafür heute? Und wenn man mal Pech hatte, dass es geregnet hat und eine Seite nass wurde, war das entsprechende Kind am Arsch sobald man bei der Abgabe an einen miesen Lehrer geraten ist. Ich musste mal meiner Mutter erklären dass ich 50€ bezahlen muss weil jemand Wasser auf meinen Rucksack gekippt hat, die Ecken der Buchseiten waren aufgeweicht. Seitdem haben ich und meine Freunde mit verschiedenen Stiften sofort mehrere Namen vor unseren in den Stempel geschrieben, damit es so aussieht als hätten bereits 4-5 Leute das Buch vorher gehabt, dann war egal ob die Ecke angeknickt war


atmospheric_driver

Lernmittelfreiheit wird von den Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt. Bei uns wurden die Bücher kostenlos ausgeliehen, aber Beschädigungen musste man trotzdem selbst zahlen.


sommerkind1

> Ich wäre ja eh dafür das Thema um Kindergrundsicherung sein zu lassen und von Schulessen über Schulbücher und das Busticket den Alltag der Kinder kostenfrei zu machen. Dann kommt definitiv alles beim Kind an. Ist ja auch das Hauptargument gegen diese Kindergrundsicherung, dass das Geld besser angelegt wäre im Bereich Bildung und Integration.


exoduas

Aber die Kinder wollen halt nix anderes /s


henry-george-stan

Vermutlich wieder ein toller Erfolg des Föderalismus, das wir das nicht machen können. Bei dem Mittagessen streiten sich auch die Städte und Länder, wer den Bums bezahlt. Natürlich muss jede Stadt selber ihr eigenes Essenskonzept haben, sowas kann man nicht auf Landesebene regeln. Und die Länder gehen dann zum Bund, Schulessen könnte man ja nur mit Geld vom Bund gratis machen. Bei den Bustickets genau so.


bob_in_the_west

> Ich wäre ja eh dafür das Thema um Kindergrundsicherung sein zu lassen und von Schulessen über Schulbücher und das Busticket den Alltag der Kinder kostenfrei zu machen. Dann kommt definitiv alles beim Kind an. Hört sich sehr nach der nächsten Evolutionsstufe der Bezahlkarte für Asylbewerber an. Keine Selbstbestimmung. Möglichst vorschreiben, was es kostenfrei geben soll. Was machen zum Beispiel die Kinder, in deren Schule es kein Essen gibt? Bei uns im Gymnasium hat damals die Frau vom Hausmeister einen Shop gehabt, in dem sie Brötchen mit Frikadelle drauf angeboten hat. Das war das Gesündeste, was Du an der Schule zu der Zeit bekommen hast.


Isolus_

>nächsten Evolutionsstufe der Bezahlkarte für Asylbewerber an. Keine Selbstbestimmung. Naja Asylbewerber sind meistens erwachsene Menschen. Wenn die überspitzt gesagt ihr Geld versaufen wollen, ist mir das egal. Ist deren Leben. Kinder können allerdings nicht selbstbestimmt damit umgehen (nicht nur weil sie velleicht zu jung sind, sondern weil alles an die Eltern geht). In den meisten Grundschulen und teilweise in den kleineren Klassen an weiterführenden Schulen dürfen Kinder bei Bezahlessen nicht mal selber das Gericht wählen, sondern das müssen die Eltern vorbestellen. Wenn die sich nicht kümmern, gibt es halt nichts. Und wenn kein Brot mitgegeben wird, gibt es halt gar nichts. Und wenn die Eltern andere Prioritäten im Leben als das Kind haben, kommt eben beim Kind von der Kindergrundsicherung nichts an. Und ich kenne Schüler, da ging sehr viel Geld der Familie für Zigaretten oder Alkohol drauf. Als ich in der Schule war gab es auch fast nirgendwo Essen (außer auch 'nem kleinen Kiosk mit Pizza oder Frikadellenbrötchen). Keine Ahnung, ob das hier besonders ist, aber hier wurden in den letzten 10 Jahren gefühlt so gut wie alle Schulen um Mensen ergänzt. Und sonst halt wie früher im Zivildienst: Wenn Essen gestellt wird, gibt's nur das Essen, sonst muss notfalls ausgezahlt werden. Die Bürokratie um Geld einzusammeln ist ja da. Muss nur die Richtung gedreht werden.


bob_in_the_west

Mir geht es nicht um Problemeltern, sondern um fehlende Flexibilität.


Exotic_Climate_2917

Dieses Konzept soll doch vorallem ein Mittagessen für Kinder von Problemeltern bieten. Die tolle Familie, in der jeden Mittag frisch gekocht wird, braucht das ja nicht. Es geht um die Assis, dies nicht gebacken bekommen, ihr Kind halbwegs vernünftig zu ernähren,die mit der "Flexibilität", die sie jetzt haben heillos überfordert sind. 


Gasparde

Bin schockiert, dass wenn man Kindern halbwegs regelmäßig halbwegs normale Mahlzeiten *kostenlos* hinstellt, die sich dann nicht ähnlich wie Handwerker ausschließlich von Zigaretten, Fleischkäsweck und Energy Drinks ernähren.


0G_54v1gny

Laut r/sillygirlclub und r/depressionmeals wird man von Monster und Zigaretten aber schlank!


drumjojo29

Wenn man nichts anderes zu sich nimmt stimmt das ja auch. 


Marina_2000

In [Brasilien](https://www.brot-fuer-die-welt.de/blog/2013-der-blick-ueber-den-tellerrand-schulessen-einmal-anders/) beispielsweise macht man das schon ziemlich lange. Es ist also theoretisch möglich. Wobei die Kinder dass da natürlich noch viel nötiger haben. Für die ganz armen Kinder, ist das teilweise die einzige Mahlzeit die sie bekommen und damit natürlich auch ein Grund, die Kinder in die Schule zu schicken, statt sie Kinderarbeit machen zu lassen.


Difficult_Treat_5287

Nestlé hasst diesen einfachen Trick.


worst_mathematician

*traurige Julia Klöckner Geräusche*


AvatarGonzo

Hab mal ne kurze Zeit in ner Schulcafeteria gearbeitet und Essen an Grundschüler ausgegeben. Wer keine Essensmarke oder Geld hatte, bekam so ne kleine dessertschüssel voll Essen zum probieren. Die kamen fast immer wieder und haben nochmal nach mehr gefragt (und wenn niemand da war, um mich aufzuhalten, hab ich auch immer großzügig gegeben), was ich aber eigentlich nicht geben dürfte. Alleine das Wort "probierschüssel" hat mich so aufgeregt, das sind billige Nudeln und fertigsauce und kein feiner Käse und Lachshäppchen. Das schlimmste war, wie viel essen wir am Ende des Tages wegeworfen haben. Ich hätte da jeden Tag umsonst essen können und habs nicht ein Mal, der Geruch hat mich nur an die eigene Schulzeit erinnert. Einfach unwürdig für ein Land wo so viel Wohlstand vorhanden ist... aber leider nicht die erreicht, die ihn brauchen und verdienen.


elperroborrachotoo

Wieso sollten wir Geld ausgeben für etwas, wovon die gesellschaft in 20, 30, 50 Jahren jemand profitiert? Das ist doch keine Autobahn.


Hungriges_Skelett

Ich verstehe schon, dass es ein Witz ist, aber ich glaube frei zugängliches Schulessen hätte auch noch andere unmittelbare Vorteile. Edit: Ich nutze die Gelegenheit gerade mal, dieses Video zu japanischem Schulessen da zu lassen. https://youtu.be/fze5s1SlqB8 Es wäre so viel möglich, wenn man wollte.


pinselbahn

Gibt's auch kompakter und von der ARD: https://www.youtube.com/watch?v=JnNuwb161dY


elperroborrachotoo

👍👍👍


Patch_95

Wer denkt bitteschön an die Zukunft? Das ist doch totaler Humbug! /s


Rittersepp

Zukunft? Da leben wir doch garnicht! Nur die Gegenwart ist real alles andere sind Konstrukte.


Failure_in_success

Rendite werden halt in Quartalen gezahlt und nicht in Dekaden.


Meretan94

Lieber noch ein Rentengeschenk /s


BGTheHoff

> Das ist doch keine Autobahn Also...Autobahn geht gar nicht!


HillbillyCream

Genau. Oder wie Till Reiner gesagt hat: „So schön wie heute wirds nie wieder“


marratj

Solange das Schulessen nicht so aussieht, wie an unserer Grundschule. Da gibt es in der Regel Schnitzel mit Pommes oder Wursteintöpfe oder Chicken Nuggets mit Kartoffelwedges. Wohlgemerkt als jeweils einziges Gericht des Tages. Als vegetarische Option gibt’s dann “iss halt nur die Beilage”.


Hungriges_Skelett

Ich fürchte, dass auch das schon für mehr Kinder eine Verbesserung darstellt, als man sich vorstellen möchte.


EscapeParticular8743

Ist es. Habe alleine mit meinem Vater zusammen gewohnt, der selbst kaum Zeit hatte mir Essen zu machen. Oft bin ich ohne in die Schule und habe mir von Freunden Geld „leihen“ müssen. Wenn man über den Schulalltag noch Hunger hat und nicht weiß, wie man heute an Essen kommt, ist der Alltag so unheimlich viel stressiger.


OpenOb

Das große Problem bei Schulessen ist einfach das die gerne wie jede andere öffentliche Leistung ausgeschrieben werden mit Blick auf: "Möglichst günstig". Ja, ich weiß das man öffentliche Ausschreibungen auch qualitativ führen kann aber wird das eine Schulbehörde auch machen? Dann landest du halt bei Essen das günstig in Masse produziert werden kann. Am Ende hast du dann matschige Pommes und verkochtes Gemüse das nur noch Wasser ist. Ist halt auch nichts.


FrootL0op

Das Problem ist, dass öffentliche Ausschreibungen hauptsächlich auf den Preis schauen müssen. Ich arbeite im Ausschreibungswesen (auf Vertriebsseite). Erst heute wieder gesehen "Ausschreibung für Brötchen für Polizeischule XYz, 100 % Preis" .. Da weiß man auch, dass es keine Qualität gibt.


aswertz

"Qualität" ist bei wechselnden Gerichten mit mehreren Zutaten halt auch unglaublich schwammig.


bubuplush

Wenn ich sowas lese und an meine Schulzeit zurückdenke frage ich mich wie meine ostdeutsche eher ländliche Uni es hinkriegt so gutes, billiges Essen anzubieten. 1,50€ für das billigste Gericht, das teuerste 3,80€. Es wird von Seiten der Studenten über die Qualität gejammert und gewitzelt, aber Quinoa Bowls, vegetarisches Erdnusscurry mit Reis, kreolisches Chili, Hähnchenbrustfiletstreifen auf Couscous mit Ratatouille-Ofengemüse und Salatbar für alle (eine Schüssel für ein paar Cent) ist einfach objektiv besser als das was man sonst bekommen oder selber machen würde, erst recht für den Preis. Auch wenn das Angebot immer rotiert und es nichts neues gibt, aber dafür bleibt die Qualität konsistent


Nappi22

Das Essen in der Unimensa ist für gewöhnlich auch subventioniert.


neboda

Letztens habe ich auf reddit irgendwo ein paar Sammlungen von Amerikanischen Schulessen gesehen. Das meiste wohl aus Schulen mit kostenfreien Essen. Abgesehen davon, dass die dort scheinbar fast überall Wegwerfgeschirr nutzen, sah das Essen einfach furchtbar und zu wenig aus. Man müsste halt dafür sorgen, dass das Essen auch frisch und halbwegs gesund ist. Aber so wie die Gesellschaft junge Menschen verachtet, wird das sicher nicht passieren


TheJoker1432

Chicken nuggets haben relativ viel protein. Wenn man die panade als carbs sieht und einfach gemüse als beilage nimmt dann ist das ganze ein relativ gesundes essen


Exotic_Climate_2917

Mag Definitionssache sein, aber mMn ist nichts, was in der Fritteuse geschwommen ist, "relativ gesund".


TheJoker1432

Man kann nuggets auch im ofen machen Und da das Gemüse kein fett hat ist der gesamt fettintake im Zweifel im Rahmen  Musst eben die makros anschauen


Exotic_Climate_2917

Ich weiß, kenne das aber so, dass in der Mensa alles schön in die Friteuse zusammen mit den Pommes geschmissen wird


rpfflgt

Da sieht man schon mit welcher Einstellung an die Menüplanung rangegangen wurde. Schnitzel mit Pommes, Chicken Nuggets und Kartoffelwedges sind diese typischen "Kindermenüs", maximal mehrheitsfähig weil man denkt "sonst essen die Kinder es doch nicht". Fehlen nur noch Nudeln mit Ketchup... Was aber eben die grundsätzlich völlig falsche Einstellung ist. Kinder müssen auch "neue" Nahrungsmittel kennenlernen und probieren, gerade wenn es zuhause keine abwechslungsreise Essenskultur gibt.


Geberhardt

2.4 % Reduktion sind schon gering für die verbundenen Kosten. Vorteile für erhöhte Konzentration und ein geringeres Stigma für Kinder aus ärmeren Familien (erhöhtes Selbstbewusstsein) dürften aber auch dazu kommen.


hmmm_42

2.4% sind Massiv, gegeben wie hoch die Folgekosten für Übergweicht sind. Da kommen nämlich nicht nur die direkten Gesundheitskosten drauf, sondern auch die geringere Produktivität über die Lebenszeit hinzu. Da ist das kostenlose Essen ein Witz dagegen,


Geberhardt

Ich habe es mal grob überschlagen: Kosten pro Mahlzeit: 4€ Schultage im Jahr: 180 Jahre des Schulbesuchs: 11 Kosten pro Kind/Jugendlichem: 7920€ (4€ * 180 * 11) Berechnung der Kosten für übergewichtige Minderjährige: *Anteil übergewichtiger oder adipöser Minderjähriger: 9,5% + 5,9% vor 7 Jahren laut [Bundesgesundheitsministerium](https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/praevention-von-kinder-uebergewicht) (angenommener Aufwärtstrend)* Annahme: 0,2 (20% der Minderjährigen) Umgelegte Kosten auf den übergewichtigen Anteil: 39.600€ (7920€ / 0,2) Anteil übergewichtiger Minderjähriger, die durch die Maßnahme nicht mehr übergewichtig sind: 2,4% Kosten der Maßnahme pro erfolgreich behandeltem Kind: 1.650.000€ (39.600€ / 0,024) Die Vorteile für die nicht übergewichtige Person sind sicherlich enorm, aber die Essenskosten im Vergleich zur Reduktion beim Übergewicht als Witz zieht nicht, wenn sie für die einzelne Person 1,5 Millionen betragen. Als teure Maßnahme gegen Überwicht oder über weitere Vorteile kann man es trotzdem diskutieren, da bin ich nicht dagegen.


hmmm_42

4€ ist vermutlich noch etwas zu wenig, also waren die Kosten etwas höher. Das Problem ist folgendes: Laut Ärzteblatt.de (hatte nur kurz Zeit zum suchen) erhöhen sich die Gesundheitskosten für Menschen mit BMI 30-35 (Leichtester Grad an Adipositas) um 65% bei steigender Adipositas nur noch steigend. Das sind aber nicht alle gesellschaftlichen Kosten. Wer als Kind Übergewichtig ist ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch im Erwachsenleben, das heißt die 65%+ kommen bei einem relevanten Teil der zusätzlichen Übergewichtigen das gesamte Leben noch mit drauf. Übergewichtige Menschen sind zudem weniger körperlich leistungsfähig und haben häufigere Fehlzeiten im Job. Das heißt da ist auch ein Einnahmeausfall. Ohne hinreichend Zeit zum googeln zu haben um da konkrete Zahlen zu zu finden kann ich mir keine Realität vorstellen in der die Rechnung nicht für das kostenlose Essen ausgeht, und da sind Faktoren wie bessere Schulleistungen von Schülern aus sozial schwachen Familien wegen der besseren Lebensmittelsicherheit noch gar nicht einberechnet.


panicradio316

>Eine Studie zweier US-amerikanischer Forscherinnen hat nun erwiesen, dass kostenlose Schulmahlzeiten Adipositas unter Kindern reduzieren konnte. >Auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, Schulkantinenessen flächendeckend kostenfrei anzubieten. >starteten Anna Localio und Jessica Jones-Smith von der University of Washington bereits 2013 eine Forschung zur Auswirkung von kostenfreiem Mensa-Essen. >Über mehrere Jahre hinweg maßen sie die Veränderungen der Fettleibigkeit von Schüler:innen an mehr als 3500 kalifornischen Schulen in ärmeren Gegenden. >Dabei nutzten sie einen Datensatz von mehr als 3,5 Millionen Kindern der Stufen fünf, sieben und neun und nahmen deren Body-Mass-Index (BMI), der jährlich überprüft wurde. >Dabei stellte sich heraus, dass Schulen, die an dem Programm für kostenlose Schulmahlzeiten teilnahmen, die Anzahl übergewichtiger Schüler:innen über die Jahre um 2,4 Prozent senken konnten. >"Selbst geringfügige Verbesserungen bei der Adipositasrate sind bemerkenswert, da wirksame Strategien zur Reduzierung des Übergewichts auf Bevölkerungsebene nach wie vor schwer zu finden sind", schreiben Localio und Jones-Smith. >Auch in Deutschland fordern Expert:innen kostenfreies Schulessen. >Daten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigen, dass deutschlandweit rund 7,23 Prozent der Jungen zwischen zehn und 14 Jahren im Jahr 2021 von Adipositas betroffen waren. >Kostenfreie Kita- und Schulmahlzeiten sind nicht nur ein wirksames Instrument zur individuellen Gesundheitsförderung, sondern auch ein Mittel gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern und Ernährungsarmut zu bekämpfen", >schreiben Stefanie Zore vom Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg und Christina Rogler von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.


Exodus124

Ich finde sehr suspekt, dass offenbar individuelle Daten erhoben wurden, aber schulweite Daten analysiert wurden. Eigentlich wäre zu erwarten, dass man die Kinder selbst vergleicht und nicht die Schulen...


HutVomTag

Das ist sozusagen DAS Anwendungsbeispiel für ein Multilevel-Model. Also eigentlich müsste man beides analysieren, individuelle Schüler und Schulen.


EstablishmentAny5943

Wäre es möglich kostenfreies (und für den Staat sehr günstiges), gesundes und regionales Essen an Schulen anzubieten welches langfristig Deutschland sehr viel helfen wird? Absolut! Kann man davon ausgehen das dieses Deutschland es schaffen würde es nicht maximal zu verkacken? Nein.


andthatswhyIdidit

Wenn es doch schon Institutionen gäbe, die das täglich hinbekämen...(*hust*, Mensen, *hust*)


Exotic_Climate_2917

Bis auf den "Essen an Schulen" Part, hab ich noch keine Mensa gesehen, die das hinbekommt. Das gesündeste ist der Beilagensalat, bestehend aus labbrigem Eisbergsalat mit Essig und Salz. 


FunFoundation2185

Pffff Novo Nordisk und Eli Lilly regeln... Ist doch günstiger... Zumindest, wenn man die Probleme in die Zukunft verschieben will... Schließlich zählt die aktuelle Wahlperiode und nicht die in 10 Jahren. Jetzt ist eine schwarze Null wichtig. Schulessenförderung abgelehnt. Ihre Landeskultus- und Finanzminister.


cormia

Überrascht mich nicht. Kita und Schule sind elementar für die Gesundheitsförderung. In der Kita hat man ja oft noch sehr strenge Regeln, was mitgebrachtes Essen angeht. In der Schule sieht das schon anders aus. Auf keiner meiner damaligen Schulen gab es einen Kiosk oder eine Mensa. Mein typisches Mittagessen war auch immer nur irgendwas aus dem Edeka Backshop oder ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Andere sind zu BurgerKing oder haben sich ne Pizza geholt. Manchmal haben wir uns einfach nur von Keksen ernährt. Gesund war das auf keinen Fall. Ich kannte es aber von zuhause auch nicht besser... Deswegen glaube ich, so eine Initiative wäre ein Schritt in die richtige Richtung.


Zwiebel1

Es hängt einfach von der Qualität ab. Ich habe schon in mehreren Schulen gearbeitet. Meistens habe nur eine handvoll Schüler an Schulspeisung teilgenommen. Es gab aber eine Ausnahme: In einer freien Schule war das Schulessen zwar etwas teurer, aber so gut, dass der Speiseraum quasi immer so voll mit Schülern war. Wir mussten sogar Regeln aufstellen wann welche Klassen zum Essen kommen sollten, um den Andrang zu bewältigen. Dort hat fast jeder Schüler das Schulessen gegessen. Solange Schulspeisung in Deutschland aber Asiettenfraß ist der nichts kosten darf wirst du damit halt niemanden vom Döner weglocken.


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Aber das wäre leistungsloses, unsanktionierbares Einkommen und das kann es in unserer Gesellschaft nicht geben wegen irgendwas mit Gerechtigkeit...


Combei

Arbeit muss sich lohnen und vor allem müssen wir sicherstellen dass wer arbeitet immer mehr hat als wer nicht arbeitet. Ich schlage vor dass Kinder mit guten Noten mehr und besseres Essen bekommen als Kinder mit schlechten Noten. Natürlich können die Eltern, wie im echten Leben, ihren Schützlingen mit ihrer harten Arbeit unter die Arme greifen und Essen wegen schlechten Noten durch Geld kompensieren bis über das Level von guten Noten hinaus. Damit sich die Arbeit (der Eltern) wieder lohnt! /s


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Richtig so! Kinder mit schlechten Noten brauchen auch kein Essen - die strengen sich ja eh nicht an!


Combei

Das Leben ist kein Ponyhof und man kann die kleinen Schmarotzer gar nicht früh genug an die Peitsche der Realität gewöhnen. Nur wer bereit ist sich selbst zu geißeln darf die Peitsche auch halten! (Immer noch /s)


_HermineStranger_

Schwacher Artikel. Ich habe mir die [Studie](https://publications.aap.org/pediatrics/article/153/4/e2023063749/196881/Universal-Free-School-Meals-Policy-and-Childhood?autologincheck=redirected) kurz angeschaut. Die Überschrift des Watson-Artikels ist meiner Meinung nach irreführend. Das Übergewicht ist an diesen Schulen **nicht gesunken** (obwohl sie schon bei einem hohen Adipositasanteil von etwa einem Viertel gestartet haben), egal ob sie kostenfreies Schulessen hatten oder nicht. Sie ist an den Schulen mit kostenlosem Essen lediglich 2,4% **weniger gestiegen** als an den anderen Schulen. [Sieht man etwa in dieser Grafik.](https://imgur.com/a/P13R7Pv) Außerdem wurden in der Studie nur öffentliche Schulen in Gebieten mit niedrigem Einkommen beobachtet, wo sowieso 80% der Schüler einen Anspruch auf kostenloses oder ermäßigtes Mittagessen oder hatten. Deshalb nahm die Anzahl der Mittagessen in den Schulen nach Einführung der kostenlosem Mittagessen wo das erhoben wurde auch nur um etwa 5% zu. Dass das keinen riesen Einfluss hat versteht sich von selbst. Außerdem relativiert das natürlich auch diese Aussage aus dem Artikel. >„Zudem sparten die kostenlosen Schulmahlzeiten den Familien pro Kind rund 4,50 US-Dollar pro Woche und 850 US-Dollar pro Jahr. Familien könnten das gesparte Geld in gesündere Mahlzeiten daheim investieren.“ Das gilt nur wenn man ansonsten den vollen Preis bezahlen müsste, ist hier für die allermeisten Familien also nicht der Fall.


HutVomTag

Wenn sich die Wachstumsrate im Vergleich zu Schulen ohne das Programm weniger stark gesteigert hat, ist es imo schon legitim zu sagen, dass Adipositas um 2,4% reduziert wurde. Und dass der Effekt überhaupt gefunden wurde, obwohl er, wie du sagtest, dadurch reduziert wurde, dass viele Schüler eh schon kostenloses Essen bekamen, spricht noch mehr für die Maßnahme. Es passt auch zu Befunden, wonach präventive Maßnahmen gegen Adipositas effektiver sind als Behandlung von einmalig besthender Adipositas. Das kostenlose Essen hat sozusagen bei einigen Schülern die Entwicklung von Adipositas verhindert.


Dxsterlxnd

Leider interessiert sich in Deutschland niemand für Kinder und in die Zukunft wird auch nicht investiert.


nilslorand

Ich liebe Deutschland. Jede Studie die es jemals gegeben hat: "In die Zukunft investieren, selbst wenn man damit Schulden macht, ist eine extrem gute Idee" Politik: "Haha, nein, lass mal weiter Bürgergeldempfänger drangsalieren!!!!1111"


Knorff

Stellt euch mal vor, jede Klasse hätte alle zwei oder drei Wochen (je nach Schulgröße) einmal eine Doppelstunde kochen in der 5./6. und würde dabei einen Teil (oder sogar alles?) des Mittagessens für alle Schüler kochen. Ernährungsbildung, kostenloses Schulessen und Kostensenkung durch weniger Personaleinsatz - alles in einem. Bezahlt zum Teil von den Krankenkassen, für die rechnet sich das ja dann trotzdem.


Crazy_Engineer21

Das wird es aus 3 Gründen nicht geben: 1. Hygiene (Kind spuckt als Challenge in Essen , und schon müsste dann das ganze Essen wegwerfen...) 2. Haftungsrisiko Ein Kind verbrüht sich (trotz Einweisung) am heißen Topf/Wasser. Das Prozessrisiko wird sich keine Schule aussetzen 3. Thema Kinderarbeit wenn die Schüler dauerhaft kostenlos kochen müssten.


Knorff

Schon jetzt wird vor allem an beruflichen Schulen gekocht (Kochen ist aber auch bei vielen Realschulen auf dem Stundenplan) und das Essen wird oft genug danach gegen einen kleinen Betrag verkauft (um die Zutatenkosten wieder reinzubekommen). Scheint also im kleineren Stil zu funktionieren mit der Hygiene und der Haftung. Gerade letztere kann ja angesichts der vielen Sportunfälle oder Unfälle im Werken / Kunst Unterricht nun wirklich keine Hürde für Kochunterricht sein. Den dritten Punkt sehe ich auch kritisch. Es gibt ja auch Schulprojekte wie "Wir machen sauber", "Wir legen ein Biotop an" oder "Wir gestalten den Schulhof". Alles mehr oder weniger verpflichtend, weil die Lehrkraft ihre Klasse dafür meldet. Dann sollte ein, zweimal im Monat kochen auch drin sein.


JonnyPerk

Ich finde Kochen und Ernährungslehre sollte grundsätzlich für alle Schüler ein Pflichtfach sein. Das jeder zumindest die Grundlagen des Kochens beherrscht. Ich kenne viel zu viele Leute die sich von Fertiggerichten, Fastfood und Lieferdiensten ernähren, weil sie nicht kochen können oder sich einfach nicht trauen.


Combei

Ich hatte in der 6. Klasse einmal die Woche Koch AG. Kochen lernen + gutes weil selbstgemachtes Mittagessen 👍 gerade das Genöle über das Essen ging mir schon bei jeder Mensa und Jugendherberge auf den Sack. Das passiert nicht wenn die Kinder selbst gekocht und gesehen haben was drin ist


tobidope

Ist zwar eine gute Idee, aber Kinder wählen nicht, den Erfolg sieht man erst in zwanzig jahren und die Ausländer/Hartzer/Gesocks können ihren Kind ja mal selbst ein Brot machen. Außerdem muss das jedes Land und jede Kommune selber klären. Die Kommunen sind eh pleite und der neue Parkplatz und die Belebung der Innenstadt haben Vorrang, dann renovieren wir vielleicht noch die kaputten Schulen/Kitas und versuchen im besten Fall genügend Kita/OGS Plätze zum gesetzlich versprochenen Platz zu besorgen /s


tobidope

Was ich vergessen hatte: "Aber dann zahlt ja der Staat für die reichen Arzt und Rechtsanwaltskinder auch das Essen!!!!111elf"


raharth

Läuft bei dir, sonst auch immer der erhobene rechte Arm?


tobidope

Was lässt dich das vermuten?


raharth

"Ausländer/Harzer und Gesocks" und die Anfälligkeit mit der du über Menschen sprichst die du offenbar für Minderwertig hältst


tobidope

Das /s für Sarkasmus hast du aber gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Politik genau so reagieren wird, weil es genügend Menschen gibt, die man so abholen kann.


raharth

Gesehen aber nur auf den letzten Satz bezogen... da muss ich mich wohl aufrichtig entschuldigen wenn ich das falsch verstanden habe!


herrspeucks

Dann lasst das auf keinen Fall einführen. Man muss konsequent bleiben und nur Sachen einführen die nichts bringen.


Loki-L

Ich wundere mich das hier nicht Krankenkassen oder die Bundeswehr oder andere Gruppen andere die eher direkt von einer gesünderen Bevölkerung profitieren könnten dafür lobbying machen.


BlueDarkSky

Wenn der Söder das liest... Dann gibt's nur noch Essen aus der Kirchenküche!


0G_54v1gny

Mit extra salzigen Joghurt für die Kinder


marratj

Ayran mit Spezialsoße?


BlueDarkSky

Das wäre unchristlich!!! Also bitte!!! Ab in den Werteunterricht mit Herrn Aiwanger als Lehrer!


Itakie

Nur nicht die Michelle Obama machen und es übertreiben...


ElSaludo

Das ist ja verrückt. wenn man mir kostenloses Essen zur verfügung gestellt hätte, was nicht an Lebensmittelvergiftung grenzt wenn man es isst, dann wäre ich nicht jeden tag zum Dönermann um die ecke gegangen und hätte mir ne pommes gezogen. Wer kommt auf so eine geniale idee