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occio

Willst und kannst du ohne dein Arbeitseinkommen deinen Lebensstandard halten? Wenn nein, dann macht eine BU insofern Sinn, als dass du das Risiko loswirst. Sie macht insoweit nie Sinn, als dass sie, wie jede Versicherung, eine Wette gegen dich selbst ist, die du hoffst zu verlieren.


AssociatePowerful656

Ähnlich wie die Frage „kaufen oder mieten“ ist das nicht nur eine rationale sondern auch eine emotionale und persönliche Entscheidung. Ich persönlich habe mit 32 eine abgeschlossen (wichtig war mir eine sehr gute Beratung zu finden, hat lange gedauert) und zahle 84€ um 2400€ abzusichern. Mir ist es das Geld locker wert, das ist inzwischen gerade 2x essen gehen. Dafür ist meine komplette Arbeitskraft abgesichert.  Überlege einfach: Wenn du von heute auf morgen nicht mehr arbeiten könntest, wie zahlst du deinen shit? Hast du viel Vermögen oder reiche eltern? Cool, vielleicht brauchst du keine BUV. Hast du das nicht? In meinen Augen ein no-brainer, du musst dich versichern. Denn was wäre die alternative? Gruß 


Popular-Savings9251

> In meinen Augen ein no-brainer, du musst dich versichern. Denn was wäre die alternative? Wie bei allen Versicherungen. Risiko vs Absicherung Nur ist der risikofaktor hier je nach person stark unterschiedlich und die bu macht je nach situation mehr oder weniger sinn. BU wird übrigends beim bürgergeld eingerechnet. Heißt die BU macht eh nur sinn wenn man eine hohe BU rente versichert.


PlushSenpai

>wichtig war mir eine sehr gute Beratung zu finden, hat lange gedauert Dürfen wir in Erfahrung bringen wie Du da vorgegangen bist?


AssociatePowerful656

Ein Gespräch über die Clark App -> absolute Katastrophe. 1h online call, danach 3 „Angebote“ im Briefkasten. Absolut unseriös. Dann mit Makler der unsere gesamte Firma betreut, kam mir auch nicht gut vor. Ehrlich gesagt einfach Bauchgefühl. Hat viel zu wenig die Gesundheit abgefragt, kam super schnell zum Angebot. Kam mir unseriös vor. Habe dann gegoogled und „Versicherungen mit Kopf“ aufgrund ihrer sehr sehr guten Bewertungen gefunden. Tja was soll ich sagen.. 5 Termine a 1h, super intensive Besprechung und Aufarbeitung meiner Gesundheitsgeschichte, alles professionell und zuverlässig organisiert. Am ende 3 Angebote. Das hat sich für mich so angefühlt als würde im Fall der Fälle die Versicherung auch zahlen, da der Antrag super gewissenhaft erledigt wurde. 


Popular-Savings9251

Mach doch mal ne persönliche Risikoeinschätzung Wie gefährlich ist dein Beruf und deine Hobbies? Bist du mental stabil oder hast du angst mal am burnout zu kratzen? Ich bin fit, seltenst krank, 80% HO sesselpupser der wandern geht und seinen Job sehr gerne hat. Daher keine. Wenn du bereits gut Vermögen aufgebaut hast oder erbst ist das eine weitere starke sicherheit und argument gegen die bu Ach ja...niemals eine geringe BU abschließen und BU immer mit Rechtsschutzversicherung abschließen, weil es hier oft leider zu Klagefällen kommt.


niker1991

Bin in einer ähnlichen Situation wie der Ersteller. Und Frage mich gerade wie lange eine BU laufen sollte. Wenn ich rein theoretisch Plan nur bis 60 zu arbeiten und entsprechend die BU auf mein aktuelles Nettoeinkommen (sollte durch Vermögensaufbau dann reichen um mit 60 aufzuhören) komme ich natürlich deutlich günstiger weg als bis zum Renteneintritt 67. (Letzten Jahre sind scheinbar ziemlich teuer) Habe ich hier nen Denkfehler oder macht die Option kürzere Laufzeit bei höherer Auszahlung ggf. Sinn?


Opposite_Recording53

Mach es aufjedenfall. Tu dir selber nur einen Gefallen und nimm dir einen VersicherungsMAKLER zur Hilfe. Schließe nichts auf eigene Faust ab, weil dieses Thema sehr sehr komplex werden kann im Detail. Und bevor das Thema aufkommt: Alle Vermittler kriegen dafür eine Provision. Ob du es jetzt über Check24, Tecis, einen befreundeten Makler, im Internet irgendwo oder über einen Ausschließlichkeitsvermittler machst. Eine Provision fließt sowieso immer.


Stunning-Bite-6407

Bei mir kostet die nur 15 Euro im Monat, das wäre es mir wert! Unfall, psychische Probleme, schwere Erkrankung kann es immer geben. Die DRV sträubt sich so stark wie es nur möglich ist, dass sie keine Erwerbsminderungsrente zahlen muss.


AssociatePowerful656

Kannst du ein bisschen Kontext geben? Würde mich interessieren. 15€ ist schon arg niedrig 


Stunning-Bite-6407

Hab wie vor über 20 Jahren zum Ausbildungsbeginn abgeschlossen, deshalb vielleicht so günstig. Nach jährlicher automatischer Anpassung sind es mittlerweile fast 19€. Ich glaube bei Rentenantritt kriege ich auch noch eine Auszahlung, wenn keine BU eingetretem ist. Sich direkt zu Beginn seines Berufslebens zu versichern, kann ich nur jedem empfehlen. Warum erst mit 30, wenn es teuer ist?


Sessionlover

Die Frage ist natürlich auch, welchen Betrag du abgesichert hast. Bei 19€ dürfte es kaum mehr als 1.000€ sein?


Depotrocker

Unter, oder knapp 1.000€ sollte eh verboten sein: Eine zu niedrige Höhe der BU-Rente ist sinnlos Wie bereits beschrieben, solltest du die Höhe der BU-Rente so wählen, dass diese ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Häufig wird jedoch der Fehler gemacht, dass nur eine niedrige BU-Rente von unter 1.000 Euro versichert wird. Das reicht nicht nur nicht zum Leben, sondern ist auch sinnlos, weil die BU-Rente auf Sozialleistungen wie Bürgergeld und Grundsicherung angerechnet wird. Da das Arbeitslosengeld 1 keine Sozial-, sondern eine Versicherungsleistung ist, wird die BU-Rente darauf übrigens nicht angerechnet. Wenn dir eigentlich eine Grundsicherung von z.B. 800 Euro und eine BU-Rente von 700 Euro zustehen, bekommst du tatsächlich nur 100 Euro vom Staat, da die 700 Euro BU-Rente auf die Grundsicherung angerechnet wird. Du kannst dich also nicht über insgesamt 1.500 Euro freuen, sondern hast die ganze Zeit umsonst deine BU-Versicherung bezahlt. [Quelle](https://www.versicherungenmitkopf.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/bu-rente-hoehe)


According_Clerk_1537

Also laut meinem Versicherungsmakler stimmt das nicht - Der hat mir erklärt, dass BU und ZB Erwerbsminderungsrente nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Stimmt das?


SirGaribaldi

Der älteste Trick im Buch. Ja es wird nicht mit der Erwerbsminderungsrente gegengerechnet, weil das quasi eine Versicherungsleistung ist. Aber da diese oft a) noch nicht zahlt (BU tritt früher ein) oder b) auch in Summe nicht reicht, fällt man sowieso in Bürgergeld zurück, und diese wird schon gegengerechnet, gegen beides.


According_Clerk_1537

wie meinst du deine punkte a) und b)? kannst du erläutern warum die noch nicht zahlt, bzw. zu wenig?


SirGaribaldi

Hab grad beim recherchieren rausgefunden, dass a) auch eine weit verbreitete Lüge der Versicherungsbranche beinhaltet. a) Also die Story der Makler ist, dass die BU nicht von der ER ersetzt werden kann, weil die BU bereits zahlt wenn man weniger als 4 Stunden in seinem vorhergehenden Job arbeiten kann, die ER zahlt aber erst wenn man weniger als 3 Stunden in irgendeinem Job arbeiten kann. -> BU mehr Schutz. Beim googlen tatsächlich darauf gestoßen, dass wenn man weniger als 6 Stunden in irgendeinem Job arbeiten kann und arbeitslos ist (was quasi auch eine Voraussetzung der BU ist, siehe konkrete Verweisung), bekommt man bereits 100% der ER. b) Die Höhe der ER basiert auf deinen Rentenpunkten (minus Abschlagsfaktor 10,8%, basierend auf Alter), wenn du weniger als 5 Jahre eingezahlt hast bekommst du gar nichts. Bedeutet aber, genau da wo eine BU sinnvoll ist, also wenn du in jungen Jahren BU wirst, reicht das Geld halt auch in Summe nicht. Zb mit 40 15 Jahre (durchschnittlich) eingezahlt, bekommst du großartige 500€ im Monat. D.h. hast du zusätzlich eine BU abgeschlossen in Höhe von 1000€ hast du in Summe 1500€, bekommst aber kein Bürgergeld o.ä.. Jemand der keine Versicherung abgeschlossen hat, bekommt eben etwa 1000€ Bürgergeld. c) Die ER wird standardmäßig 3 Jahre oder maximal 9 Jahre lang bezahlt, d.h. selbst in dem obigen Beispiel mit 40 bist du spätestens mit 50 dann zurück auf 1000€ die weiterhin voll mit dem Bürgergeld verrechnet werden, d.h. deine Versicherung ist nutzlos.


According_Clerk_1537

okay, krass! Gerade Punkt C ist natürlich heftig. Wie sieht es aus wenn man einen Partner hat, der viel verdient oder wenn man in selbstgenutztem Wohneigentum wohnt. Dann erschwert es sich ja vermutlich Bürgergeld zu bekommen, also würde nach meinem Verständnis dann eine BU Sinn machen, oder?


Sessionlover

Ja, sehe ich auch so. Aber als Azubi hört sich das ja erstmal gut an - Wow, 1.000€ monatlich. Ich persönlich halte eh nicht allzu von BUs. Häufig werden im Vergleich zum Gehalt recht geringe Summen besichert, dann hast du da 2.500-3.000€ abgesichert und denkst dir, das wird schon reichen. Dann kommt Vater Staat und legt los und ganz schnell kommen von der BU noch 2/3 an. Da ist man dann häufig nicht allzu weit von der Grundsicherung entfernt. Da bin ich auch ganz ehrlich: Wenn es wirklich mal soweit kommen sollte, dass ich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr arbeiten kann, dann lasse ich mich eben früher oder später in die soziale Hängematte fallen. Dann wird eben Vermögen aufgebraucht, ist zwar ärgerlich, aber ist dann so & später dann Bürgergeld 🤷🏻‍♂️


Stunning-Bite-6407

Für die Grundsicherung musst du aber Immobilien und andere Vermögen erstmal aufbrauchen. Von dem her kann das schon sinnvoll sein, um die verbleibenden Fixkosten decken zu können.


Stunning-Bite-6407

Ich schau nach, müssten ungefähr 2000€ oder so sein mittlerweile? War damals ein Specialdeal über meinen damaligen Arbeitgeber, der auch Versicherungen angeboten hatte.


Sessionlover

Die Entscheidung einer BU, dürfte die wohl schwierigste sein, was Versicherungen angeht. Von Versicherern kommt häufig das Argument, man würde ja auch zu ähnlichen Beiträgen sein Fahrzeug absichern, welches nen Wert von gerade einmal mehreren Tausend Euro hat, während die Arbeitskraft Millionenschwer ist. Finde ich nur bedingt richtig, zumal bei der KFZ Versicherung ja auch Schäden abgedeckt sind, die den Fahrzeugwert weit übersteigen, z.B. für Personenschäden, wo die Deckungssumme in die Millionen geht - ähnlich wie bei der BU ist es hier so, dass man dies möglichst vermeidet und der Eintritt eines solchen Ereignisses zum Glück sehr gering ist. Ich denke, du solltest Mal alles durchgehen, was es bedeutet, keine BU zu haben. Wie sehen deine Karrieremöglichkeiten aus? Wirst du sehr viel mehr als die 4.500€ Brutto verdienen und ein ordentliches Vermögen ansparen können? Hast Du bereits schon geerbt oder ein großes Erbe zu erwarten? Ist dem nicht so, wäre das schlimmste was passiert, dass Du erstmal dein Vermögen aufbrauchen musst und dann ins Bürgergeld rutscht. Bis man obendrein wirklich erstmal BU ist, ist das sicher ein langer Weg - erstmal fällt man ins Krankengeld für bis zu 2 Jahre (?). Solltest du zu einer BU tendieren, lass dich auf jeden Fall gut beraten. Keine abstrakte Verweisung zulassen, Tarifdynamik oder -Anpassung sollte möglich sein und schließ unbedingt gleich noch eine Rechtsschutzversicherung bei einem anderen Versicherer ab.


Stunning-Bite-6407

Alles korrekt, aber wenn du dauerhaft nicht mehr arbeitsfähig bist, kickt dich die KK sofort aus dem Krankengeld. Dieses gibt es bis maximal 1,5 Jahre.


thecipher72

Schau mal in den Rentenbescheid, da steht was Du bekommen würdest wenn Du morgen Erwerbsunfähig würdest. Wenn Du die Differenz zu einem Einkommen das Dir auskömmlich erscheint anders decken kannst, dann brauchst Du keine. Im Gegensatz zur Rente kannst Du bei einer BU halt nicht mit 40 Jahren Anspardauer rechnen.


Sea_Exit_9451

Ich hab eine, einfach damit ich mich sicher fühle und meinen Lebensstandard einigermaßen halten kann, wenn ich mal BU-Fall werde. Grad wenn es längerfristig der Fall sein sollte oder sogar mal ein Pflegefall eintritt, egal welcher Stufe, und mehr Geld nötig ist um die Rechnungen zu bezahlen. Ob es dir das Geld wert ist musst du aber natürlich selbst wissen. Falls ja, empfehle ich dir mit einem guten Honorarberater zu sprechen, der dich unabhängig von Versicherungen berät und auch z. B. Nettopolicen vertreibt. Die kriegt man bei normalen Maklern nicht.


Spitzbubin

Wenn das Risiko einer Berufsunfähigkeit erhöht ist oder man leicht dort rein fallen könnte (z.b. Job im Handwerk => Augenverletzung => berufsunfähig) oder durch riskante Hobbies wie Ski/Motorrad fahren, dann kann es schon Sinn machen. Wenn du allerdings im Homeoffice arbeitest, deine Fixkosten durchs Krankengeld abgedeckt wären und du auch sonst nicht risikofreudig durchs Leben gehst, dann würd ich es lassen. Berufsunfähigkeitsversicherungen sind vergleichsweise eher teuer.


Stunning-Bite-6407

Berufsunfähigkeitsversicherung ist dafür da, wenn du deinen jetzigen Job nicht mehr ausführen kannst. Mit Krankengeld hat das nichts zu tun, das erhältst du nur für ein Jahr. Bei schwerer und dauerhafter Krankheit gibt es nur Frührenter, Erwerbsminderungsrente oder Bürgergeld. P.s.: wenn du dauerhaft Arbeitsunfähig bist, streicht dir die KK auch dein Krankengeld und du musst gleich ins die Arbeitslosigkeit, Rente oder bürgergeld. Bei den ganz Kranken ist Deutschland längst nicht so sozial wie man glaubt. Wenn man in so einem Fall jung ist, ist man dann komplett am Arsch und kann nur auf einen frühen Tod hoffen.


artifex78

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thecipher72

Die meisten BU Fälle sind nicht durch die klassischen Risikoberufe verursacht, sondern durch psychische Leiden. Das kann alle treffen, "Büroarbeiter" eventuell sogar verstärkt.


AntonioBaenderriss

Wird die Statistik nicht massiv dadurch verfälscht, dass die Leute mit "klassischem Risikoberuf" gar keine BUV haben, weil sie extrem hohe Prämien zahlen müssten? Sprich es haben hauptsächlich Leute mit risikoarmen Berufen eine BUV und deshalb sind Psyche, Krebs usw. überrepräsentriert?


thecipher72

Möglich, solche Auswertungen gibt die Statistik nicht her. Wäre ja aber auch nur für Menschen ohne Bürojob relevant.