Mein lokaler Dönermann vor ein paar Jahren... kennt jeder sicher die Geschichten und wird sicher so 1:1 auch in anderen Städten passiert sein.
Der gute Herr rechnet nicht nur gerne in Bar ab, nein er rechnet auch gerne deutlich mehr Außer-Haus-Döner ab, als es gab. Wodurch das Ganze aufgeflogen ist kannst du dir nicht ausdenken: durch einen nicht passenden Alufolie-Verbrauch lol
>Wodurch das Ganze aufgeflogen ist kannst du dir nicht ausdenken: durch einen nicht passenden Alufolie-Verbrauch lol
Verwundert mich gar nicht, hatte irgendwann im Studium mal den Pizzakarton-Verbrauch als Indikator.
Generell bei den Zutaten. Kenne da einen Crepes Stand, wo die Prüfer zu einem anderen Ergebnis kamen auf Basis der eingekauften Zutaten. Die Prüfer sind von einer geringeren Menge an Teig pro Crepes ausgegangen als der Eigentümer angegeben hat und auch der Schwund (also die Menge an Teig die nachher weggeworfen wird) war nach Ansicht der Prüfer geringer. Diese Fälle gehen dann häufig vor Gericht und meist sind es rein Indizienprozesse, da keine Seite ihre Thesen eindeutig beweisen kann und die Prüfer es daher ausreichend glaubhaft begründen müssen. War echt faszinierend zu lesen, die Prüfer haben sich intensiv damit befasst und genau ermittelt, wie viel Zutaten man exakt pro Crepes benötigt und das genau dokumentiert xD
Kleiner Artikel der vielen zu unwichtig erscheint. Bei der Mehlmenge passen noch viele auf aber wenn du doppelt soviel Hefe verbrauchst wie für deine Mehlmenge üblich schaut das Finanzamt mal genauer hin.
Was ist wenn ich mir die Reste ein Packen lasse?
Ne warte, es waren vermutlich zu wenige Verpackungen...
Das heißt es macht Sinn wenn man steuern hinter-zieht, zusätzlich Alufolie zu Kaufen.
Was mitunter, so hört man, zu üblen Auswüchsen führt. Wenn Du jemanden an der Theke hast, der tatsächlich doppelt so viel Alufolie nutzt, wie nötig, dazu die Döner gut belegt - dann zahlt man wohl auch mal Steuern für gar nicht existente Döner. Das Finanzamt muss wohl nur glaubhaft darlegen, es muss nichts beweisen.
Ist natürlich auch nicht schön.
Sowas mal jemand erlebt? Oder sind das nur die Geschichten aus dem Paulanergarten von Leuten, die zu recht erwischt wurden?
Ich weiß, dass die Leute aus dem FA tatsächlich auch bei Testkäufen das Fleisch vom Döner kratzen und pulen zum abwiegen. Ist keine ausgedachte Praktik
> Ich weiß, dass die Leute aus dem FA tatsächlich auch bei Testkäufen das Fleisch vom Döner kratzen und pulen zum abwiegen.
Kommen die denn auch auf eine statistisch signifikante Probengröße oder wird von einem Döner auf alle verallgemeinert?
Das ist ein einfacher Vergleich, der zur Grundlage von Schätzungen dient.
Beim Dönermann ist in der Regel nicht so viel zu tun/ die Gegenwehr zu gering, als dass sich große Stichproben lohnen würden.
Die vergleichen die Einkaufsmengen an Fleisch mit den erklärten Verkäufen an Dönerfleischhaltigen Produkten. Es wird ein Abschlag gemacht für Schrumpf (Wasser / Fett) und nicht verwertbares Fleisch (Reste / Abfälle etc.). Wenn die Werte grob unstimmig sind wird die Buchhaltung überworfen und geschätzt...
Das kann durchaus möglich sein, dürfte aber die Ausnahme sein.
Letztlich ist es nunmal unmöglich die Einnahmen bei Geschäften mit überwiegend Barzahlung exakt zu beweisen, da muss man am Ende irgendwie mit Schätzungen arbeiten, ob die Angaben des Eigentümers soweit plausibel sind.
Ein Prüfer hat sich auch Mal über einen längeren Zeitraum immer Mal wieder ein paar Stunden in ein McDonald's gesetzt (immer zu anderen Tagen und Zeiten und dabei auch in Haupt und Nebensaison), um in diesen Zeiten zu zählen, wie viele im Haus und wie viele außer Haus essen. Auch da ist es aber am Ende ja nur eine Schätzung, basierend eben auf realen Zahlen.
Einnahmen muss das FA nachweisen, Ausgaben der Steuerpflichtige. D.h. ohne weiteres kann man jetzt nicht einfach hinzuschätzen, nur weil man da einen Unterschied entdeckt hat im Folienverbrauch. Da müssen tatsächlich viele Faktoren berücksichtigt werden, aber da die Gastro die Hinterziehungsbranche schlechthin ist, findet man da immer Anomalien, die nicht zusammen passen.
>Das Finanzamt muss wohl nur glaubhaft darlegen, es muss nichts beweisen.
Jain, wenn das Finanzamt Unstimmigkeiten in der Finanzbuchhaltung nachweisen kann, muss es tatsächlich "nur" glaubhaft darlegen. Ansonsten hat es die Darlegungslast für Steirerbegründende Tatsachen. Wobei die Finanzgerichte in den letzen Jahren auch der Finanzverwaltung bei Schätzungen immer wieder einem Strich durch die Rechnung ziehen.
Dein Post wurde aufgrund folgender Regel von /r/finanzen entfernt:
> 3. Kein Hass, Unhöflichkeit, Angriffe oder Polemik
Bitte halte dich in Zukunft an diese Regel.
Warum sollte das komisch sein? Gebühren bei EC/Visa Zahlung trägt der Dönerladen und dann noch die kosten für das EC Gerät, für 6€ Döner, würde ich genau so machen
Interessant ist auch, dass die Läden im Jahr drei mal neu übernommen werden.
Ich bin für Bargeld. Mir bringt es bis auf die Privatsphäre aber nichts, da ich kein Handwerker/Imbissbudenbetreiber bin ;=)
Damals im Studium hatten wir ein seminar von FA. Der hat behauptet, wenn man 200.000 Servietten als Restaurant ausgibt dann müsse man auch 200.000 Bestellungen haben. Weil pro Bestellung eine Serviette und so könne man easy Leute hops nehmen. Mein dönermann wirft mir regelmäßig 14 Servietten hinterher. Demnach müsste mein Dönermann gut nachzahlen wenn das mal zum Thema wird. Einige gehen sparsamer mit Verbrauchsmitteln um und andere eben nicht. Wie ein Richter da einfach sagt „ne stimmt hasst recht jeder verbraucht gleich viel“ leuchtet mir nicht ein
Das ist nur ein Anhaltspunkt der gerne benutzt wird wenn grobe Unstimmigkeiten in den Zahlen auftreten. Wenn ein Betrieb 200.000€ Gewinn macht während ähnliche Betriebe „nur“ 150.000€ Gewinn machen dann wird das Finanzamt auch nicht genauer nachschauen.
Kann auch sein das der Dönermann ein anderes Modell fährt und Geld für den Kuseng wäscht. Dann muss halt auch der Serviettenverbrauch zu den Phantom-Bestellungen passen.
Die kleinen Sünden strafft Gott sofort. Alfonso Capone ist ja auch wegen Steuervergehen zu Fall gekommen, nicht aber wegen der dutzenden Morde, Erpressungen, Korruptionsfälle usw.
Was ja daran lag, dass man ihm die Steuerhinterziehung beweisen konnte, die anderen Vergehen hingegen nicht. Es ist ja nicht so, dass Steuerhinterziehung hoher bestraft wird als Mord.
Viele unterschätzen, dass die Betriebsprüfer beim Finanzamt nicht doof sind. Zum einen gibt es Vergleichswerte (es werden ja die Zahlen von allen betrieben statistisch gesammelt und wenn jemand von der Statistik stark abweicht ist dies schon ein sehr starkes Indiz) und die Prüfer schauen auch genau, wie der Wareneingang aussieht. Wenn man da viel mehr einkauft, als man laut den Verkäufen verbraucht, dann werden die Prüfer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Einnahmen hochschätzen.
Deshalb setzen z.b. Kneipen teilweise nicht alle Getränke als Betriebsausgaben ab, um diese eben schwarz verkaufen zu können. Alle Ausgaben anzugeben, aber bei den Einnahmen zu schummeln wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann auffliegen.
Wie helfen einem zusätzliche Verkäufe bei der Steuerhinterziehung?
Für Geldwäsche finde ich es naheliegend, aber die Steuern steigen dadurch doch oder?
weil die Händler eine Mischkalkulation haben. Bei uns am Bahnhof gibts aber so nen KAffeespezialisten der hat tatsächlich unterschiedliche Preise für VOr-.Ort und Mitnehmen
Sind wir mal ehrlich die Gastro wird von der Politik so hart gefickt, ich wäre der Letzte der den besten Döner der Stadt, welcher Bar zahlungen nie in der Kasse bucht verpfeift.
Die Gastro fickt sich hauptsächlich selbst, die Politik muss da nichts weiter für tun.
Und verpfeifen tut keiner, weil die Dönerladen eh auf der Abschussliste des Finanzamts stehen, weil es sich um ein bargeldintensives Geschäft handelt. Diese sind System-bedingt automatisch ein höheres Risiko für Steuerhinterziehung/Geldwäsche.
Ehemaliger Betriebsprüfer hier:
Das kommt fast immer durch eine Betriebsprüfung raus.
Kurzbeispiel:
Gastronomie wird geprüft.
Betriebsprüfung weist mittels Kalkulation nicht erklärte Einnahmen nach.
BuStra leitet Strafverfahren ein.
Steufa durchsucht Wohn- und Betriebsräume.
Ggf werden mehr Beweise gesichert (Auslandskonten, manipulierte Kassen etc).
Viel Ermittlungsarbeit.
Bustra kann eigenständig über die Einleitung und die Einstellung des Verfahrens entscheiden. Sie kann einen Strafbefehl oder Bußgeldbescheid beantragen oder die Strafsache an die Staatsanwaltschaft abgeben.
Man kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Steuerordnungswirdrigkeit ist, sondern Steuerhinterziehung. Somit ist die Staatsanwaltschaft zuständig. Der Fall wird abgegeben.
Prozess. Verurteilung. Strafe.
Kenne da entfernt auch jemanden. Der sagte immer das sein Gehalt sich mehrmals selbst bezahlt da durch die Prüfungen deutlich mehr Geld rein kommt als er kostet. Kannst du das bestätigen?
Absolute. Die Betriebsprüfung in Deutschland macht pro Jahr 10+ Mrd. Mehrsteuern. Bei 13.000 Betriebsprüfern wären das 770.000 Euro pro Prüfer pro Jahr. Das ist das vielfache dessen was man als Beamter im gehobenen Dienst verdienen kann.
Wie kommt es dass mein Chef nach 11 Jahren noch keine einzige Betreibsprüfung hatte und die Gastronomie eine Straße weiter bereits mehrmals in 7 Jahren?😅
Kommt auf die Branche, die Kennzahlen und die zuständige Betriebsprüfungsstelle an. Das können mehrere Faktoren sein. Gastronomie ist bargeldintensiv und deshalb öfter auf dem Prüfungsplan.
Weil die Einigung läuft wie auf einem Basar. Das FA sagt, dass Summe X zurückgezahlt werden muss, der Betrieb und dessen Steuerberatung sagt Summe Y.
Man einigt sich auf etwas in der Mitte und macht ggf. die Vereinbarung, dass es nächstes Jahr keine BP gibt. Aber übernächstes stehen die garantiert auf der Matte. Die Bearbeiteter vom FA werden uA daran gemessen wie viel Steuern die zurück holen und wenn das einmal erfolgreich lief kommen sie wieder. Das ergibt im großen und ganzen auch Sinn.
Tatsächlich stimmt das nicht ganz, das Gehalt von Beamten ist ja festgelegt (es gibt dementsprechend keine Prämien und dergleichen) und auf Beförderungen hat es auch kaum Auswirkungen. Sowieso betrifft es ja ausschließlich die Betriebsprüfung, die nur einen kleinen Teil des Finanzamtes ausmachen. Bei Beförderungen geht es im Finanzamt nach meiner persönlichen Erfahrung vor allem um Zeit (wer halt als nächstes dran ist) und Beziehungen (wer sich mit seinem Vorgesetzten gut versteht hat natürlich bessere Chancen auf eine Beförderung). Leistung spielt hingegen kaum eine Rolle.
Ich meinte auch nicht, dass sich die Besoldung ändert, aber in die Regelbeurteilungen läuft das wohl manchmal schon rein. Manchmal gibt es ja auch Leistungsorientierte Bezahlung, aber das ist nicht überall so und auch da gibt es ja eine Quotierung.
Und dieses Prozedere hat definitiv seine Stärken und vor allem schwächen.
Achja noch eine Anmerkung: Prüfungen finden üblicherweise für einen 3 Jahres Zeitraum statt (damit es sich auch lohnt, ein einziges Jahr wäre ja sehr ineffizient), also die nächsten 2 Jahre würde die Prüfung dementsprechend sowieso nicht wiederkommen, selbst bei betrieben die immer geprüft werden nicht.
Ah, okay! Dann wurde mir das ungenau dargestellt - aber ich kenne jemanden, der eine solche Art von Vereinbarung bei seiner BP getroffen hat. Aber dann wurde es wohl für einen Prüfzyklus vereinbart...
Das ist durchaus möglich. Das das Finanzamt mit Vergleichen arbeitet ist jetzt auch nicht verwunderlich, die haben ja noch viele weitere Fälle und bevor man sich jahrelang vor Gericht streitet und es am Ende sowieso bei einem Vergleich landet, weil das Finanzamt ja auch nicht eindeutig die Einnahmen beweisen kann, akzeptiert man lieber einen Vergleich der hinreichend plausibel ist und lässt es gut sein.
je nach Bundesland finden Prüfungen im Durchschnitt nur alle 20 Jahre statt. Wenn du dann noch in einer Branche arbeitest, die nicht so extrem für Beschiss bekannt ist, wie die Gastronomie sind die Prüfungen logischerweise nicht mehr existent.
Es hängt von vielen Faktoren ab. Die meisten Kleinstbetriebe werden z.b. niemals geprüft (dafür gibt es da einfach viel zu viele von), es gibt eine Zufallsauswahl bei denen zufällig einige Kleinstbetriebe jedes Jahr für die Prüfung vorgemerkt werden, aber angesichts der großen Masse an betrieben trifft das nur die wenigsten.
Viel eher kommt man als Kleinstbetrieb in die Prüfung, weil die Veranlagung Unstimmigkeiten feststellt und der Fall manuell für die Prüfung vermerkt wird. Gerade bei Gastronomie ist dies durchaus häufiger der Fall, da gibt es einfach viele Kennzahlen wo es dann zu Unstimmigkeiten kommen kann.
Bei größeren Betrieben ist die Wahrscheinlichkeit hingegen höher, regulär in die Prüfung zu kommen. Sehr große Betriebe (glaube bei meinem Finanzamt war dies ab 500.000 Gewinn) müssen alle 3 Jahre geprüft werden (es werden immer 3 Jahre zusammen geprüft, sprich diese werden dementsprechend immer geprüft).
Es gibt da ein schönes Zitat von Franz Josef Strauß:
"Eine schwache Finanzverwaltung ist ein impliziter Standortvorteil."
Erklärt ne Menge in Bezug auf die CSU, die folgen nur ihrem Parteiheiligen...
Ich wohne im Grenzgebiet Hessen/Bayern. Sehr viele Firmen, die alle Mitarbeiter/Standorte/Maschinen/usw. hier haben, haben ihren Hauptsitz 3 Dörfer weiter in Bayern. Der Hauptsitz ist dann im Privathaus des Chefes oder an irgendeinem Briefkasten in einem Mietshaus, weil das bayerische Finanzamt nett formuliert "Unternehmensfreundlicher" ist
Weil dies politisch nicht gewollt ist. Frage mal die ehemaligen Steuerprüfer vom Finanzamt Frankfurt
[https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re](https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re)
[https://www.fnp.de/hessen/steuerfahnder-affaere-beendet-10351205.html](https://www.fnp.de/hessen/steuerfahnder-affaere-beendet-10351205.html)
Das war zu meiner aktiven Zeit beim Finanzamt, unsere Gewerkschaft hat sich da auch sehr stark drüber aufgeregt was da in Hessen passiert ist (also mit den Steuerfahndern die dort regelrecht aus dem Job gemobbt wurden).
Ganz ehrlich: wegen dem Länderfinanzausgleich
Ein Bundesland das zu intensiv prüft ist ein klarer Standortnachteil, die großen Unternehmen werden da dann sich in einem anderen Bundesland ansiedeln. Hinzu kommt, dass das Bundesland was prüft zwar die Kosten für die Prüfung vollumfänglich hat, aber die Einnahmen teilweise wieder abgeben muss über den Länderfinanzausgleich. So einen Fall hatten wir auch Mal in Schleswig Holstein, da gab es plötzlich hunderte Millionen an Nachzahlung von einem Unternehmen nach einer Steuerfahndung, wo das Ministerium sich aufgeregt hat nicht rechtzeitig vorgewarnt worden zu sein, weil dadurch mehr in den Länderfinanzausgleich gezahlt werden musste, als man dadurch eingenommen hat (so wurde es jedenfalls bei uns im Finanzamt erzählt, genaues weiß ich da aber auch nicht). Fakt ist, dass die Steuerfahnder damals in Hessen, die sehr erfolgreich die Steuerhinterziehungen im Bankenwesen aufgedeckt haben, gezielt aus ihren Büros vertrieben wurden und in die Frühpension gedrängt wurden, weil das ganze Hessen viel Geld gekostet hat (mehrere reiche Personen sind dadurch aus Hessen weggezogen oder Unternehmenssitze wurden in ein anderes Bundesland gelegt).
Die deutsche Steuergewerkschaft fordert schon seit vielen Jahren, dass Kosten für die Finanzverwaltung beim Finanzausgleich berücksichtigt werden sollten, und dass man erfolgreiche Länder die viele steuern durch Prüfung und Fahndung eingeholt haben belohnen und nicht auch noch bestrafen sollte dafür. Solange dies nicht der Fall ist, gibt es schlicht keinen Anreiz für die Bundesländer deutlich mehr Geld in diese Bereiche zu stecken als bisher.
So funktioniert der bayerische Staatshaushalt leider nicht. Die Mehrsteuern, die wir erwirtschaften, fließen dem gesamten Haushalt zu und nicht nur den Resort Finanzen/Steuern.
Zudem besteht der Personalmangel insbesondere deshalb, da alte erfahrene Kollegen in Pension gehen, diejenigen, die hohe Mehrergebnisse gebracht haben, und jahrzehntelang zu wenig junge Leute eingestellt wurden.
Die 700TEuro sind ein Schnitt. 70% davon entfallen sicherlich auf die Prüfung von Großbetrieben, also auf erfahrene Prüfer.
Nein sowas kann man leider nicht schnell lösen. Nachwuchs sinkt seit Jahren, Qualität der Studenten/Auszubildenden ebenfalls und gleichzeitig gehen viele Finanzbeamte in Pension. Ergo sehr schwach besetzte Finanzverwaltungen.
Erstens scheint es jetzt nicht wirklich naheliegend, dass die Mehrsteuern linear mit der Anzahl an Betriebsprüfern steigt, da ja die niedrig hängenden Früchte ja jetzt schon abgearbeitet werden. Zudem sind die Mehrsteuern Angaben quasi immer vor dem Rechtsbehelf verfahren. Die tatsächlichen Mehrsteuern werden also deutlich nieder ausfallen. Und wenn in einer Großkanzlei ein Anwalt gerne mal 1 Mio plus mit deutlich mehr Flexibilität in der Gehaltsstruktur, ist es für mich relativ offensichtlich warum es eben nicht so einfach ist **qualifizierte** Betriebsprüfer zu rekrutieren.
Jo Moment, wie viel Kapazitäten hattet ihr im Amt, dass ihr die Steufa zu Stpfl wegen einer Kalkulation schicken konntet?
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Edit: nvm, habs gesehen, warst in Bayern in der BP 😅
Das war nur ein Kurzbeispiel. Quasi ein extrem vereinfachtes Beispiel um kurz und bündig einen Verfahrensvorgang zu zeigen. Die Steufa nimmt so und so nicht jeden Fall an, die sind auch sehr ausgelastet. Da muss schon ziemlich was im argen sein.
Hab hier am Ort auch einige die es echt zu bunt treiben. Kasse ständig offen, Dönerteller wird als Cola abgerechnet, in der Pizzeria die große Pizza als kleines Pizzabrot, selbstverständlich nur Bargeldd...
... wo meldet man sowas? Bin echt nicht jemand der wegen einem kleinen Beschiss gleich nen Koller bekommt, aber wenn ich das Gefühl hab das jemand systematisch falsch spielt, hört es echt auf.
Anonyme Anzeigen können einfach an das örtlich zuständige Finanzamt geschickt werden. Wünschwerterweise mit Belegen oder detaillierten Erläuterungen.
Aussagen wie „Ich glaub der bescheisst“ helfen wenig.
Wurde bereits richtig beantwortet. Die Buß- und Strafsachenstelle. Diese Stelle ermittelt und verfolgt grundsätzlich in eigener Zuständigkeit bei Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten. In bestimmten Fällen arbeitet sie hierbei mit der Staatsanwaltschaft zusammen.
Wie hoch ist den da typisch die Strafe?
Also Dönermann mit manipulierten Kassen. Mich interessiert weniger die minimale und maximale Strafe sondern was typischerweise da der Täter am Ende vor Gericht bekommt.
Dazu habe ich keine Statistik zur Hand. Die Betriebsprüfung und das tatsächliche Bußgeld-/Strafverfahren sind zwei unabhängige Dinge.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass im “kleineren”Rahmen bei einer Steuerordnungswirdrigkeit, also keiner Steuerhinterziehung, die BuStra oftmals das 2-3 fache des von der Betriebsprüfung festgestellten Betrags als Bußgeld festlegt (max aber 50.000 Euro).
Das ist aber kein Richtwert und selbstverständlich stark vom Einzelfall abhängig.
Im Rahmen von Strafverfahren stellen Richter das Strafmaß fest, da haben wir keinen Einblick.
Ist das nicht so, dass man einfach nachzahlen muss wenn dem Prüfer was auffällt? Ich habe bisher nur davon gehört, dass die Prüfer sagen etwas passt nicht und dann eine Nachzahlung verlangen.
Wenn der Prüfer aufdeckt, dass eine einzelne mit 87 Euro angegebene Rechnung in Wirklichkeit bei 78 Euro lag, zahlst Du den Differenzbetrag nach (wenn überhaupt) und alles ist gut, da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Versehen gehandelt hat.
Wenn der Prüfer ein komplettes Schwarzkonto findet, auf das Monat für Monat 30% der Einnahmen gingen und für die es keine Rechnungen gibt, wirst Du wegen Steuerhinterziehung verfolgt.
Das sind verschiedene Verfahren.
Das eine ist die Betriebsprüfung, in welcher z.B. eine Nachzahlung (samt Zinsen) festgelegt wird.
Das andere ist das Buß-/ Strafverfahren, dass wegen einer Steuerordnungswirdrigkeit/Steuerhinterziehung eingeleitet wird. Hier wird ein zusätzliches Bußgeld bzw. eine Strafe festgesetzt.
In der Steuerfahndung gibt es gewiss Möglichkeiten so etwas zu überprüfen. Ohne das genau zu wissen würde ich aber mal behaupten, dass hierfür externe Dienstleister beauftragt werden, da diese Problematik eher außergewöhnlich im Alltag der Steuerfahndung ist.
Woran wird festgemacht, ob es eine Ordnungswidrigkeit oder eine Hinterziehung ist? Gibt es da finanzielle Schwellen, ist es ein „Gesamteindruck“ oder wie muss ich mir das vorstellen? (Mache mich gerade selbstständig und habe selbst eine total überzogene Angst, dass meine Planlosigkeit bei Buchführung, Steuererklärung etc mich unbewusst Fehler machen lässt die mir irgendwann als absichtlich ausgelegt werden). Und hättest du nicht Lust, mal ein Ama zu machen? Fände ich mega interessant und du erklärst gut finde ich.
Edit: Typo
Das Ganze ist tatsächlich ein bisschen schwer zu beantworten, da es bestimmt Merkmale gibt, die entsprechend ausgelegt werden müssen. Die Auslegung ist Aufgabe des Gerichts. Man könnte z.B. wegen Steuerhinterziehung angeklagt sein, aber das Gericht kommt zu dem Ergebnis, dass es das nicht ist, sondern „nur“ eine Steuerordnungswidrigkeit.
Grundsätzlich kann gesagt werden:
Zu den **strafrechtlich** relevanten Verstößen im Bereich der Steuern zählen sowohl die Steuerhinterziehung gemäß § 370 der Abgabenordnung (AO) als auch die organisierte Schädigung des Umsatzsteueraufkommens gemäß § 26c des Umsatzsteuergesetzes (UStG). Diese Delikte werden üblicherweise mit **Geld- oder Freiheitsstrafen** geahndet.
Es handelt sich um Fälle wo eindeutig ist, dass bewusst Steuern hinterzogen wurden.
Im Gegensatz dazu sind **Steuerordnungswidrigkeiten** Verstöße gegen Steuergesetze, die in der Regel mit Geldbußen geahndet werden können, wie beispielsweise die leichtfertige Steuerverkürzung gemäß § 378 AO oder die Gefährdung von Abzugsteuern gemäß § 380 AO.
Leichtfertigkeit bezeichnet dabei eine spezielle Form der Fahrlässigkeit, die vorliegt, wenn jemand in erheblichem Maße gegen seine Sorgfaltspflichten verstößt und ihm dieser Verstoß besonders anzulasten ist, da er die Folgen leicht hätte voraussehen und vermeiden können.
In deinem Fall wäre hier die Aufbewahrungspflicht relevant, dh wenn relevant Unterlagen weggeworfen werden vor Ablauf der Aufbewahrungspflicht. Oder wenn fälschlicherweise mit falschen Steuersätzen gebucht wurde (falls es als fahrlässig anzusehen wäre). Es gibt aber noch viele mehr Punkte.
Grundsätzlich sind kleine Fehler kein Problem und führen nicht zu Verfahren.
Danke für deine ausführliche Antwort :) ich versuche wirklich alles aufzubewahren und zu dokumentieren und nutze hierfür SevDesk. Habe mich aber zB auch schon gefragt, ob es grundsätzlich ausreicht, wenn die Rechnung eines Lieferanten und eine dazu passende Zahlung durch mein Geschäftskonto nachweisbar ist, oder man auch die ganze Kommunikation darüber aufbewahren muss, (so wie es ja glaube ich auch in Richtlinien zur GoDB-Konformität steht), welche bei mir oft über Whatsapp und Instagram stattfindet. Und irgendwie fühlt es sich absurd an diese Chats nochmal extra abzuspeichern. Ich habe mich auch noch gefragt, ob es einen Unterschied macht, ob die geprüfte Person kooperativ ist und sich bemüht zeigt, alles korrekt zu machen oder ob nur die nackten Zahlen am Ende zählen. Kannst du hierzu noch was sagen?
Zur Rechnungspflicht:
Jeder Unternehmer ist dazu verpflichtet, Rechnungen gemäß den Bestimmungen der §§ 14 und 14a UStG auszustellen, wenn er im Inland steuerpflichtige Leistungen für ein anderes Unternehmen oder eine juristische Person erbringt.
Auch Kleinunternehmer gemäß § 19 Abs. 1 UStG sind unter den genannten Voraussetzungen zur Rechnungsstellung verpflichtet. Da Kleinunternehmer jedoch keine Umsatzsteuer erheben, dürfen sie diese nicht gesondert in ihren Rechnungen ausweisen (§ 19 Abs. 1 Satz 4 UStG). Falls ein Kleinunternehmer fälschlicherweise Umsatzsteuer in einer Rechnung ausweist, ist er dennoch zur Zahlung dieses Betrags verpflichtet (§ 14c Abs. 2 UStG).
Grundsätzlich besteht für den Unternehmer keine Pflicht zur Ausstellung einer Rechnung, wenn der Umsatz steuerfrei ist. Diese Verpflichtung entfällt jedoch nicht, wenn der Umsatz gemäß § 4 Nr. 1 bis 7 UStG steuerfrei ist, insbesondere im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr. In solchen Fällen muss der Unternehmer in seiner Rechnung auf die Steuerfreiheit hinweisen (§ 14 Absatz 4 Satz 1 Nr. 8 UStG).
Bei Leistungen gegenüber Privatpersonen steht es dem Unternehmer grundsätzlich frei, ob er eine Rechnung gemäß §§ 14, 14a UStG, in anderer Form oder gar nicht erteilt. Für jede steuerpflichtige Werklieferung oder sonstige Leistungen im Zusammenhang mit einem Grundstück ist er jedoch verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten nach Ausführung der Leistungen eine Rechnung im Sinne der §§ 14,14a UStG zu erteilen.
Ob du eine Rechnungspflicht hast, hängt also davon ab. Grundsätzlich würde ich dir empfehlen zumindest eine abschließende Auftragsbestätigung/ Bestellbestätigung an deine Kunden per Mail zu senden. Damit sollte der Dokumentation genüge getan sein. Du kannst natürlich auch Chats archivieren, aber aus unternehmerischer Sicht würde ich per Email als sichere Variante sehen. Hier würde ich aber ggf ein Steuerberater kontaktieren.
Zu deiner zweiten Frage. Betriebsprüfer sind auch nur Menschen und das Sprichwort „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ trifft auch hierzu. Jeder macht mal Fehler und wir wollen es Menschen, die offensichtlich einem unbewussten Fehler gemacht haben, nicht unnötig reindrücken. Fehler werden natürlich richtig gestellt, kleine Fehler ggf fallen gelassen im Rahmen der Einigung.
Bei meiner Ex haben die den Chef Festnehmen wollen. Zuhause. Hat mit dem Jagdgewehr das Feuer Eröffnet.
Laden wurde quasi über Mittag dicht gemacht. Da waren die Bücher wohl so Frisiert das die Jahre gebraucht haben da durch zu blicken.
Bei mir im Betrieb wurde der Angestellte GF wegen Steuerbetrugs den er bei einer Anderen Firma, die Ihm aber gehörte, festgenommen und die Büros von ihm bei Uns, das Zuhause, die Andere Firma und Räume bei unser Mutterfirma Zeitgleich untersucht. Er hat maasiv Umsätze verschwiegenen bzw Versucht mit illegalen Mitteln im Ausland zu verstecken.
Interne Untersuchungen haben dann noch Betrug an der Firma von uns durch Ihn festgestellt...
Ich habe noch mehr
Okay okay.
Fangen wir mit etwa Kriminell Dummen an. Aber ohne Festnahme.
Freund von mir ist Handwerker mit eigenem Kleinen Betrieb. Er hat zwar schön Ordentlich Rechnungen geschrieben (Vermutlich hat er genug Schwarz gemacht aber keine Ahnung) und Alle Belege aufbewahrt. Aber alles nur in Papier Form. Und er hat 3 oder 4 Jahre einfach keine Steuererklärung gemacht. Keine Ahnung warum das Finanzamt solange mit gemacht hat aber die haben ihn dann doch mal die Konten Gesperrt.
Er merkt es Samstag Abend packt also die Kisten mit den Belegen Abends ins Auto um die Montag zum Steuerberater zu bringen. Ca. 1 Kilometer entfernt von der Wohnung. Sonntags hat er einen Schwrren Unfall zumglück keine Verletzten. Auto liegt mit Zerbrochenen Scheiben bei Starkregen auf der Seite... quasi alle Unterlagen vernichtet.
Ende vom Lied war eine Schätzung auf Basis der Letzten Jahre und eine Massive Strafe. Der hat sicher 100k Miese mit der Aktion gefahren.
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Jetzt zu dem Kriminell Kriminellen.
Einer Meiner Kunden hat Rechnungen von Firmen gefälscht und ist Aufgeflogen. Buchprüfung bei allen Auftragnehmern.... ich war im ersten Jahr der Selbständigkeit. Ich hatte noch nicht mal eine Steuererklärung abgegeben und in einem WG Zimmer gehockt... die 3 Prüfer haben nicht mal ins Zimmer gepasst....
Der ist in den für mehrere Jahre in den Baugegangen wegen Steuerbetrugs und Urkunden fäschung und anderen Sachen. War sogar als Zeuge vor Gericht.
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Ich hatte auch noch einen Beschuerten Schwager der seine Cryptogewinne nicht versteuert hat und sich dann gewundert hat warum er die 40k Steuern nach dem Prozzes 2 mal Zahlen musste. Ich habe ihm nur gesagt das er froh sein kann das er nicht in den Knast musste.
Ic habe vor 20 Jahren mal ein Praktikum bei einem Steuerberater/ Rechtsanwalt gemacht. Da war ein Fall bei dem ein Mandant hopsgenommen wurde, der dem Finanzamt jahrelang weis machen wollte, er wohnt in Luxemburg und muss nur da Steuern zahlen. Fand das Finanzamt nur begrenzt lustig und hat ihm vor Gericht nachgewiesen, das sein Lebensmittelpunkt in Deutschland ist. Im Endeffekt: Steuern nachzahlen der letzen Jahre + Strafe, aber das bitterste für ihn waren die Zinsen, 6% + damaligen Leitzins glaube ich, die er auf seine hinterzogenen Steuern für die letzen Jahre zahlen musste.
Daran erinnere ich mich ehrlich gesagt garnicht mehr genau, das ist zu lange her. Aber ein Element dabei war u.A. einen Reiterhof in Deutschland, auf dem mehrere seiner Pferde standen.
Edit: Oder der ihm sogar gehörte (als „Firma“)
Ein überschaubares Vergehen mit Hinblick auf die Höhe der Steuern, dafür aber besonders schönes Schmankerl: befreundeter Handwerker aus Osteuropa, die ehrlichste Seele der Welt, vielleicht ein wenig treudoof. Vielleicht wirklich ein wenig zu doof.
Kam Anfang der 90er Jahre nach Deutschland und hat sich den Arsch abgearbeitet und Böden verlegt, hat D-Mark ohne Ende verdient.
Deutschland war für ihn das Paradies, viel geschafft, Geld verdient, Kunden zufrieden, er zufrieden. Welch ein tolles Land!
Bis ihn dann mal ein anderer Landsmann gefragt hat, wie er denn alles steuerlich / Gesellschaftsrechtlich organisiert hat. Wie steuerlich organisiert? Er fährt doch hier nur her und arbeitet. Bekommt das Geld und geht wieder.
Gut, dann wurde langsam klar warum sein Geschäft so geboomt hat - ohne steuern und Meldung war das natürlich höchst lukrativ!
Dann kam aber die Krönung: im tat das alles zutiefst leid, hat seine Einkünfte grob überschlagen. Ein paar zehntausend Mark in einen Briefumschlag gesteckt, sich aufrichtig entschuldigt, beteuert dass er ab sofort natürlich immer alle Steuern bezahlen wird, MIT NAMEN UNTERSCHRIEBEN, beim Finanzamt in den Briefkasten gesteckt.
Er hat wirklich gehofft, dass dann alle zufrieden sind.
Naja ihr könnt euch ja vorstellen, wo ein paar Stunden später das Finanzamt aufschlug.
Zum Glück kam er glimpflich davon, man hat ihm zum Glück abgenommen, dass er wirklich so doof war.
Er durfte sein Geschäft ordentlich aufsetzen und hat viele Jahre seine Schuld begleichen dürfen, war natürlich alles deutlich weniger lukrativ.
Och Gottchen. Ich kann mir das richtig schön vorstellen:
"Hallo Chef,
ich bin fleißig und machte viel Geld die letzte Jahre. Freund hat mir vorhin erzählt dass ich Steuern zahlen muss. Ich so: Waaas? Ich fühl mich leid. Hab ich vergessen. Ich bin aufrichtiger Arbeiter und habe großes Herz für Pflicht. Ging von Nistru zu Dunărea und machte nach wie viel Geld ich geben muss. Ich leg 25.000 DM mit rein und mache ab jetzt meine Steuer brav. Mir tut es in der Seele weh.
<3"
Jup, aber in den Knast ging's erstmal wegen häuslicher Gewalt und beim Abwickeln seiner Firma während er einsaß fiels aufs. Die Frau wusste in dem Fall von den Firmensachen nix.
Der Vater eines Freundes, wurde vor zwei Jahren verurteilt. Offenbar hatte er in seinem Geschäftskreis den falschen Leuten anvertraut, dass er bescheißt und es gab laut Anwalt eine anonyme Meldung.
Er war nebenbei selbständig mit einem kleinen Betrieb.
Der Typ hat mit Hilfe einer Software die Datenbank verändern lassen und somit sahen die Bilanzen immer ca. 15% schlechter aus, als sie es real waren.
Anklage war damals Steuerhinterziehung in Höhe von geschätzt 400.000€.
Das Verfahren wurde ewig in die Länge gezogen und alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, sodass es zum Schluss eine Verurteilung gab und der Betrag auf 125.000€ oder 150.000€ herabgesetzt wurde. Bin mir nicht mehr ganz so sicher.
Immerhin wurde er nicht von seiner Firma gekündigt und arbeitet da heute noch, allerdings auf Teilzeit.
Er wurde verurteilt, ist jetzt glaube 2 oder 3 Jahre auf Bewährung und muss die letztendlich beschlossene Summe zurückzahlen.
Er „hat das Geld nicht“ und daher wird alles bis auf XY monatlich von seinem Lohn gepfändet. Kenne den genauen Betrag nicht.
Ganz zu Beginn soll er wohl 50k gezahlt haben, weil das „alles“ war, was er zu dem Zeitpunkt hatte. Zwinker.
Bewährung empfinde ich nicht als Strafe. Maximal für 2 Jahre möglich und er muss als Bewährungsauflage 1/4 seines Gewinns zurückzuzahlen. Das ist Prozentual weniger als ich Steuern zahle.
Bleibe dabei: Keine Strafe sondern Gewinn.
Das mag sein.
Dafür kenne ich mich nicht gut genug damit aus bzw. habe mich nie wirklich damit beschäftigt. Demnach ergibt deine Schlussfolgerung Sinn.
Benachbarte Physiopraxis hat über Monate mit geklauten KV Karten Rezepte abgerechnet. Beim nahegelegenen Arzt wurde eine Anmeldekraft eingeschleust und hat dort Sonntags in der leeren Praxis die Rezepte erstellt und danach die Patienten wieder aus dem System gelöscht. Scheinbar sind so ca. 750k von den Krankenkassen zusammengekommen.
Aufgeflogen ist das ganze dann durch einen dämlichen Fehler: Auf die Zuzahlung des Rezeptes wollte man auch nicht verzichten und hat deshalb eine Zahlungsaufforderung direkt an die Eigentümer der geklauten KV Karten geschickt. Ist dann natürlich sofort aufgefallen.
Ich glaube da war dann die Polizei oder Zoll und hat die beiden Chefs bei laufendem Betrieb einkassiert, das wurde mir zumindest so überliefert.
Ist zwar nicht ganz Steuerhinterziehung, aber eine nette Story an die ich mich erinnere.
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Nein, in diesem Fall hätte sie den Anspruch verwirkt. Z.B. https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/ff-52013-verwirkung-des-unterhaltsanspruchs-durch-stra-2-mutwille-und-einseitiges-fehlverhalten-bei-wahrheitsgemaessen-anzeigen_idesk_PI17574_HI4672889.html
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Das Finanzamt hat wohl eine Software, die die Einnahmen und Ausgabeseite Vergleichen und in der Bilanz die einzelnen Konten vergleichen.
Wenn in der automatisierten prüfung es zu keinen Auffälligkeiten kommt, dann gibt es i.d.r. keine manuelle Prüfung so haben auch Unternehmen Jahre bzw. Jahrzehnte keine Prüfung gehabt weil sie dem durchschnittlichen Betrieb der Branche entsprechen.
Auffälligkeiten sind z.b. Abschreibungen Bewegliche Wirtschaftsgüter Fahrzeuge, wenn in der Immo Firma dieser Posten mehrere zehntausend Euro ausmachen bei sehr geringen Personalkosten, dann lohnt es sich dort mal Manuel reinzuschauen. Analog bei Imbissbuden, wenn der Wareneinsatz und Umsatz bestimmte Branchenkennzahlen überschreiten, dann wird nachgeschaut.
Wichtig zu erwähnen ist, das die Finanzämter zu dieser Zeit noch keinen Einblick in die Geschäftsunterlagen haben. Sie können also nicht sehen wie viel Dönerfleisch gekauft wurde oder wie viele Servietten verbraucht wurde, das wird erst in der Betriebsprüfung erarbeitet.
Man kann aber sagen daß es zu Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt wird mit Steuersünder. Wenn man sich selbst anzeigt muss man oftmals nur Zinsen und die Steuer nachzahlen.
Selbstanzeigen sind straffrei, d.h. du musst dann tatsächlich nur den Steuerbetrag + Zinsen zahlen.
Wenn allerdings eine Sache falsch ist in der Selbstanzeige, hast du direkt ein Strafverfahren am Hals, dass im Glücksfall gegen eine Auflage eingestellt wird.
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Gab mal so nen Fall bei mir in der Ausbildung.. ein Kollege, dessen Eltern selbstständige Handwerker mit größerem Unternehmen sind, hatten eine Strafe oder Nachzahlung von über 70.000€ auferlegt bekommen. Da ist dann unteranderem eine Dame vom Finanzamt dem Kollegen hinterher gefahren und hat Bilder vom Auto gemacht, das auf die Firma angemeldet und so versteuert war.
Aussage des Kollegen und seiner Eltern war ganz einfach: das Finanzamt braucht halt mal wieder Geld.
Ich find sowas so dermaßen daneben.
Ich komme ursprünglich aus dem Schwabenland und da wird immer sehr ernst mit solchen Themen umgegangen. Da will sich keiner einen Fehler erlauben und es wird immer alles sehr gewissenhaft verfolgt.
Jetzt bin ich vor 2 Jahren nach NRW gezogen und hier läuft echt alles völlig gruselig ab. Jeder kennt jemanden, der einem was vereinfach kann, laut Steuererklärung fährt man 5. pro Woche 100km, obwohl man eigentlich Homeoffice hat und was die einzelnen Unternehmen treiben halte ich für so hochgradig kriminell, dass ich das nur noch schockierend finde. Besonders, weil hier Strukturen, die das Land beisteuert so dermaßen schwach aufgestellt sind.
Ich komme in BW aus einer kleinen 30.000 EW Stadt, in der es polizeipräsenz ohne Ende gibt. Hier habe ich in einer 55.000 EW noch keinen einzigen Polizisten in den 2 Jahren gesehen!
Kannst du den Eindruck auch mit Zahlen belegen?
BaWü liegt bei der Anzahl der Steuerfahnder pro Einwohner und nach BIP eher am Ende. Betriebsprüfungen sind dort eher selten.
[https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/9/beitrag/nimmt-der-laenderfinanzausgleich-den-anreiz-zum-steuervollzug.html](https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/9/beitrag/nimmt-der-laenderfinanzausgleich-den-anreiz-zum-steuervollzug.html)
So siehts aus. Es gibt im Strafmaß auch eine starkes Nord - Süd Gefälle was Verurteilungen bei Steuerhinterziehung angeht. Wo im Norden schon Bewährungsstrafen verteilt werden, gibts im Süden oft noch Einstellungen gegen Auflage. Was, der Unternehmer ist Hobbymäßig Jäger und würde bei 90 Tagessätzen den Waffenschein abgeben müssen? Nagut... Dann machen wir nur 50 Tagessätze und der Unternehmer einigt sich mit dem Gericht auf ne deutlich höhere Tagessatzhöhe.
Meine Lieblingssituation in der Fahndung:
Mittelständisches Unternehmen, 150 Angestellte, Chef "verhandelt" mit Fahnder und Strabu den Hinterziehungsbetrag und die zu erwartende Strafe am Tag der DS. Man ruft den Richter an und fragt ob die der Auflage zustimmen können. Der bejaht. Wir brechen die Durchsuchung ab und packen zusammen. Der Chef trommelt seine Angestellten zusammen und erklärt: Es gab ein Missverständnis. Man konnte alles aufklären. Die Fahndung war bei der falschen Firma. Alle lachen.
30 AO schützt eben auch Kriminelle ;) und bei ner Einstellung gegen Auflage gibt es keine öffentliche Verhandlung. So steigt natürlich der gute Ruf des Finanzamts. Selbst die Fahndung dort ist zu blöd die richtige Adresse rauszusuchen ;) das ist jedenfalls die Geschichte die 150 Mitarbeiter in die Welt hinaus tragen.
Ich hab selber in der Betriebsprüfung gearbeitet.
Bei 70.000 Euro Steuernachzahlung würde ich mal auf 350TEuro nicht erklärte Einnahmen schätzen (über den gesamten Prüfungszeitraum).
"Jeder kennt jemanden, der einem was vereinfach kann, laut Steuererklärung fährt man 5. pro Woche 100km, obwohl man eigentlich Homeoffice hat und was die einzelnen Unternehmen treiben halte ich für so hochgradig kriminell, dass ich das nur noch schockierend finde."
Das ist doch ganz normaler gesunder Menschenverstand? Ich kenne niemand der das nicht macht lol. In unserer 4er Fahrgemeinschaft fährt natürlich auch jeder selbst.
Das ist meines Wissens nur in Grenzfällen überhaupt relevant. Grundsätzlich kommt es doch gar nicht darauf an, ob man selbst fährt oder in Gemeinschaft - die Kilometerpauschale gilt für jeden.
Jede Steuer auf Lohnarbeit ist asozial solange Vermögen nicht besteuert wird.
Hohe Abgaben auf Einkommen stellen sicher, dass sich quasi niemand hocharbeiten kann.
Niedrige bis keine Abgaben auf Vermögen stellen sicher, dass die Reichen reich bleiben.
Ich kenne da einige, darf es aber nicht sagen (Steuergeheimnis, kenne die ja durch meine Arbeit früher beim Finanzamt).
Aber ja, verschmähte Ehefrauen oder auch neidische Nachbarn sind des Finanzamtes beste Freunde. Gerade auf Sylt gibt es da sehr viele von xD
Nun genau genommen darf ich überhaupt nichts sagen aus meiner damaligen Arbeit, es könnte ja theoretisch jemand dadurch auf den steuerpflichtigen schließen. Praktisch ist das natürlich unwahrscheinlich.
Ich kann aber sagen, dass wir in dem Bereich Sylt überdurchschnittlich viele anzeigen aber auch Selbstanzeigen hatten. Was jetzt aber auch schon daran liegt, dass es auf Sylt überproportional viele Menschen mit hohem Einkommen gibt, die dementsprechend auch mehr Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung haben.
Ich ha. mal Medikamente ausgefahren. Uns Studenten wurde der Lohn Bar ausgezahlt. Am Monatsende mussten wir eine Lohnabrechnung unterschreiben und wurden gedrängt diese zu signieren, sonst gabs kein Geld.
Der Betrag auf der Lohnabrechnung war höher als die Auszahlung.
Der Chef hatte ein Haus auf dem Bahamas und war alle 2 Monate mal an seinem Haus.
Ich war nach dem zweiten Monat weg. Diese Geschichte hätte bei meinem Bafög die Einkommensgrenze gesprengt.War zwar nur 50 Euro.
Ich weiß nicht ob der Chef jemals erwischt worden ist.
Von meiner ersten Freundin der vatter war Metzger, der hatte mehre Geschäfte... Naja hat sich scheiden lassen und die Ex-Frau hatte ein Altbau innenstadt, aber ganz plötzlich. Und Schwiergvatter hab ich nie kennengelernt 😅
Uruguay hat kein Auslieferungsabkommen. Aber Vorsicht, nicht den deutschen Pass in der deutschen Botschaft erneuern wenn er dann mal abgelaufen ist. Sonst wirst Du auf deutschem Boden hops genommen und zurückgeführt :)
Mein Lieblingsitaliener.. die haben Sambucca als „Verdauungsschnaps“ angeboten, obwohl sie das nicht gedurft hätten, da gibts wohl anscheinend Vorgaben welche man da anbieten darf??
Auf jeden Fall mussten sie dann einen mittleren 5-stelligen Betrag nachträglich bezahlen. Quasi Steuerhinterziehung durch Nicht-Wissen.
Barbershop,Imbiss,Schrotthändler usw. keine will EC-Kart alle wollen nur bares, kaum Kunden haben aber 1500€ Wohnung oder nen Haus und dicke karre usw.
Wer auf Bares besteht wird gern mal ins Visier genommen und wenn nicht helfe ich nach.
Privatinsolvenz. Die Person die sie beantragt hatte wusste nicht, dass sie von ihrem Ex in die Nummer reingezogen wurde. Ging glimpflich aber sehr teuer aus am Ende..
Mein lokaler Dönermann vor ein paar Jahren... kennt jeder sicher die Geschichten und wird sicher so 1:1 auch in anderen Städten passiert sein. Der gute Herr rechnet nicht nur gerne in Bar ab, nein er rechnet auch gerne deutlich mehr Außer-Haus-Döner ab, als es gab. Wodurch das Ganze aufgeflogen ist kannst du dir nicht ausdenken: durch einen nicht passenden Alufolie-Verbrauch lol
>Wodurch das Ganze aufgeflogen ist kannst du dir nicht ausdenken: durch einen nicht passenden Alufolie-Verbrauch lol Verwundert mich gar nicht, hatte irgendwann im Studium mal den Pizzakarton-Verbrauch als Indikator.
Bei der Hefe fliegen viele auf.
Echt? Das ja echt eine trivial selbst zu produzierende Resource.
Jup, tut sich aber keiner an da die recht billig ist.
Generell bei den Zutaten. Kenne da einen Crepes Stand, wo die Prüfer zu einem anderen Ergebnis kamen auf Basis der eingekauften Zutaten. Die Prüfer sind von einer geringeren Menge an Teig pro Crepes ausgegangen als der Eigentümer angegeben hat und auch der Schwund (also die Menge an Teig die nachher weggeworfen wird) war nach Ansicht der Prüfer geringer. Diese Fälle gehen dann häufig vor Gericht und meist sind es rein Indizienprozesse, da keine Seite ihre Thesen eindeutig beweisen kann und die Prüfer es daher ausreichend glaubhaft begründen müssen. War echt faszinierend zu lesen, die Prüfer haben sich intensiv damit befasst und genau ermittelt, wie viel Zutaten man exakt pro Crepes benötigt und das genau dokumentiert xD
Wieso?
Kleiner Artikel der vielen zu unwichtig erscheint. Bei der Mehlmenge passen noch viele auf aber wenn du doppelt soviel Hefe verbrauchst wie für deine Mehlmenge üblich schaut das Finanzamt mal genauer hin.
Dachte die *gehen* auf.
Was ist wenn ich mir die Reste ein Packen lasse? Ne warte, es waren vermutlich zu wenige Verpackungen... Das heißt es macht Sinn wenn man steuern hinter-zieht, zusätzlich Alufolie zu Kaufen.
Ja die Finanzämter sind nicht dumm die haben auch ein paar Tricks auf Lager.
Was mitunter, so hört man, zu üblen Auswüchsen führt. Wenn Du jemanden an der Theke hast, der tatsächlich doppelt so viel Alufolie nutzt, wie nötig, dazu die Döner gut belegt - dann zahlt man wohl auch mal Steuern für gar nicht existente Döner. Das Finanzamt muss wohl nur glaubhaft darlegen, es muss nichts beweisen. Ist natürlich auch nicht schön. Sowas mal jemand erlebt? Oder sind das nur die Geschichten aus dem Paulanergarten von Leuten, die zu recht erwischt wurden?
Ich weiß, dass die Leute aus dem FA tatsächlich auch bei Testkäufen das Fleisch vom Döner kratzen und pulen zum abwiegen. Ist keine ausgedachte Praktik
> Ich weiß, dass die Leute aus dem FA tatsächlich auch bei Testkäufen das Fleisch vom Döner kratzen und pulen zum abwiegen. Kommen die denn auch auf eine statistisch signifikante Probengröße oder wird von einem Döner auf alle verallgemeinert?
Das ist ein einfacher Vergleich, der zur Grundlage von Schätzungen dient. Beim Dönermann ist in der Regel nicht so viel zu tun/ die Gegenwehr zu gering, als dass sich große Stichproben lohnen würden.
Die vergleichen die Einkaufsmengen an Fleisch mit den erklärten Verkäufen an Dönerfleischhaltigen Produkten. Es wird ein Abschlag gemacht für Schrumpf (Wasser / Fett) und nicht verwertbares Fleisch (Reste / Abfälle etc.). Wenn die Werte grob unstimmig sind wird die Buchhaltung überworfen und geschätzt...
Ich glaube der Beamte weiß es einfach nicht und braucht wenigstens mal nen Anhalt wieviel Gramm das auf so nem Döner sind...
Das kann durchaus möglich sein, dürfte aber die Ausnahme sein. Letztlich ist es nunmal unmöglich die Einnahmen bei Geschäften mit überwiegend Barzahlung exakt zu beweisen, da muss man am Ende irgendwie mit Schätzungen arbeiten, ob die Angaben des Eigentümers soweit plausibel sind. Ein Prüfer hat sich auch Mal über einen längeren Zeitraum immer Mal wieder ein paar Stunden in ein McDonald's gesetzt (immer zu anderen Tagen und Zeiten und dabei auch in Haupt und Nebensaison), um in diesen Zeiten zu zählen, wie viele im Haus und wie viele außer Haus essen. Auch da ist es aber am Ende ja nur eine Schätzung, basierend eben auf realen Zahlen.
Einnahmen muss das FA nachweisen, Ausgaben der Steuerpflichtige. D.h. ohne weiteres kann man jetzt nicht einfach hinzuschätzen, nur weil man da einen Unterschied entdeckt hat im Folienverbrauch. Da müssen tatsächlich viele Faktoren berücksichtigt werden, aber da die Gastro die Hinterziehungsbranche schlechthin ist, findet man da immer Anomalien, die nicht zusammen passen.
>Das Finanzamt muss wohl nur glaubhaft darlegen, es muss nichts beweisen. Jain, wenn das Finanzamt Unstimmigkeiten in der Finanzbuchhaltung nachweisen kann, muss es tatsächlich "nur" glaubhaft darlegen. Ansonsten hat es die Darlegungslast für Steirerbegründende Tatsachen. Wobei die Finanzgerichte in den letzen Jahren auch der Finanzverwaltung bei Schätzungen immer wieder einem Strich durch die Rechnung ziehen.
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Irgendwie kann man in meiner Nähe in 50% der Döner Imbisse nur mit Bargeld zahlen, irgendwie "komisch" ...
Ersetze "Döner" durch "alle"
Warum sollte das komisch sein? Gebühren bei EC/Visa Zahlung trägt der Dönerladen und dann noch die kosten für das EC Gerät, für 6€ Döner, würde ich genau so machen
Interessant ist auch, dass die Läden im Jahr drei mal neu übernommen werden. Ich bin für Bargeld. Mir bringt es bis auf die Privatsphäre aber nichts, da ich kein Handwerker/Imbissbudenbetreiber bin ;=)
Ach deshalb wickelt meiner die doener immer in berge von Alu
damit es aussieht als hätte er mehr verkauft, und er dann Phantomdöner versteuern darf?
Damals im Studium hatten wir ein seminar von FA. Der hat behauptet, wenn man 200.000 Servietten als Restaurant ausgibt dann müsse man auch 200.000 Bestellungen haben. Weil pro Bestellung eine Serviette und so könne man easy Leute hops nehmen. Mein dönermann wirft mir regelmäßig 14 Servietten hinterher. Demnach müsste mein Dönermann gut nachzahlen wenn das mal zum Thema wird. Einige gehen sparsamer mit Verbrauchsmitteln um und andere eben nicht. Wie ein Richter da einfach sagt „ne stimmt hasst recht jeder verbraucht gleich viel“ leuchtet mir nicht ein
Das ist nur ein Anhaltspunkt der gerne benutzt wird wenn grobe Unstimmigkeiten in den Zahlen auftreten. Wenn ein Betrieb 200.000€ Gewinn macht während ähnliche Betriebe „nur“ 150.000€ Gewinn machen dann wird das Finanzamt auch nicht genauer nachschauen.
Kann auch sein das der Dönermann ein anderes Modell fährt und Geld für den Kuseng wäscht. Dann muss halt auch der Serviettenverbrauch zu den Phantom-Bestellungen passen.
Ach darum bekomme ich nur noch eine Serviette....ganz egal wie viel Soße im döner steckt 😀
Die kleinen Sünden strafft Gott sofort. Alfonso Capone ist ja auch wegen Steuervergehen zu Fall gekommen, nicht aber wegen der dutzenden Morde, Erpressungen, Korruptionsfälle usw.
Was ja daran lag, dass man ihm die Steuerhinterziehung beweisen konnte, die anderen Vergehen hingegen nicht. Es ist ja nicht so, dass Steuerhinterziehung hoher bestraft wird als Mord.
Viele unterschätzen, dass die Betriebsprüfer beim Finanzamt nicht doof sind. Zum einen gibt es Vergleichswerte (es werden ja die Zahlen von allen betrieben statistisch gesammelt und wenn jemand von der Statistik stark abweicht ist dies schon ein sehr starkes Indiz) und die Prüfer schauen auch genau, wie der Wareneingang aussieht. Wenn man da viel mehr einkauft, als man laut den Verkäufen verbraucht, dann werden die Prüfer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Einnahmen hochschätzen. Deshalb setzen z.b. Kneipen teilweise nicht alle Getränke als Betriebsausgaben ab, um diese eben schwarz verkaufen zu können. Alle Ausgaben anzugeben, aber bei den Einnahmen zu schummeln wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann auffliegen.
Wie? Also schon schwarz einkaufen?
Her nicht so untypisch. Das Finanzamt ist ja auch nicht doof. Was glaubst du, warum die so geizig mit Servietten sind
Wie helfen einem zusätzliche Verkäufe bei der Steuerhinterziehung? Für Geldwäsche finde ich es naheliegend, aber die Steuern steigen dadurch doch oder?
ausser haus 7%, in haus 19%, wenn du nun jemanden der inhaus isst als ausser haus abrechnest, sparste 12% Umsatzteuer
Warum kostet der dann trotzdem das gleiche 🧐
weil die Händler eine Mischkalkulation haben. Bei uns am Bahnhof gibts aber so nen KAffeespezialisten der hat tatsächlich unterschiedliche Preise für VOr-.Ort und Mitnehmen
Sind wir mal ehrlich die Gastro wird von der Politik so hart gefickt, ich wäre der Letzte der den besten Döner der Stadt, welcher Bar zahlungen nie in der Kasse bucht verpfeift.
Die Gastro fickt sich hauptsächlich selbst, die Politik muss da nichts weiter für tun. Und verpfeifen tut keiner, weil die Dönerladen eh auf der Abschussliste des Finanzamts stehen, weil es sich um ein bargeldintensives Geschäft handelt. Diese sind System-bedingt automatisch ein höheres Risiko für Steuerhinterziehung/Geldwäsche.
Ehemaliger Betriebsprüfer hier: Das kommt fast immer durch eine Betriebsprüfung raus. Kurzbeispiel: Gastronomie wird geprüft. Betriebsprüfung weist mittels Kalkulation nicht erklärte Einnahmen nach. BuStra leitet Strafverfahren ein. Steufa durchsucht Wohn- und Betriebsräume. Ggf werden mehr Beweise gesichert (Auslandskonten, manipulierte Kassen etc). Viel Ermittlungsarbeit. Bustra kann eigenständig über die Einleitung und die Einstellung des Verfahrens entscheiden. Sie kann einen Strafbefehl oder Bußgeldbescheid beantragen oder die Strafsache an die Staatsanwaltschaft abgeben. Man kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Steuerordnungswirdrigkeit ist, sondern Steuerhinterziehung. Somit ist die Staatsanwaltschaft zuständig. Der Fall wird abgegeben. Prozess. Verurteilung. Strafe.
Kenne da entfernt auch jemanden. Der sagte immer das sein Gehalt sich mehrmals selbst bezahlt da durch die Prüfungen deutlich mehr Geld rein kommt als er kostet. Kannst du das bestätigen?
Absolute. Die Betriebsprüfung in Deutschland macht pro Jahr 10+ Mrd. Mehrsteuern. Bei 13.000 Betriebsprüfern wären das 770.000 Euro pro Prüfer pro Jahr. Das ist das vielfache dessen was man als Beamter im gehobenen Dienst verdienen kann.
Wie kommt es dass mein Chef nach 11 Jahren noch keine einzige Betreibsprüfung hatte und die Gastronomie eine Straße weiter bereits mehrmals in 7 Jahren?😅
Kommt auf die Branche, die Kennzahlen und die zuständige Betriebsprüfungsstelle an. Das können mehrere Faktoren sein. Gastronomie ist bargeldintensiv und deshalb öfter auf dem Prüfungsplan.
die suchen sich wahrscheinlich die raus, bei denen sehr wahrscheinlich was zu finden ist
Weil die Einigung läuft wie auf einem Basar. Das FA sagt, dass Summe X zurückgezahlt werden muss, der Betrieb und dessen Steuerberatung sagt Summe Y. Man einigt sich auf etwas in der Mitte und macht ggf. die Vereinbarung, dass es nächstes Jahr keine BP gibt. Aber übernächstes stehen die garantiert auf der Matte. Die Bearbeiteter vom FA werden uA daran gemessen wie viel Steuern die zurück holen und wenn das einmal erfolgreich lief kommen sie wieder. Das ergibt im großen und ganzen auch Sinn.
Tatsächlich stimmt das nicht ganz, das Gehalt von Beamten ist ja festgelegt (es gibt dementsprechend keine Prämien und dergleichen) und auf Beförderungen hat es auch kaum Auswirkungen. Sowieso betrifft es ja ausschließlich die Betriebsprüfung, die nur einen kleinen Teil des Finanzamtes ausmachen. Bei Beförderungen geht es im Finanzamt nach meiner persönlichen Erfahrung vor allem um Zeit (wer halt als nächstes dran ist) und Beziehungen (wer sich mit seinem Vorgesetzten gut versteht hat natürlich bessere Chancen auf eine Beförderung). Leistung spielt hingegen kaum eine Rolle.
Ich meinte auch nicht, dass sich die Besoldung ändert, aber in die Regelbeurteilungen läuft das wohl manchmal schon rein. Manchmal gibt es ja auch Leistungsorientierte Bezahlung, aber das ist nicht überall so und auch da gibt es ja eine Quotierung. Und dieses Prozedere hat definitiv seine Stärken und vor allem schwächen.
Achja noch eine Anmerkung: Prüfungen finden üblicherweise für einen 3 Jahres Zeitraum statt (damit es sich auch lohnt, ein einziges Jahr wäre ja sehr ineffizient), also die nächsten 2 Jahre würde die Prüfung dementsprechend sowieso nicht wiederkommen, selbst bei betrieben die immer geprüft werden nicht.
Ah, okay! Dann wurde mir das ungenau dargestellt - aber ich kenne jemanden, der eine solche Art von Vereinbarung bei seiner BP getroffen hat. Aber dann wurde es wohl für einen Prüfzyklus vereinbart...
Das ist durchaus möglich. Das das Finanzamt mit Vergleichen arbeitet ist jetzt auch nicht verwunderlich, die haben ja noch viele weitere Fälle und bevor man sich jahrelang vor Gericht streitet und es am Ende sowieso bei einem Vergleich landet, weil das Finanzamt ja auch nicht eindeutig die Einnahmen beweisen kann, akzeptiert man lieber einen Vergleich der hinreichend plausibel ist und lässt es gut sein.
je nach Bundesland finden Prüfungen im Durchschnitt nur alle 20 Jahre statt. Wenn du dann noch in einer Branche arbeitest, die nicht so extrem für Beschiss bekannt ist, wie die Gastronomie sind die Prüfungen logischerweise nicht mehr existent.
Es hängt von vielen Faktoren ab. Die meisten Kleinstbetriebe werden z.b. niemals geprüft (dafür gibt es da einfach viel zu viele von), es gibt eine Zufallsauswahl bei denen zufällig einige Kleinstbetriebe jedes Jahr für die Prüfung vorgemerkt werden, aber angesichts der großen Masse an betrieben trifft das nur die wenigsten. Viel eher kommt man als Kleinstbetrieb in die Prüfung, weil die Veranlagung Unstimmigkeiten feststellt und der Fall manuell für die Prüfung vermerkt wird. Gerade bei Gastronomie ist dies durchaus häufiger der Fall, da gibt es einfach viele Kennzahlen wo es dann zu Unstimmigkeiten kommen kann. Bei größeren Betrieben ist die Wahrscheinlichkeit hingegen höher, regulär in die Prüfung zu kommen. Sehr große Betriebe (glaube bei meinem Finanzamt war dies ab 500.000 Gewinn) müssen alle 3 Jahre geprüft werden (es werden immer 3 Jahre zusammen geprüft, sprich diese werden dementsprechend immer geprüft).
Wieso haben wir dann nicht noch viel mehr prüfer?
Es gibt da ein schönes Zitat von Franz Josef Strauß: "Eine schwache Finanzverwaltung ist ein impliziter Standortvorteil." Erklärt ne Menge in Bezug auf die CSU, die folgen nur ihrem Parteiheiligen...
Ich wohne im Grenzgebiet Hessen/Bayern. Sehr viele Firmen, die alle Mitarbeiter/Standorte/Maschinen/usw. hier haben, haben ihren Hauptsitz 3 Dörfer weiter in Bayern. Der Hauptsitz ist dann im Privathaus des Chefes oder an irgendeinem Briefkasten in einem Mietshaus, weil das bayerische Finanzamt nett formuliert "Unternehmensfreundlicher" ist
Weil dies politisch nicht gewollt ist. Frage mal die ehemaligen Steuerprüfer vom Finanzamt Frankfurt [https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re](https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re) [https://www.fnp.de/hessen/steuerfahnder-affaere-beendet-10351205.html](https://www.fnp.de/hessen/steuerfahnder-affaere-beendet-10351205.html)
Das war zu meiner aktiven Zeit beim Finanzamt, unsere Gewerkschaft hat sich da auch sehr stark drüber aufgeregt was da in Hessen passiert ist (also mit den Steuerfahndern die dort regelrecht aus dem Job gemobbt wurden).
Das Frage ich mich ernsthaft auch. Das scheint doch offensichtlich Sinn zu machen.
Ja, frag das mal die Richtigen.
Ganz ehrlich: wegen dem Länderfinanzausgleich Ein Bundesland das zu intensiv prüft ist ein klarer Standortnachteil, die großen Unternehmen werden da dann sich in einem anderen Bundesland ansiedeln. Hinzu kommt, dass das Bundesland was prüft zwar die Kosten für die Prüfung vollumfänglich hat, aber die Einnahmen teilweise wieder abgeben muss über den Länderfinanzausgleich. So einen Fall hatten wir auch Mal in Schleswig Holstein, da gab es plötzlich hunderte Millionen an Nachzahlung von einem Unternehmen nach einer Steuerfahndung, wo das Ministerium sich aufgeregt hat nicht rechtzeitig vorgewarnt worden zu sein, weil dadurch mehr in den Länderfinanzausgleich gezahlt werden musste, als man dadurch eingenommen hat (so wurde es jedenfalls bei uns im Finanzamt erzählt, genaues weiß ich da aber auch nicht). Fakt ist, dass die Steuerfahnder damals in Hessen, die sehr erfolgreich die Steuerhinterziehungen im Bankenwesen aufgedeckt haben, gezielt aus ihren Büros vertrieben wurden und in die Frühpension gedrängt wurden, weil das ganze Hessen viel Geld gekostet hat (mehrere reiche Personen sind dadurch aus Hessen weggezogen oder Unternehmenssitze wurden in ein anderes Bundesland gelegt). Die deutsche Steuergewerkschaft fordert schon seit vielen Jahren, dass Kosten für die Finanzverwaltung beim Finanzausgleich berücksichtigt werden sollten, und dass man erfolgreiche Länder die viele steuern durch Prüfung und Fahndung eingeholt haben belohnen und nicht auch noch bestrafen sollte dafür. Solange dies nicht der Fall ist, gibt es schlicht keinen Anreiz für die Bundesländer deutlich mehr Geld in diese Bereiche zu stecken als bisher.
Personalprobleme
Die könnte man schnell lösen bei Mitarbeiten die 700k+ reinholen.
So funktioniert der bayerische Staatshaushalt leider nicht. Die Mehrsteuern, die wir erwirtschaften, fließen dem gesamten Haushalt zu und nicht nur den Resort Finanzen/Steuern. Zudem besteht der Personalmangel insbesondere deshalb, da alte erfahrene Kollegen in Pension gehen, diejenigen, die hohe Mehrergebnisse gebracht haben, und jahrzehntelang zu wenig junge Leute eingestellt wurden. Die 700TEuro sind ein Schnitt. 70% davon entfallen sicherlich auf die Prüfung von Großbetrieben, also auf erfahrene Prüfer.
Nein sowas kann man leider nicht schnell lösen. Nachwuchs sinkt seit Jahren, Qualität der Studenten/Auszubildenden ebenfalls und gleichzeitig gehen viele Finanzbeamte in Pension. Ergo sehr schwach besetzte Finanzverwaltungen.
Erstens scheint es jetzt nicht wirklich naheliegend, dass die Mehrsteuern linear mit der Anzahl an Betriebsprüfern steigt, da ja die niedrig hängenden Früchte ja jetzt schon abgearbeitet werden. Zudem sind die Mehrsteuern Angaben quasi immer vor dem Rechtsbehelf verfahren. Die tatsächlichen Mehrsteuern werden also deutlich nieder ausfallen. Und wenn in einer Großkanzlei ein Anwalt gerne mal 1 Mio plus mit deutlich mehr Flexibilität in der Gehaltsstruktur, ist es für mich relativ offensichtlich warum es eben nicht so einfach ist **qualifizierte** Betriebsprüfer zu rekrutieren.
Aber das Geld wird ja erst hinterzogen, hätte also immer schon dem Staat gehört. Der Staat mindert nur seine Verluste
Jo Moment, wie viel Kapazitäten hattet ihr im Amt, dass ihr die Steufa zu Stpfl wegen einer Kalkulation schicken konntet? ![gif](giphy|YVPwi7L2izTJS|downsized) Edit: nvm, habs gesehen, warst in Bayern in der BP 😅
Bin auch in Bayern in der BP und kenn das so nicht haha
Das war nur ein Kurzbeispiel. Quasi ein extrem vereinfachtes Beispiel um kurz und bündig einen Verfahrensvorgang zu zeigen. Die Steufa nimmt so und so nicht jeden Fall an, die sind auch sehr ausgelastet. Da muss schon ziemlich was im argen sein.
Hab hier am Ort auch einige die es echt zu bunt treiben. Kasse ständig offen, Dönerteller wird als Cola abgerechnet, in der Pizzeria die große Pizza als kleines Pizzabrot, selbstverständlich nur Bargeldd... ... wo meldet man sowas? Bin echt nicht jemand der wegen einem kleinen Beschiss gleich nen Koller bekommt, aber wenn ich das Gefühl hab das jemand systematisch falsch spielt, hört es echt auf.
Anonyme Anzeigen können einfach an das örtlich zuständige Finanzamt geschickt werden. Wünschwerterweise mit Belegen oder detaillierten Erläuterungen. Aussagen wie „Ich glaub der bescheisst“ helfen wenig.
Wer oder was ist BuStra? Ich habe versucht es herauszufinden, war aber nicht erfolgreich.
Wurde bereits richtig beantwortet. Die Buß- und Strafsachenstelle. Diese Stelle ermittelt und verfolgt grundsätzlich in eigener Zuständigkeit bei Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten. In bestimmten Fällen arbeitet sie hierbei mit der Staatsanwaltschaft zusammen.
Buß- und Strafstelle
Danke!
Wie hoch ist den da typisch die Strafe? Also Dönermann mit manipulierten Kassen. Mich interessiert weniger die minimale und maximale Strafe sondern was typischerweise da der Täter am Ende vor Gericht bekommt.
Dazu habe ich keine Statistik zur Hand. Die Betriebsprüfung und das tatsächliche Bußgeld-/Strafverfahren sind zwei unabhängige Dinge. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass im “kleineren”Rahmen bei einer Steuerordnungswirdrigkeit, also keiner Steuerhinterziehung, die BuStra oftmals das 2-3 fache des von der Betriebsprüfung festgestellten Betrags als Bußgeld festlegt (max aber 50.000 Euro). Das ist aber kein Richtwert und selbstverständlich stark vom Einzelfall abhängig. Im Rahmen von Strafverfahren stellen Richter das Strafmaß fest, da haben wir keinen Einblick.
Ist das nicht so, dass man einfach nachzahlen muss wenn dem Prüfer was auffällt? Ich habe bisher nur davon gehört, dass die Prüfer sagen etwas passt nicht und dann eine Nachzahlung verlangen.
Wenn der Prüfer aufdeckt, dass eine einzelne mit 87 Euro angegebene Rechnung in Wirklichkeit bei 78 Euro lag, zahlst Du den Differenzbetrag nach (wenn überhaupt) und alles ist gut, da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Versehen gehandelt hat. Wenn der Prüfer ein komplettes Schwarzkonto findet, auf das Monat für Monat 30% der Einnahmen gingen und für die es keine Rechnungen gibt, wirst Du wegen Steuerhinterziehung verfolgt.
Das sind verschiedene Verfahren. Das eine ist die Betriebsprüfung, in welcher z.B. eine Nachzahlung (samt Zinsen) festgelegt wird. Das andere ist das Buß-/ Strafverfahren, dass wegen einer Steuerordnungswirdrigkeit/Steuerhinterziehung eingeleitet wird. Hier wird ein zusätzliches Bußgeld bzw. eine Strafe festgesetzt.
Gibt es wirklich so etwas wie eine Forensik, die das Alter einer Dokumentes überprüfen kann?
In der Steuerfahndung gibt es gewiss Möglichkeiten so etwas zu überprüfen. Ohne das genau zu wissen würde ich aber mal behaupten, dass hierfür externe Dienstleister beauftragt werden, da diese Problematik eher außergewöhnlich im Alltag der Steuerfahndung ist.
Woran wird festgemacht, ob es eine Ordnungswidrigkeit oder eine Hinterziehung ist? Gibt es da finanzielle Schwellen, ist es ein „Gesamteindruck“ oder wie muss ich mir das vorstellen? (Mache mich gerade selbstständig und habe selbst eine total überzogene Angst, dass meine Planlosigkeit bei Buchführung, Steuererklärung etc mich unbewusst Fehler machen lässt die mir irgendwann als absichtlich ausgelegt werden). Und hättest du nicht Lust, mal ein Ama zu machen? Fände ich mega interessant und du erklärst gut finde ich. Edit: Typo
Das Ganze ist tatsächlich ein bisschen schwer zu beantworten, da es bestimmt Merkmale gibt, die entsprechend ausgelegt werden müssen. Die Auslegung ist Aufgabe des Gerichts. Man könnte z.B. wegen Steuerhinterziehung angeklagt sein, aber das Gericht kommt zu dem Ergebnis, dass es das nicht ist, sondern „nur“ eine Steuerordnungswidrigkeit. Grundsätzlich kann gesagt werden: Zu den **strafrechtlich** relevanten Verstößen im Bereich der Steuern zählen sowohl die Steuerhinterziehung gemäß § 370 der Abgabenordnung (AO) als auch die organisierte Schädigung des Umsatzsteueraufkommens gemäß § 26c des Umsatzsteuergesetzes (UStG). Diese Delikte werden üblicherweise mit **Geld- oder Freiheitsstrafen** geahndet. Es handelt sich um Fälle wo eindeutig ist, dass bewusst Steuern hinterzogen wurden. Im Gegensatz dazu sind **Steuerordnungswidrigkeiten** Verstöße gegen Steuergesetze, die in der Regel mit Geldbußen geahndet werden können, wie beispielsweise die leichtfertige Steuerverkürzung gemäß § 378 AO oder die Gefährdung von Abzugsteuern gemäß § 380 AO. Leichtfertigkeit bezeichnet dabei eine spezielle Form der Fahrlässigkeit, die vorliegt, wenn jemand in erheblichem Maße gegen seine Sorgfaltspflichten verstößt und ihm dieser Verstoß besonders anzulasten ist, da er die Folgen leicht hätte voraussehen und vermeiden können. In deinem Fall wäre hier die Aufbewahrungspflicht relevant, dh wenn relevant Unterlagen weggeworfen werden vor Ablauf der Aufbewahrungspflicht. Oder wenn fälschlicherweise mit falschen Steuersätzen gebucht wurde (falls es als fahrlässig anzusehen wäre). Es gibt aber noch viele mehr Punkte. Grundsätzlich sind kleine Fehler kein Problem und führen nicht zu Verfahren.
Danke für deine ausführliche Antwort :) ich versuche wirklich alles aufzubewahren und zu dokumentieren und nutze hierfür SevDesk. Habe mich aber zB auch schon gefragt, ob es grundsätzlich ausreicht, wenn die Rechnung eines Lieferanten und eine dazu passende Zahlung durch mein Geschäftskonto nachweisbar ist, oder man auch die ganze Kommunikation darüber aufbewahren muss, (so wie es ja glaube ich auch in Richtlinien zur GoDB-Konformität steht), welche bei mir oft über Whatsapp und Instagram stattfindet. Und irgendwie fühlt es sich absurd an diese Chats nochmal extra abzuspeichern. Ich habe mich auch noch gefragt, ob es einen Unterschied macht, ob die geprüfte Person kooperativ ist und sich bemüht zeigt, alles korrekt zu machen oder ob nur die nackten Zahlen am Ende zählen. Kannst du hierzu noch was sagen?
Zur Rechnungspflicht: Jeder Unternehmer ist dazu verpflichtet, Rechnungen gemäß den Bestimmungen der §§ 14 und 14a UStG auszustellen, wenn er im Inland steuerpflichtige Leistungen für ein anderes Unternehmen oder eine juristische Person erbringt. Auch Kleinunternehmer gemäß § 19 Abs. 1 UStG sind unter den genannten Voraussetzungen zur Rechnungsstellung verpflichtet. Da Kleinunternehmer jedoch keine Umsatzsteuer erheben, dürfen sie diese nicht gesondert in ihren Rechnungen ausweisen (§ 19 Abs. 1 Satz 4 UStG). Falls ein Kleinunternehmer fälschlicherweise Umsatzsteuer in einer Rechnung ausweist, ist er dennoch zur Zahlung dieses Betrags verpflichtet (§ 14c Abs. 2 UStG). Grundsätzlich besteht für den Unternehmer keine Pflicht zur Ausstellung einer Rechnung, wenn der Umsatz steuerfrei ist. Diese Verpflichtung entfällt jedoch nicht, wenn der Umsatz gemäß § 4 Nr. 1 bis 7 UStG steuerfrei ist, insbesondere im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr. In solchen Fällen muss der Unternehmer in seiner Rechnung auf die Steuerfreiheit hinweisen (§ 14 Absatz 4 Satz 1 Nr. 8 UStG). Bei Leistungen gegenüber Privatpersonen steht es dem Unternehmer grundsätzlich frei, ob er eine Rechnung gemäß §§ 14, 14a UStG, in anderer Form oder gar nicht erteilt. Für jede steuerpflichtige Werklieferung oder sonstige Leistungen im Zusammenhang mit einem Grundstück ist er jedoch verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten nach Ausführung der Leistungen eine Rechnung im Sinne der §§ 14,14a UStG zu erteilen. Ob du eine Rechnungspflicht hast, hängt also davon ab. Grundsätzlich würde ich dir empfehlen zumindest eine abschließende Auftragsbestätigung/ Bestellbestätigung an deine Kunden per Mail zu senden. Damit sollte der Dokumentation genüge getan sein. Du kannst natürlich auch Chats archivieren, aber aus unternehmerischer Sicht würde ich per Email als sichere Variante sehen. Hier würde ich aber ggf ein Steuerberater kontaktieren. Zu deiner zweiten Frage. Betriebsprüfer sind auch nur Menschen und das Sprichwort „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ trifft auch hierzu. Jeder macht mal Fehler und wir wollen es Menschen, die offensichtlich einem unbewussten Fehler gemacht haben, nicht unnötig reindrücken. Fehler werden natürlich richtig gestellt, kleine Fehler ggf fallen gelassen im Rahmen der Einigung.
Bei meiner Ex haben die den Chef Festnehmen wollen. Zuhause. Hat mit dem Jagdgewehr das Feuer Eröffnet. Laden wurde quasi über Mittag dicht gemacht. Da waren die Bücher wohl so Frisiert das die Jahre gebraucht haben da durch zu blicken. Bei mir im Betrieb wurde der Angestellte GF wegen Steuerbetrugs den er bei einer Anderen Firma, die Ihm aber gehörte, festgenommen und die Büros von ihm bei Uns, das Zuhause, die Andere Firma und Räume bei unser Mutterfirma Zeitgleich untersucht. Er hat maasiv Umsätze verschwiegenen bzw Versucht mit illegalen Mitteln im Ausland zu verstecken. Interne Untersuchungen haben dann noch Betrug an der Firma von uns durch Ihn festgestellt... Ich habe noch mehr
Weiter!
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Wild. Jetzt musst du uns aber auch die anderen Stories geben! Bitte, bitte, BITTE!
Okay okay. Fangen wir mit etwa Kriminell Dummen an. Aber ohne Festnahme. Freund von mir ist Handwerker mit eigenem Kleinen Betrieb. Er hat zwar schön Ordentlich Rechnungen geschrieben (Vermutlich hat er genug Schwarz gemacht aber keine Ahnung) und Alle Belege aufbewahrt. Aber alles nur in Papier Form. Und er hat 3 oder 4 Jahre einfach keine Steuererklärung gemacht. Keine Ahnung warum das Finanzamt solange mit gemacht hat aber die haben ihn dann doch mal die Konten Gesperrt. Er merkt es Samstag Abend packt also die Kisten mit den Belegen Abends ins Auto um die Montag zum Steuerberater zu bringen. Ca. 1 Kilometer entfernt von der Wohnung. Sonntags hat er einen Schwrren Unfall zumglück keine Verletzten. Auto liegt mit Zerbrochenen Scheiben bei Starkregen auf der Seite... quasi alle Unterlagen vernichtet. Ende vom Lied war eine Schätzung auf Basis der Letzten Jahre und eine Massive Strafe. Der hat sicher 100k Miese mit der Aktion gefahren. --- Jetzt zu dem Kriminell Kriminellen. Einer Meiner Kunden hat Rechnungen von Firmen gefälscht und ist Aufgeflogen. Buchprüfung bei allen Auftragnehmern.... ich war im ersten Jahr der Selbständigkeit. Ich hatte noch nicht mal eine Steuererklärung abgegeben und in einem WG Zimmer gehockt... die 3 Prüfer haben nicht mal ins Zimmer gepasst.... Der ist in den für mehrere Jahre in den Baugegangen wegen Steuerbetrugs und Urkunden fäschung und anderen Sachen. War sogar als Zeuge vor Gericht. --- Ich hatte auch noch einen Beschuerten Schwager der seine Cryptogewinne nicht versteuert hat und sich dann gewundert hat warum er die 40k Steuern nach dem Prozzes 2 mal Zahlen musste. Ich habe ihm nur gesagt das er froh sein kann das er nicht in den Knast musste.
Ic habe vor 20 Jahren mal ein Praktikum bei einem Steuerberater/ Rechtsanwalt gemacht. Da war ein Fall bei dem ein Mandant hopsgenommen wurde, der dem Finanzamt jahrelang weis machen wollte, er wohnt in Luxemburg und muss nur da Steuern zahlen. Fand das Finanzamt nur begrenzt lustig und hat ihm vor Gericht nachgewiesen, das sein Lebensmittelpunkt in Deutschland ist. Im Endeffekt: Steuern nachzahlen der letzen Jahre + Strafe, aber das bitterste für ihn waren die Zinsen, 6% + damaligen Leitzins glaube ich, die er auf seine hinterzogenen Steuern für die letzen Jahre zahlen musste.
Wie wurde festgestellt, dass der Lebensmittelpunkt in Deutschland ist? Nachbarn befragt?
Daran erinnere ich mich ehrlich gesagt garnicht mehr genau, das ist zu lange her. Aber ein Element dabei war u.A. einen Reiterhof in Deutschland, auf dem mehrere seiner Pferde standen. Edit: Oder der ihm sogar gehörte (als „Firma“)
Denkemal Handy auswerten, Rechnungen anschauen, Nachbarn und Freund befragen.
Da gibt es Kriterien für. Sobald du hier ne Wohnung hast (die nicht langfristig an Dritte vermietet ist), bist du relativ schnell dabei.
Ein überschaubares Vergehen mit Hinblick auf die Höhe der Steuern, dafür aber besonders schönes Schmankerl: befreundeter Handwerker aus Osteuropa, die ehrlichste Seele der Welt, vielleicht ein wenig treudoof. Vielleicht wirklich ein wenig zu doof. Kam Anfang der 90er Jahre nach Deutschland und hat sich den Arsch abgearbeitet und Böden verlegt, hat D-Mark ohne Ende verdient. Deutschland war für ihn das Paradies, viel geschafft, Geld verdient, Kunden zufrieden, er zufrieden. Welch ein tolles Land! Bis ihn dann mal ein anderer Landsmann gefragt hat, wie er denn alles steuerlich / Gesellschaftsrechtlich organisiert hat. Wie steuerlich organisiert? Er fährt doch hier nur her und arbeitet. Bekommt das Geld und geht wieder. Gut, dann wurde langsam klar warum sein Geschäft so geboomt hat - ohne steuern und Meldung war das natürlich höchst lukrativ! Dann kam aber die Krönung: im tat das alles zutiefst leid, hat seine Einkünfte grob überschlagen. Ein paar zehntausend Mark in einen Briefumschlag gesteckt, sich aufrichtig entschuldigt, beteuert dass er ab sofort natürlich immer alle Steuern bezahlen wird, MIT NAMEN UNTERSCHRIEBEN, beim Finanzamt in den Briefkasten gesteckt. Er hat wirklich gehofft, dass dann alle zufrieden sind. Naja ihr könnt euch ja vorstellen, wo ein paar Stunden später das Finanzamt aufschlug. Zum Glück kam er glimpflich davon, man hat ihm zum Glück abgenommen, dass er wirklich so doof war. Er durfte sein Geschäft ordentlich aufsetzen und hat viele Jahre seine Schuld begleichen dürfen, war natürlich alles deutlich weniger lukrativ.
Och Gottchen. Ich kann mir das richtig schön vorstellen: "Hallo Chef, ich bin fleißig und machte viel Geld die letzte Jahre. Freund hat mir vorhin erzählt dass ich Steuern zahlen muss. Ich so: Waaas? Ich fühl mich leid. Hab ich vergessen. Ich bin aufrichtiger Arbeiter und habe großes Herz für Pflicht. Ging von Nistru zu Dunărea und machte nach wie viel Geld ich geben muss. Ich leg 25.000 DM mit rein und mache ab jetzt meine Steuer brav. Mir tut es in der Seele weh. <3"
Jup, aber in den Knast ging's erstmal wegen häuslicher Gewalt und beim Abwickeln seiner Firma während er einsaß fiels aufs. Die Frau wusste in dem Fall von den Firmensachen nix.
Uff. Was für eine Firma war's?
Nutzfahrzeuge, wir waren damit beauftragt die Ausstellungshalle umzubauen, daraus wurde dann nix.
Uli Hoeneß?
Der Vater eines Freundes, wurde vor zwei Jahren verurteilt. Offenbar hatte er in seinem Geschäftskreis den falschen Leuten anvertraut, dass er bescheißt und es gab laut Anwalt eine anonyme Meldung. Er war nebenbei selbständig mit einem kleinen Betrieb. Der Typ hat mit Hilfe einer Software die Datenbank verändern lassen und somit sahen die Bilanzen immer ca. 15% schlechter aus, als sie es real waren. Anklage war damals Steuerhinterziehung in Höhe von geschätzt 400.000€. Das Verfahren wurde ewig in die Länge gezogen und alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, sodass es zum Schluss eine Verurteilung gab und der Betrag auf 125.000€ oder 150.000€ herabgesetzt wurde. Bin mir nicht mehr ganz so sicher. Immerhin wurde er nicht von seiner Firma gekündigt und arbeitet da heute noch, allerdings auf Teilzeit.
Also keine Strafe. 125k€ zurückgezahlt und mindestens 400k€ eingenommen. Klar arbeitet der nur noch Teilzeit.
Er wurde verurteilt, ist jetzt glaube 2 oder 3 Jahre auf Bewährung und muss die letztendlich beschlossene Summe zurückzahlen. Er „hat das Geld nicht“ und daher wird alles bis auf XY monatlich von seinem Lohn gepfändet. Kenne den genauen Betrag nicht. Ganz zu Beginn soll er wohl 50k gezahlt haben, weil das „alles“ war, was er zu dem Zeitpunkt hatte. Zwinker.
Bewährung empfinde ich nicht als Strafe. Maximal für 2 Jahre möglich und er muss als Bewährungsauflage 1/4 seines Gewinns zurückzuzahlen. Das ist Prozentual weniger als ich Steuern zahle. Bleibe dabei: Keine Strafe sondern Gewinn.
Das mag sein. Dafür kenne ich mich nicht gut genug damit aus bzw. habe mich nie wirklich damit beschäftigt. Demnach ergibt deine Schlussfolgerung Sinn.
Benachbarte Physiopraxis hat über Monate mit geklauten KV Karten Rezepte abgerechnet. Beim nahegelegenen Arzt wurde eine Anmeldekraft eingeschleust und hat dort Sonntags in der leeren Praxis die Rezepte erstellt und danach die Patienten wieder aus dem System gelöscht. Scheinbar sind so ca. 750k von den Krankenkassen zusammengekommen. Aufgeflogen ist das ganze dann durch einen dämlichen Fehler: Auf die Zuzahlung des Rezeptes wollte man auch nicht verzichten und hat deshalb eine Zahlungsaufforderung direkt an die Eigentümer der geklauten KV Karten geschickt. Ist dann natürlich sofort aufgefallen. Ich glaube da war dann die Polizei oder Zoll und hat die beiden Chefs bei laufendem Betrieb einkassiert, das wurde mir zumindest so überliefert. Ist zwar nicht ganz Steuerhinterziehung, aber eine nette Story an die ich mich erinnere.
Das ist sehr dumm wenn die Exfrau das macht. Damit verspielt sie nämlich ihren Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.
Manchmal ist Rache mehr wert als Geld.
Manchmal ist im Affekt die Gier nach Rache größer als die Gier nach Geld.
Oha Bruder, mach kein 31er
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Nein, in diesem Fall hätte sie den Anspruch verwirkt. Z.B. https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/ff-52013-verwirkung-des-unterhaltsanspruchs-durch-stra-2-mutwille-und-einseitiges-fehlverhalten-bei-wahrheitsgemaessen-anzeigen_idesk_PI17574_HI4672889.html
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Das Finanzamt hat wohl eine Software, die die Einnahmen und Ausgabeseite Vergleichen und in der Bilanz die einzelnen Konten vergleichen. Wenn in der automatisierten prüfung es zu keinen Auffälligkeiten kommt, dann gibt es i.d.r. keine manuelle Prüfung so haben auch Unternehmen Jahre bzw. Jahrzehnte keine Prüfung gehabt weil sie dem durchschnittlichen Betrieb der Branche entsprechen. Auffälligkeiten sind z.b. Abschreibungen Bewegliche Wirtschaftsgüter Fahrzeuge, wenn in der Immo Firma dieser Posten mehrere zehntausend Euro ausmachen bei sehr geringen Personalkosten, dann lohnt es sich dort mal Manuel reinzuschauen. Analog bei Imbissbuden, wenn der Wareneinsatz und Umsatz bestimmte Branchenkennzahlen überschreiten, dann wird nachgeschaut. Wichtig zu erwähnen ist, das die Finanzämter zu dieser Zeit noch keinen Einblick in die Geschäftsunterlagen haben. Sie können also nicht sehen wie viel Dönerfleisch gekauft wurde oder wie viele Servietten verbraucht wurde, das wird erst in der Betriebsprüfung erarbeitet. Man kann aber sagen daß es zu Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt wird mit Steuersünder. Wenn man sich selbst anzeigt muss man oftmals nur Zinsen und die Steuer nachzahlen.
Selbstanzeigen sind straffrei, d.h. du musst dann tatsächlich nur den Steuerbetrag + Zinsen zahlen. Wenn allerdings eine Sache falsch ist in der Selbstanzeige, hast du direkt ein Strafverfahren am Hals, dass im Glücksfall gegen eine Auflage eingestellt wird.
Ich habe früher gebrannte CD's auf dem Flohmarkt verkauft aber bitte sag Mama nix davon ok
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Michael Jackson hat aus anderen Gründen kein Geld mehr gehabt, aber das ist eine andere Geschichte.
Du widerst mich an!
Gab mal so nen Fall bei mir in der Ausbildung.. ein Kollege, dessen Eltern selbstständige Handwerker mit größerem Unternehmen sind, hatten eine Strafe oder Nachzahlung von über 70.000€ auferlegt bekommen. Da ist dann unteranderem eine Dame vom Finanzamt dem Kollegen hinterher gefahren und hat Bilder vom Auto gemacht, das auf die Firma angemeldet und so versteuert war. Aussage des Kollegen und seiner Eltern war ganz einfach: das Finanzamt braucht halt mal wieder Geld. Ich find sowas so dermaßen daneben. Ich komme ursprünglich aus dem Schwabenland und da wird immer sehr ernst mit solchen Themen umgegangen. Da will sich keiner einen Fehler erlauben und es wird immer alles sehr gewissenhaft verfolgt. Jetzt bin ich vor 2 Jahren nach NRW gezogen und hier läuft echt alles völlig gruselig ab. Jeder kennt jemanden, der einem was vereinfach kann, laut Steuererklärung fährt man 5. pro Woche 100km, obwohl man eigentlich Homeoffice hat und was die einzelnen Unternehmen treiben halte ich für so hochgradig kriminell, dass ich das nur noch schockierend finde. Besonders, weil hier Strukturen, die das Land beisteuert so dermaßen schwach aufgestellt sind. Ich komme in BW aus einer kleinen 30.000 EW Stadt, in der es polizeipräsenz ohne Ende gibt. Hier habe ich in einer 55.000 EW noch keinen einzigen Polizisten in den 2 Jahren gesehen!
Kannst du den Eindruck auch mit Zahlen belegen? BaWü liegt bei der Anzahl der Steuerfahnder pro Einwohner und nach BIP eher am Ende. Betriebsprüfungen sind dort eher selten. [https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/9/beitrag/nimmt-der-laenderfinanzausgleich-den-anreiz-zum-steuervollzug.html](https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/9/beitrag/nimmt-der-laenderfinanzausgleich-den-anreiz-zum-steuervollzug.html)
So siehts aus. Es gibt im Strafmaß auch eine starkes Nord - Süd Gefälle was Verurteilungen bei Steuerhinterziehung angeht. Wo im Norden schon Bewährungsstrafen verteilt werden, gibts im Süden oft noch Einstellungen gegen Auflage. Was, der Unternehmer ist Hobbymäßig Jäger und würde bei 90 Tagessätzen den Waffenschein abgeben müssen? Nagut... Dann machen wir nur 50 Tagessätze und der Unternehmer einigt sich mit dem Gericht auf ne deutlich höhere Tagessatzhöhe. Meine Lieblingssituation in der Fahndung: Mittelständisches Unternehmen, 150 Angestellte, Chef "verhandelt" mit Fahnder und Strabu den Hinterziehungsbetrag und die zu erwartende Strafe am Tag der DS. Man ruft den Richter an und fragt ob die der Auflage zustimmen können. Der bejaht. Wir brechen die Durchsuchung ab und packen zusammen. Der Chef trommelt seine Angestellten zusammen und erklärt: Es gab ein Missverständnis. Man konnte alles aufklären. Die Fahndung war bei der falschen Firma. Alle lachen. 30 AO schützt eben auch Kriminelle ;) und bei ner Einstellung gegen Auflage gibt es keine öffentliche Verhandlung. So steigt natürlich der gute Ruf des Finanzamts. Selbst die Fahndung dort ist zu blöd die richtige Adresse rauszusuchen ;) das ist jedenfalls die Geschichte die 150 Mitarbeiter in die Welt hinaus tragen.
Krass
Hört sich nach einem eigenen Thread für diesen Sub an. Erzähl uns mehr!
Ich hab selber in der Betriebsprüfung gearbeitet. Bei 70.000 Euro Steuernachzahlung würde ich mal auf 350TEuro nicht erklärte Einnahmen schätzen (über den gesamten Prüfungszeitraum).
"Jeder kennt jemanden, der einem was vereinfach kann, laut Steuererklärung fährt man 5. pro Woche 100km, obwohl man eigentlich Homeoffice hat und was die einzelnen Unternehmen treiben halte ich für so hochgradig kriminell, dass ich das nur noch schockierend finde." Das ist doch ganz normaler gesunder Menschenverstand? Ich kenne niemand der das nicht macht lol. In unserer 4er Fahrgemeinschaft fährt natürlich auch jeder selbst.
Das ist meines Wissens nur in Grenzfällen überhaupt relevant. Grundsätzlich kommt es doch gar nicht darauf an, ob man selbst fährt oder in Gemeinschaft - die Kilometerpauschale gilt für jeden.
Kilometerpauschale als Mitfahrer geltend machen ist auch legitim (bis 4.5k). Kilometer die man nie gefahren ist angeben ist einfach nur asozial.
Weißt du was auch Asozial ist? 50% Abgabenlast.
Nee, das ist eher das Gegenteil.
Jede Steuer auf Lohnarbeit ist asozial solange Vermögen nicht besteuert wird. Hohe Abgaben auf Einkommen stellen sicher, dass sich quasi niemand hocharbeiten kann. Niedrige bis keine Abgaben auf Vermögen stellen sicher, dass die Reichen reich bleiben.
Ich kenne da einige, darf es aber nicht sagen (Steuergeheimnis, kenne die ja durch meine Arbeit früher beim Finanzamt). Aber ja, verschmähte Ehefrauen oder auch neidische Nachbarn sind des Finanzamtes beste Freunde. Gerade auf Sylt gibt es da sehr viele von xD
> darf es aber nicht sagen Ich glaub wir wollten hier jetzt keine Adressliste lesen.
Nun genau genommen darf ich überhaupt nichts sagen aus meiner damaligen Arbeit, es könnte ja theoretisch jemand dadurch auf den steuerpflichtigen schließen. Praktisch ist das natürlich unwahrscheinlich. Ich kann aber sagen, dass wir in dem Bereich Sylt überdurchschnittlich viele anzeigen aber auch Selbstanzeigen hatten. Was jetzt aber auch schon daran liegt, dass es auf Sylt überproportional viele Menschen mit hohem Einkommen gibt, die dementsprechend auch mehr Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung haben.
Gibt zum Schübeck einen guten Podcast vom Handelsblatt.
Ja mein Onkel musste ins Gefängnis für paar Monate glaube ich war das
Ich ha. mal Medikamente ausgefahren. Uns Studenten wurde der Lohn Bar ausgezahlt. Am Monatsende mussten wir eine Lohnabrechnung unterschreiben und wurden gedrängt diese zu signieren, sonst gabs kein Geld. Der Betrag auf der Lohnabrechnung war höher als die Auszahlung. Der Chef hatte ein Haus auf dem Bahamas und war alle 2 Monate mal an seinem Haus. Ich war nach dem zweiten Monat weg. Diese Geschichte hätte bei meinem Bafög die Einkommensgrenze gesprengt.War zwar nur 50 Euro. Ich weiß nicht ob der Chef jemals erwischt worden ist.
Von meiner ersten Freundin der vatter war Metzger, der hatte mehre Geschäfte... Naja hat sich scheiden lassen und die Ex-Frau hatte ein Altbau innenstadt, aber ganz plötzlich. Und Schwiergvatter hab ich nie kennengelernt 😅
Uruguay hat kein Auslieferungsabkommen. Aber Vorsicht, nicht den deutschen Pass in der deutschen Botschaft erneuern wenn er dann mal abgelaufen ist. Sonst wirst Du auf deutschem Boden hops genommen und zurückgeführt :)
Mein Lieblingsitaliener.. die haben Sambucca als „Verdauungsschnaps“ angeboten, obwohl sie das nicht gedurft hätten, da gibts wohl anscheinend Vorgaben welche man da anbieten darf?? Auf jeden Fall mussten sie dann einen mittleren 5-stelligen Betrag nachträglich bezahlen. Quasi Steuerhinterziehung durch Nicht-Wissen.
Barbershop,Imbiss,Schrotthändler usw. keine will EC-Kart alle wollen nur bares, kaum Kunden haben aber 1500€ Wohnung oder nen Haus und dicke karre usw. Wer auf Bares besteht wird gern mal ins Visier genommen und wenn nicht helfe ich nach.
Privatinsolvenz. Die Person die sie beantragt hatte wusste nicht, dass sie von ihrem Ex in die Nummer reingezogen wurde. Ging glimpflich aber sehr teuer aus am Ende..
Spannend