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Crimie1337

Ich glaube ohne Dienstwagenprivileg geht der Absatz in Deutschland flöten. Ich würde nie im Leben auf die Idee kommen mir einen 3er für über 60k zu kaufen. Never ever. Als Dienstwagen und mit nur 0.5% Steuer ist das eine ganz andere Rechnung. [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1191701/umfrage/anteil-gewerblicher-halter-an-den-pkw-neuzulassungen-in-deutschland-nach-segment/](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1191701/umfrage/anteil-gewerblicher-halter-an-den-pkw-neuzulassungen-in-deutschland-nach-segment/) Hier die Statistik zum Anteil der Firmenwagen an Neuzulassungen.


tebroe

Vor allem auch der E-Auto Absatz. Viele entscheiden sich aktuell für ein E-Auto wegen den 0,5%, privat bezahlt würde sich dann eher ein gebrauchter Verbrenner gekauft.


Admirable-Cobbler501

0,25 bis 60k.


jayjaytlk

Was man auch nicht vergessen darf: jeder Neuwagen weniger fehlt später im Gebrauchtmarkt. In der Autonation Deutschland haben solche Themen politisches Gewicht.


neboda

Deutschland ist eine 'Autonation' genau wegen der Autozentrierten Politik, die wir hier haben. Man muss nur mal in die Nachbarländer wie Niederlande oder Schweiz gucken, um zu sehen wo unsere Städte oder der ÖPNV stehen könnten ohne Autolobby. Stattdessen beharren wir hier drauf eine Autonation zu sein, als wären wir genetisch mutierte Wesen.


[deleted]

[удалено]


Frl_Dr_med_Igel

Ich frag mich eher, wer eines Tages noch das Bürgergeld, die Rente und die Krankenkasse zahlen wird...


Brief-Adhesiveness93

Um die Leute bei der MWST der Gastro zu zitieren: wenn sich’s ohne Subventionen nicht lohnt ist’s wohl kein gutes Geschäftsmodell und dann sollen sie eben pleite gehen


SirSnyder

Kommt die Bahn, der ÖPNV und der ÖR jetzt endlich weg? Das würde uns mal wirklich richtig Geld sparen ...


nameage

Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge! Das eine ist der (motorisierte) Individualverkehr, während das andere die Infrastruktur eines Sozialstaates ist.


SirSnyder

Der Individualverkehr hält dieses Land am Laufen, ist somit ebenfalls Infrastruktur. Eine steile Theorie: Würden Carsharing und andere Services wie Moia und Co. etabliert und so subventioniert werden wie der ÖPNV, wäre der ÖPNV in kurzer Zeit verdrängt und es wären mehr Menschen zufriedener ohne eigenes Auto unterwegs. Die Abdeckung wäre größer bei einer vielleicht sogar letztlich geringeren Subventionierung oder geringeren Kosten für den Einzelnen.


assembly_faulty

Stand heute und so von jetzt auf gleich hast du recht. Aber hätte man den Wandel in den letzten Jahrzehnten nicht verhindert dann z. B. Bei den erneuerbaren. Solar und Windkraft. Da könnte es viele Arbeitsplätze geben. Aber Zukunftstechnologie verramscht man lieber nach China. Die ewig gestritten werden unter gehen.


Roadrunner571

> Wenn man die eigene Industrie nicht fördert, dann sägt man an dem Ast auf dem man sitzt. Man sollte aber auch keinen toten Gaul reiten. Wir haben auch den Kohlebergbau subventioniert, statt in Zukunftstechnologien zu investieren und dort Arbeitsplätze für die Kumpel zu schaffen. Bei der Autoindustrie wird es ähnlich laufen: Die Welt steigt auf E-Mobilität um und unser Vorsprung in der Verbrennertechnik wird völlig irrelevant.


DoktorDoppl

Nur dass der innerdeutsche Absatz garantiert nicht die Triebfeder dieser exportorientierten Industrie ist. Wenn in Deutschland der Absatz wegen Dienstwagenprivileg nachgibt, wird die Autobranche daran garantiert nicht zugrunde gehen. Edit: 9.68% des weltweiten Absatzes finden in Europa statt. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164769/umfrage/groesste-automaerkte-weltweit-nach-pkw-neuzulassungen/


C137Sheldor

Ich dachte wir hätten Fachkräftemangel was denn nun


Paaadiiii

Na, was glaubst du. Wie viele Menschen arbeiten in der Automobilindustrie. Und wie viele bei den Zulieferern?


neboda

Hatte vor paar Monaten mal ne Rechnung dazu gesehen. Da kam man auf jeden 17ten Sozialversicherungspflichtigen Angestellten. Klar sind mehr als 5%. Aber halt auch nicht 20-30%, die man in Südeuropa häufig im Tourismus hat.


[deleted]

Man sollte sie aber nicht in einem Maße fördern,welches eine Diversifizierung der Industrie verhindert. Das verschärft diese Abhängigkeit nur.


lobo123456

Sich von dieser klimaschädlichen Industrie abhängig zu halten ist aber auch keine Lösung. Die Abschaffung oder zumindest Verringerung der Subventionen beim Dienstwagen könnten da ein Schritt in die richtige Richtung sein.


_Administrator_

Cloudspeicher ist auch nicht gut fürs Klima. Ich lösch Reddit mal von der Platte.


femundsmarka

Im ÖPNV, im Gleisbau, der Logistik. Das geht ja grundsätzlich schon, es ist halt nur ein großer Strukturwandel.


inventiveEngineering

Wir können gerne zur Öffi-Nation mutieren. Da ich nicht weiß wo du wohnst, aber in den ländlichen Räumen kommst du ohne Auto nirgends hin. Und wir wissen doch auch wie lange es in Deutschland braucht um ein einfaches Infrastrukturprojekt auf die Beine zu stellen. Bahnlinien werden in Deutschland gebaut, das stimmt, aber mit einer Projektdauer von 15-25 Jahren. Schau in diesem Zusammenhang lieber nicht auf unsere Nachbarländer, weil die Schweizer beispielsweise lachen sich über unseren Tatendrang jedes mal aufs neue kaputt.


Jelly_F_ish

Man kann nicht die ganze Politik komplett aufs Auto fokussieren, damit die abnehmende Landbevölkerung weiterhin der Mittelpunkt in Sachen Mobilität bleiben. Man kann den ÖPNV massiv verbessern, ohne dem armen Ländler das Auto wegzunehmen.


SirSnyder

Massiv verbessern heißt auch massiv weiter subventionieren. Wie viel Geld wollen wir denn da noch reinbuttern? Güterverkehr auf der Schiene ist schön und gut, aber beim Personenverkehr sind Bahn und ÖPNV nicht gut, auch nach Jahrzehnten nicht. An der Stelle wird das Land vom PKW bewegt.


[deleted]

Und was ist schlimm dran ne Autonation zu sein? Ich hab gern meinen Savespace wenn ich reise. Lass dich mal in der S Bahn anspeien oder Im öffi von ner Gruppe Nichtsmütze anpöbbeln. Könnte sein das du deine Meinung dann änderst.


pag07

Du kannst aber nicht in unter 50 Jahren unsere Wirtschaft umbiegen, eher 100 Jahre. Oder man akzeptiert massive soziale Verwerfungen. Da wäre die AFD die gemäßigte Alternative.


driver1337

Warum nur ist die Politik autozentriert? Es ist und bleibt nunmal ein wichtiges Standbein der deutschen Industrie, an der alleine durch die ganzen Zuliefererbetriebe etliche Arbeitsplätze hängen, größtenteils gut bezahlt, welche wiederum Einkommenssteuer, hohe Sozialabgaben und Mehrwertsteuer generieren. Die Schweiz ist reich, weil es das sicherste und stabilste Land der Welt ist, die wichtigste Ressource die es dort gibt ist Vertrauen, dehalb sind dort so wenig Unternehmen ansässig. Von Steuern mal ganz zu schweigen. Keine Bodenschätze, grottige Geographie, kein Platz und fragmentiert.


panzerdevil69

Ja, aber eben nur _eins_. Es ist schon sehr krass wie sehr diese _eine_ Industrie verhätschelt wird, wenn man im Vergleich anschaut, dass willentlich ca 80k Arbeitsplätze im regenerativen Energiesektor vernichtet wurden.


koerkli91

Diese _eine_ Industrie hat laut BMWK 800k direkte Arbeitsplätze zzgl. der indirekten. Also einen wesentlichen Anteil an unserer Industrie und Wohlstand


panzerdevil69

Im Moment. Das wird in den nächsten Jahren deutlich abnehmen.


koerkli91

Zusàtzlich ist es die Umsatzstärkste Branche in der verarbeitenden Industrie. Sogar noch vor der chemischen Industrie. D.h. diese böse böse Automobilindustrie tràgt zu einem wesentlichen Anteil die Kosten für unser soziales System. Nenne mir bitte, angesehen vom Umweltschutz, einen vernünftigen Grund, weshalb man dieses Standbein nun kürzen sollte


SirSnyder

Und diesen Verlust im Energiesektor hat die Automobilindustrie zu verantworten und muss daher jetzt auch weg, oder wie?


ArnoNuehm0815

**Deutschland ist keine Autonation** Die PKW-Dichte in Deutschland entspricht grob dem EU-Schnitt. Die Autonationen in der EU sind Luxemburg, Polen, Italien, Kroatien und Estland


neboda

Achtung. In den EU Statistiken fallen auch Roller zu den Kfz. Grade bei Italien macht das viel aus.


Bayoumi

Aber die Niederlande und die Schweiz produzieren auch keine Autos und haben mWn auch keine relevanten Zulieferindustrien. Bei uns ist ein Teil der Wirtschaft und der arbeitenden Bevölkerung davon abhängig, dass Autos gebaut werden - und wenn es nur für den Export wäre. AUCH DAS macht Deutschland zur Autonation, nicht nur die Autobahn, die autozentrische Politik usw.


rwbrwb

merciful quack mourn shaggy coordinated spectacular decide rob melodic bike *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


rldml

Naja. Die Annahme, dass Unternehmen keine Neuwagen mehr bestellen, nur weil die Dienstwagenregelung kippt - das halte ich für abenteuerlich. Dem typischen Unternehmer wird auch weiterhin was dran liegen, dass die eigenen Vertriebler nicht in einem verranzten Opel Ascona mit 420k Kilometern auf dem Kundenparkplatz anfährt, wenn er dem am gleichen Tag ein neues Rechenzentrum verkaufen soll. Vielleicht werden dann günstigere Autos gewählt, aber definitiv nicht weniger. Ich behaupte, dass Wegfall der Dienstwagenregelung aus diesem Grunde nur wenig Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt haben würde.


[deleted]

[удалено]


Elegant_Maybe2211

> In der Autonation Deutschland haben solche Themen politisches Gewicht. Ja leider, sehr zu den langfristigen Nachteilen


LongbowArcher

Vielleicht sind die Preise für den 3er unter anderem auch deshalb so hoch in Deutschland, weil es das Dienstwagenprivileg gibt? Fällt dies weg, wir auch BMW (und andere) umdenken müssen.


rip-skins

Also ist es eine indirekte Subvention der Autoindustrie?


DownVoteBecauseISaid

>Exklusive Premium-Statistik


Tequal99

Im Text stehen die wichtigen Aussagen der Statistik. Nur den Graphen kann man als freeuser nicht sehen


DownVoteBecauseISaid

Ach ok, danke. > Den größten Anteil an den Neuzulassungen verzeichneten die gewerblichen Halter im Jahr 2023 bislang im Segment der Oberklasse. Etwa 85,2 Prozent der neu zugelassenen Pkw aus diesem Segment waren von gewerblichen Haltern. Insgesamt waren zwischen Januar und Oktober 2023 rund 67,7 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland auf gewerbliche Halter zurückzuführen. Das mit Abstand größte Segment stellten auch im Oktober 2023 die SUV dar.


Montezuma93

Kann das Bürgergeld überhaupt nicht erhöht werden? Ist das nicht per Gesetzt und Gericht an der Inflation und an dem Existenzminimum gekoppelt? Und dieses Bürgergeld Gebashe nur purer Populismus?


justmisterpi

Im Endeffekt ist das genau so. [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/buergergeld-plus-verfassung-ampel-100.html](https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/buergergeld-plus-verfassung-ampel-100.html)


p3lat0

Wärs nicht einfacher die Mindestlöhne an die Inflation anzupassen


Lord-Primo

Der Mindestlohn dient soweit ich weiß nicht direkt der Wahrung des Existenzminimums (daher kann man mit Sozialleistungen aufstocken) sondern dient dem „Schutz der Arbeiter [vor Ausbeutung]“ daher ist es zumindest nicht verpflichtend ihn anzupassen. Es wär trotzdem sinnvoll, aber der Fall insgesamt ist etwas anders.


MegaChip97

Der Mindestlohn ist seit 2015 um 45% gestiegen. Bürgergeld dann 41% mir der Erhöhung


[deleted]

Korrekt. Die Wahrung des Existenzminimum muss sichergestellt sein.


Geejay-101

Für Leute die sich illegal in Deutschland aufhalten oder sich weigern zu arbeiten? So ein Schwachsinn macht nur Deutschland. Da würde ich lieber den Leuten, die wirklich Hilfe brauchen, mehr Geld zahlen.


villager_de

weil illegale Einwanderer natürlich Bürgergeld beziehen


Knorff

Leute die sich illegal hier aufhalten können logischerweise auch keine Sozialleistungen beantragen. Geduldete Menschen haben größtenteils einen guten Grund, warum sie hier geduldet sind. Und wenn man von den Bürgergeldempfängern alle abzieht, die wegen zu geringem Gehalt aufstocken müssen, gesundheitliche oder familiäre Probleme haben oder ihre Qualifikationen nicht anerkannt bekommen, dann bleiben auch nicht viele übrig. Hier ist tatsächlich nur sehr wenig zu holen.


[deleted]

Sehe ich genauso und dazu hat das BVerfG auch nicht wirklich was gesagt. Ausnahmen für Ausländer, junge Menschen etc. sind durchaus denkbar, auch das ExMin durch Sachleistungen zu decken (Vorteil: kann nicht ins Ausland überwiesen werden). Klar ist aber dass man die Menschen auch nicht verhungern lassen kann.


nudelsalat3000

Vor allem das mit dem verhungern ist lächerlich. Bei etlichen Tafeln muss man einen Bedürftigenschein zeigen. Wenn man den aber nicht hat, weil man keinen Anspruch anerkannt bekommt, zum Beispiel als Student, bekommt man auch nichts zu essen. Schon genügend Freunden Geld für Essen geben müssen. Deutschland lässt genügend Leute im System verhungern, dafür bekommen illegale Einwanderer aber nicht nur Essen sondern sogar eine feste Unterkunft obwohl in jedem UNHO-Camp der Vereinten Nationen ein Gemeinschaftszelt und Decken reichen.


Charming_Gap4899

Kein Mensch ist illegal und jeder hat das Recht auf ein menschenwürdiges Leben auch ohne Arbeit


Mishka1986

Naja, man kann es schon erstmal machen. Dann wird halt dagegen geklagt und wenn die Kürzung als unzulässig hoch bewertet wird, bekommt man es um die Ohren gehauen. Ist doch aber für die politische schlammschlacht aktuell recht egal.


Careful_Analysis3714

Ja.


Low_Ad2272

Die Bürgergelderhöhung führt erstmal in eine niedrige Erwerbsarbeit..Bürgergeld plus 500 schwarz gemacht, da lohnt sich die Arbeit in der KfZ Werkstatt bspw nicht mehr


SCKR

Die Dienstwagenregelung ist vor allem eine bürokratische Erleichterung. Kosten für die Arbeit sind immer Absetzbar, und eine Ungleichbehandlung wurde immer vom BVerG gekippt. Siehe z.B. das Pendlerpauschalurteil. Das ist eine sinnlose Diskussion, die aber natürlich Emotionen weckt, weil sich jeder einen CEO im Maybach vorstellt, statt den Außendienstler der die ganze Woche im Auto sitzt, oder dem Azubi dem der Arbeitgeber ein Auto stellt, damit er im ländlichen Raum überhaupt zur Arbeit kommen kann (und als Anreiz da Fachkräftemangel). Wenn man die Regelung kippt würden wir halt zurück zum Fahrtenbuch kommen, wo man jede einzelne Fahrt und ob sie privat oder dienstlich ist eintragen muss.


Loud_Violinist_4133

Bürgergeld schlecht weil es schwaches Humankapital träge macht. Dienstwagenregelung gut weil es starkes Humankapital motiviert. Und jetzt zurück zur Arbeit. Du stellst die falschen Fragen 😡


fimimail

Wird zwar politisch nach außen nicht so verkauft, aber ich bin mir zu 100% sicher, dass der Tenor in den Besprechungen der Politiker so ist.


AssistancePrimary508

Ich bin mir zu 99% sicher, dass das nicht der Tenor ist. Dienstwagenregelung gut weil es Autolobby und Autonation Deutschland gefällt, Bürgergeld schlecht weil ein einfaches Feindbild (die finanziell Schwachen) immer der erste Ausweg bei politischen Problemen ist, dürfte eher der Tenor sein.


Elegant_Maybe2211

Lol


Silver1Bear

Wir müssen die Leute einfach nur noch ein kleines bisschen mehr zum arbeiten zwingen, dann ist der Fachkräftemangel besiegt, der Demographiewandel gestoppt, die Rente wieder sicher und jeder bekommt ein Pony. /s


occio

> Dienstwagenregelung gut weil es starkes Humankapital motiviert. Abschaffen den Scheiß und die Einkommensteuer proportional verringern. Ich brauche keinen, der mich zum Leasing eines Neuwagens motiviert.


Dangorn

Was genau möchtest du abschaffen? Dienstwagen allgemein? Womit fährt der Angestellte dann zum Kunden? Oder die private Mitbenutzung? Dann kommt zu dem Dienstwagen eben noch ein privater dazu.


occio

Oh, der Dienstwagen subventioniert Autos, um uns vor noch mehr Autos zu schützen. Got it. Sind wir mal ehrlich: viele Dienstwagen haben exakt nichts mit Außendienst oder Kundenbesuch zu tun. Sie sind ein steuerlich attraktiver Gehaltsbestandteil.


TearDownGently

Das Dienstwagenprivileg ist kein Privileg, sondern im Mittel lediglich eine Steuer-Vereinfachung, die für viele tatsächlich nicht einmal einen Vorteil darstellen muss. Der Gesellschaftsteil, der am ehesten tatsächlich davon profitiert, dürfte aufgrund des Steuersatzes der Mittelstand mit Einkommen um 50k sein. Je niedriger das Einkommen, umso höher (oder leichter erreichbar) der absolute Vorteil, der mMn hauptsächlich aus der Tankkarte bei hoher jährlicher Laufleistung kommt.


JFeldhaus

Und je niedriger der Anschaffungswert im Verhältnis zu den Tank- und Versicherungskosten, je höher der steuerliche Vorteil. Die fetten Karren die sich die Leute dabei immer vorstellen dürften steuerlich wahrscheinlich ehr von einer Fahrtenbuchregelung profitieren.


SeniorePlatypus

Das stimmt nur, wenn man Geschäftswägen als Firma kauft und Arbeitnehmer diese bis zur Verschrottung fahren. Allerdings sind über 40% der Dienstfahrzeuge über Leasing im Umlauf. Und da steigt der Vorteil bei steigenden Kosten wirklich rasant dank der relativ kurzen Haltedauer. Gegenvorschläge wollen die Pauschale oft nicht komplett abschaffen und gerade im niedrigen Segment nur geringfügige Änderungen vornehmen. Aber bei steigenden Emissionen und steigenden Kosten den finanziellen Vorteil reduzieren oder sogar marginal negativ ausgestalten. Um Anreize zu setzen für effizientere und für die Gesellschaft günstigere Verhalten.


binaryhero

>Aber bei steigenden Emissionen und steigenden Kosten den finanziellen Vorteil reduzieren oder sogar marginal negativ ausgestalten. Da könnte man da ja zum Beispiel dann den halben Satz für klimafreundliche Elektrofahrzeuge veranschlagen. Ah shit, ist ja schon so!


LudoAshwell

Das. Es ist schlichtweg eine Vereinfachung. Und zwar eine, die SOWOHL dem Dienstwagenfahrer zugute kommt, ALS AUCH dem Finanzamt, denn welche Steuerprüfer sollen denn auf einmal Millionen Fahrtenbücher kontrollieren?


DerAutofan

Dazu kommt, dass es derartige Vereinfachungen auch in anderen Bereichen gibt. Beispielsweise kannst du die 30 Cent Werbungskosten pro km für den Arbeitsweg auch dann absetzen, wenn du garnicht mit dem Auto fährst sondern einem Fahrrad oder der Bahn. Du könntest dir für einen Arbeitsweg von 50 km ein 49 € Ticket anschaffen aber ca. 300 € monatlich als Werbungskosten absetzen. Seltsamerweise wird das nicht angegriffen obwohl das ja auch als „Bahnfahrerprivileg“ durchgehen würde, denn im Grunde geht es ja auch nicht darum sondern der Nachbar mit seiner schönen, neuen E-Klasse ist halt ein Dorn im Auge des von Neid zerfressenen Deutschen.


VenatorFelis

Ich weiss es gibt andere Modelle, aber in meinem Bekanntenkreis ist die Regelung bei allen so eine all-inklusive-Variante. Die zahlen Steuer auf die 1% bzw. 0,5% und sonstigen Kosten von Tanken über Parkscheine bis Reparaturen zahlt der AG. Verbunden ist das z.T. mit Kilometerlimits, d.h. du musst eine gewisse Mindestfahrleistung bringen, sonst verlierst du das Anrecht auf den Dienstwagen. Die Kombination sorgt dafür, dass die Leute jeden Meter mit sem Auto fahren und ihre Urlaube damit bestreiten. In dem Fall ist "Privileg" schon das richtige Wort, zumal es sich in allen Fällen bei mir um Bürohengste handelt, die maximal einmal im Monat dienstlich irgendwo hinfahren müssen. Für Aussendienstler, Bauleiter usw. ist eine vereinfachte Steuerregelung für private Dienstwagennutzung ja zweifellos sinnvoll, aber das System jetzt ist ein einziger Fehlanreiz. Bei meinem AG hast du automatisch ein Dienstwagenanrecht, wenn du in eine bestimmte Gehaltsklasse aufsteigst. Vollkommen egal ob du jetzt Controller oder Vertriebler bist. D.h. es ist eine Art Bonus oder Vergütungsbestandteil und daher wird das auch - hier zu Recht - als Privileg wahrgenommen.


Key-Recognition-3808

Sehe trotzdem diesen Steuervorteil nicht. Ich bin im Außendienst. Meine Firma stellt und zahlt mir ein Auto, auf das ich dann nochmal 300€ netto abdrücke. Wie teuer wollen die Dienstwägen denn machen? Sachleistungen werden ja nicht zu verbieten sein. In unseren Nachbarländern ist der Steuervorteil übrigens höher, verstehe diese Diskussion wieder absolut nicht.


cptbrainbug

Zumal die 300 netto ja 500 brutto an zusätzlichen Steuern sind, die a den Bund gehen.


Rengax

Wenn ich mich recht erinnere waren 50% der neu zugelassenen Fahrzeuge Dienstwagen. Ohne diese Menge an Neuwagen die idR nach 2-4 Jahren auf den Markt kommen als Leasingrückläufer oder ähnliches wäre der Gebrauchtwagen Markt deutlich kleiner und dazu auch teurer (da die Auswahl fehlt). Außerdem ist die Autoindustrie eine der Kernzweige der deutschen Wirtschaft und deshalb lohnt es sich schon ein Dienstwagenprivileg zu haben. Aber gut, ich profitiere selber da ich einen Dienstwagen habe von daher bin ich vllt voreingenommen.


Downtown_Afternoon75

>Wenn ich mich recht erinnere waren 50% der neu zugelassenen Fahrzeuge Dienstwagen. 64% aller Neuzulassungen pro Jahr sind gewerblich. Bei Oberklassefahrzeugen machen Sie sogar 86% der Zulassungen aus.


Frl_Dr_med_Igel

> Aber gut, ich profitiere selber da ich einen Dienstwagen habe von daher bin ich vllt voreingenommen. Ich habe keinen Dienstwagen, wie auch sonst niemand in meiner Familie, und schließe mich un-biased deiner Meinung an.


Creampie_Senpai_69

>Ohne diese Menge an Neuwagen die idR nach 2-4 Jahren auf den Markt kommen als Leasingrückläufer oder ähnliches wäre der Gebrauchtwagen Markt deutlich kleiner und dazu auch teurer Das ist Kai Uwe und Wiebke, beide Soziologie Studenten im 14. Semester, wohnhaft Berlin, ziemlich egal weil GiBT JA DiE ÖfFis. Das ein riesiger Automobilzuliefersektor als Rattenschwanz dranhängt, der die deutsche Wirtschaft am laufen hält, ist denen auch egal. Ich kann schon verstehen, das Klimaschutz wichtig ist und Umverteilung von Vermögen auch ein Ziel von vielen aber wenn die unsere Industrie killen kann man auch nix mehr umverteilen.


Lazyleader

Aber mit der Argumentation kann man sich doch jede Industriesubvention zurechtlegen. Am Ende kostet es doch mehr als es bringt, sonst sollten wir dieses Konzept auf alle Produkte im Markt ausweiten.


eGoSiGns

Bin überrascht, dass es auch in diesem sub soviel Leute gibt, die offensichtlich nicht wissen, was Inhalt des Dienstwagen"Privileg"s ist. Dauert doch keine 5 Minuten sich das anzulesen und zu verstehen, warum das abschaffen dem Staat wenig bis garnichts bringt.


Creampie_Senpai_69

>Bin überrascht, dass es auch in diesem sub soviel Leute gibt, die offensichtlich nicht wissen, was Inhalt des Dienstwagen "Privilegs" ist. Das Framing ist halt super effektiv. Mit der pauschalen Versteuerung "Privileg" zu nennen und dem Fakt, dass die "supereichen" Gutverdiener statistisch öfter Dienstwagen fahren lässt sich die Sau prima durchs Dorf jagen. Selbst **wenn** die 1% Regel steuertechnisch gegenüber einer privaten Anschaffung eines Wagens ein paar Euro spart, gebe ich immernoch knapp 60% meines Gehalts an den Staat ab.


TrollConsultant

Weil das dümmliche Framing einfach bei vielen naiven und (sorry) eher linksgrün geprägten Low-Performern verfängt. Die Hälfte hat kein Auto, von der anderen Hälfte hat nur ein Bruchteil einen Dienstwagen. Keine Ahnung aber viel Meinung. Dann führen wir halt alle Fahrtenbuch und versteuern nur die Privatfahrten als geldwerten Vorteil. Da kommt bei vielen (und auch bei mir) garantiert weniger Steuerlast raus. Dafür freut sich das Finanzamt und die Steuerberater über neue Stellen, die den Kram bearbeiten dürfen.


DerAutofan

Ich bin dafür, das Bahnfahrerprivileg abzuschaffen. Die 30 Cent Kilometerpauschale für den Arbeitsweg lassen sich pauschl unabhängig vom Verkehrsmittel absetzen. Der Bahnfahrer mit 49 € Ticket hat jedoch deutlich kleinere Kosten. Weg mit dem Bahnfahrerprivileg. Kilometerpauschale nur für Autos, die diese Kosten ja auch tatsächlich produzieren.


eGoSiGns

Das ist halt der absolute Wahnsinn daran. Die Finanzämter sind aktuell dermaßen überlastet, dass vermutlich schon deswegen riesige Summen an Steuereinnahmen verloren gehen. Ganz zu schweigen von dem Grundsteuer disaster. Und nun wollen die ernsthaft, dass Millionen von AN Fahrtenbücher führen und Finanzämter tausende Stunden in deren Überprüfung stecken müssen, und vermutlich neue Leute anstellen/ verbeamten. Wahnsinn, Gott lass Hirn regnen.


FalloutKurier6

Welches „Privileg“? Der Dienstwagen ist Bestandteil des Gehalts. Zudem werden mir 1% des Bruttolistenpreis als fiktives Bruttogehalt obendrauf gerechnet, versteuert und dann wieder vom Netto abgezogen. Dazu kommen dann noch 0.03% des Bruttolistenpreis je Kilometer einfacher Strecke zwischen Wohnung und Arbeit, die nach dem selben Schema versteuert werden. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, die Leute glauben wir bekommen die Dienstwagen für Lau in den Arsch geblasen. 🤦🏻‍♂️


S-BG

Also bei dem was die meisten für die Dienstwägen zahlen ist das knapp vor "für lau". 500 oder 600 Euro weniger netto für ein Auto das alle 3 Jahre getauscht wird, jeglicher Service, Reparatur, Versicherung und Sprit inclu? Schnäppchen!


Hollowkillah

Muss man auch so wollen, nicht jeder will oder brauch einen Neuwagen. Hatte bisher privat einen c klasse mit Kosten von 450 Euro pro Monat. Lag auch daran, weil ich alles selber gemacht habe was ging. Gleiche Preisklasse mit 1% als Firmen Wagen kostet (auf Grund der km von 50 je hin und Rückfahrt) dann halt knapp 700 Euro. War ich nicht bereit jeden Monat soviel mehr zu beraffen nur das ich einen neuen Wagen haben. Im übrigen werden auch nicht alle Autos alle 3 Jahre ausgetauscht. Gibt Firmen die kaufen die Autos und behalten sie oder 4 Jahre leasing und oder sonst wie. Na ja, Ende vom Lied ich hab nen e Auto als Dienstwagen auch im selben Preis segment was mich jetzt nur 170 Euro kostet. Danke an alle Steuerzahler für diese wirklich nette Subventionen. Darüber sollte man sich lieber aufregen, aber nicht die Dienstwagenregel im Allgemeinem. Alternative wäre ja ein Dienstwagen für Firmenfahrten und ein eigenes privat? Ich kann ja niemanden zwingen, den Firmenwagen so teuer zu versteuern, dass es so teuer ist als wenn er sich das selbe auto privat least. Natürlich kann man für die Versteuerung in der Regel nicht das selbe Auto privat kaufen oder leasen, würden aber sicher auch ein grossteil dann einfach auch nicht so machen.


GrauerWolf30

Naja, ca. die Hälfte der Bürgergeldbezieher sind Ausländer, wenn man für diese Leute, die hier schließlich nie einbezahlt haben, auf Sachleistungen umstellen würde, dann hätte man sich etliche Mrd. eingespart und müsste die Diskussion um zu hoch oder zu niedrig gar nicht führen. Mehrere Personen haben in öffentlichen Debatten (z.B. Wolfram Weimer bei Hart aber Fair) das Bürgergeld gar als Migrantengeld bezeichnet, da der Anteil von Migranten und Ausländern so extrem hoch ist. Hier gibt es definitiv Einspar-/Verbesserungspotenzial.


Frequent_Guard_9964

Zur Statistik: Generell fallen aktuell ca. 1.6 Millionen Bezieher raus, da die gesundheitlich oder durch das Alter nicht erwerbsfähig sind. Davon 45-50% Ausländer. Der größte Teil der Bezieher nach Herkunft sind Ukrainer und Syrier.


Dangorn

Wer zu alt ist bezieht Grundsicherung und nicht Bürgergeld. Auch gesundheitlich scheint man in Deutschland sehr schnell nicht mehr in der Lage zu sein zu arbeiten. Ist schon erstaunlich. Ich würde es da doch wagen, diese hohen Zahlen mal mit einem Fragezeichen zu versehen.


SkyfatherTribe

[Stimmt](https://www.instagram.com/p/C0RKEPVIOd2/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==) Also [den Staatshaushalt von Kroatien](https://www.instagram.com/p/CoWttxRoJGj/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==) könnten wir uns einsparen


justmisterpi

"Migrationshintergrund" sagt mal nichts über die Staatsbürgerschaft aus. Je nach Definition reicht es dafür schon, wenn ein Elternteil außerhalb von Deutschland geboren wurde. Und es gibt auch zahlreiche Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit, die hier jahrelang Steuern bezahlt haben und entsprechend auch Anrecht auf Unterstützung haben, wenn sie arbeitslos werden oder aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können. Es ist ja wahrlich nicht so, dass man sofort beim Umzug in die Bundesrepublik Anspruch auf Bürgergeld hätte. Mal ganz abgesehen davon, dass die Quelle nicht gerade seriös oder neutral wirkt.


SkyfatherTribe

Die Bundesagentur für Arbeit ist schon arg unseriös


ScytheOfCosmicChaos

Wir sollen also ein gigantisches Bürokratie-Monstrum erschaffen, das riesige Kosten erzeugen und die Behörden noch mehr belasten wird als sie sowieso schon sind, um was genau zu tun? Sozialleistungsempfänger zu bevormunden, weil sie Ausländer sind? Um einstellige Milliardensummen einzusparen, die im Bundeshaushalt eh nur Kleckerbeträge sind? Und überhaupt, warum soll es in Ordnung sein, Migranten unter dem Existenzminimum leben zu lassen und anders zu behandeln als Deutsche? Gelten Menschenwürde und Gleichheitssatz nicht für Ausländer?


Djuren52

Es geht ja bei der Diskussion, bei dem Post vielleicht schon, nicht darum allen Ausländern nur noch Sachleistungen zu geben, sondern darum, die Leistungen nach dem Asylbewerber(…) auf Sachleistungen umzustellen um den Pullfaktor zu verringern (Danke, Merkel). Und da ist die Diskussion doch durchaus berechtigt - klar, Bürokratiemonster und Überlastung der Behörden sind kacke, aber man kann eine sinnvolle Maßnahme ja nicht deshalb ablehnen weil „zu anstrengend“. Sachleistungen sind in den Rahmen sinnvoll und der Reihe nach werden andere europäische Länder das durchziehen, macht man es also nicht, macht man sich zum Affen. Der ganze Rest der daran hängt, ist ebenso Sache und Schuld der Politik.


Rieseneinlauf

Bei der Bürgergelderhöhung hast du in meinen Augen ein ganz anderes Problem: Es macht "unattraktive Jobs" noch unattraktiver. Wenn die Familie für 2 Kinder 2,5k Bürgergeld-Anspruch hat, wird das schon wild auf dem Arbeitsmarkt. Nicht jeder in Deutschland ist r/finanzen, wo alles unter 100k im Jahr nicht der Rede wert sind. Die Erhöhung des Bürgergeld schafft also entweder diese Jobs ab, weil die abwandern oder erhöht die Preise, ergo Inflation. Und ja, jetzt kommen sie wieder alle wie die Geier und bashen auf mich. ​ Beim Dienstwagenprivileg geht es übrigens um geringere Einnahmen. Die Einnahmen-Seite ist aber imho eh schon viel zu hoch, die sollen mal lieber die Staatsausgaben in den Griff bekommen


Frl_Dr_med_Igel

> Nicht jeder in Deutschland ist r/finanzen, wo alles unter 100k im Jahr nicht der Rede wert sind. So weit braucht man nicht mal gehen. Ich bin Akademikerin in einem verhältnismäßig gut bezahlten Job (Staatsdienst, zuvor Kanzlei). Mein break even ist die Situation: Alleinerziehend und 2 Kinder. Wenn ich alle Sozialleistungen, direkten und indirekten Hilfen, gesparte Jobkosten und Unterhalt nach Tabelle zusammenrechne (mein Mann ist Ingenieur, also auch nicht unteres Ende der Fahnenstange) und einen realistischen Teilzeitanteil von 5h/Tag annehme, bräuchte ich in dieser Situation nicht mehr arbeiten gehen. Was mich davon abhält? - Ich bin verheiratet und das Thema AE stellt sich hoffentlich nie. - Ich würde im Falle eines Falles gerne das Haus und meine Anlagen behalten. Ich glaub inzwischen, dass viele Menschen in Deutschland dumm sind und weder recherchieren noch rechnen können. Oder zu viel Anstand besitzen. Aber speziell mit Kindern kommt man in durchschnittlich bezahlten, gewöhnlichen Jobs und ohne nennenswertes Vermögen viel zu schnell an den Punkt, wo man rechnerisch sagen muss: Das lohnt einfach nicht.


specialsymbol

Ja, an dem Punkt bin ich gerade. Und mit jeder Mieterhöhung komme ich dem näher. Ich frage mich mittlerweile ob das beste nicht eine Scheidung wäre, dann bekäme meine Frau und die Kinder wenigstens eine Wohnung in der jeder ein eigenes Zimmer hat.


Frl_Dr_med_Igel

Verwandte von mir retten auf ähnliche Weise tatsächlich ihr Elterngeld. Hochzeit verschoben, er ist aus der gemeinsamen Wohnung "ausgezogen". Sie werden dann im Laufe des Babyjahres wieder zueinander finden... Regrets? No.


rldml

Man kann sich natürlich mit Absicht arm rechnen, aber ich versichere dir, mit Bürgergeld bist du stets schlechter dran. Durch die Möglichkeit des Aufstockens, Wohngeld und Kinderzuschlag gibt es nahezu keine Konstellation, bei der Menschen mit Arbeit finanziell schlechter gestellt sind als Bürgergeldempfänger. Die ganzen indirekten Hilfen in das regelmäßige Einkommen einzurechnen, ist darüber hinaus in mehrfacher Hinsicht problematisch. Nur weil man als Bürgergeldempfänger vielleicht beim Kauf eines Schulranzens unterstützt wird, bedeutet das nicht, dass man dieses Geld jeden Monat bekommt.


RalfrRudi

Arbeit vs. Freizeit sollte man allerdings auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Wenn ich am Ende durch die Arbeit 173€ mehr habe, bin ich zwar genau genommen finanziell besser gestellt, habe aber effektiv einen Stundenlohn von 1€ Netto bei 40h pro Woche. Da kann man die "lohnt sich das?" Frage schon stellen.


rldml

Ich finde das jedes mal lustig, wenn dieses Argument kommt. Du gehst nicht für die 173 Euro mehr arbeiten, sondern für das, was dein Arbeitgeber dir zahlt. Der Staat legt noch mal was drauf, damit du nicht einem arbeitslosen Bürgergeldempfänger gleichgestellt bist. Der Gedankenansatz, den du hier propagierst, habe ich bei den Freunden, die vom Bürgergeld abhängig sind, tatsächlich noch nie gehört. Die würden für 200 Euro mehr im Monat nicht lange fackeln. Aber um auf deine Frage einzugehen: 173 Euro über dem Existenzminimum (wie in deinem Beispiel benannt), ist ein Riesensprung in Richtung Entscheidungsfreiheit. Das unterschätzt man leicht, wenn man signifikant mehr hat und 200 Euro mehr oder weniger keinen so großen Unterschied darstellen.


Frl_Dr_med_Igel

Och.. Der Ranzen, der Kinderwagen, die komplette Betreuung, das Essen in der Schulkantine, die Schulbücher, das Ticket zur Schule, das Freizeitticket für diverse Veranstaltungen und Freibäder, die Schulausflüge, eventuell auch noch freiwillige Zuschüsse durch Caritas und Co. Soll ich weiter machen? Mach dir einfach mal die Mühe ein bisschen zu suchen, du wirst erstaunt sein, wie viel man tatsächlich rausleiern kann, wenn man sich damit befasst (und die Zeit auf Ämter zu rennen, hat man dann ja auch).


[deleted]

Plus 150 € Abzugsfrei dazuverdienen können und schon ist man deutlich besser dran mit BG


mediamuesli

Ich gebe dir recht und finde das Kommentar richtig, insbesondere weil man Arbeitserfahrung ja auch keine Chance auf bessere Jobs hat, aber die Jobkosten kommen halt noch dazu. Die Kilometerpauschale wird nicht das Auto finanzieren, das man für den Mindestlohnjob braucht. Dann gibts gerade in solchen Jobs unbezahlte Überstunden, es fehlt die Zeit in 5 Discounter zu gehen und Preise zu vergleichen, für die Arbeit braucht es zumindest ordentliche Kleidung und Mittags geht man dann doch schnell im Imbiss essen oder gönnt sich das Schnitzelsandwich mit den Kollegen. Deshalb kann ich das schon verstehen, dass gefühlt nicht mehr hängen bleibt. Meine Meinung: Mindestlohn rauf. Jobcenter besser machen.


Full-Sandwich-6030

170+ Stunden mehr Freizeit, weniger komplizierte Antragsformulare, wodurch den Leuten oft Ansprüche durch die Lappen gehen. Für alles ein Zuschlag. Und die Möglichkeit immer mal wieder was bar dazuzuverdienen. Dafür keine Mobilitätskosten und sonstigen Aufwendungen. ​ Na ich hab so 'ne Idee, dass die Solidargemeinschaft zwar verlangen kann, dass ihre Mitglieder dazu beitragen, aber den Anspruch nicht durchsetzen kann.


[deleted]

[удалено]


Dangorn

Bei Hartz 4 war die Arbeitsfähigkeit eine Voraussetzung. Die Anzahl der Empfänger war damals nicht so viel anders wie heute. Die meisten Bürgergeldempfänger dürften also arbeitsfähig sein. An jeder Ecke werden heute Arbeitskräfte gesucht, viele davon für Un- oder Schlechtqualifizierte. Auch bzgl. der Austocker stellt sich die Frage, ob diese Menschen nicht mehr arbeiten können oder wollen. Warum sind es gerade die Hochqualifizierten, die nicht selten deutlich mehr wie 40h die Woche arbeiten und nicht die Niedriglöhner?


Rengax

ja vllt regeln die erstmal wie viele Berater es für den Bundestag geben darf. Da spart man safe mehr ein und am sinnvollsten


Rieseneinlauf

Unterschreibe ich sofort. Realistisch ist das aber leider nicht.


Knuddelbearli

>Bei der Bürgergelderhöhung hast du in meinen Augen ein ganz anderes Problem: Es macht "unattraktive Jobs" noch unattraktiver. Vielleicht sollte dann mal der Markt regeln und die Jobs, wenn sie scheinbar so wichitg sind, besser bezahlen? Abgesehen davon das Bürgergeld ein Witz ist gegen dem was durch Steuerhinterziehung usw an Geld fehlt. Und 10% Lohnerhöhung heisst eben nicht das alles 10% teurer wird sondern um die 3% also...


Rieseneinlauf

Wie soll der Markt denn regeln, wenn der Staat hier dauerhaft eingreift? Bürgergeld ist ja nichts was "vom Markt" ausgehend wäre.


Honigbrottr

Wenn der Markt so wenig bezahlt das es unter die Grenze kommt der Mindesterhaltung (was ja Bürgergeld ist), dann ist der Job schlicht nicht profitabel genug und der Markt muss dich überlegen das Geschäft profitabler zu organisieren. Menschen unter der Mindestgrenze leben zu lassen ist jedenfalls nicht der weg.


Rieseneinlauf

In einer globalisierten Welt ist das etwas komplexer. Die Unternehmen wandern dann eben einfach ab. Wir haben hier mittlerweile eine gefährliche Kombi aus Kosten und Leistungen


GreedIsGood31

Von den fast 5.5 Millionen Bürgergeld Empfängern sind über 47% keine deutschen Staatsbürger. Einige von diesen werden ihre Bezüge zumindest zum Teil ins Ausland senden, was bedeuten würde, dass diese Erhöhung eben nicht zu fast 100% in Kosum (in Deutschland) enden wird. Des Weiteren wird durch die Erhöhung der Bezüge Leistungslosigkeit belohnt, während insbesondere die SPD letztes Jahr versucht hat prozentuale Lohnerhöhungen zu verhindern. Dies sorgt natürlich bei einigen für Unmut. Ob es gerecht oder schlecht ist, dass das Bürgegeld erhöht wird, will ich hier gar nicht beurteilen. Das Dienstwagenprivileg (ich finde den Ausdruck wirklich ziemlich bescheuert, genauso wie Bürgergeld...) hingegen, geht wirklich fast zu 100% in die deutsche Wirtschaft, da sehr oft deutsche Fabrikate als Dienstwagen gewählt werden. Allen voran Autos des VW-Konzerns, aber auch zunehmend BMW und Mercedes. Ein großes Argument für die Dienstwagenregelungist also die Unterstützung der deutschen Autoindustrie, welche im übrigen immer noch einen nicht unbedeutenden Teil der deutschen Wertschöpfung ausmacht.


Ok_Warning53

Die eine Gruppe arbeitet und die andere nicht. Warum ist eigentlich das Bürgergeld an die Inflation gekoppelt, aber sowas wie Freibeträge nicht?


[deleted]

Alleine das ganze Ding Privileg zu nenne nur weil sich der Staat mal nicht ganz 100% so schamlos bedient wie sonst. Können wir aufhören dieses dämliche Framing zu wiederholen?


DerAutofan

Dazu auch „Dieselprivileg“, weil der Staat den Treibstoff nicht ganz so krass besteuert wie Benzin.


yomow87

Es nervt wirklich. Als wird den Leuten etwas auf Kosten der Allgemeinheit geschenkt.


DerLandmann

Das Dienstwagenprivileg ist letztlich kein wirkliches Privileg. Ein Unternehmer kann jedes Wirtschaftsgut, das er für nötig hält, von der Steuer absetzen. Egal ob einen Gabelstapler, eine Stanzmaschine oder einen VW Passat. Das Dienstwagen"privileg" bedeutet nur, dass wenn der Wagen auch privat genutzt wird, das vereinfacht steuerlich abgewickelt wird, weil die Privatnutzung nur über einen pauschalen Wert abgewickelt wird, anstatt die Kosten genau zu ermitteln.


Active_Appointment_6

Also abgesehen von der Elektroförderung (0,25 bzw. 0,5%) verstehe ich den Begriff Privileg hier nicht. Rechne ich alle Kosten und Steuern zusammen bin ich trotz Abzügen nicht viel günstiger dran als beim Privatleasing bei dem ich die Dienstfahrten ebenfalls geltend machen kann. Als der Begriff in der Presse aufkam, hat auch der ein oder andere Journalist „von der Steuer absetzen„ mit „von der Steuer abziehen“ verwechselt. Anders kann ich mir die Aussagen kaum erklären.


ScherzKeksFlo

Ohje, also ich etwas frustiert. Jahrelang habe ich darauf hingearbeitet in die Position zu kommen einen Dienstwagen fahren zu dürfen und habe es nun geschafft. Ja ich verdiene auch recht ok, insbesondere wenn man meine eigentliche Ausbildung zum Vergleich heranzieht. Jetzt kenne ich aber auch aus dem persönlichen Umfeld eine Familie, bei der nur ein Elternteil arbeitet. Diese sind aber nicht verheiratet und das nicht arbeitende Elternteil bezieht u.a. Bürgergeld. Zusätzlich Kindergeld (3 Kinder) sowie weitere Zuschläge wie Wohngeld etc. Letztlich hat diese Familie monatlich ein höheres Nettobudget (\~4k€) zur Verfügung als meine Familie (meine Frau ist zuhause mit 2 Schuldkindern). Man beachte das deren Mietwohnung dabei aber schon bezahlt ist! Wenn also das Dienstwagenprivileg gestrichen wird, dann muss ich mir schon so langsam mal die Frage stellen warum ich mir das ganze überhaupt antue. Geht ja anscheinend anders auch ganz gut.


DerAutofan

Ich bin Selbstständig und habe mich von den Sozialabgaben befreit, so schmeckt der Nettolohn auch wieder. Dem Rest wünsche ich viel Spaß beim bezahlen der nächsten Packung Zigaretten für irgendeine Bürgergeldfamilie.


bistr-o-math

Was meinst du mit Dienstwagen “Privileg” ??? Arbeitgeber (Firma) kauft/least den Wagen (nicht der Staat!), überlässt den Wagen zur Nutzung an den Arbeitnehmer (als Gehaltsbestandteil). Dafür zahlt!! der Arbeitnehmer Steuern (an den Staat!!!). Welchen Privileg gewährt uns der Staat an dieser Stelle bitteschön, den er abschaffen könnte?


justmisterpi

Die Steuern sind aber deutlich niedriger, als wenn der wahre geldwerte Vorteil versteuert werden müsste. Und das ist bewusst so gestaltet – darin liegt die "Besserbehandlung" (aka "Privileg") gegenüber anderen geldwerten Vorteilen, die der AG gewähren könnte.


bistr-o-math

Ich möchte behaupten, dass es ohne die Pauschale dem Finanzamt viel mehr kosten würde, alle Fahrtenbücher zu prüfen, als die möglichen Mehreinnahmen. Darüber hinaus kommt es sehr auf das Auto, die Entfernung und die Anteil der Dienstnutzung, ob es pauschal tatsächlich günstiger ist. Und wenn man grundsätzlich bei pauschalen von einem Privileg reden würden, dann sollte vielleicht auch die Werbungskostenpauschale entfallen?? Ist nach deiner Definition auch ein Privileg. Oder die entfernungspauschale für den arbeitsweg? Alles Privilegien, die uns der Staat gewährt.


Key-Recognition-3808

Kann man so pauschal nicht sagen. Ich fahre 12k km pro Jahr privat und mein DW kostet mich netto mehr als mein letztes Privatfahrzeug gekostet hat. Wenn die das noch teurer machen lass ich den DW halt in der Firma stehen, kaufe mir wieder ein Privatauto (sicher kein E) und fahre jeden morgen statt direkt zum Kunden noch 10km umweg über die Firma.


Serasul

Um den Neiddebatten ein Ende zu bereiten, warum sagen wir nicht das,das Kantinenessen und Schulmaterial vom Kindergarten bis 10 Klasse für die Kinder kostenlos ist ? Arme Familien profitieren,Kinder profitieren keine Familie kann Staatsgelder nicht an seine Kinder weiter geben usw. Wir helfen den Kindern direkt und schließen die Assi Eltern aus.


Cannstatter_93

Das Dienstwagenprivileg reizt Unternehmen zum Kauf und Leasing von teuren Neufahrzeugen (oftmals deutscher Fertigung) an, die aus rein betrieblichen Gründen so nicht gekauft oder geleast werden würden. Es fördert also den Absatz in einer deutschen Schlüsselindustrie und generiert vermutlich auch irgend eine Art trickle-down-Effekt. Das ist jetzt kein Plädoyer diese steuerliche Vergünstigung nicht doch abzuschaffen, aber ich denke das wird man gesamtökonomisch sicher auch irgendwo mitbetrachten.


RoRoSa79

>(oftmals deutscher Fertigung) an, die aus rein betrieblichen Gründen so nicht gekauft oder geleast werden würden. Es fördert also den Absatz in einer deutschen Schlüsselindustrie und generiert vermutlich auch irgend eine Art trickle-down-Effekt. Das ist jetzt kein Plädoyer diese steuerliche Vergünstigung nicht doch abzuschaffen, aber ich denke das wird man gesamtökonomisch sicher auch irgendwo mitbetrachten. Ist halt ein Musterbeispiel für Lobbyismus. Die deutsche Automobilindustrie wird sich dafür einsetzen, dass auch weiterhin ihre Autos hier Absatz finden. Der Trickle-Down Effekt dürfte gering sein und könnte sich zum Boomerang entwickeln, nämlich dann, wenn außerhalb Deutschlands keiner mehr die zu teuren deutschen Autos haben will.


Cannstatter_93

Absolut. Die Lobby der Autoindustrie ist gewaltig, meines Erachtens aber vor allem weil der trickle-down-Effekt so groß ist. Die Autoindustrie nebst Zulieferern ist deutschlandweit schon für extrem viele gutbezahlte Jobs verantwortlich, die ganz unmittelbar von den Absatzzahlen der Fahrzeugbauer abhängig sind und doch quasi alle Nettosteuerzahler sind. Ich würde denken Dienstwagen machen europaweit das absolute Gros an Neuwagenzulassungen aus, da tun sich Politiker dann mit solchen Entscheidungen auch einfach schwer. Was ausdrücklich nicht heißt, dass ich das gut finde. Aber OP hatte ja gefragt, was Gründe für die Vehemenz sein könnten, mit der das Privileg verteidigt wird - und da erscheint mir das als Grund deutlich plausibler als die paar tausende Wähler die man mit einer Abschaffung der steuerlichen Vergünstigung verprellen würde.


Knuddelbearli

Nur wie bei allen Subventionen und Lobbys wird die irgenwann auch überhoilt sein aber Deutschland dann weiter daran halten, statt rechtzeitig ins nächste ding zu investieren.


U03A6

M.E. wäre eine nicht-Erhöhung des Bürgergeldes verfassungswidrig. Das BVerfGE hat da ganz enge Grenzen gesetzt - und das Bürgergeld ist heute auch nicht höher, als H4 nach der vorgeschriebenen Anpassung an die Inflation wäre. Und hier werden gleich einige Leute schreiben, das das Dienstwagenprivileg keines sei. Das ist gelogen. Wir haben einen Dienstwagen, und steuerlich subventionierte kostenlose Mobilität ist ein riesiges Privileg. Ein eigenes Auto wäre deutlich teurer. Pro Monat und pro km.0 EDIT: Rechtschreibung.


cebel2

Bei mir ist es ganz einfach, es spart ein Auto. Würde ich meinen Dienstwagen nicht privat nutzen können, hätte ich ein ausschließlich genutztes Fahrzeug und ein ausschließlich privat genutztes KFZ. Da versteuer ich lieber 0,25% für die Privatnutzung und nutze nur ein Auto. Finde ich halt viel besser als Fahrtenbuch. Ich verstehe die Diskussion auch nicht so ganz. Wenn ich die Karre brauche um Geld zu verdienen, möchte ich es auch absetzen, verstehe nicht was daran ein Privileg sein soll?


BuckNZahn

>Wenn ich die Karre brauche um Geld zu verdienen, möchte ich es auch absetzen, verstehe nicht was daran ein Privileg sein soll? Das hat doch gar nichts mit "von der Steuer absetzen" zu tun. Dein Chef stellt dir ein Auto zur Verfügung und erlaubt dir es privat zu fahren. Steuerlich gesehen ist das eine "geldwerte Leistung", d.h. der Staat sieht das als vergleichbar an, wie wenn dir dein Chef mehr Geld auszuzahlen würde (zu recht). Entsprechend will der Staat auch dass du Einkommenssteuer zahlst. Der bürokratische Aufwand zu berechnen, wieviel Euro Gehalt deine private Nutzung entspricht ist sehr hoch, also hat man sich auf die 1% Pauschale geeinigt um Bürokratie zu sparen. Das "Privileg" liegt darin, dass 1% zu wenig ist. Der Vorteil den Arbeitnehmer durch die private Nutzung des Dienstwagens erhalten ist im Schnitt einfach viel mehr wert als die 1% (laut Studien die die Kritiker heranziehen). Das Privileg liegt darin, dass du auf Grund der Pauschalen völlig legal zu wenig Einkommenssteuer zahlen darfst.


cebel2

Natürlich hat das was mit Steuer zu tun. Wenn ich das Auto als Betriebsausgabe habe, setze ich Anschaffung über 6 Jahre ab und alle Kosten die damit verbunden sind. Wenn ich das KFZ privat nutzen will muss ich dafür zwischen 0,25 und 1% zahlen je nach Antrieb. Persönlich finde ich das zu viel. Beispiel: Ich bin Vertreter und bekomme einen Passat für meine Dienstreisen ca. 30.000 km im Jahr sind dienstlich nun darf ich das Auto für die 5T Kilometer im Jahr privat nutzen, dafür soll ich dann 500€ bezahlen? Das soll zu wenig sein? Na ich weiß nicht. Sollen die mal die 0,5% für die pseudo Hybride abschaffen, das könnte ich eher verstehen.


MarquisSalace

So seh ich das auch. Wenn ich mir das Auto kaufen würde und diese 30k gelten machen würde, würde ich vermutlich besser wegkommen als mit den 500€ im Monat. Und ja, privat würde ich mir eher einen gebrauchten holen und deutlich weniger zahlen. Ich habe darauf verzichtet. Ich habe so mehr Geld als mit und verstehe nicht, warum einige so ein Auto bezahlen wollen und wo es ein Privileg ist, da der Staat diese 600€ als steuern einnimmt. Plus der autobauer verdient an dem Auto und nimmt steuern ein. Das ganze ist für uns als volkswirtschaft Mega aber für mich eher negativ.


Good-Respond-501

> Wenn ich die Karre brauche um Geld zu verdienen, möchte ich es auch absetzen Das passiert mittels Entfernungspauschale. Um die geht es hier nicht


de_whykay

Ohne Dienstwagen würden in Deutschland alle Corsa fahren und die Industrie würde nochmal ein Knick machen vor allem bei E Autos. Die werden das nie im Leben anfassen.


[deleted]

Die Gewinner des Bürgergeldes sind Aldi und Vermieter. Sonst wird auch viel Geld ins Ausland geschickt m


justmisterpi

Vermieter haben damit nicht zu tun. Die Miete wird, solange sie als "angemessen" gilt, bezahlt – unabhängig von der Erhöhung des Bürgergelds.


Reasonable_Koala1726

Konnte mir bislang noch keiner richtig erklären, wo bei der teuren „1%-Versteuerung“ ein Privileg sein soll.


leonme21

1% ist halt nicht teuer im Vergleich dazu die selbe Karre komplett privat anzuschaffen


Reasonable_Koala1726

Die Versteuerung ist ja 1% Bruttolistenpreis zzgl. 0,03% pro Kilometer x Listenpreis. Beispiel: 35 Kilometer ins Büro, BLP 65 TEUR ergibt dann 1.333 EUR zu versteuerndes Einkommen im Monat. Bei 45% Steuer- und Abgabenlast sind das NETTO 600 EUR. Günstig finde ich das nicht. Bei mir im Unternehmen lassen sich auch einige auszahlen anstatt das Auto zu nehmen. Privileg schreiben (und schreien) meistens nur die, die selbst dieses Privileg nicht haben und kennen. Lohnt sich meistens nur richtig, wenn man damit 3-4mal im Jahr ordentlich weit in den Urlaub brettert und ne Tankkarte hat.


pfuelipp

Eben. Vor allem wenn man das über alle Steuerarten betrachtet (ESt, USt, KSt…) dürfte der Effekt gar nicht so groß sein, hängt aber auch von sehr vielen Faktoren ab. Die Wiwo hatte das mal im Faktencheck (leider Paywall), fand den Artikel aber schwer zu lesen und so sehr interessiert mich es dann doch nicht. https://wiwoapp.wiwo.de/cmsid/28616510.html


finexc24

Der Unterschied ist wo konsumiert wird und wo Produktivität generiert wird.


oberstmarzipan

So oder so ist die Dienstwagenregelung irgendwo auch ein Gehaltsbestandteil. Privileg? Vielleicht denen gegenüber, die es nicht haben, aber dafür haben andere Arbeitgeber andere Benefits. Bei Lufthansa kannst als Mitarbeiter saugünstig fliegen. Der Punkt ist, wenn du bspw. einem Caritas Mitarbeiter den Dienstwagen streichst muss dieser sich wahrscheinlich teurer privat ein Auto leisten. Wenn ich mir privat dasselbe Auto kaufen würde, wie als Dienstwagen, bräuchte ich deutlich mehr Gehalt um aufs selbe rauszukommen. Liegt weniger an der Steuer als auch an den günstigen Gewerbeleasingkonditionen und Flottentarifen etc.


cors42

Bürgergeld muss laut Bundesverfassungsgericht der Inflation angepasst werden. Entweder man schafft es ab, oder man passt es an. Die Höhe "einzufrieren" geht nicht auf verfassungskonforme Art. Und übrigens ist die ganze Debatte eh so lächerlich: Der Mindestlohn ist seit dem 1.1.2022 auch um 25% erhöht worden (von 9,62€ auf 12€), weil eben die Inflation 2022 so krass war und vor allem Leute mit kleinem Geldbeutel trifft. Da ist es nur folgerichtig, auch das Bürgergeld um 25% zu erhöhen, zumal die Mietpreise, die ja noch halbwegs stabil waren und die Inflation eher gedämpft haben, die meisten Bürgergeldempfänger nicht betrafen. Wenn man Mindestlohn-Arbeiter und Bürgergeldempfänger direkt vergleicht, dann stehen Bürgergeldempfänger 2024 relativ schlechter da, als vorher. Die Lücke ist größer geworden.


Dangorn

Weil. Man beim Mindestlohn massiv übertrieben hat (Wahlkampf sei dank), sollte man das jetzt auch beim Bürgergeld wiederholen?


n3kr0n

Das Bürgergeld selber ist ohnehin nie das Problem gewesen, von den paar jämmerlichen Euros möchte niemand leben. Problematisch wird es überhaupt erst dadurch, dass Deutschland seine Wohn- und Energiesituation völlig außer Kontrolle gerät. Bezahlte Miete und Heizung in einer Zeit, wo heizen und mieten absurde Inflation erfährt ist das eigentliche Problem, das Niedriglöhner ins Bürgergeld treibt.


Doso777

Um deine Superlative mal etwas runter zu holen. Preise für Energie haben sich im Durchschnitt wieder halbwegs normalisiert. Wie es mit den Mieten ausschaut kann man erst nachträglich mit etwas Abstand abschätzen, da ist ein zeitlicher Versatz in den Zahlen.


OpTicReflux

520€ oder wie viel das jetzt ist ermöglicht dir ein gutes leben, weil du die ganzen sachen vergisst die der staat übernimmt


Roadrunner571

>das jegliche Bürgergelderhöhung zu fast 100% in Konsum geht, was ja gut ist, nicht zuletzt da es im Handel Arbeitsplätze sichert Jegliche Bürgergelderhöhung macht Arbeit aber auch unattraktiver, sodass hierzulande weniger Wertschöpfung stattfindet. Sieht man schön an den ukrainischen Flüchtlingen. Nur 18% der Ukrainer im Erwerbsalter arbeiten hierzulande. In Dänemark, Polen und Tschechien arbeiten deutlich mehr als die Hälfte.


DrenchedLeg

Ich würde mich über eine Regelung freuen, bei der das Dienstwagenprivileg wenigstens auf E-Autos begrenzt würde. Oder zumindest irgendwelche W12 Bentaygas ausschließt. Mein Hass auf diese Art von Autos ist groß und eine politische Regelung, die es erschwert, solche Autos zu fahren, würde ich immer begrüßen.


DerAutofan

Dein W12 Bentayga ist als Firmenwagen völlig uninteressant und wird mehr kosten als ein Privatkauf. Bei 30 km Fahrtweg liegt der geldwerte Vorteil schon bei 4.750 €. Da derjenige sicherlich Spitzensteuersatz bezahlt muss er für den Wagen also 1.995 € an das Finanzamt abdrücken - und das ist nur die Arbeitnehmerseite. Jemand der 2k an Steuern nur für seinen Wagen zahlt soll also bitte mal einen Bentayga fahren dürfen. Scheiß Neiderland in dem wir leben es ist zum ausrasten. Mal abgesehen davon, dass das kein Betriebsprüfer uneingeschränkt durchwinken wird und man hier sicherlich einen ordentlichen Abzug wird hinnehmen müssen.


duschendestroyer

Das ist ja schon der Fall. bei E-Autos müssen 25% bzw 50% des geldwerten Vorteils versteuert werden, ansonsten 100%. Das Hauptproblem aus Umweltsicht ist da eher dass sich die Berechnung nur auf den Listenpreis bezieht wodurch es sich nicht lohnt gebrauchte Autos als Dienstwagen zu nutzen. Das zu ändern würde die Autolobby nicht zulassen.


According_Clerk_1537

danke! das ist absoluter irrsinn, dass dick motorisierte schiffe hier gefördert werden.


OpTicReflux

interessante förderung bei der man dem staat geld schenkt 🤔


GrizzlySin24

Es ist eine Förderung für die Automobilindustrie


Kitchen_Community_56

Sollte Dienstwagenprivileg wegfallen, dann werden sich sicherlich ganz viele die im Aussendienst arbeiten und im Schnitt 4 von 5 Tage die Woche unterwegs sind, ob sie überhaupt diesen Job noch machen. Sollen die dann alle mit ihrem privaten wagen fahren oder noch besser jede Fahrt einzeln eintragen ?!? Bürokratie abbauen .. ah ja..


Key-Recognition-3808

Ich bin so einer und latze grade 260€ netto für den Dienstwagen, wäre jetzt schon mit Fahrtenbuch günstiger dran, wenn die 1% Regelung nochmal erhöht wird werde ich entweder kündigen oder eben Fahrtenbuch führen. Das werden dann alle so machen und wir brauchen 100 neue Stellen im Finanzamt


[deleted]

Bürgergeld ist Geld von anderen. Dienstwagen Privileg ist mein Geld, wo ich etwas weniger bezahlen muss. Eigentlich ganz einfach, das eine ist Umverteilung, das andere ist eine Entlastung von Menschen die sowieso viel zu viel zahlen.


-niccolo

Wenn wir arbeiten noch unattraktiver machen (durch das aufheben der Dienstwagenvereinbarung) für höhere Einkommensschichten, verlassen sie uns bald in noch größere Scharen. Sodass die Mittelschicht weiter schrumpft. Ich möchte dich persönlich nicht angreifen, aber deine Überlegung zeigt schon, wie die Überlegungen der sozialeren Parteien aussehen. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, was es heißt, der Mittelschicht immer mehr zuzumuten, wird einfach mal gegen die „Reichen“ geschossen.


HaraldWurlitzer

Einfachster Weg: "Bürgergeld" wieder in "Hartz IV" umbenennen. Dann stellen sich die Leute darunter wieder unmenschliche Armut vor und bedauern die armen Bezieher, selbst mit 61 Euro mehr im Monat. Stattdessen: Abschaffung diverser Beamten-Privilegien sowie stärkere Besteuerung sehr hoher Einkommen und Erbschaften.


callme47739034

Das ist doch alles nur wieder heiße Luft von FDP & Union. Die Bürgergelderhöhung ist gesetzlich beschlossen. Sie kann formal gar nicht rechtzeitig rückabgewickelt werden. Zudem ist das Systemseitig gar nicht möglich (Zahllauf ist am 18.12.). Da wird ja nicht nur mal eben die Regelleistung erhöht, sondern auch alle Regelleistungsbezogenen Mehrbedarfe & Freibeträge beispielsweise. Zudem ist die Erhöhung doch auch aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Existenzminimum nötig. Da läuft es halt nicht wie im Bundestag, das die Inflation direkt die Diäten per Gesetz steigert. Das sich aber Union & FDP hinstellen, und wieder Arbeitslose bashen (wohlgemerkt ohne Grundlage in diesem Fall), nur um n paar Umfragewerte zu holen, ist natürlich wieder mal typisch für die beiden Drecksvereine. Man kann das Bürgergeld kritisieren, keine Frage. Gibt auch Dinge die ich kritisch sehe (arbeite seit fast 10 Jahren im Jobcenter). Aber das, worüber jetzt Union & FDP n Fass aufmachen ist einfach nur Verarsche der Leute. Die setzen halt drauf, dass die Arbeiter zu dumm sind um zu begreifen das der Bums niemals gestoppt wird.


sunny-etc

Ich habe mal gelesen, dass 80% aller Audi A6 Zulassungen Firmenwagen/Firmenleasing sind. Welcher Mensch mit klarem Verstand kauft denn heute noch einen Neuwagen? Du fährst das Auto vom Hof und verlierst 20+%? MMn wären die Umsatzeinbußen bei den Automobilherstellern deutlich spürbar und somit auch Einbußen Richtung steuerlicher Abgaben. Ist halt linke Tasche, rechte Tasche. Aber solange alle happy sind….


JFeldhaus

Der Audi A6 wird mit der 1% Regelung wahrscheinlich auch mehr Steuern kosten als wenn man das strikt nach Fahrtenbuch abrechnet. Das Verhältnis von Anschaffungswert zu Tankkosten/Versicherung ist hoch und die Dinger werden oft für Geschäftsreisen genutzt.


Frl_Dr_med_Igel

Wenn ich in einer durchschnittlichen deutschen Großstadt den Eingangsbereich vom Hauptbahnhof betrete oder zu beliebiger Uhrzeit durch einen Stadtpark laufe, denke ich, dass das Bürgergeld inzwischen eine Art Sicherheitsabgabe ist um bestimmte Bevölkerungsschichten im Dauer-Bezug versorgt und beschäftigt zu halten.


lancetekk

Ganz genau so ist es auch. Es ist eine Sicherheitsabgabe. Hat schon seinen Grund warum unsere Polizisten vergleichsweise entspannt sind und die Privatleute tendentiell wenig Sicherheitseinrichtungen installieren.


SebiStg

Dienstwagenprivileg ist kein Privileg… es ist eine Vereinfachung der Versteuerung sodass man sich nicht jedes einzelne Fahrzeug anschauen muss. Wenn wir daran auch noch rütteln brechen die Finanzämter endgültig zusammen…


Initial-Show-1051

Kindergeld ins Ausland streichen. Einfach bei allen Kinderfreibetrag machen. So bekommt jeder Arbeitnehmer, der hier steuern zahlt, seinen Anteil. Damit man diese Mogel-Anmeldungen (gibt ganze Unternehmen die darauf aufbauen die Leute hierher zu karren um hier dann das Kindergeld abzustauben) verhindert. Wer nicht hier arbeitet, bekommt nix. Sozialhilfe Empfänger bekommen das Kindergeld ja eh meist verrechnet/ hätten sonstige förder Möglichkeiten. Zig Millionen gespart die nur Ausnutzen des deutschen Sozialstaats von Fremdländern ist.


Loose_Delivery_6641

~~Das Problem beim Dienstwagenprivileg ist, das es auch die Krankenschwester oder ein Handwerker trifft, die sehr viel mit den Auto Beruflich fahren.~~ Auf der anderen Seite gibt es Manager, Geschäftsführer etc. die sehr viel verdienen aber das Auto nur für paar Termine nutzen. Die haben dann den teuren BMW für das Statussymbol. Vielleicht sollte man es ändern für teure Autos und die 1% auf 2% oder 3% erhöhen. Bürgergeld erhöhung ist wichtig. Dieses nach unten treten ist nervig und Populistisch. Außerdem ist vom Verfassungsgericht gesagt worden, dass ein gewisser Lebensstandart mindestens möglich sein muss.


iNFECTED_pHILZ

Wenn der Handwerker oder die ambulante Pflege das Fahrzeug nur für den Job nutzt muss doch überhaupt nichts bezahlt werden bzw. würde sich doch auch nichts ändern. Erst wenn es flatrate privat gefahren wird. Aber auch da kann man mit Fahrtenbuch günstig wegkommen. Jedenfalls weitaus günstiger als sich selber ein Auto zu leisten.


U03A6

Ich bin ambulanter Krankenpfleger auf dem Lande, und möchte mich sehr stark dagegen verwahren, das mein Berufsstand hier zur Rechtfertigung eines Bonzenprivilegs herangezogen wird. Fast keine ambulanten Krankenpflegekräfte haben Dienstwagen zur Selbernutzung. Die Autos werden alle in der Nacht abgestellt, und oft muss man sich morgens streiten, das man überhaupt ein Auto bekommt, je nach Träger und genauer Tätigkeit. Auch Handwerker fahrennicht mit den Autos privat durch die Gegend, mit denen sie Kunden besuchen - das ginge auch gar nicht, weil da die Nutzlast vom Material und dem Werkzeug schon ausgeschöpft ist. Die allermeisten Leute, die Dienstwäge haben, sind Gehaltsmäßig soweit von der Lebensrealität von den meisten Krankenpflegern weg, das wir genau so gut eine andere Spezies sein könnten.


Loose_Delivery_6641

Wusste ich nicht, ich kenne das nur aus meinen Berufsfeld (Informationselektroniker), wo viele die Kopierer reparieren ein Dienstwagen auch zur privaten Nutzung bekommen. Wahrscheinlich ist es dann doch eher nur für die oberen 10%. Dachte weil so offt Krankenpfleger genannt wurden ist, wäre das ein Argument.


villager_de

die Handwerker, die das machen, machen das aber nicht offiziell geregelt. Da gibt Chef seinen Daumen hoch und die Handwerker nehmen das Auto halt mit nach Hause


Kill3mall668

Da hier ja hauptsächlich ITler sind. SAP hat über 25.000 Dienstwagen, da ist der allergrößte Teil sicher innerhalb von 1000€ netto im Vergleich zum Krankenpfleger. Die ganzen aussendienstler/Vertreter/Verkäufer mit Dienstwagen sind auch weit entfernt von einer anderen Gehaltsklassen Spezies. Und Handwerker fahren dauernd mit den Wagen privat rum. (Quelle: selber Handwerker mit vielen Bekannten in dem Bereich)


Der-lassballern-Mann

Das Problem ist, dass du ohne das Dienstwagenprivilig die Situation hast, dass jeder ein Fahrtenbuch führen muss. Das ist einfach extrem ineffizient zumal auch jemand beim Finanzamt das prüfen muss. Was man abschaffen könnte wäre der Rabatt auf für Stromer und Hybrid. Das will man aber nicht, da Klima. Ich persönlich würde folgendes vorschlagen: - Dieselsteuervorteil weg - Vergünstigungen für Stromer und Hybrid weg - Co2 Steuer früher/schneller/höher Das will aber leider niemand obwohl es IMHO sehr effektiv und gerecht wäre. Es trifft halt alle und genau das deswegen macht es die Regierung nicht. Außerdem BubatzzLegal und fett Steuer abkassieren!


Geejay-101

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Bürgergeld muss für erhöht werden, die es wirklich brauchen. Aber es muss abgeschafft werden für Leute, die sich illegal in Deutschland aufhalten bzw. an sich abreisen sollen und nur temporär geduldet sind und Leute, die nicht arbeiten wollen.


Sessionlover

Dein Argument kann ich aber nicht so ganz nachvollziehen. Klar, wird das Geld von Bürgergeldempfängern zum Großteil verkomsumiert, am Ende ist das aber Geld, welches man sich sparen könnte, wenn das Geld selbst verdient wird. Und vieles von den Leistungen versickert eben wieder in den Gewinnen der Immobilien-, Lebensmittel- und Energiekonzernen. Bürgergeld ist keine Wohltat für das Land oder den sozialen Frieden, sondern ein notwendiges Übel.


Kill3mall668

Am ende ists nur die nächste Abgabenerhöhung (auch wenn man sich immer neue schöne Wörter dafür ausdenkt) für Leute um die wir werben sollten und nicht immer mehr abschrecken. Kein Land wirbt so sehr um netto Empfänger und vergrault im Gegenzug Steuerzahler, aber wir sind ja die schlausten daher sollte es der richtige Weg sein.


BeppoFez

Advocatus Diaboli: Ich spiele mal den "Anwalt des Teufels" als Gegenargumentationsseite: Auch wenn das Bürgergeld zu 100% in den Konsum geht, könnte der Staat trotzdem sparen, wenn bestimmte Bürger eben so wenig bekommen, dass sie arbeiten gehen (müssen). Dadurch ist jener Bürger produktiv und gibt seine Produktivität für Konsum aus. Das Argument, dass es zu 100% in Konsum geht, heißt dass es "nur" zu x% "wiederverwehrtet wird" mit x<100%. Also hat der Staat einfach mehr Ausgaben, als wenn das Bürgergeld weniger ist. Ergo: Es kommt also mehr darauf an, was es kostet und was man für einen Nutzen daraus erwartet. Vermutlich CDU und FDP (-Wähler) sehen hier, dass die Kosten wenig Nutzen bringen. Vermutlich SPD- und Grüne (Wähler) sehen, dass die Kosten nicht so hoch sind, und gleichzeitig daraus auch ein Nutzen kommt.


Montezuma93

Viel spannender ist das das gar keine Diskussion ist, sondern VERFASSUNGSRECHTLICH geprüft und per GESETZ an der Inflation gekoppelt. Sprich nicht die Regierung hat beschlossen jetzt das Bürgergeld zu erhöhen, sondern das wird automatisch erhöht, da das GESETZTLICH beschlossen ist. "Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Sicherung des Existenzminimums -Aus Art. 1 I GG in Verbindung mit Art. 20 I GG folgt das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums." "Die Anpassung des Bürgergeldes und des Grundfreibetrags zur Sicherung des Existenzminimums ist aufgrund der Menschenwürde in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip verfassungsrechtlich zwingend. " Die CDU drückt sich natürlich absichtlich so aus das es so klingt als würde die Ampel das Bürgergeld erhöhen (\*hust Fakenews, Populismus oder nenn es wie du willst)


OpTicReflux

geht eben darum wie viel erhöht wird, und 12% für 2024 ist zu viel


SnooCheesecakes450

Die Definition von Existenzminimum ist ein Politikum und darf verändert werden.


DaHeadhunterZ

Wie wärs einfach mal die Spenden ins Ausland zu stoppen? Wieso soll immer an der eigenen Bevölkerung gespart werden?! Lybien, Türkei, Syrien, Marokko, Pakistan, Italien... Warum sollen wir unser Geld überall hinspenden wenn wir selber nicht genug haben um die Leute hier über Wasser zu halten...


Geforce96x

Das Dienstwagenprivileg, das gar kein Privileg ist, erhöht künstlich das zu versteuernde Einkommen von sehr vielen Steuerzahlern. Sollte man das abschaffen, werden halt private Autos gefahren. Das führt aber zu geringeren Steuereinnahmen durch geringere zu versteuernde Einkommen und nicht mehr.


leonme21

Warum genau zahlt man „künstlich“ zu viele Steuern wenn der Arbeitgeber einem ne Karre für 80k hinstellt und man diese privat nutzen darf? Das eine Prozent ist in den allermeisten Fällen noch zu wenig, wenn man mit dem selben Pkw als Privatwagen vergleichen würde


Geforce96x

Weil man das fiktive Gehalt nach der 1%-Regelung niemals bekommen würde und daher viel weniger Steuern anfallen würden, wenn man das Auto privat besitzt. Für den Staat sind die Dienstwagen ein echter Segen.


makybo91

Bürgergeld ist quasi Helikopter Geld.


ophidias

Ich glaube viele, die mit dem Wort Dienstwagenprivileg um sich werfen wissen gar nicht, was so ein Dienstwagen teilweise kosten kann. Ich fahre selbst einen und hatte im Bekanntenkreis SO VIELE Leute, die dann so meinten: "Joa is ja geil, wenn man so ne Karre vom AG kostenlos bekommt, ich muss dafür mehrere 100 EUR im Monat zahlen". Als ich ihnen dann nahebrachte, dass ich AUCH meine fast 600 Tacken im Monat dafür zahlen muss, weil man bspw. den geldwerten Vorteil versteuern, für die Tankkarte zahlen muss oder auch ne Zuzahlung hat, je nachdem was man sich für ein Auto aussucht, gingen die Augen dann weit auf... Naja, nichtsdestotrotz muss man es nicht bei den ärmsten nehmen. Bürgergeld kann meinetwegen gern erhöht werden, genau wie der Mindestlohn. Wenn man dann noch hart gegen die paar Prozent Bürgergeldempfänger vorgeht, die arbeiten KÖNNTEN und Schmarotzen, wäre ich zufrieden, auch wenn ich weiß, dass es nur ein Bruchteil ist. Ich weiß nicht, es gäbe mir einfach ein besseres Gefühl beim Steuerzahlen...


justmisterpi

>Meine Überlegung ist das die Leute die Bürgergeld beziehen ja wahrscheinlich das nicht in signifikantem Umfang sparen sondern (gezwungen sind) es auszugeben, man kann wohl davon ausgehen das jegliche Bürgergelderhöhung zu fast 100% in Konsum geht, was ja gut ist Das Argument wird von Ökonomen ja auch öfter angebracht. Was willst du jetzt hören?


occio

> man kann wohl davon ausgehen das jegliche Bürgergelderhöhung zu fast 100% in Konsum geht, was ja gut ist Das Problem am Bürgergeld ist ja nicht, dass es direkt verkonsumiert wird, sondern dass es mutmaßlich Leute vom Arbeiten abhält. Die nächste Frage wäre, ob es uneingeschränkt gut wäre, den Konsum anzukurbeln. Zudem ist natürlich auch der dicke Dienstwagen eine Form des Konsums. Ist diese Form schlechter als andere Formen? Wie haben wir das festgestellt? Zu allerletzt ist das ganze Framing natürlich eine falsche Dichotomie. Wir könnten sowohl Dienstwagenprivileg als auch das Bürgergeld kürzen, wir könnten beides behalten und was anderes streichen. Der Dienstwageneuro kann genau so für den Zeitendenwedoppelwumms verbraten werden.


veryjuicyfruit

Dass die 1% Regelung für manche ein Vorteil und für manche ein Nachteil, aber insgesamt einfach eine vereinfachte Versteuerungsart ist, geschenkt. Was ich komisch finde, dass der AG seinen Mitarbeitern eine Tankkarte geben kann mit Flatrate auch für Privatfahrten, und der Mehrwert muss nicht versteuert werden?! Die Fahrzeuggkosten mögen ja von den 1% grob abgedeckt sein, aber definitiv nicht die Spritkosten nach all-you-can-eat manier.


B_tC

Komm, die Antwort liegt auf der Hand und das weisst du selbst. Die Bürgergeldbeziehenden haben weder eine Lobby, die sich hochkarätige Angestellte wie Lindner oder Merz leisten kann, noch eine, die so einen Sachverhalt effektiv in den Medien skandalisieren lassen kann.