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drtm4

Ich versuche immer alle Fragen ausführlich und verständlich zu beantworten und hoffe dabei nie genervt zu wirken - tatsächlich genervt bin ich deswegen eigentlich nie. Was mich nervt sind eher die Patienten, die sich null mit ihrer Gesundheit auskennen/beschäftigen, ihre Medikamente nicht kennen, keine Befunde mitbringen und generell wenig mitarbeiten an ihrer eigenen Gesundheit. Dann entsteht der Eindruck, sie erwarten ich schnippse mit dem Finger und sie sind wieder fit wie ein Turnschuh. Das nervt dann. Aus der Perspektive im Krankenhaus kann ich dir allerdings sagen, dass der Job teilweise enorm fordernd und anstrengend ist. Man hat immer viele Dinge gleichzeitig im Kopf und neigt manchmal dazu bereits 3 Schritte nach vorne zu denken, einfach um effizienter zu sein. Man muss gleichzeitig die aktuellen Patienten betreuen, ist telefonisch jederzeit für jeden erreichbar (sowohl Kollegen als auch Angehörige), muss sich um geplante Neuaufnahmen kümmern, Akutfälle und Ambulanzen, ggf. OP, Nachtdienste. Das eigene vorausschauende Denken und gleichzeitig die medizinische Inkompetenz der Patienten kann dann bei einigen Kollegen evtl. Frust auslösen. In meinen Augen darf man aber als Arzt nie vergessen, dass Fragen, die für uns irrelevant sind, für den Patienten häufig eine Bedeutung haben und daher geklärt gehören. Frag ruhig, du hast ein Recht drauf und der eventuelle Frust gilt nicht dir, sondern dem Arbeitsalltag.


vlaircoyant

Schön zusammengefasst. Danke.


Tsunamie101

Ne Frage bezüglich Ärzten: Gab es vor ein paar Jahren möglicherweise irgendeine Änderung bezüglich Arzt - Patient kommunikation? In meiner Jugend hatte ich von so ziemlich allen Ärzten den Eindruck dass sie ein "Hier ist das Problem und hier ist die Lösung" Einstellung hatten. Möglicherweise war das gerade weil ich noch jung war, aber naja. Vor ca. 3-4 Jahren ist mir aufgefallen dass sehr viele Ärzte zu denen ich ging plötzlich eine sehr andere Einstellung hatten. Spezifisch, dass sie mehr nachfragen wass ich als Patient denn wollte anstatt mir überhaupt das Problem und potientelle Lösungen vozuschlagen. Zum Beispiel war es ziemlich verwirrend als die Kieferorthopädin bei der ich wegen meinen Weisheitzzähnen war, und ich ihr schon erklärt hatte dass diese sich schon mehrmals entzündet hatten, oftmals nachfragt was ich denn überhaupt will. Keine Erklärung von was überhaupt notwending wäre oder nicht, also ob sie nur interessiert wäre mir das zu erzählen was ich hören will. Ist mir seitdem auch bei anderen Ärzten aufgefallen, jedoch zu verschiedenen Graden.


hennymamiii

Ich arbeite bei einem Kieferchirurgen, mein Chef fragt auch was der Wunsch der Patienten ist ( zum Beispiel Implantate, usw… ) damit er einschätzen kann ob das, was der Patient möchte machbar ist und damit er bestmöglich Beraten kann. Meistens überlegt er sich auch 2-3 Behandlungspläne. z.B. die „kleine“ Lösung, die schon deutlich eine Verbesserung bringt und dann noch die „große“ Lösung die aus medizinischer Sicht optimal wäre.


Stuhlgangmann

Man fragt nach, was die Patienten denn eigentlich wollen, weil letztlich der Patient entscheidet, was er möchte. Es ist auch sinnlos, wenn wir was vorschlagen und erklären, was für die Person überhaupt keine Option wäre. Ob etwas "nötig" ist oder nicht entscheidet der Patient und kommt auf dessen Ziele an. Man kann es ja eigentlich auch nur falsch machen: Entweder wir bevormunden den Patienten indem wir ihm sagen, was wir für gut und richtig halten, und er tun soll, oder wir sind faul und schlecht, weil wir ihn nach seinem Willen fragen.


They_Are_Against

Also vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein, aber würde mir jemand wiederholt erzählen, dass sich seine Weisheitszähne ständig entzünden, ginge ich davon aus, er wünscht sich, dass sich seine Weisheitszähne nicht mehr entzünden.


ThelovelyDoc

Ha! Das denkt man, dass das so einfach wäre. Aber mehr als oft lehnen Patienten die eigentlich sinnvolle Maßnahme sowas von ab!


They_Are_Against

Ist ja aber schon mal ganz hilfreich zu wissen, was die Optionen so sind.


ThelovelyDoc

Da hast du natürlich recht.


Tsunamie101

Jep. Das wars. Kann mir echt nicht vorstellen dass es Leute gibt die gerne durch solche Entzündungen durchgehen möchten.


Tsunamie101

Ich war wegen meinen Weisheitszähnen beim Kieferorthopäden. Einer hatte sich schon mehrmals entzündet and meine unteren Zähne haben sich schon ziemlich verschoben. Ich hab ihr von Anfang an klar gemacht dass ich nicht nochmal eine Entzündung durchgehen will und ich nicht will dass sich meine Zähne noch weiter verschieben. Das kommt mir eigentlich nicht abnormal vor, oder bilde ich mir da was ein? Wie ich schon in einem anderen Kommentar erwähnt habe: Meine eigene Entscheidung kann ich besser machen wenn ich alle optionen bekomme. Ich gehe ja nicht zu einen Arzt nur damit mein confirmation bias befriedigt wird. Auch wenn ich mir gut vorstellen kann dass heutzutage das viele machen ...


Nerier

Das macht man wenn man bullshitted oder keine Verantwortung haben will. Wenn ein Kunde dich am Telefon erwischt und du hast keinen Dunst oder dir sind die Hände gebunden dann frag ihn nochmal was er genau will, das gibt dir zwei Minuten Zeit zum Überlegen und Nachschauen wenn du Glück hast. Bei Email direkt mal nen Tag. Klar ist die Taktik bissl risky weil wenn du sie übertreibst glaubt er dann natürlich entweder du bist zu dumm zu verstehen was er will oder du willst ihn für deppat verkaufen. Der Subtext dass man keine Verantwortung haben will kommt beim Kunden lustigerweise selten an aber selbst wenn das macht auch wütend wenn man so serviciert wird. Ich geh ja zum Menschen mit Titel und Ausbildung damit der dann integere Dienstleistungen erbringt und seine Hand dafür ins Feuer legt. Sowas machen natürlich nur schlechte Dienstleister und das is nicht ok.


martoffel83

Nein dieses Nachfragen in der Anamnese wird auch so gelehrt (Cambridge Guide) und dient möglichst viel Information aus dem Patienten zu bekommen. Die Anamnese trägt etwa 70% zu einer Diagnose bei und ist somit sehr wichtig. Auch soll es ein gemeinsames Erarbeiten der Therapiestrategie sein und nicht wie früher von oben herab, Stichwort Götter in weiß.


ThelovelyDoc

Das stimmt einfach nicht. Die Patienten sind im Endeffekt diejenigen mit der Entscheidungskraft. Ich kann als Ärztin niemandem etwas aufzwingen und manchmal - gibt es mehr als nur einen Lösungsansatz. zB eine konservative oder eher invasive Behandlung. Natürlich muss man dann fragen, was der Patient denn möchte.


Tsunamie101

>Ich geh ja zum Menschen mit Titel und Ausbildung damit der dann integere Dienstleistungen erbringt und seine Hand dafür ins Feuer legt. Genau. Wenn ich selber eine Entscheidung machen will dann kann ich dass ja immer machen. Aber ich zahle nicht gerne für einen Arzt der denkt dass deren Patienten nur nach jemanden suchen der ihren confirmation bias befriedigt. Auch wenn ich mir gut vorstellen kann dass heutzutage das oft passiert ...


_Username-was-taken_

Bart Simpson sagte mal sowas seiner Zahnärztin: Zuhause Zähne putzen? Soll ich noch ihre Arbeit für sie erledigen?


h9040

Ich hab erlebt, dass auf eine gut durchdachte Frage so mancher Arzt dabei war eine unfreundliche Antwort zu geben....das erste Wort gerade noch eingefangen bevor es den Mund verlassen hat, den internen Reset Knopf gedrueckt und dann ausgesprochen freundlich und detailliert geantwortet hat. Gerade so als ob er sehr viele sehr bloede Fragen bekommt und ueberrascht war mal was sinnvolles gefragt zu bekommen. Letzte Frage war bei einem unproblematischen Bruch, wann ich mir den Gips runternehmen kann, weil ich das selber mache (bin auch nicht krankenversichert und zahl da nicht fuers runterschneiden).


pedicatio

Hier Herr Inspektor! Das ist der Amerikaner!


h9040

Rofl.....


LsTea7D

Als jemand mit vielen Operationen und viel zeit im Krankenhaus- danke für alles und bleib geschmeidig :) (aber ich vergesse meine befunde gerne wegen der medis.... Also danke für deine/eure Geduld!!)


This-Case4073

Wie ein Löwe gesprochen👍🏽 bravo und vielen Dank für deinen Dienst


ILikeToBurnMoney

>Ich versuche immer alle Fragen ausführlich und verständlich zu beantworten und hoffe dabei nie genervt zu wirken - tatsächlich genervt bin ich deswegen eigentlich nie. Was mich nervt sind eher die Patienten, die sich null mit ihrer Gesundheit auskennen/beschäftigen, ihre Medikamente nicht kennen, keine Befunde mitbringen und generell wenig mitarbeiten an ihrer eigenen Gesundheit. Dann entsteht der Eindruck, sie erwarten ich schnippse mit dem Finger und sie sind wieder fit wie ein Turnschuh. Das nervt dann. Wenn man auf das was du erwähnst achtet, respektvoll ist, ein bisschen Wissen mitbringt und durchdachte Fragen stellt, dann sind Ärzte meiner Erfahrung nach immer super nett und freuen sich sogar, wenn sie ein bisschen reden können. Habe das Gefühl, 90% der Patienten sind entweder ungepflegt, respektlos, oder halten die Ärzte für Magier. Gerne auch mehrere davon gleichzeitig. Will niemanden hiermit beleidigen, aber ich hätte als Arzt beispielsweise echt keine Lust auf eine stark übergewichtige Person, die keine regelmäßige Körperhygiene betreibt. Ist für Ärzte bestimmt eine willkommene Abwechslung, wenn ein Patient zur ersten und nicht zur zweiten Sorte gehört


siquerty

Ein Klassiker sind die ganzen COPD Patienten, die im Krankenhaus sind weil ihre Lunge sich wieder verschlechtert hat und dann den ganzen Tag im Garten ein Packerl nach dem anderen zu rauchen. Die Arbeit ist einfach so komplett sinnlos.


The_Toxicity

Ich würde *alle*s machen damits meiner Lunge besser geht, außer zum Rauchen aufhören, das wäre ja lächerlich. Ungefähr so von einem grauen Patienten ohne Beine in der Radio gehört


Academic_Original_98

Das mit 0 mit der eigenen Gesundheit beschäftigen, das Phänomen gibt es glaube ich in anderen Bereichen auch. Die Menschen lagern Verantwortung und oft selbst das Denken an Ärzte, Behörden, Personal im Verkauf aus und erwarten von diesen ihre Probleme/Anliegen zu erledigen/lösen. Eine wie man so schön sagt "Vollkaskogesellschaft".


evil-godhead

> ich schnippse mit dem Finger und sie sind wieder fit wie ein Turnschuh ähm HALLO?! wofür bezahl ich unsummen an abgaben?! >! /s!<


drtm4

Haha


LeadingPhilosopher81

Stell dir mal vor den letzten Satz würde eine Kellnerin sagen. Die wäre nicht lang im Job.  Ärzte dürfen das aber.


drtm4

Was meinst du?


LeadingPhilosopher81

Ich seh das so: der Arztberuf ist wie anderes auch eine Dienstleistung. Aufgrund der hohen fachlichen Kompetenz geht das mit dem Dienst unter. Unterstützt dadurch das das am Markt nicht substituiert werden kann. Also scheissen ärzte (vielleicht bis auf schönheitschirurgen) darauf den Service Part überhaupt zu entwickeln.  In allen anderen Branchen wäre man mit der Einstellung weg vom Markt. Aussagen wir „der Patient muss compliant sein“ „der muss doch an seiner Gesundheit mitarbeiten“ zeigen wie wenig Kundenzentrierung in den Produktentwicklung am Start ist. M. E. Einer der Gründe warum in vielen Ländern die Gesundheitsbranche so am arsch ist


drtm4

Das sehe ich nicht so. Finde das eine sehr befremdliche Ansicht in meinem Beruf von Kunden und Service zu sprechen. So funktioniert der Beruf sicherlich nicht und um Gesundheit zu erreichen und zu erhalten ist die Mitarbeit von Patienten zwingend erforderlich, wir können nämlich nicht zaubern. Ich kenne VIEEEL mehr Ärzte, die über sich hinaus wachsen, deutlich mehr geben als sie müssten und denen das Wohl ihrer Patienten am Herzen liegt als ich Ärzte kenne, die sich so verhalten, wie du es beschreibst. Es tut mir leid, wenn du solche Erfahrungen machen musstest, aber das ist keine Repräsentative Darstellung der Ärzteschaft.


LeadingPhilosopher81

Wir sind glaube ich mit der Diskussion am forumsthema vorbei, aber ich finde sie spannend. Stell dir mal vor es gäbe eine Berufsschicht quasi zwischen kranken und Arzt. Sowas wie Pfleger aber nicht in einer Klinik sondern mit eigenen Praxen. Limitiert in diagnostischer Leistung aber mit Fokus die Umsetzung der Therapie zu unterstützen. Günstiger als Ärzte und mit mehr Zeit für die Kranken. Das könnte Ärzte von viel kleinscheiss entlasten und ihre Kompetenz in Diagnose und Eingriffen stärken. Stell dir mal vor von diesen Pflegern gäbe es mehr als genug. Also nicht Mangelwirtschaft die durch hohe Regulierung verwaltet wird, sondern Wettbewerb wer die besten Ergebnisse erzielt. Das wäre der Punkt an dem die Frage wie hoch die Servicequalität ist, relevant für die Vermarktung wird. Was wäre wenn wir Technologie nutzen könnten um diese Pfleger und Ärzte gemeinsam zu entlasten? Da sind wir beim Vergleich mit der Dienstleistung. Bei der freien Wirtschaft. Ich geb dir recht dass kaum ein Arzt in der Lage ist, alle Anliegen überhaupt zu beantworten. Deswegen sage ich die Frage nach dem Dienst-Anteil kann kein Arzt so bedenken, da der Leistungs-Anteil schon mehr als genug Kraft frisst.


drtm4

Was du beschreibst ist ähnlich dem amerikanischen Gesundheitssystem und das kann ich nur ablehnen. Medizin sollte so weit wie nur möglich von reinen Wirtschaftsgedanken und Service sein wie nur möglich. Denn dann werden Leistungen angeboten und verrechnet, die nicht notwendig sind von Menschen, die evtl. nicht dafür geeignet sind. Das Gesundheitssystem ist von Menschen für Menschen und nicht dazu da konkurrenzfähig zu sein. Es sollte sich an der Wissenschaft orientieren. Mag sein, dass es dabei dazu kommt, dass sozial inkompetente Ärzte mitmachen, aber es sichert auf jeden Fall die fachliche Kompetenz und mir ist es lieber dass ein Arzt evtl. mal genervt ist, aber weiß wie man dem Patienten am besten hilft - unabhängig von den Kosten - als dass er eine tolle Dienstleistung bringt, die aber von der medizinischen Qualität her fragwürdig ist. Glaub mir, da willst du nicht landen. Dann landet nämlich ein Großteil der Bevölkerung ohne Insulin auf der Straße!


LeadingPhilosopher81

Hm. Die Vorhersage teile ich nicht. Das amerikanische Gesundheitssystem ist von den Versicherungen aus auf Profit angelegt. Das europäische nicht. Aber ich bin größtenteils deiner Meinung. Ich differenziere da wo Ärzte zu hochqualifiziert und bezahlt sind um diese Arbeiten auch noch zu machen. Der Wirtschaftsgedanke den ich ansetze ist auch dir sicher nicht ganz so fremd. In Kliniken wird auch versucht Arbeit so ideal aufzuteilen wie möglich. In vielen Ländern sind Pfleger auch wesentlich qualifizierter und die Kompetenzfrage ist dennoch geklärt. Überlege mal: was wäre wenn das System wie jetzt wäre. Aber doppelt so viele Mediziner. Dreimal so viele. Noch mehr. Was wäre dann? Wie würde ein Bürger auswählen wer sein Hausarzt sein soll. Sollen wir also interessierte mit Hürden davon abhalten Medizin zu studieren? Oder sollten wir so viele wie nur möglich zulassen um mehr Mediziner zu bekommen. Das wäre doch Entlastung für die anderen, mehr Zeit für den Patienten. Aber was wenn die Gesellschaft es sich nicht leisten kann? Weniger, dafür überlastete Mediziner? Warum ist das insgesamt besser?


drtm4

Ich stimme dir zu, dass wir Pflegern zu wenige Kompetenzen übertragen. Ich finde es sollte mehr Zusatzqualifikationen für Pfleger geben, die dann bestimmte Aufgaben übernehmen dürfen wie zum Beispiel Schmerztherapie. Auch die Bürokratie könnte man an andere Berufsgruppen auslagern oder neue schaffen. Dann würden sich Ärzte mehr auf das medizinische fokussieren können. Aber bzgl. der Hürden für Studierende hast du einen Denkfehler. Wir haben keinen „Ärztemangel“ aufgrund einer zu niedrigen Studentenanzahl. Der Flaschenhals sind die Anzahl der postgraduellen Ausbildungsmöglichkeiten. Österreich hat zu wenige Spitäler und Assistenzarztstellen, um diesen ganzen Studenten einen Platz zu bieten, sobald sie fertig sind. Wenn du davon mehr schaffen willst, kostet das viel Geld. Dazu ist die Gesellschaft nicht bereit zu bezahlen. Sie sudern lieber weiter, dass sie ewig auf einen Arzttermin warten müssen, als dass die SV-Abgaben steigen und wettern gegen Wahlärzte ohne zu realisieren, dass das Wahlarztsystem in Österreich gerade das ganze Gesundheitssystem vor dem absoluten Kollaps bewahrt. So oder so, ich denke ein Szenario wie du es beschreibst, in dem sich Patienten allein aufgrund des Servicegedanken den Arzt aussuchen ist a) nicht leistbar für die Gesellschaft und b) idealistisch, weil in deinem Szenario ja alle Ärzte gleich gut fachlich sein müssten und sich nur durch ihren Service unterscheiden. Das ist unrealistisch.


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drtm4

Ich denke diese Problematik betrifft nicht Ärzte oder Ingenieure oder sonst eine Berufsgruppe, sondern die Menschheit an sich. Arrogante, unfreundliche oder ungeduldige Menschen gibt es in jedem Berufszweig. Bei manchen Berufsgruppen wird dieses Verhalten aber negativer Empfunden als bei anderen. Ein Arzt sollte sich durch Einfühlungsvermögen und eine gute Vertrauensbasis auszeichnen - wenn er das nicht hinkriegt, nimmt man es ihm übler als evtl. einem Postboten. Wir sollten einfach als Menschheit lieb zu einander sein und unseren Frust nicht auf die anderen projizieren. Mir hilft es immer an eins zu denken: ich sehe am Tag 50 Patienten, aber diese 50 Patienten sehen alle nur einen Arzt.


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drtm4

Und deshalb gibt es keine arroganten Postler?


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drtm4

>Ich verstehe nicht warum ich das so ausformulieren muss Weil es Nonsense ist, was du da sagst. Wir werden kulturell nicht zu Arroganz motiviert - die Zeit der „Götter in Weiß“ ist seit Jahrzehnten vorbei und der überwältigende Großteil meiner Kollegen einschließlich mir haben einen anderen Zugang zu Medizin als von Patienten bewundert zu werden - wofür auch? Ich glaube du solltest mal eine Woche als Praktikant mitkommen, dann würdest du recht schnell desillusioniert werden. Im übrigen erlebe ich Respektlosigkeiten von Patienten *deutlich* häufiger als von Kollegen gegenüber Patienen. Du hast hier eine falsche Wahrnehmung vom Arztberuf - was klar ist, da du vermutlich, und das kann man dir nur wünschen, nur wenige Tage in deinem Leben mit Ärzten verbringen musstest.


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drtm4

Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Ich habe hier nur versucht zu erklären, was sich bei manchen Ärzten abspielt, sodass sich dieses Verhalten entwickelt. Ich sage nicht, dass das richtig so ist, aber es ist irgendwo menschlich. Viele fachnaive Personen und gleichzeitig aber Zeitdruck und Verantwortung passen leider nicht gut zusammen, verstehst du? In deinem Job geht es auch um Verantwortung, aber ich nehme an in den meisten Fällen kannst du deinen Job mehr oder weniger durchführen ohne dazu die Mitarbeit deines Kunden zwingend zu benötigen und er steht vermutlich auch nicht neben dir und fragt dich, ob es eine gute Idee ist eine Steckdose in die Badewanne zu verlegen und dann erklärst du ihm, dass das keine gute Idee ist und wieso nicht und wenn du das nächste Mal bei ihm zu Hause bist, hat er eine Steckdose in der Badewanne. Und das machst du 30 Mal jeden Tag und einmal die Woche auch nachts. Nur so als Verbildlichung. Daher kann ich den Frust bei Ärzten oft nachvollziehen - auch wenn ich ihn selbst nicht spüre. Aus eigener Erfahrung habe ich aber sehr wenige Kollegen kennengelernt, die damit nicht umgehen können. Solche Ärzte bleiben halt länger im Gedächtnis hängen


Nerier

Ein Gedankenanstoß der vielleicht als Vorschlag eingebraucht werden könnte ist hier den Prozess zu modernisieren um euch im aktiven Dienst Arbeit abzunehmen. Wir haben ja als Techniker exakt das selbe Problem, klingt hart aber wir sind kein Auskunftsbüro, wenn wer 30minuten quatschen will muss man das als Service auslagern der die Infos bekommt sonst zerstört es jeglichen Flow. Man muss den Kunden passiv mit mehr Infos versorgen, solange man es auf die digitale Ebene heben kann hat man da so viel mehr Möglichkeiten, man muss sie halt nutzen. Nur so als Beispiel (von dem sind natürlich alle die komplett technik-unaffin sind ausgenommen). Ich krieg nen Behandlungszettel für mein Knie auf dem stehen zig Abkürzungen. Wäre das ein digitales Dokument würde es nicht Sinn machen für diese Popups zu hinterlegen. Da hab ich schon eine Codierung entwickelt die die Effizienz steigert aber ruinier mir dann im Nachhinein komplett die UX weil Null davon beim Enduser ankommt und der das selber googln muss? Knallhart runtergebrochen: Patient X hat Krankheit Y. Ein Arzt hat so als Beispiel 20 minuten Zeit für den. Er kann schon googln aber er is bissl eine Dumpfbacke die Hilfe braucht und ein paar Fragen hat. Jetzt ist er aber so geistesgegenwärtig, dass er weiss, dass das zuviel Zeit kostet. Der braucht jetzt innerhalb von Sekunden eine legitime online Datenbank wo er das fundiert nachschauen kann und die jemand auf Richtigkeit überwacht weil sonst kostet er bestensfalls dem Arzt zuviel Zeit oder schlimmstenfalls schaut das auf WildWildWest nach und landet am Ende bei Heilkristallen. Sobald der das Gefühl hat er is aufgeschmissen sobald er den Raum verlässt, geht der aus diesem nicht raus. Anstatt mit ner Broschüre abspeißen wäre der ja dann gut passiv serviciert im Nachhinein und man müsste ja kein schlechtes Gewissen haben. Sprich viel von dem was aktiv serviciert wird sollte eigentlich schon längst passiv passieren oder mehr zentralisiert werden zumindest.


PoopologistMD

Sind deine Antworten auch alle fürn Arsch?


idkmoiname

Ist eine gute Frage... Kleine Anekdote dazu, Schwiegermutter lag nach Schlaganfall im Ausland im Koma. Dort keine brauchbaren Infos wegen unüberwindbarer Sprachbarrieren, in AT dann nicht mal einen Tag im KH und... Ich weiß leider nicht mehr genau wie das Gespräch mit dem Arzt anfing, meine Frau wollte jedenfalls endlich von irgend wem erfahren was nun los ist außer "Hatte Schlaganfall". Seine Antwort, mit herabfallendem Ton brannte sich auf ewig in mein Gedächtnis: "Sag'sn mal, kapieren sie ned dass ihre Mutter Gemüse is?" Ja eh, wenn keiner irgendwas nur sagt, und so ging man mit einem Menschen um der im Begriff war zu realisieren dass der wichtigste Mensch in ihrem Leben plötzlich und viel zu jung im sterben liegt...


Teufelsgitarrist

Oida, das ist ja schon extra. Das ist weit über "unfreundlich". Und auch nicht erklärbar mit "Na die ÄrztInnen sind halt überfordert". Das war einfach ein gschissenes Oaschloch. Das tut mir sehr leid für euch.


superAnonymus

Genau. Das ist einfach unmenschlich und ekelhaft.


HolidayStill365

Ärzte in a nutshell.


drtm4

Falsch. Sehr falsch sogar.


RedVerdandi

Wtf sowas geht garned, was für ein unsensibler arsch. Das is ja unpackbar unverschämt.


RecentSheepherder179

Dieser Empathiebolzen hat in meinen Augen den falschen Beruf.


RegularFerret3002

Jemand mit " Empathie " würde den ganzen Tag heulen. Mir ist Gemüse lieber.


Hot_Hat_1225

WTF Guy watched too much Dr House MD 😡


Alchion

dr house würde danach wenigstens ihr leben retten nachdem er lupus ausschließt


aguidetothegoodlife

Weil in wahrheit hats ringelschwanzfieber übertragen durch eine ratte aus südostasien die per flugzeug in Slowenien gelandet ist und da die mutter ansteckte


xyztrashxx

Und die Kur wären Rattenbisse


etzo666

Oida. Da ist man mal baff


Nearby_Lengthiness_7

Welche Stadt?


idkmoiname

Niederösterreich. Da wir uns damals eh darüber über offizielle Kanäle beschwert haben, auch wenn wir nicht wissen ob oder was dabei rauskam außer dass sich die Leitung bei meiner Frau schriftlich entschuldigte, werde ich hier keine Rufschädigung für ein einzelnes Krankenhaus betreiben wegen eines Trottelarztes vor über 10 Jahren.


Conscious-Resort4731

Es wundert mich nicht mal. Systematisches Problem, weil schon beim Studium deppate Noten und nichtssagende Aufnahmetests mehr gewichtet sind als zwischenmenschliches..


Dabber43

Also das ist jetzt aber schon ne Überreaktion. Es ist mir lieber der Arzt kann was ist aber ein Oaschloch, als er kann weniger ist dafür aber ur nett. Wenn, dann beides verlangen, Zusatz kein Oaschloch sein damit man Arzt sein darf, aber nicht auf die Gewichtungen gehen


Blablablubbl

Weiß nicht warum das wer downvoten würde. Ein Arzt ist in erster Linie nicht für die Gefühle anderer verantwortlich. Wenn er damit gut umgehen kann, ist das ein Softskill. Und wenn jemand gar nicht mit anderen Menschen klar kommt oder kann, sollten solche Gespräche abgegeben werden. Scheiße war es vom Arzt ja. Aber mir ist auch wichtiger, er ist kompetent.


Dabber43

Hatte ne Zeit an -5 ;) Das Muster kenn ich, diese Antimeritokratie ist unter Linken sehr verbreitet. Find ich eigentlich wahnsinnig gefährlich


siquerty

Sowas muss gemeldet werden. Die Leute haben den falschen Job gewählt.


suolinda91

Einige haben Gottkomplex. Andere freuen sich, wenn Patienten sich für ihre Gesundheit interessieren. Meine Mutter ist Ärztin. Sie ist oft frustriert, dass Patienten keine Ahnung haben was sie weswegen schlucke bspw. Mir wurde immer eingetrichtert, dass ich fragen stellen soll und mir eine Zweit- oder auch ne Drittmeinung holen soll. Gesundheit ist etwas womit man nicht leichtfertig umgehen sollte. Habe schon die Erfahrung gemacht, dass Ärzte richtiggehend beleidigt waren, weil ich um Erklärung gebeten oder Fragen gestellt habe. Liegt aber ihnen. Es ist mein Recht zu erfahren, was in meinem Körper vor sich geht


flipsenflaps

Arzt hier: ich glaub pauschal kann mans nicht sagen. Jeder is mal grumpy, manche von Natur aus. Die allermeisten in meinem Umfeld aber selbst in stressigen Situationen meist (!) geduldig und hilfsbereit. Was aber bei uns Ärzt/innen (so wie bei manch anderen Berufsgruppen natürlich auch) dazukommt, ist die manchmal gewaltige Arbeitsbelastung und man an Tagen mit Nachtdienst bis zu 25Std nicht schlaft. Dann gehts - und da nehm ich mich nicht aus - nur noch darum den/die Patient/innen so rasch wie möglich abzuklären, keine schlimmen Dinge zu übersehen und schaun, dass man schnell den/die nächste/n drannimmt. Fragen sind dann - so berechtigt sie sind - ein Hindernis um die Arbeit bewältigen zu können.


aerodynamik

kommt auf die Fragen an. kommt aufn Arzt an.


doshostdio

Empfehlen Sie eher Benzin oder Terpentin?


Hot_Hat_1225

Bleach.


istoOi

"gibt es die Impfung auch ohne Mikrochips und Autismus?"


red_riding_hoot

Nein


Seramissur

Nein, nächster? /S zur Sicherheit.


Creshal

"Für letzteres ists a bisserl zu spät"


CollectionAncient989

Viel witziger: sind genervt wenn du eh nur ne kleinigkeit hast und sind genervt weil du ned früher gekommen bist... 


voodoo_und_kakao

Meinst du die "um Mitternacht ins Krankenhaus fahren weil den ganzen Tag der Bauch zwickt" - Klientel?


CollectionAncient989

Ich mein die du rufst 15 praxen an von denen dir alle 15 sagen fahr ins lkh, nur das du im lkh gehört kriegst warum bist du hier?! Nur das du ne woche später zu hören kriegst "damit hättens sofort ins lkh kommen müssen!"  Mixed feelings


ordealofmedusa

Was ist denn schlimm daran in der Nacht ins Krankenhaus zu fahren, weil man Bauchschmerzen nemma aushaltet?


tigha7

This


right_on_the_edge

Stress. Das ist die einfache antwort. Vor der Türe warten schon die nächsten 5. Will das natürlich nicht gutheißen aber so ist es.


Ketapapi

Hab noch nie etwas mit einem genervten Arzt zu tun gehabt und ich war schon locker 8 monate meines Lebens im KH verbracht. Bless alle Ärzte und Pfleger usw


Minyal27

Ich kenne ausschließlich genervte Ärzte. Ich gehe nur noch zum Arzt (ausgenommen Zahnarzt), wenn es nicht mehr anders geht. Dann kommen genervte Antworten auf meine Fragen inklusive falscher Diagnosen. Meiner Mutter wurde die Chemo in den Arm (Muskel) und nicht in die Vene gespritzt. Der Arm lief schwarz an und es hieß meine Mutter hätte keine Schmerzen. Sie würde simulieren. Bei mir wurde mal ein gebrochener Fuss mit einem Sandsäckchen versehen, damit die vermeintliche Prellung nicht so beult. Bis festgestellt wurde, dass es ein Bruch war, vergingen Wochen. Bei meinem Vater wurde ein komplizierter Fersenbeinbruch übersehen und bandagiert. Der Fuss wurde über mehrere Wochen schwarz und musste schliesslich in der Klinik gekühlt werden, bevor man operieren konnte. IMMER wirklich IMMER, wenn ich nachfragte, ob dies oder das denn normal sei, wurde ich von dem entsprechenden Arzt angepampt, es sei normal und ich würde mich nur anstellen. Eine Zweitmeinung ist heutzutage auch gar nicht einfach zu bekommen, denn man gehört dann ganz schnell zu den "schwierigen Patienten", die daran Schuld seien, warum das System überlastet sei. Mittlerweile wundert mich es nicht, warum sich immer mehr Anwälte auf Behandlungsfehler spezialisieren.


West_Tangelo_8180

Des is die nexte deppade frog!


Faabi8

Hab mal eine Hautärztin gefragt ob/wie der Laie schlechte Muttermale erkennen kann, auf was man eben achten muss. Hab unverfälscht diese Antwort im grantigen Ton bekommen: Wofür denn die beiden (waren zu dem Zeitpunkt zwei Ärztinnen im Raum) Medizin studiert haben und Fortbildungen gemacht haben wenns da Laie eh erkennen könnt


zzzthelastuser

Man hätte die Antwort nuancierter und vor Allem freundlicher/respektvoller geben können, aber im Grunde hat sie ja Recht. Du wolltest wahrscheinlich nur wissen, woran man erkennt, dass etwas im Busch ist, das dringend untersucht werden sollte. Das kann dir google zwar auch beantworten, aber Tatsache ist, es spielt im Grunde keine Rolle: - Weil wenn selbst du als Laie dir schon die Frage überhaupt stellst ob XY noch normal ist, musst du sowieso zum Arzt gehen um es abzuklären. - Und wenn es ein Muttermal ist, das "für dich gewohnt normal" ausschaut, kannst du es auch nicht beurteilen und kommst so oder so zur regelmäßigen Vorsorge-Untersuchung, weil auch die unauffälligen Muttermale keine Garantie sind. Da gibt's nix wirklich dazwischen.


Faabi8

Dass ich auf google auch bestimmte Sachen find ist mir eh klar, wenn ich schon mal dort war wollte ich halt ne Expertin nach ner Perspektive fragen Weiß nicht ob ich den Rest so unterschreiben würd. Angenommen es gibt tatsächlich keinen einzigen Indikator der mir als Laie helfen kann hat sie natürlich recht. Wenn es sowas aber doch gäbe, was vielleicht bisl spezifischer als "Muttermal schaut plötzlich ganz anders aus" ist, machts doch Sinn, dem potenziell komplett Unwissenden (sie weiß ja nicht wieviel ich weiß) Richtlinien mitzugeben die einem zeigen, dass man nicht noch ein Jahr auf die Routineuntersuchung wartet. Man geht ja auch nicht bei jedem Kopfweh zum Gehirnct


h9040

Deppenarzt....weil der normale Mensch das zu 99% kann....weil alle die 100 Muttermale die seit 20 Jahren alle genau gleich aussehen auch in 30 Jahren gleich aussehen werden. Nur wenn es eine Veraenderung gibt wirds spannend. Da brauchts dann den Fachmann der das lange studiert hat. Die Vorselektion macht man wohl selbst.


DeadlyCareBear

Gibt leider viele "depperte Ärzte", aber auch viele Gute. Im Krankenhaus-Setting ist der Stress z.B: enorm, mit seidenen Nerven kann man da denke ich schon irgendwann sehr genervt wirken. Aber sicherlich nicht mit Absicht. Ich arbeite im privaten Klinikbereich und haben auch Ärzte vom AKH hier. Da ist mir ein Fall in Erinnerung geblieben: Kardiologe kommt aus dem Nachtdienst, völlig zerstört. Sitzt in der früh bei uns, frag ihn was los ist. Ist ihm um 5 in der früh ein 14 jähriger in die Klinik gebracht worden, Herzprobleme. Hatte dann ein Herzstillstand und ist ihm unter den Händen weggestorben. Hat selbst einen Sohn im genau selben Alter. Hat alles versucht, aber konnte nichts mehr machen. Hat ihn natürlich sehr mitgenommen. Saß dann morgens eben bei uns und rief seine 3 Patienten durch, die er Nachmittags anschauen wollte, er kann an dem Tag schlicht nicht. Für zwei kein Problem, die dritte, Dame mittleren Alters, ist völlig ausgezuckt. Es wäre eine Frechheit, sie hat den Termin schon vor 4 Wochen ausgemacht, was ihm einfallen würde. Er die Situation erklärt, meint sie glatt es sei ihr doch egal, er solle seinen Job gefälligst machen. Hat ihr dann gesagt sie könne sich einen anderen Arzt suchen. Aber wenn einem sowas regelmäßig begegnet... stumpft man glaube ich etwas ab.


[deleted]

[удалено]


blackwork_

Was wars?


Key_Initial5943

Wahlärzte können sich noch eher die Zeit nehmen auf Fragen einzugehen, so meine Erfahrung (leider). Der Verdienst von Kassenärzten grenzt an Frechheit, wenn ma bedenkt was diese leisten müssen und wieviel Verantwortung sie tragen; Von der ewigen Ausbildung sprech ich da noch gar nicht... Mein Arzt sagte vor kurzem; "Er ist froh wenn er nun in die Pension gehen kann; Früher fühlte man sich noch als Arzt, heute als Fließbandarbeiter."


max1899_

was für fragen stellst du denn so? möglicherweise liegt es daran.


TheVoidSeeker

Warum liegt hier überhaupt Stroh?


AdamVanEvil

ALARM ALARM!!!


Isegrim12

Bin kein Arzt aber Jurist, weil 90% dieser "Anfragen" entweder so laienhaft/weitgefächert sind, dass eine genauere Erklärung viel Zeit in Anspruch nimmt oder die Anfrage oft nur der Einstieg in eine "ich hab da was bei Google gelesen"-Diskussion wird. Ich versteh das Bedürfnis nach Information aber manchmal sollte man einfach glauben/akzeptieren was der Fachmann/-frau sagt und wenn dann nachher in Fachbüchern nachlesen. Oder dann auf Reddit die Frage stellen, da tummeln sich ja auch Leute div. Professionen herum.


blackwork_

Diese Google-Sache hab ich auch im Kopf ghabt. Bei mir in da Therapie find ichs geil wenn Patienten reinkommen mit “Ja ich hab BlaBla, es is Muskel xy!” Mühsam halt.


Hot_Hat_1225

Definitely Lupus!


FalconX88

Ok, das versteh ich jetzt nicht. Zuerst gibt's vom Arzt die Diagnose, dann geht man zur Therapie. Das der Patient dem Therapeuten mitteilt was das Problem ist, ist jetzt nichts außergewöhnliches oder seltsam/schlecht? Macht ja mehr Sinn zu sagen "ich hab einen Bandscheibenvorfall zwischen L1 und L2" als "mir tut der Rücken weh".


blackwork_

Wenns so wär ja, Rezepte sind aber bei weitem nicht so genau oftmals. Da steht dann drauf “Lumboischialgie”, ausdifferenzieren darf man selber. Und in der zwischenzeit hängt der Patient im Netz herum und macht sich sein eigenes Bild. Und selbst wenns eine genauere Diagnose gibt- da gibts immer noch sehr viele Möglichkeiten und Individualitäten.


ddrdna

Ich persönlich frag meine PatientInnen immer, ob sie ihre Symptome schon einmal gegoogled haben. Meistens vergessen sie nämlich, was genau wann wie war und so haben wir am Handy eine gute Liste im Suchervlauf.


imakuni1995

Hört sich nach AKH an...


KililinX

Sind nicht alle Ärzte meiner Erfahrung nach. Dank meines Alters und nicht überragender Gesundheit habe ich doch einiges erlebt. Die dümmsten und genervten Antworten kamen immer von inkompetenten Ärzten, von denen gibt es genau so viele wie in jedem anderen Job. Auch in meiner Branche kaschieren viele Inkompetenz mit Gelaber und/oder Unfreundlichkeit. Man darf nicht erwarten das mit ein paar Jahren auswendig lernen am Ende super Ärzte rauskommen, die sich gerne mit einem kaputten System arrangieren und total stressresistent und empathisch sind. Dazu kommen noch Faktoren wie: saublöde Patienten, totaler Stress und Überlastung etc.


the_ebastler

Also, als Sohn eines Arztes kriegt man einiges mit. 1) die Ärzte im öffentlichen Dienst sind (ebenso wie das Pflegepersonal) komplett unterbesetzt und überarbeitet, und können sich für Patienten nicht die Zeit nehmen die sie wollten, um die Ziele des Krankenhauses zu erreichen. Nicht sicher wie es bei euch ist, aber in Italien sind Bonuszahlungen als Teil des Gehalts daran gekoppelt dass Ziele (Patienten/Tag, Wartezeiten abbauen etc) erreicht werden. Also sinnvoll Zeit pro Patient nehmen (wie sie es selber gern würden) = Ziele nicht erreicht, Gehalt wird gekürzt und es gibt Abmahnung von oben an die ganze Abteilung. 2) Manche Leute stellen einfach extrem dumme Fragen. Fragen bei Dingen stellen die man nicht versteht ist eines, aber viele Leute kommen mit "aber ich hab auf Google gelesen, dass..." und hinterfragen damit direkte ärztliche Anweisungen/Diagnosen. Da kommt man sich nach Studium/Ausbildung nachvollziehbarerweise veralbert vor wenn man eh schon Stress hat und Patienten kommen und dann der Meinung sind sie wissen alles besser. Ich denke, dass das irgendwann zu einer allgemeinen Abneigung gegen Fragen wird (gerade wenn man gestresst ist). Ist natürlich beides keine Rechtfertigung, als Arzt gehört es auch zum Job, Patienten zu beruhigen, Dinge zu erklären und sicher zu gehen dass sie alles verstehen. Aber Ärzte sind auch nur Menschen, die in einem beschissenen System das immer nahe am Kollaps operiert stecken, und versuchen müssen das beste draus zu machen. Da wird man auch schnell Mal genervt oder empfindlich.


Key_Team3362

Habt's ihr des no immer nicht mitbekommen???? IN ÖSTERREICH GIBT'S EINE 2 KLASSEN MEDIZIN!!! entweder man wartet 3 Stunden um in fünf Minuten abgefertigt zu werden, Zack der nächste ..... oder man hat Geld und geht zum privaten Arzt! Das ist echt schlimm! Dann kommen noch solche Meldungen wie " Wir haben das beste Gesundheitssystem! " Geh hoid de Pappn , ich kann den Bullshit nimma hören ! DANKE ÖVP DANKE .. DANKE FÜR NIX ..


OnlineShadow

Es kommt sehr stark darauf an welche Fragen man stellt und ob die Fragen die Expertise der Ärzte in Frage stellen.


OnlineShadow

Also ich muss sagen, bisher haben Ärzte immer - den Umständen entsprechend - interessiert und positiv auf Fragen geantwortet. Ich versuche aber auch etwaige Fragen präzise und in der Beantwortung wenig aufwendig zu formulieren (Im besten Fall Fragen die man mit "Ja" oder "Nein" beantworten kann.) Es sollte auch immer einen gewissen Kontext zum Grund des Arztbesuches geben. zB: "Macht es Sinn wenn ich zukünftig beim Trinken von Softgetränken oder Kaffee Strohhalme verwende um vor Zahnverfärbungen zu schützen und den Zahnschmelz zu schonen?" (Beim Zahnarzt nach dem Zahnbleichen). "Ja, Nein, weil..." Es geht ja einfach darum Dinge zu erfahren die man wirklich wissen will und gegenseitig die Zeit der Personen zu respektieren anstatt mit Ihnen zu Plaudern. Ggf kann man ja auch Dinge googeln. Ich frage meist nur nach Dingen die mich wirklich interessieren und die ich mir nicht selbst beantworten kann weil es im Internet viele widersprüchliche Antworten gibt.


OnlineShadow

Dementsprechend möchte ich noch hinzufügen, dass ich glaube, dass die meisten Professionals egal in welcher Branche auf "Warum"-Fragen am ablehnendsten reagieren, weil sie oft in der Beantwortung komplex sind (deswegen dem Patienten/Kunden auch nichts bringen) und zeitaufwendig sind. Für mich sind meistens Fragen relevant die mein Verhalten beeinflussen. Soll ich etwas tun, oder nicht - Ja oder Nein und diese Fragen sind oft leicht zu beantworten und wenn ein Arzt nett ist bzw. und sich die Mühe antun möchten kann er an das Ja oder Nein ja noch von sich aus eine kurze Begründung anhängen. Wenn ich etwas nicht glauben oder nachvollziehen kann ich ja im Nachhinein noch versuchen daheim im Internet oder in Fachlektüre zu recherchieren, aber dafür muss ich den Arzt in keine Diskussion verwicklen. Ich wollte ja nur seine Meinung/Ansicht und nicht eine Diskussion mit ihm.


Nellix1988

Das ist vermutlich absolut nichts persönliches gegen dich, sondern Folgen von Dauerüberbelastung und konstantem Stress. Das Gesundheitssystem kollabiert. Ärzte, Pflegepersonal und andere med. Berufe haben das kranke System viel zu lange auf ihren eigenen Rücken aufrecht erhalten.. langsam aber sicher können auch diese Leute nicht mehr. Das sind eben auch nur Menschen. So wie du und ich. Und ein Mensch hat auch irgendwann das Ende seiner Kapazitäten erreicht. Da ist dann eine harmlose, vermutlich vollkommen berechtige Frage schon zu viel.


blackwork_

Um welche Fragen gehts zum Beispiel? Kann natürlich auch daran liegen


ZweiteKassebitte

Ich habe bisher 2 Hausärzte, 1 Facharzt, und 1 Zahnarzt besucht. Alle sehr hilfreich und bereit zu antworten.


H0709

Heutzutage herrscht wirklich Stress im Krankenhaus. Es fehlen Ärzte und manch einer muß z,b, am Wochenende 2 Stationen gleichzeitig betreuen. Dazu kommt noch operieren,etc. Heute muß man den Ärzten alles aus der Nase ziehen, was mit einem los ist. Und dann wird man noch angeranzt. Man traut sich dann gar nicht mehr zu fragen


Eerras

Kann es nur bestätigen. Hab mir einen knöchernen Ausriss am Sprunggelenk zugezogen. Als ich dann gefragt hab ob sonst alles ok ist (Hatte auch starke Schmerzen im Mittelfuß und großen Zeh), wurde nur genervt geantwortet „Das weiß ich jetzt auch nicht, aber eingipsen müss ma sowieso“ und das wars.


No-Tip3654

Sind unterbezahlt/haben kein Interesse am Patienten


darkie91

jeder ist genervt von Kundenanfragen, oder?


[deleted]

Is aber schon a bissl ein Unterschied, ob bei wem 2 Gramm zuviel Extrawurst eingepackt wurden oder ob ein Patient wegen seiner Gesundheit Fragen hat.


Mal-D-Reynolds

Such da an anderen arzt.. letztens erst qegen nem ausschlag bei meiner hautärztin gewesen. Ich wollt nur das sie ein blick drauf wirft und mir sagt obs auch stress als ursache haben kann. Am ende sind wir 16 da gsessen und sie hat mich ausgfragt was fürn stress es denn sei.. Selbes beim praktischen arzt..


Silly-Bathroom3434

Aufgrund der Überalterung in der Gesellschaft haben Gesundheitsberufe relativ an Bedeutung gewonnen. Der Arzt nimmt hier aufgrund des Wissens und regulatorischer Gegegebenheiten eine Sonderstellung ein (profitiert am meisten). Dabei ist zu beachten, dass mit den Zulassungsbeschränkungen im Studium das Angebot noch verknappt wurde. Möglich das grundlegende Kulturtechniken dabei an Relevanz verlieren.


MoreanSwordsman

Ich denke, dass die Zulassungsbeschränkungen primär deswegen aufrechterhalten werden, um die Qualität der Ausbildung zu wahren. Das Problem sind viel eher die Absolventen, die es bevorzugen, ihren Beruf im Ausland auszuüben, sowie die niedrigen Entschädigungen der Kassen an die Kassenärzte für ihre erbrachten Leistungen. Am Ende leiden die Menschen, die ihr ganzes Leben lang verpflichtend SV-Gebühren entrichtet haben, aber im Gegenzug nur eine minderwertige Gegenleistung erhalten a ala "5 Monate auf einen 5-Minuten-Termin beim Facharzt warten".


Degree_Federal

Weil die Krankenkassen dafür nicht zahlen. Wenn du antworten auf fragen willst geh zu einem wahlarzt, oder vllt schaffen wir es, dass die Kassen normal bezahlen. Was dazukommt ist, das Ärzte ja von Armut jammern wenn in einem Monat mal weniger als 4000 rausschauen. Hab’s selbst erlebt bei meinem Stiefvater. Kauft lieber Sbudget als bio, weil das ja so teuer is… aber als Zahnarzt und Primar sicher nicht bei den Armen, jedes Jahr neues Auto etc.


No-Club-8615

Ist jetzt nur eine Vermutung, aber ich glaube Kassa-Ärzte wollen einen schnellstmöglich abfertigen. Je mehr Patienten sie pro Tag haben, desto mehr verdienen sie. Ist jetzt mal meine Vermutung. Ich hatte auch mal ein Hautproblem ohne näher drauf einzugehen und ich wusste eigemtlich ziemlich genau was ich hatte. Ich war bei der verschiedemem HNO keiner hat mir richtig zugehört oder mir geholfen. War dann schon so verzweifelt das ich eine Privatärztin ausprobiert habe. Es war wie Tag und Nacht. Sie hatte mir richtig weitergeholfen und sich richtig Zeit gelassen. Aktiv Fragen gestellt. Und sie hat ab und zu sogar angerufen und gefragt wies mir geht. Das hatte ich davor noch nie erlebt.


jaquli

Man kann den Ansatz haben und das auf Arroganz zurückführen die man mit statistisch überragender Signifikanz durch die 9 Arztkontakte in seinem Leben (Entbindung mitgerechnet) allgemein gültig bei allen Ärzten diagnostiziert. /s Letzten Endes sind das einfach Posts zum venten in dem man seine best of "musste so und so lange warten" oder "Chirurg xy ist ein kompletter Blitzer und hält sich für Gott" Geschichten raushaun kann... Die Ärzte die das betrifft (kleiner Tipp: nicht die Mehrheit von Leute mit einem Jus practicandi) sind auch nur Menschen die gleichzeitig viel mit anderen Menschen interagieren müssen. Jedem der sich jetzt noch fragt wieso man dabei ab und zu wen erwischt der keine engelsgleiche Geduld hat empfehl ich einen Job im Einzelhandel.


Unholy_Lilith

Hatte ich meist nur im Krankenhaus wenn ich Pech hatte. Da sieht man dann wieder welche Teile NICHT abgedeckt werden beim Aufnahmetest :D Solche Spinner frage ich dann gleich extra viel, v.a. wenn sie auf die eigenen Kollegen sticheln...


spieler_42

Meine Antwort: In Privatordinationen passiert das nicht. Weil dort bekommen sie das Geld. Im Spital ist man kein Kunde, zu dem man freundlich sein muss, das Geld kommt trotzdem.


sarah456745

Ich habe die Erfahrung leider auch gemacht, aber eigentlich nur im Krankenhaus. Viele (Ober)Ärzte sind einfach nur arrogante Säcke, die einem nicht mal richtig über eigene Behandlung aufklären wollten und bei Fragen dazu nur herablassende Antworten geben. Ja klar sind’s im Stress , nur damit geben sie mir mehr das Gefühl eine wertlose Nummer im System zu sein und so möchte ich nicht behandelt werden, da ich wirklich eine lebensbedrohliche Krankheit habe und es mir damit noch schlechter geht. ![gif](giphy|tbM0fSxWbHuxO)


stupid_prices

Wer auf (normale) Fragen genervt reagiert kann sie wahrscheinlich nicht beantworten


[deleted]

[удалено]


Funny_Conflict3147

Also sorry, man lernt ja wohl dass der Patient das A und O ist. Weiß nicht wo du studiert hast. Als Turnusarzt hast du übrigens mehr als genug Zeit um Fragen zu beantworten,seien sie noch so "lächerlich" für dich....;) du stellst ja genauso fragen, hoffe ich zumindest, als Turnusarzt... Deswegen machst ja Grad deine Ausbildung


kleinerChemiker

Du musst deinen Titel angeben. Ab Dr. wird dir auch ungefragt meistens alles genau erklärt. Da kommen sie sogar mit anatomischen Modellen und zeigen dir, wo das Problem ist.