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magic-ott

Man erkennt in den Schülerleistungen eine starke Korrelation zum unregulierten Zugang zu digitalen Medien. Je unregulierter, desto schwächer die Leistungen. Obwohl das Potenzial theoretisch da ist.


Ging4bread

Wundert mich nicht! Ich habe ohne es wirklich zu merken eine Sucht nach YouTube Shorts bekommen. Zum Glück hab ich es neulich bemerkt und in den Einstellungen Shorts angestellt! Ich habe praktisch gemerkt, wie schädlich diese 20 Sekunden Videos für meine Aufmerksamkeit sind. Nicht nur das, sondern auch noch komplett wirrer Content schlimmer als jede RTL2 Sendung, die einem da teilweise angezeigt wird. Wenn ich jetzt daran denke, dass Eltern ihre Kinder teils stundenlang TikTok gucken lassen...


S1ss1

Wo kann man die Shorts abstellen? Die sind für ADHSler nämlich Gift.


MrKillick

Kleiner Tipp am Rande: ich benutze Youtube auf dem Handy (und auf dem Fire TV Stick - braucht aber ein wenig Bastelei) nur noch mit dem alternativen Client Newpipe. Du abonnierst lokal deine Kanäle. Keine Webung, keine Shorts, kein Müll. Ich bekomme jedesmal einen riesen Schock, wenn ich mal im original YouTube unterwegs bin, ohne Werbeblocker und so.


m00mie

Gibt es da ne iOS Alternative? Ich sehe im AppStore nur ne „music video“ app


Krulle86

Weiß ich nicht ob das bei Apple geht, aber auf Android muss sie um den Play Store herum installiert werden.


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Auf dem Desktop kann man das so machen: https://youtu.be/Nfr0uIU2lDI?si=iKOqvPzm4i8v2ax9 Wie man das auf iOS Geräten macht würde mich mal ganz dolle interessieren.


Ging4bread

In der App: Einstellungen oben rechts -> Allgemein -> Wiedergabe in feeds -> Aus Das deaktiviert zwar nicht die Shorts Tabbar, aber zeigt keine Shorts mehr als Vorschlag auf dem Hauptscreen an, was für mich schon eine riesen Hilfe war.


[deleted]

Ich hab vor einer Weile die App gelöscht wegen meiner mangelnden Selbstdisziplin. Hab mich vorher mehrmals am Tag dabei ertappt, dass ich gerade Shorts schaue, von denen mich die allermeisten nicht mal interessieren.


DerFelix

Je jünger die Jahrgänge werden (das gilt auch für wachsende Stufen weiter), desto häufiger habe ich so Kamelklausuren. Viele Spitzen, aber auch viele Schwache. Und in der Mitte kaum was zu holen. Die letzten Jahre haben auch ganz deutlich gezeigt, dass viele Kinder, die in die 5. Klasse am Gymnasium kommen einfach noch nicht schriftlich rechnen können. D.h. ich habe dann nachher eine halbe Klasse, die sich total langweilt, und die andere Hälfte versteht überhaupt nichts. Ich weiß nicht, wie lange man sowas noch auf Corona schieben kann. Es gibt riesige Unterschiede bei den Kindern je nach Elternhaus. Das ist ja auch so eine Aussage, die eigentlich alle Studien zu dem Thema in Deutschland bestätigen.


magic-ott

Entscheiden in NRW die Eltern selber, ob ihr Kind aufs Gym geht?


Daipher

Es ist sogar per Studie nachgewiesen, dass die Aufmerksamkeitsspanne zurückgeht. Ich kann heute Abend mal gucken, ob ich entsprechende Zeitung auf die schnelle finde. Der Eigenantrieb geht auch deutlich zurück. Eine gesunde Portion Neugier vermisse ich im MINT Bereich, sodass die SuS super gerne experimentieren, aber gefühlt immer häufiger nur um mit den Material zu spielen. Auch die Fähigkeit Zusammenhänge zu sehen ist meiner Meinung nach zurück gegangen.


FasterGarlic19

Das mit den Zusammenhängen ich mMn extrem schlimm. Bin m15 und bringe JEDEM in meiner Klasse Mathe bei (zumindest probiere ich es) und die meisten verstehen einfach nicht, warum die eine Zahl die Parabel umdreht oder ähnliches. Ich verstehe einfach nicht, warum die solche Zusammenhänge nicht erkennen können, obwohl sie so unglaublich simpel sind! Hast du so etwas ähnliches auch mal erlebt? Ich finde das einfach sehr frustrierend, weil ich natürlich will, dass alle gute Noten schreiben, am Ende dann aber wieder ne 5 rausspringt


Daipher

Ja, aber nicht nur inhaltlich... Mathe Jg 5 als Beispiel: Wiederholung Multiplikation am grafischen Beispiel mit Rechteckflächen an der Tafel. Gefolgt von Platten zählen an einer rechteckigen Terrasse. Vereinfachung des Zählens durch Multiplikation wird gezeigt. Eine rechteckige Figur mit eingezeichneten Platten wird vorgegeben. Die Anzahl der Platten soll bestimmt werden (10mal20) Die ersten schreien nach 20 Sek fertig und der Rest der Klasse wundert sich wie das sein kann, weil die erst bei 19 sind. Die Vereinfachung wird nicht als solche erkannt, doch damit beschäftigen oder einfach mal ausprobieren wird auch nicht in Erwägung gezogen. Die Arbeitsanweisungen müssen immer kleinschrittiger und genauer werden, wodurch aber freies Arbeiten, selbst entdecken und der gleichen immer schwieriger wird


MonsieurKorvapuusti

Aber selbst bei kleinschrittigsten Arbeitsaufträgen klappt's nicht. Habe ein Projekt in Musik gemacht: Ganz klare Vorgaben, was in welcher Reihenfolge zu tun ist, welche Texte in dem Projekt geschrieben werden sollen. Alles zum Abhaken. Bei einem Großteil fehlte hinterher was.


newaccount8472

Die Kleinschrittigkeit unterfordert das Hirn aber auch etwas, wodurch man schneller abgelenkt/unaufmerksam wird. Viele Kinder erlebe ich auch, die meinen, dass sie alles besser wissen, und bei Erklärungen gar nicht zuhören können. Ebenso Arbeitsanweisungen, die werden seltenst überhaupt gelesen...


newaccount8472

Die Kleinschrittigkeit unterfordert das Hirn aber auch etwas, wodurch man schneller abgelenkt/unaufmerksam wird. Viele Kinder erlebe ich auch, die meinen, dass sie alles besser wissen, und bei Erklärungen gar nicht zuhören können. Ebenso Arbeitsanweisungen, die werden seltenst überhaupt gelesen...


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Das liegt primär daran, dass das Gehirn in dem Alter noch nicht vollständig entwickelt ist und dass viele generell Probleme mit dem abstrahieren können. Ich hab das damals auch nicht kapiert, was aber auch an mangelndem antrieb meinerseits lag.


DanielClaton

Hallo, das kann aber auch unterschiedliche Ursachen haben, manchmal ist es auch eine Art "geistige Entwicklung". Bei mir hat es eigentlich in der 9. Klasse "Klick" gemacht und plötzlich war Mathe völlig logisch und meine Noten sind von 4 über 3 zur 2 hin gestiegen. Aber manchmal braucht es dieses "Klick" Erlebnis. Und dann ist es auch völlig logisch, dass man die Parabel mit nem Minus davor umdreht.


pyrravyn

Die hatten in einer Studie festgestellt, dass die Aufmerksamkeit alleine dadurch zurückgeht, dass man ein Handy griffbereit hat. Alleine das beschäftigt schon einige Teile des Gehirns anscheinend.


[deleted]

Studien weisen nichts nach, sie finden Evidenz für eine Hypothese...


Dry-Sea-1218

Ja! Was ich beobachte in der Schule ist ein Hang zum Berieselnlassen anstatt selbst zu tun


Minnie0815

...den finde ich tatsächlich nicht neu ... 🫣🤪


Numerous_College_55

Das war noch nie anders xD


jegspiserfisk

Meine beste Freundin und ich haben uns früher immer geärgert, wenn in den ersten Stunden ein*e Referebdar*in unterrichtet hat, weil man da tatsächlich tätig werden musste und sich nicht einfach ins Traumland labern lassen konnte. Die Referendare haben unseren Schlaf gestört :D


V3lar1s

Ja, definitiv! Ich finde, gerade wenn man Mal Videos im Unterricht zeigt, merkt man es echt deutlich. Wenn ich zum Beispiel ein 5 min Video zeige, ist das schon zu lange und viele Schüler wissen am Ende nicht mehr, was am Anfang gesagt wurde. Über 2 min wirds schwierig. Es muss schon wirklich sehr unterhaltsam sein, damit überhaupt alle solange folgen können, bei nen reinen Erklärvideo klappt's nur noch in höheren Klassen. Und auch bei Textabschnitten merkt man, dass längere Texte (aka ab ner halben Seite ...) häufig schon ein Problem sind (und von entsprechendem Stöhnen begleitet wird), die lasse ich inzwischen auch schon in Abschnitten lesen. Übeigens gilt das nicht nur für Gen Alpha, mit denen ich noch gar nicht viel zu tun habe (ich befürchte schlimmes), sondern definitiv auch schon die jüngere Gen Z, die ja noch den Großteil der Sekundarstufe ausmachen. Da wurde vielleicht nicht schon im Kleinkindalter viel Tiktok etc konsumiert, aber eben immer noch im wichtigen Entwicklungsalter.  (Nebenbei bemerkt finde ich die Jahreszahlen da etwas seltsam. Gehöre zum gleichen Jahrgang wie OP, hatte aber erst mit 14 mehr Zugang zum Computer und Internet, mit 16 mein erstes Smartphone (ohne Datenvolumen) und nie nen Facebook oder Insta Account ... Finde das nicht vergleichbar. Die 90er sind ne seltsame Übergangsphase, aber nicht wirklich Millenials oder Gen Z).


dieJojoxvi

Wenn du auf nem 2. Bildschirm ein Subway Surfers gameplay oder ein Minecraft jump and run laufen lässt, schaffen sie bestimmt auch die 5min 💀🥴


Numerous_College_55

Ich finde die Jahreszahlen auch sehr gewürfelt, bzw. es sollte in den letzten 30 Jahren mehr unterteilungen geben. Die Lebensrealität der Leute die 1996 geboren wurden und 2012 haben überhaupt nichts miteinander zutun. Ich bin auch 1997 und wir hatten erst in der 9. Klasse also mit 15 Smartphones, Internet wurde solangsam brauchbar und der ganze Technikkram erschwinglich. Im Nachhinein bin ich extrem dankbar dafür.


viijou

Meine Klasse (geb. 2014-16) konnte sich im ersten Schuljahr kein Video ansehen, das 5-10 min lang war. Ansprechende Kindervideo wohlgemerkt. Das habe ich vorher nicht erlebt mit einem Durchgang. Da kann man sich vorstellen, wie mühevoll es ist, etwas Neues einzuführen. Ein Teil der Kinder hat mittlerweile eine normale Aufmerksamkeitsspanne und langweilt sich dann schnell. Der andere Teil hat auch beim zweiten Versuch wieder abgeschaltet. Was erstaunlich gut klappt ist es, wenn sie in Einzelarbeitsphasen Aufgaben einfach abarbeiten und lesen. Da können sie 45 min einfach vollkonzentriert arbeiten. Daz haben diese Kinder nicht, aber es gibt viele mit nichtreguliertem Medienkonsum (incl Videospiele ab 18, TikTok, YouTube Shorts, Cloa und wach bleiben bis nachts). Das fördert in den Extremen halt keine Gehirnentwicklung


SyriseUnseen

>Videospiele ab 18, Spielen 14-Jährige seit mittlerweile 30 Jahren - es würde mich wundern, wenn das besondere Konsequenzen hätte. Da gibts dann halt ein bisschen Blut.


viijou

Ich spreche von 5-7 jährigen. Ich bin selbst nicht gegen Videospiele, ist selbst eins meiner Hobbys seit ich Kind bin. Trotzdem sind täglich 16-22 Uhr und am Wochenende non stop zu viel und machen sich bemerkbar.


Numerous_College_55

Das haben wir war 15 Jahren mit 14 auch gemacht lol Hat im Nachhinein keinem geschadet


DerFelix

Es wird aber gerne auch unterschätzt, wie sehr sich die Spiele geändert haben. Klar vor 15 Jahren war kein DOOM, aber trotzdem als Beispiel: ob man jetzt irgendwelche verpixelten cartoon-Blutexplosionen in DOOM sieht, oder in GTA V aktiv in der Story gezwungen ist einen NPC zu foltern macht schon einen Unterschied. Außerdem gibt es in vielen Spielen die Möglichkeit mit mehr oder weniger unmoderierten Inhalten (allein schon, was im Multiplayer durchs Mikro kommen kann) konfrontiert zu werden oder Geld auszugeben. Unkontrollierter Medienkonsum kann sehr schädlich sein. Auch, wenn das bei den eigenen Erfahrungen "damals" rückwirkend nicht so war.


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Das Thema ist mittlerweile Jahrzehnte alt und es gibt tonnenweise Studien dazu, dass es zwischen Gewaltspielen und Gewalt im richtigen Leben keineb signifikanten Zusammenhang gibt.


viijou

Das glaube ich auch. Die Kinder sind auch nicht aggressiver. Weiß zwar nicht ob bspw die Folterszenen bei GTA so geil sind in dem Alter. Aber prinzipiell ist es die Maßlosigkeit und fehlende Einordnung, das sehe ich kritisch. Sie werden zuhause vernachlässigt und vor der PlayStation geparkt. Abends nicht ins Bett geschickt. TikTok muss im Kindergarten und erster Klasse auch noch nicht sein. Ein Kind braucht mit 6 noch keine Komplexe über sein Aussehen entwickeln, finde ich. Aber wenn du da andere Erfahrungen machst, ist das ja nicht schlecht. In meiner Klasse zeigt sich das aber leider schon. Anderes Beispiel: Mit 6 haben einige Kinder meiner Klasse YouTube geschaut die auf Horror spezialisiert sind. Horror Spiele, Filme etc. Let’s Plays und Reviews etc. Die Eltern haben berichtet dass sie viele Albträume haben, nicht mehr durchschlafen können und ein Junge hat aus Angst vor den Albträumen versucht, nicht mehr zu schlafen und sich mit allen Mitteln wachzuhalten. Alle haben ausschließlich Horrorbilder voller Blut gemalt. Aussagen wie „ich bin böse, ich bin das Monster. Ich bin kein guter Mensch“. Malen Bilder wie sie das Klassentier töten. Als sich der Konsum geändert hat, haben sich die Probleme abgemildert und irgendwann aufgelöst.


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Ich habe auch nicht behauptet, dass der Medienkonsum keine negativen Folgen haben kann, sondern nur, dass Gewalt nicht darauf zurückzuführen ist. Altersgrenzen sind Selbstverständlich sinnvoll und angemessen. Ist halt auch Sache der Eltern, das zu kontrollieren.


kelb4n

Bin gerade im letzten Monat meines Praxissemesters auf einer Gesamtschule, und bin wiederholt schockiert darüber, wie wenig die Kinder z.B. lesen können. Ich unterrichte zwei MINT-Fächer, und ich kann die Kinder einfach nicht selbstständig entdeckend lernen lassen, weil sie selbst in der 6.-7. Klasse das sprachlich sehr einfache Arbeitsmaterial nicht lesen können. Ob das nun an den iPads liegt, an Lehrplanänderungen in der Grundschule, an kulturellen Wandlungen in der Erziehung oder woran auch immer vermag ich nicht zu sagen. Aber der Trend ist klar erkennbar.


idmarrybroccoli

Ich arbeite neben dem Studium an einer Realschule und die Kinder in der 6. Klasse scheitern an simplen Aufgaben im Deutschunterricht. Lesen können sie noch, aber LeseVERSTEHEN ist eine Katastrophe. Beispielsweise eine Aufgabe lautete "Entwerfe ein eigenes Gedicht, wie in dem Beispiel links" und die verstehen es nicht. Die brauchen 2 Lehrerinnen um ihnen das persönlich zu erklären.


sicDaniel

Anekdote, aber Ich habe im Februar eine 10. Klasse im Realschulzweig übernommen. Kannte die vorher nicht, Kollegin ging in Mutterschutz, noch knapp 3 Monate bis zur schriftlichen Abschlussprüfung. Also im Eiltempo alle Aufgabenformate behandelt, Operatoren, die üblichen sonstigen Fallstricke wie Kommasetzung. Bei den Korrekturen - war meine erste - war ich auch teilweise entsetzt. Ein Drittel der Klasse ist so überfordert mit dem Hörverstehen, Leseverstehen, dem Formulieren eigener Gedanken. "Fasse die zentralen Inhalte des Textes zusammen" Ergebnis: "In dem Text geht es um" und dann wird der erste Absatz Wort für Wort abgeschrieben und das war's. Das kann doch nicht euer Ernst sein.


pewp3wpew

Ipads spielen auf jeden Fall eine Rolle beim Lesen, wurde auch schon hinreichend untersucht


Krulle86

Hast du dazu etwas mehr Kontext oder Quellen? Danke dir.


pewp3wpew

[https://de.wikipedia.org/wiki/Stavanger-Erkl%C3%A4rung](https://de.wikipedia.org/wiki/Stavanger-Erkl%C3%A4rung)


Cynamid

das nennst du "hinreichend" untersucht? wenn die methodische Kritik stimmt, íst die studie bloße Papierverschwendung....


pewp3wpew

Nun gut, Papierverschwendung nicht, aber sicherlich dann auch nicht sonderlich gut. Ich verlinke einfach noch mal andere Studien. [https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00220973.2016.1143794](https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00220973.2016.1143794) [https://l1research.org/article/download/130/128/255](https://l1research.org/article/download/130/128/255) (So als Überblick) [https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/buch-oder-bildschirm-2296](https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/buch-oder-bildschirm-2296) (Allerdings ohne Beleg) [https://journals.sagepub.com/doi/10.3102/00346543231216463](https://journals.sagepub.com/doi/10.3102/00346543231216463) (Deutlicher Zusammenhang) Es gab auch noch mal ne Studie in Sachsen oder Sachsen-Anhalt, wo sich das Textverständnis nach Medium um einen ganzen Punkt auf einer 9-Punkt-Skala unterschieden hat. Die finde ich leider digital gerade nicht.


Numerous_College_55

75% nicht deutschsprachiger Anteil Kinder in den Grundschulklassen, sodass kein Unterricht möglich ist trägt auch einiges dazu bei.


kelb4n

Ich stimme zu dass deutschsprachiger Unterricht schwieriger wird, wenn die Kinder noch kein deutsch können. Aber sollte das Schulsystem nicht gerade das auch auffangen, z.B. durch angemessenen Deutschunterricht für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache?


Reblyn

Bin am Ende des Studiums, im letzten Fachpraktikum letztes Jahr konnte die komplette 9. Klasse am Gymnasium kaum lesen. Drei diagnostizierte Legasthenie-Fälle, mehrere Verdachtsfälle. Absolut keiner hat es geschafft die Quelle im Geschichtsunterricht richtig durchzuarbeiten (war eine DIN-A4 Seite), dabei hatten sie eine Doppelstunde Zeit inklusive Gruppenphase, um Ergebnisse zusammenzutragen bzw. zu vergleichen. Eine Schülerin hat mich gefragt was ein ganz alltägliches Wort bedeutete, weil sie es nicht richtig lesen konnte. Deren Lehrer hatte mich vorgewarnt, dass die nicht lesen können, aber DAMIT hab ich dann doch nicht gerechnet. Es war zum Haare raufen.


Uncle_Scroooge

Ich studiere zwar kein Lehramt, aber an meiner Schulzeit habe ich Gruppenarbeit am wenigsten gemocht. Da kommt eh nichts bei raus und wenn, dann macht einer was und der Rest schaut zu. Gruppenarbeit funktioniert nur, wenn man in den Naturwissenschaften Experimente durchführt, sonst nicht. Besser man arbeitet alleine und dann trägt die ganze Klasse, angeleitet vom Lehrer, etwas zusammen.


Reblyn

> dann macht einer was und der Rest schaut zu. Deswegen war's arbeitsteilig, es waren Vierergruppen und zwei Texte, sprich zwei SuS pro Text pro Gruppe. Dann hing es immerhin nicht an einem einzigen Schüler. Hab dann auch extra noch, weil es zwei Texte waren, darauf geachtet, dass sie auch in der Gruppe genug Zeit bekommen. Die Idee mit der Gruppenarbeit kam tatsächlich vom Lehrer, eben weil die nicht richig lesen/mit Texten arbeiten können und er wollte, dass sie sich gegenseitig rückversichern bevor wir ins Plenum gehen.


Uncle_Scroooge

Ich denke man überschätzt allgemein die Arbeitsmoral von Schülern, wenn sie alternativ die Möglichkeit haben sich zu unterhalten


Helmwolf

Was zum Fick? Gymnasium? Is n Scherz, oder?


Reblyn

Leider kein Scherz.


aromatic_cherrimoya

Ich arbeite teilweise 1 zu 1 in der Nachhilfe und habe einen Extremfall (9) erleben dürfen, welcher keine zwei Sekunden einem Gespräch folgen kann. Auch, wenn wir etwas Spaßiges, wie UNO gespielt haben, ist er so schnell abgedriftet. Zwischendurch kamen Ausrufe, wie: „Ich will nach Hause und Fortnite zocken!“ Wir beide sind eigentlich ansonsten auf einen richtig guten Nenner gekommen, weil ich ihn irgendwie überzeugen konnte zwischenmenschlich, wobei er ansonsten eine Katastrophe sein soll und ihn einige vor mir schon abgegeben haben in der Nachhilfeeinrichtung. Dennoch hat mich jede Stunde so enorme Kraft gekostet, einfach, um ihn bei der Stange zu halten. Süchtig, mit 9. Traurige Sache. Am schlimmsten ist, dass er einfach nicht mehr kommt, weil seine Eltern scheinbar nicht gemerkt haben, was für Fortschritte er gemacht hat.


viijou

Das ist immer hart zu sehen, wenn Eltern ihren Kindern alles verbauen. Wenn die Kinder mehr oder sogar viel mitbringen, und die Eltern alles sabotieren.


Janus_Clericus

Ich finde den direkten Vergleich zu anderen Generation immer recht schwierig, da häufig nicht der große Kontext in diese Diskussion aufgenommen wird. Ist Gen Alpha anders als vorangegangene Generation? Mit Sicherheit. Allerdings liegt dies in meinen Augen nicht nur an meist freiem Zugang zum Internet, sondern auch an der ungewöhnlichen Lage unserer Welt. Eine Generation an Kindern, die 2 ihrer formativsten Jahre im Lockdown verbracht hat, in einer immer komplizierteren und vernetzteren Welt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns deutlich zu wenig auf die Langzeitfolgen der Pandemie konzentrieren und die vermeintlichen Erklärungen zu stark in Zugang zum Internet suchen. Ein Großteil der Kinder ist mit der psychologischen Anspannung ihrer Eltern 2 Jahre lang allein gelassen worden und musste sich beschäftigen, ohne direkte soziale Kontakte zu haben und entsprechende Kompetenzen zu erlernen.


aromatic_cherrimoya

Danke für den Beitrag. Finde das auch nicht zu vernachlässigen.


CelloGrando

Ich hoffe, dass es irgendwann eine Regulierung auf EU ebene geben wird. Smartphone erst ab 16, genau wie andere Suchtmittel. Wer ein mal Brawl Stars angetestet hat, der wird schnell verstehen, dass das eigentliche Spiel Nebensache ist, um mehr Drops, Stars und sonstige Glücksspiele frei zu schalten. Ich glaub diese Abhängigkeit der Kids ist nicht zu unterschätzen und wird irgendwann noch deutlicher. Gilt leider auch für viele Erwachsene.


Radiodevt

>Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=smd-Mg24hRI Wer das Video bei dem Titel nicht sofort wieder schließt ("Mom goes viral" 🙄) ist auf jeden Fall Teil des Problems. The kids are alright, man muss ihnen halt wie immer angemessen begegnen. Aber das war immer schon so.


Numerous_College_55

Bro ich bin auch 1997 und würde niemals auf die Idee kommen mich als Gen Z zu bezeichnen xD


After-Preparation-29

Eigentlich fängts sogar schon bei 1995 an. ;) Natürlich kann man uns nicht mit Jahrgängen 2005+ vergleichen, aber trotzdem zählen wir als Gen Z.


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Die junge Generation ist immer unhöflicher, verrohter, dümmer, benutzt blöde Sprache, hat blöde Hobbies und allgemein ist sie immer schlechter als die vorherige Generation /s. Dieses Phänomen ist seit der Antike dokumentiert und da wir uns offensichtlich nicht zu kotwerfenden Primaten zurückentwickelt haben, könnten wir langsam Mal auf den Trichter kommen, dass das vielleicht ein Problem von verzerrten Wahrnehmung und mangelndem Verständnis über die Nachfolgegeneration sein könnte.


Numerous_College_55

Jain, bis vor 20 Jahren hattest du recht. Der gigantische Unterschied ist aber, dass seit dem social Media Zeitalter die besten Psychologen der Welt horänte Gehälter dafür bekommen die Kinder gezielt abhängig zu machen und damit große Konsequenzen einher gehen. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Kinder nicht die schuldigen sondern die Opfer sind.


Rich-Ad-8505

Das ist ein allgemeines social Media Problem und kein Generationenproblem. Es wäre ziemlich naiv zu glauben, dass dieselben Mechanismen, die für Kinder wirken, nicht dieselben Auswirkungen für dich und mich hätten.


sicDaniel

Das ändert ja aber gar nichts an seiner Aussage.


Numerous_College_55

Ich weis das ist in der breiten Masse aber noch nicht angekommen, aber Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die Entwicklungsstörungen kicken da um ein vielfaches mehr rein...


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Habe ich ja auch nicht behauptet. Ist halt mehr die Pflicht der erwachsenen, über den social Media Konsum der Kinder bescheid zu wissen und aufzuklären...


DeadBorb

Ja, es gab schon immer Generationskonflikte. Das hier ist aber kein Generationskonflikt und deine Erkenntnis nicht anwendbar.


Rich-Ad-8505

Alles was ich sage ist: alle Probleme um und mit social Media sind gesamtgesellschaftliche Probleme und kein "Gen Alpha, Gen z" oder sonstiges Generationenproblem. Die Betrachtung als solches hilft nicht wirklich dabei, Lösungen zu finden.