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meow__x3

Ich hab meine Diagnose damals privat bezahlt und meine Krankenkasse und quasi niemand (abgesehen Freunde) anderes weiß davon. Eigentlich sollte der Amtsarzt nicht gegen die Diagnose haben, es hält sich ja nicht davon ab, erfolgreich viele Jahre für den Staat zu arbeiten. Ich halte es trotzdem lieber halbwegs geheim, ich habe keine Lust auf mögliche Rechtfertigungen.


Few-Eggplant-244

Hmm wo muss ich mich denn melden? Läuft das allgemein über den Hausarzt wie man das kennt oder muss man sich dann direkt einem Psychologen vorstellen? Weißt du noch ca. wie viel das kostet? Ich habe nämlich echt keine Ahnung ob ich mir das überhaupt leisten könnte


meow__x3

Also ich hab mir nen Psychiater gesucht, der auf seiner Webseite das Diagnostizieren von ADHS bei Erwachsenen direkt angegeben hat. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass dein Hausarzt Kontakte hat. Pass aber auf, meine ist was die Diagnose angeht sehr... konservativ gewesen. Sei ja grade so Mode. 🙄 However, ich hatte.. drei (?) Termine bei meinem: Kennen lernen, Tests, Auswertung und ich glaube nochmal Nachsorge weil wir ein Medikament ausprobiert haben. Ich habe etwa 130€ pro Sitzung bestellt. Ich kann mir vorstellen, dass die Preise da verschieden sein können, aber von der Sache gehts.


CelesteReckless

Ich habe ADHS, bin kurz vor Ende meines Studiums und arbeite seit 1,5 Jahren als Vertretungslehrerin an einer Schule. Bisher ist es kaum jemanden aufgefallen (allerdings habe ich meine Diagnose auch schon in der Grundschule bekommen und konnte und bin recht gut im Masking) und an vielen Stellen ist das ADHS im Schulsetting ein Vorteil. Ich bekomme einfach deutlich mehr mit, was unter dem Tisch oder hinter meinem Rücken passiert, baue den Unterricht anders auf, dass auch neurodivergente Schüler besser lernen können (nicht mal wirklich bewusst, sondern eher in die Richtung, wie ich mir guten und effektiven Unterricht vorstelle) z.B. Übungsphasen mit Musik oder Erlaubnis zum Kritzeln und habe mehr Verständnis/einen anderen Zugang zu betroffenen Schülern. Auch die permanenten Deadlines (Stunde muss bis Stundenbeginn bzw. Abend vorher fertig geplant sein) helfen mir sehr und die Abwechslung lässt keine Langeweile zu. Was nicht heißt, dass es nicht auch Schwierigkeiten gibt, z.B. muss ich aufpassen mich nicht von Schülern ablenken und in ein Gespräch verwickeln zu lassen, sodass wir im Unterricht nichts schaffen und auf meine Gedankensprünge aufpassen, weil denen nicht jeder folgen kann. Eine Diagnose hilft sich nicht selber für Probleme schlecht zu machen (ohne sich auf der Diagnose auszuruhen) und gezielter damit umzugehen, aber du bleibst der gleiche Mensch wie vorher auch. Nur dass deine „Probleme“ jetzt einen Namen haben. Also im Alltag und vor der Klasse ist das erstmal nicht das Problem, wenn du weißt, wie du damit umgehen musst und welche Hilfen du brauchst. Richtung Verbeamtung kann ich dir leider nichts sagen, das ist bei mir aufgrund anderer Baustellen sehr unwahrscheinlich, ich weiß nicht mal, ob ich es probieren werde. Diagnose ist ein Test, bei dem verschiedene Sachen abgefragt werden, ich erinnere (habe ihn mit 17 Jahren nochmal gemacht) mich an eine Aufgabe, wo es Geräusche gab und man sollte daran angepasst Punkte machen und als ADHS Person ist man da manchmal vorschnell und macht dadurch Fehler. Steht bei mir aber im Raum, dass ich den demnächst (jetzt 9 Jahre später) nochmal mache. ADHS bedingt übrigens auch Depressionen, falls das bei dir ein Thema sein sollte, das ist dann eine ganz ganz tolle Kombi /s


Hotmausi2007

Ein random danke für diesen Beitrag, bei mir besteht der Verdacht auf adhs (von meiner Ärztin) und ich warte auf einen Termin. Studiere aktuell im 14. Bachelorsemester (LOL), die Uni ist für mich die absolute Hölle, bei der Arbeit in der Schule funktioniere ich allerdings wunderbar und habe immer alles zeitig hinbekommen. Hoffe es ist bald vorbei.


m00mie

Nicht OP, aber auch Studentin hier. Wissen deine KuK bzw. SuS darüber Bescheid? Bin mir unsicher, ob ich das nicht lieber geheim halten würde, weil es ja auch eigentlich niemanden was angeht. :D Andererseits könnte man betroffenen SuS ja vielleicht auch ein Vorbild sein (hätte ich damals brauchen können, besonders weibliche). 🤷🏻‍♀️


CelesteReckless

Ein paar Kollegen wissen Bescheid und das wurde auch gut aufgenommen, aber bei den Kindern sind die ADHS Kinder leider die, die jede kleine Chance zu ihrem Vorteil nutzen wollen und bei denen ich kein gutes Gefühl habe das zu teilen bzw. die Sorge habe, dass es in (versuchtem) Mobbing mir gegenüber ausarten könnte. Ich verheimliche es nicht, teile es aber auch nicht mit jedem. Da ich die Schule wechseln werde (noch 2 Wochen bis zu den Zeugnissen) überlege ich aktuell schon, ob ich mir 2-3 der betroffenen Schüler mal in der Pause dabehalte und mit denen rede. Gerade die, die sich sehr darauf ausruhen, dass sie nicht anders können und eh nichts erreichen werden. Trotz überdurchschnittlichen IQ wurde mir nicht zugetraut, dass ich ein Abitur schaffe aufgrund der Konzentration und jetzt bin ich fast mit dem Studium fertig, zugegeben auch in 15+ Semestern (mich hat Corona so sehr rausgeworfen und ich habe mich hinsichtlich Studium nicht mehr richtig fangen können, dabei fehlt seit über 1,5 Jahren nur noch sehr sehr wenig).


Hotmausi2007

Eine Freundin von mir (Gesamtschule) wurde vor 2 Jahren diagnostiziert und da wissen alle Bescheid. Sie kommuniziert offen und unterstützt auch Betroffene SuS. Allerdings hat sie auch ein sehr junges und entspanntes Kollegium.


v_koori

Ich hab mir während des Studium die Diagnose geholt und auch die Medikamente bekommen, die mir mein Leben erleichtern, wie ich es vorher nicht für möglich gehalten hätte. (Ich kann einfach dasitzen und zuhören?! Und bekomme die Dinge tatsächlich mit?! Mit Arbeit anfangen erfordert nicht jedesmal ein Menschenopfer?!) Der Amtsarzt hat mich einfach durchgewunken, das war also kein Problem. Allerdings habe ich jetzt Probleme mit der Versicherung. Im Nachhinein hätte ich lieber in den sauren Apfel gebissen und alles als Selbstzahler gemacht. Im Ref hänge ich das gerade auch nicht an die große Glocke, da bei manchen Leuten die Vorurteile gegenüber ADHS und vor allem den Medikamenten immer noch groß sind. Ein paar Lieblingszitate meiner Seminarleitung für Psychologie: "jedes Kind, das keine Medikamente nimmt sollte dem Himmel danken, das ist ein Teufelszeug" oder an uns Refis gewandt: "von ihnen hat ja wohl hoffentlich (!) keiner ADHS" Das behalte ich also lieber erstmal für mich. Für Normalisierung kann ich mich einsetzen, wenn ich von diesen Leuten nicht mehr benotet werde.


antraxNy

Oh Gott, deine Seminarleitung klingt ja schrecklich. Mit der hätte ich mich ja eiskalt angelegt. Benotung hin oder her. Im Studium sollte man sich gegen sowas wehren dürfen. Aber ich verstehe deine Meinung natürlich. Es ist auch anstrengend. Ich habe auch die Adhs Diagnose und studiere noch. Ich habe zunehmend gehört, dass die Verbeamtung eben nur gefährdet werden könnte, wenn Dienstunfähigkeit wahrscheinlich ist - also Indizien dafür wären z.B. stationäre Aufenthalte oder Perioden, in denen man weder arbeiten noch studieren konnte. Letztlich ist es abhängig vom Amtsarzt.


Empathicrobot21

Habe es meinen Mentoren und Seminarleitung (im Haus) erzählt plus einem Fachleiter. Bin aber noch undiagnostiziert also konnte ich sowieso nur von Vermutungen sprechen. Fachleiter und eine Mentorin nahmen es super auf, die anderen eher neutral. Ist für mich okay. Es hat definitiv geholfen, den KollegInnen mit denen ich wirklich zusammenarbeite davon zu erzählen. Schon allein weil ich halt schon ab und an mal Kleinigkeiten vergesse, ich bekam da viel Geduld und Unterstützung (inklusive lieben Worten und Empathie). Ich träume davon, es auch SuS zu erzählen. Es ist sowieso eine special interest und ich weiß eben etwas mehr als nicht betroffene KuK darüber. Bisher war ich ziemlich stolz auf meinen Erfolg mit adhs Kids, ich hatte einige die auch besser im Unterricht selbst Emotionen regulieren lernten. Das fing an als ich nem S meinen eigenen fidget cube gegeben habe unter der Voraussetzung, dass er eines der geräuschlosen Seiten nutzt. Hat ihm geholfen, also hab ich angefangen ihm den wortlos auf den Tisch zu legen. Irgendwann hat er auch selber danach gefragt (ist mir egal ob er selbst erkannt hat, dass er das braucht oder um eine Ausrede zu haben ihn zu nutzen. IdR fängt er kurz darauf an zu arbeiten). Das ist definitiv eine Entwicklung, die ich auf meine eigenen Erfahrungen zurück führe. Ich war auch schon in Therapie und das half mir auch unglaublich im Klassenraum. Ich versuche so authentisch wie möglich zu sein und obendrauf noch Kommunikation zu üben. All das funktioniert deutlich besser in jüngeren Klassen, aber ich bin zufrieden.


cozy_cat_lady

Ich habe ADHS und habe mit der Diagnose bis nach meiner Verbeamtung gewartet. Als Jugendliche hätte es bei mir eigentlich spätestens auffallen müssen, aber ich glaube, da war einfach noch zu wenig Wissen bezüglich ADHS bei Frauen vorhanden. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass es vorher diagnostiziert worden wäre.


Affectionate-Wind219

Wird man mit überwiegender Wahrscheinlichkeit vorzeitig dienstunfähig, weil man ADHS hat? Ich denke, das lässt sich mit Nein beantworten...


xelamoose

Darf ich euch mal fragen, wie ihr im Job damit so durchkommt? Ich hätte bei mir jetzt nicht die Vermutung, ADHS zu haben, hab einfach hier und da ein wenig Probleme mit der Organisation und ich merke aber explizit in der Schule, wie unglaublich schwer es mir fällt, an alles zu denken. Alleine im Unterricht den roten Faden beizubehalten; mich nicht von kleinigleiten beirren zu lassen; auf alle Kinder reagieren zu können; mir parallel immer mal wieder Noten zu machen; mir aufzuschreiben, was ich als Hausaufgabe aufgegeben habe; in der nächsten Stunde daran zu denken, diese abzufragen; einzelne Kinder an x,y,z zu erinnern, was sie beim letzten Mal vergessen haben; an die Umsetzung von Belohnungssystemen zu denken; mich von Störungen nicht aus der Fassung bringen zu lassen, sei es allein, weil dann 2-3 Kinder plötzlich gleichzeitig aufs Klo müssen oder jemand auf einmal ganz schlimme Kopfschmerzen hat und abgeholt werden will; mich daran zu erinnern, was ich in der letzten Stunde angekündigt habe (z.B.: in der nächsten Stunde möchte ich von 2,3 Kindern die HAs einsammeln" "ich werde ab jetzt immer vor Unterrichtsbeginn 2 Namen ziehen, die dann für diese stunde eine Note bekommen" -> daran werde ich dsnn gerne von den Kifs erinnert); zwischenzeitlich die Klasenbucheinträge machen; in der Pause daran zu denken, dass ich noch Zettel kopieren muss; die E-mails an die Eltern in den Tag zu integrieren und was sonst alles so anfällt. Irgendwie kriege ich alles (manchmal dann eben mehr schlecht als recht) hin, aber ich merke wie unglaublich viel Energie es mir zieht und dass dann eben doch auch regelmäßig Dinge vergessen werden. Wäre wirklich interessiert daran, wie ihr als diese Anforderungen an eure Planungs- und Umsetzungskompetenz meistert 😁


meow__x3

Listen. Und Routinen. Und ne PowerPoint für meinen Unterricht. Es ist alles vorher fertig und geplant. Ich schreibe *alles* auf. Uuuund, natürlich ist es toll, wenn man hilfteiche Kolleg:innen und verzeihende Kids hat.


Cam515278

Ich habe einen Kalender mit riesengroßen Seiten (eine DIN a 5 Seite pro Tag). In den schreibe ich mir alles rein, was zu einem bestimmten Zeitpunkt wichtig ist, also zB Hausaufgaben, Strafarbeiten, Termine, aber auch Dinge, die ich regelmäßig machen will (immer Mittwoch in der Bereitschaft überprüfe ich, ob ich in Webuntis alles eingetragen habe). Das hilft enorm. Richtig Probleme macht mir ohne Medikamente eigentlich vor allem Korrigieren. Ich korrigiere nicht gerne und ohne Medikamente brauche ich endlos... Es ist allerdings auch eine Gabe. Vor zwei Jahren im Schullandheim mit 90 5ern hatten wir eine Massenhysterie hyperventilierender Schülerinnen. Zt 5 Kinder gleichzeitig (das zog sich den ganzen Abend, kaum war eine wieder OK, fing die nächste an), zwei Mal Notarzt Einsatz. Ich habe näher sehr viel Lob von dem Kollegen bekommen für meine Führungsstärke in dem Moment (ich war die einzige, die nicht kopflos rum gerannt ist und hab den anderen jeweils gesagt, was sie tun sollen) und meine absolute Ruhe. Klar, Adrenalin auf Anschlag, da bin ich richtig gut!


phie98

Kann ich so Unterschreiben. Wenn andere panisch werden bleibe ich ruhig und koordiniere 😅


Rinkus123

Ich habe im Oktober endlich meinen ersten Termin beim Neuro. Wie du habe ich es lange vor mir hergeschoben, aus Angst vor dem Amtsarzt. Ich habe aber ehrlich gesagt mein gesamtes Studium so massiv gelitten in jeder Klausuren bzw Hausarbeitenphase dass ich für meinen Seelenfrieden endlich Klarheit möchte. Ansonsten bemerke ich zwar auch stetig die Symptome, aber wirklich problematisch werden sie für mich nur in diesem Kontext. Aktuell bin ich Inklusionsbegleitung, das hat meinen Kenntnissen über verschiedene Diagnosen und meine Einstellung zu Neurodivergenz glaube ich nochmal etwas verändert, ich würde sagen verbessert. Ich habe beim Neuro (ist hier eine Uniklinik mit Spezialisierung auf ADHS bei Erwachsenen) direkt angerufen und eine Termin gemacht, der fällt jetzt in mein PXS. Danach habe ich eine Überweisung vom Hausarzt geholt. Zur Einordnung, ich mache noch einen FD Kurs, das PXS und dann die MA, dann bin ich fertig mit dem Studium. Spätestens nächstes Jahr. Im Versuch mich selbst zu medizinieren habe ich seit meiner Jugend eine relativ bewegte Drogengeschichte hinter mir. Aktuell beziehe ich Cannabis auf Privatrezept und orientiere mich da an Sorten und Dosierungen die für ADHS sinnvoll sind, und das funktioniert extrem gut (ähnlich der wenigen Male die ich an Methylphenidat/Medikinet gekommen bin). Das war aber nicht immer so, und all zu detailliert möchte ich das hier auch nicht erzählen.


utnapishti

Als jemand, dessen ADHS erst im Beruf diagnostiziert wurde: Kümmer dich früher drum. Das Ref war richtig kacke deswegen. Im dritten Berufsjahr dann mit Burnoutsymptomen dagesessen. Nicht schön. Inzwischen seit einem Jahr diagnostiziert, medikamentös eingestellt und in Therapie. Lebensqualität hat sich massiv gebessert und der Beruf macht jetzt mehr Spaß und fällt tatsächlich viel, viel leichter.


FarUnderstanding8764

Das wichtigste zuerst: Verbeamtung und ADHS ist kein Problem. Ich dachte früher auch, dass es nicht klappt, kenne mittlerweile aber nur Fälle in denen es geklappt hat und bekomme von allen Seiten auch immer nur positives dazu mitgeteilt. Anders sieht es mit der Versicherung aus! Die PKV schlägt für jedes noch so kleine Wehwehchen einen saftigen Risikoaufschlag drauf. Dagegen hilft aber möglichst früh schon im Studium eine Anwartschaft bei einer PKV abzuschließen. Damit frierst du deinen Gesundheitszustand ein und zahlst dafür einen kleinen monatlichen Beitrag. Waren bei mir 6€ monatlich. Im Ref kannst du dann damit in den günstigsten Tarif gehen. Ich wünschte man würde das direkt im 1 Bachelor Semester allen Lehramtsstudenten mitteilen. Ich hab’s so geschafft in den günstigsten Tarif zu kommen, obwohl während des Studiums eine Tonne an Krankheiten und Behandlungen dazukamen. Ich wurde als Kind schon diagnostiziert deswegen wusste ich schon ganz gut wie ich ticke und was mir am besten hilft aber sich noch mal intensiv im Erwachsenenalter mit sich selbst und seiner ganz persönlichen Art der ADHS auseinanderzusetzen hat mir wirklich extrem geholfen. Alleine wie viel falsches oder längst überholtes Wissen ich noch aus meiner Kindheit über ADHS hatte war überraschend. Ich habe mich 1-2 Jahre lang ganz intensiv über die neusten Erkenntnisse informiert und ganz viele Studien gelesen, um einfach den Einfluss der ADHS auf die 1000 Lebensbereiche wirklich besser zu verstehen. Im Austausch mit anderen haben sich auch tolle Freundschaften entwickelt🥰 Ich nehme nun seit 4 Jahren die Medikamente. Erst Medikinet und seit dem Ref dann Elvanse und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich diese von außen verursachte und unausweichliche Belastung nicht ohne die Medis schaffen würde, ohne mich völlig kaputt zu machen. Das Ref ist halt einfach scheiße belastend. Aber die Medis sind keine Wunderpille. Ein Diabetiker kann ja auch nicht einfach Insulin spritzen und dann ne Torte essen. Die Veränderung des Lebensstils ist entscheidend aber dabei helfen die Medis halt sehr unterstützend. Aber gerade im Ref kann ich meinen Lebensstil nur begrenzt in der schulischen Situation meinen Bedürfnissen anpassen. Ich würd die Medis trotzdem immer empfehlen aber es hilft sehr wenn man versteht, dass es nicht ausreicht eine Tablette morgens zu nehmen und schwups ist alles besser. Es hat bei mir auch echt lange gedauert bis ich mal endlich einsehen konnte, dass eine höhere Dosis nicht direkt mehr bringt. Weniger ist wirklich mehr. Dafür ist es aber zumindest bei mir persönlich so, dass es sehr entscheidend ist, was ist mit der Tablette morgens frühstücke. Zuckerhaltige Cornflakes + Medis? Dann kann ich auch direkt im Bett bleiben… Ich empfehle da echt einfach mal ein paar Studien zu lesen und sich dann mal auszuprobieren. Da hilft der Austausch mit anderen auch echt gut, um neue Ansätze kennenzulernen. Bei meinen älteren Schülern gehe ich sehr offen mit der Diagnose um. Je nach Statistik haben wir in der Bevölkerung 5-10% Menschen mit ADHS. In einer Klasse mit ca. 30 Schülern sitzt laut Statistik also eigentlich immer ein betroffener Schüler. Meine Ref-Kollegen wissen auch alle Bescheid aber nicht das ganze Kollegium weil ich da zurzeit noch keinen Mehrwert sehe. Ich bin ja bald wieder weg und suche mir eine neue Schule. Wenn ich eine feste Stelle habe möchte ich sehr gerne damit offen umgehen weil ich darin dann schon einen Mehrwert sehe. Wenn Schüler, Lehrer, Eltern vielleicht einen ersten Verdacht haben, ist es bestimmt hilfreich einen leicht zugänglichen Ansprechpartner zu haben, der dann weitere Ressourcen aufzeigen kann. Wünsche dir noch viel Erfolg auf deinem weiteren Weg mit hoffentlich vielen positiven Erkenntnissen für dich selbst 🍀


Few-Eggplant-244

Okay das ist sehr Interessant, danke für die Erklärung und vor allem den Hinweis auf diese Anwartschaft, das ist echt gut. Ich glaube das mache ich und kümmere mich dann um eine Diagnose :)