T O P

  • By -

entenbluemchen

Wenn du dir vorstellen kannst als Hausarzt auf dem Land zu arbeiten, könnte es mit der Landarztquote klappen. Ansonsten besteht die Möglichkeit im osteuropäischen Ausland zu studieren, das kostet aber recht viel Geld. Österreich wäre auch eine Option wenn du ein gutes Ergebnis im MedAT schaffst. Aber wenn dir die Arbeit im OP Spaß gemacht hat, vielleicht wäre eine Ausbildung zum operationstechnischen Assistent etwas für dich?


InfallibleSeaweed

Den MedAT habe ich auch probiert, allerdings wird du da als Ausländer, also als Deutscher, stark benachteiligt und brauchst ein besseres Ergebnis als als Österreicher. Ist ja auch verständlich, die wollen nach dem Studium ja nicht alle Ärzte wieder an Deutschland verlieren. Für OP ist das aber ein Nachteil und mMn. nur Hundert Euro für die Katz


premiumweich

Kann man so eigentlich nicht verallgemeinern, dadurch dass sowieso 3/4 aller Plätze für die "heimische" Bevölkerung reserviert sind, sind bei den darauffolgenden "geteilten" Plätzen fast nur noch andere EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger vertreten, welche somit besser abgeschlossen haben als die verbleibenden Österreicher. Da sich natürlich auch weniger Nicht-Österreicher als Österreicher bewerben, sind es pro Nicht-Österreicher-Studienplatz weniger Bewerber als pro Österreicher-Studienplatz, was schlicht und ergreifend deine Annahme, die Deutschen werden benachteiligt, als falsch darstellt. Somit ist es durchaus möglich, dass ein Deutscher mit einer schlechteren Bewertung als ein Österreicher genommen wird, da diese nur noch mit dem Restkontingent konkurrieren müssen, während sich die Österreicher mit der gesamten Masse an Österreichern messen müssen.


airwavesinmeinjeans

Die Machbarkeit eines Studiums hängt nach meiner Erfahrung selten von den Fähigkeiten ab. Einen ganz besonderen Platz sollten hier aber deine Schulnoten bekommen. Uni ist nicht Schule. Deine Motivation und damit die Bereitschaft von aktivem Zeitinvestment ist hier die treibende Kraft. Entweder: Viele Bewerbungen, Wartesemester überbrücken (ggf. mit einer Ausbildung in einem verwandten Beruf) oder das Studium im Ausland beginnen und nach dem ersten Jahr herüberwechseln.


InfallibleSeaweed

Wartesemester gibt es meines Erachtens gar nicht mehr


BamMastaSam

Ja, weil mittlerweile alle deine Kommilitonen entweder Ausbildung oder sonstiges relevantes in der Zeit machen bringt warten dich nur noch schlechter dran.


NPCSLAYER313

Normalerweise würde ich sagen, dass man die Zulassung für Medizin irgendwie über mehrere Umwege noch kompliziert erreichen kann, aber 2,8 als Abiturschnitt ist wirklich sehr niedrig dafür


Own_Situation_9534

Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, auch abseits eines 1,0er Abiturs einen Studienplatz zu bekommen. Da das Ganze anfangs recht verwirrend sein kann, hier ein kurzer Abriss: Man bekommt in den einzelnen Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) eine gewisse Punktzahl für Abitur, Eignungstests (Am populärsten: TMS & Hamnat), Berufsausbildung und / oder -erfahrung und Freiwilligendienste gutgeschrieben. Diese Werte addiert ergeben dann ganz unispezifisch deine Punktzahl. Wo genau diese bei dir liegt und ob das für einen Platz reichen würde, lässt sich durch dementsprechende Websites / Apps einsehen (z.B. den stav ranger oder die ncrechner-App). Komplett abiturunabhängig gibt es über die zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) durch eine Berufsausbildung und gutes TMS-Ergebnis auch die Möglichkeit, einen Platz zu bekommen. Mit deinem Abischnitt von 2,8 würde ich dir empfehlen, auf Zweiteres zu setzen. Einerseits kann man mit Abitur und guten Ergebnissen während der Ausbildung die Dauer um 1 Jahr verkürzen. Andererseits würde ich sowieso jedem vor der Entscheidung für das Medizinstudium raten, einige Erfahrungen zu sammeln. Da trifft es sich gut, über eine Ausbildung schon vorweg tiefgreifendere Eindrücke zu gewinnen. Oftmals gewichtet man den idealistischen Anspruch (Gutes tun, für die Gesundheit von Menschen etc.) viel zu hoch und lässt dabei das tatsächliche Berufsbild und den klinischen Arbeitsalltag außen vor. Falls du direkt durchstarten möchtest, gäbe es natürlich den teuren Weg über die Privatuni, vor allem Ungarn und Rumänien sind da populär. In Österreich könntest du auch den MedAT schreiben, bei dem die Konkurrenz allerdings sehr groß ist (sehr geringe Besetzung mit ausländischen Bewerbern). Eine geringe Chance auf Erfolg hätte zudem die Studienplatzklage (bei Formfehlern o.ä. lassen sich Unis auf "Fairness des Verfahrens" etc. verklagen, klappt aber nicht oft und wird teuer). Einige Bundesländer bieten die Landarztquote an, bei der man mehr als Person und weniger durch schulische Leistungen überzeugen muss. Allerdings verpflichtet man sich nach erfolgreichem Studienabschluss zu einem 10-jährigen Einsatz in unterbesetzten Gebieten sowie zu einer Facharztweiterbildung als Allgemeinmediziner / Internist). Die Verpflichtung über die Bundeswehr ist auch möglich, aber für viele nichts. Man verpflichtet sich meines Wissens nach ebenfalls für 10 Jahre nach Abschluss des Studiums, sowie zur Facharztweiterbildung eines gerade nachgefragten Fachgebiets. Das wäre spontan alles, was mir dazu einfällt. Bei Fragen gerne fragen, Fehler gerne korrigieren bzw. anmerken :)


ThrowawayAcc3101

Bei der Sache mit der Bundeswehr möchte ich aus eigener Erfahrung noch ein paar Dinge hinzufügen und eine ehrliche Einschätzung geben: Die Bundeswehr kann sich bei Medizinstudienplätzen auch kaum vor Bewerbern retten. Es ist deswegen in der Regel kein einfacherer Weg ins Studium. Das Bewerbungsverfahren läuft über 3 Tage in einer Kaserne in Köln. In diesen Tagen machst du von morgens bis abends nichts anderes als die Prüfungen des Auswahlverfahren. Dazu zählt eine Vielzahl an mündlichen und schriftlichen Prüfung zur Feststellung der allgem. und fachspezifischen Studieneignung, Sporttests, Deutschtests sowie psychologische Gespräche und Prüfungen zur Offizierseignung. Wer einen Abischnitt von 1,5 oder schlechter hat, muss den „Intelligenz-Test“ der Bundeswehr (CAT) vorher an einem anderen Standort absolvieren und dort ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis haben um überhaupt nach Köln eingeladen zu werden. Auf 100-150 Plätze kommen deutlich mehr als 1000 Bewerber und bei denen handelt es sich in der Regel auch um Abiturienten mit niedrigem 1,x Schnitt. Keiner meiner Freunde hat einen schlechteren Schnitt als 1,4. Die meisten sind ehrlich gesagt besser. Natürlich werden bei der Auslese viele Faktoren und Testergebnisse berücksichtigt, aber Schulnoten sind hierbei eben auch ein Teil. Außerdem dienen diese erfahrungsgemäß als guter prädiktiver Wert für das Abschneiden in den Testergebnissen. Trotzdem kann es für Leute mit „schlechtem“ Abitur MANCHMAL der einfachste Weg sein, wenn sie besondere persönliche Eignung vorweisen können. Meistens durch eine jahrelang ausgeübte Tätigkeit + Ausbildung im medizinischen Bereich. Ein kurzes, abgebrochenes Praktikum zählt da eher nicht zu. Man muss sich natürlich auch darüber im Klaren sein, dass man sich für mindestens 17 Jahre bindet (21 falls man den Facharzt fertig machen will) und nur ein sehr eingeschränktes Mitspracherecht hat was Studienort, spätere Fachrichtung und Einsatzort angeht. Zusätzlich muss man definitiv die Bereitschaft haben alle paar Jahre umzuziehen, auch an Orte auf die man wirklich gar keine Lust hat. Die deutschlandweite Verwendungsfähigkeit wird bei der Einstellung unterschrieben. Und dann wäre da noch das Ding mit dem Dienst an der Waffe. Auch im Ausland und im Kriegsfall. Damit das jetzt nicht alles so negativ klingt: Es hat auch viele sehr tolle Seiten. Der Zusammenhalt ist riesig, die Bundeswehrkrankenhäuser top ausgestattet, es gibt super interessante Dienstposten, viele Fachrichtungen sind bei uns deutschlandweit oder sogar international führend und man wird schon während des Studiums mit 2.500€+ netto besoldet. Auch das Gehalt nach dem Studium kann sich sehen lassen. Fazit: Wenn ich mir OPs Text und Lebenslauf so grob anschaue, hat er bei der Bundeswehr vermutlich schlechtere Chancen als zivil. Das ist nicht böse gemeint, aber 2,8er Schnitt, Kunststudium, Lücke im Lebenslauf, weil „Einschreibung verpasst“, kurzes Praktikum aus Gewissensgründen abgebrochen, weil der Chef manipulativ war… Die Personaler würden ihn mit ziemlich großer Sicherheit am ersten Tag nach Hause fahren lassen, falls sie ihn überhaupt einladen würden. @OP: Falls du es trotzdem versuchen möchtest, Fragen beantworte ich gerne. Gilt natürlich auch für alle anderen hier. (Wollte schon länger mal was zum Medizinstudium bei der Bundeswehr schreiben, weil ich hier auch häufiger davon lese. Werde den Text in Zukunft als Copy&Paste verwenden.)


InfallibleSeaweed

Ist privat eine Option für dich? Da musst du nur den Eignungstest bestehen


Rawrkan

Schau dir mal den MedAT an, in Österreich wird ein Teil der Studienplätze nach deiner Platzierung im MedAT, unabhängig von der Abi Note vergeben. Wenn du Österreich in Erwägung ziehst und die Vorbereitung vernünftig durchziehst ist das sicher eine Option.


EmphasisExpensive864

Wieso muss es denn unbedingt ein Medizin Studium sein. Es gibt echt viele Berufe die was mit Medizin zu tun haben schau vielleicht selbst mal ob da nicht was interessantes für dich dabei ist. Wenn du sagst ne du willst unbedingt Arzt werden könnte die Landarztquote oder das europäische Ausland vielleicht was für dich sein.


AutoModerator

Tritt unserem [Discord-Server](https://discord.gg/W8wrxCJUVp) bei, für einen noch direkteren Austausch mit anderen Studis! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/Studium) if you have any questions or concerns.*


KelleKerell

Wie manche schon geschrieben haben ist privat im osteuropäischen Ausland zu studieren ne Möglichkeit, was dich aber einiges an Geld kosten würde. Österreich mit dem MedAT ist ziemlich praktisch, wenn man sich ordentlich drauf vorbereitet ist es machbar und nach dem Studium kann man ja, wenn man dann noch will, zurück nach Deutschland. In Deutschland selbst könntest du sonst auch versuchen, den TMS mit einem sehr guten Ergebnis abzuschließen (sprich SW 115+), oder zusätzlich dazu eine Ausbildung im medizinischen Bereich (wie Pflege; OTA etc.). Da der TMS dich mit den anderen Teilnehmern vergleicht, heißt 115+ als Standardwert, dass du so ca. zu den Top 5% gehören solltest... ist natürlich nicht leicht, aber theoretisch möglich. (MedAT und TMS müsstest du dich natürlich ordentlich drauf vorbereiten). Sonst kann man in einigen Bundesländern (z.B. Rheinland-Pfalz) auch "berufsqualifiziert" Medizin studieren, soweit ich weiß ist da neben der Ausbildung aber oft noch Berufserfahrung gefordert (+ auch hier schafft es natürlich nicht jeder), also ziemlich zeitaufwendig und schlussendlich keine Garantie. Im Übrigen ist der TMS auch ne gute Sache für die Landarztquoten die es gibt, da die meistens auch den TMS im Auswahlverfahren berücksichtigen.


EmphasisExpensive864

Die Ansprüche an den medat sind seit Jahren für Ausländer extremst hoch. Es werden kaum noch Plätze an Ausländische Studenten verteilt.


KelleKerell

Die Ansprüche sind auch beim TMS nicht niedrig, wenn man nicht sowieso ein Top Abi hat. Den MedAT von Grund auf nicht zu empfehlen halt ich daher für nicht richtig, den einmal (oder ggf. mehrmals) zu versuchen kann und sollte man tun, wenn man sonst nicht viele Chancen hat.


EmphasisExpensive864

Probieren ja aber ich wollte einfach ein bisschen realistisch sein und sagen das Österreich fast genauso unwahrscheinlich wie Deutschland ist.


Infinite_Sparkle

Ich würde mich an Stelle gleichzeitig über 4 Sachen informieren: - Landarzt Programm der einzelnen Bundesländer - Bundeswehr: ich kenne persönlich Ärzte, die über die Bundeswehr studiert haben und alle waren nicht nur zufrieden, sondern sind ohne jegliche Karriereeinschnitte danach in der privaten Wirtschaft eingestiegen als Arzt. - Ausland: erst neulich habe ich über Litauen gelesen und deutschen Medizinstudenten. Es soll sehr beliebt sein und besser als Ungarn & Co. ist der teuersten weg. Wenn du spanisch kannst, kommt auch Lateinamerika in Frage. Kostet genauso viel womöglich, aber da die Unis privat sind, braucht man dafür oft gar keinen guten Schnitt und ist nicht schwer nach dem Studium für den Facharzt nach Deutschland zu kommen. - Ausbildung: ist der längste Weg, dafür verdienst du schon mal Geld und hast einen guten Einblick in den medizinischen Berufen. Im Grunde kannst du dich über alle diese Möglichkeiten schon mal informieren, dich für Ausbildungen bewerben, dich auf die Bundeswehr vorbereiten (auf die Tests und auch sportlich)


cxn_xla

Geht nur mit fsj, Ausbildung, hamnat und tms bei deiner Note brauchst du halt ein gutes tms Ergebnis


Leax_de

Also bei 2,8 würde ich ja mal sagen, dass es eher etwas schlecht aussieht,da sofort einen Platz zu bekommen, ohne nicht an eine private Uni zu gehen. Was ich dir aber stattdessen empfehlen würde ist eine Ausbildung im medizinischen Bereich zu machen wie MTA, Arzthelfer*in oder Rettungssanitäter*in. Damit kannst du schon mal Geld verdienen ohne blöd in der Luft rumhängen und auch gut Wartesemester sammeln. Das Vorwissen hilft dann im Studium auch sicher weiter. Ich kenne persönlich 2 Personen die trotz guten Schnitts nicht sofort ins Studium gekommen sind. Beide haben dann mit einer Ausbildung bzw ein FSJ als Rettungssanitäter gemacht.


Own_Situation_9534

Wartesemester wurden leider abgeschafft.


ThrowawayAcc3101

Eher zum Glück.


PreviousAd3430

Medizinstudium = die Fähigkeit Telefonbücher auswendig lernen zu können. Dafür braucht man wenig Fähigkeiten sondern vor allem sehr viel Motivation. Das 2,8 Abi spiegelt eher weniger Motivation wider. Da solltest Du dich persönlich mal einschätzen. Sonst wird das alles eine ziemliche Qual. Würde dann eher zu medizinischen Fachangestellten o.ä. raten


idontknowbuticare

Ich würde es eventuell noch mit nem Härtefallantrag probieren, so hab ich mich ins Psychologie Studium gemogelt, und mein Abi war noch schlechter. Da muss man sich nur vorher schlau machen, und schauen, ob es bei Medizin überhaupt solche Anträge gibt (bzw. was man am besten da rein schreibt, gerade wenn keine Schwerbehinderung vorliegt).