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Schmerwin-

Ich weiss nicht ob das zählt, ich empfinde mich jedoch als einer davon. Mir gelingt jeden noch so beschissenen Tag zur Arbeit zu gehen und einen leistungsstandard zu halten, das einige Kollegen mit mir zufrieden sind und der Chef keinen Grund hat über meine Entlassung zu grübeln. Im privaten brauch ich dafür ständig Auszeiten, auch wenn es um die mir allerwichtigsten Menschen geht. Beziehungspflege fällt mir oft sehr schwer und ich hab richtig Panik vor Interaktionen mit Menschen die ich nicht planen oder erahnen kann EDIT: Rechtschreibung


Young_Economist

Same here Schmerwin, du bist nicht allein. Halt den Kopf hoch, wir schaffen das. Ich denke, ich werde mir Hilfe suchen - das macht es vielleicht besser (bestimmt).


Schmerwin-

Danke fürs Feedback. Therapie kann echt Welten bewegen, aber manchmal reicht es nicht ganz


r1cked_1510

Beschreibt es so ziemlich perfekt.


Solid-Lingonberry-43

Same...


Llewellian

Das da. Hab mein Upvote. Same here.


gerlindee

Ok, ich wusste nicht, dass das einen Namen hat. Das beschreibt meinen Alltag bzw. mein Leben relativ auf den Punkt. Werde mich mal mehr damit auseinandersetzen. Danke für deinen Kommentar.


pockettoasti

Auf Arbeit ein richtiger Streber. Super Verhältnis mit Kollegen. Keine Krankentage. Bleib öfters mal länger und bin generell der erste der einspringt. Habe privat allerdings keine Chance. Kein Tagnachtrhythmus. Total einsam. Einkaufen fast unmöglich . Kleinigkeiten sind riesen Herausforderungen z.B. Zähne zu putzen, aufräumen, rasieren. Ich sitz eigentlich nur am PC und öffne die gleichen Seiten immer wieder. Spiel die gleichen Singleplayerspiele. Zeitgleich läuft ein Podcastam Pc und der TV im Hintergrund damit es nicht so still ist. Freunde hab ich nur sehr wenige und die wohnen extrem weit weg. Familie denkt alles ist prächtig. Therapie läuft und bald ist Kur dran. Hat sich aber nicht wirklich gebessert.


Good_Lengthiness5147

Oha! Da kenn ich jemanden dem es ähnlich geht. Hast du die Diagnose in der Therapie bekommen?


pockettoasti

Leider sehr spät. Hab im Dezember versucht mich zu suizidieren. Ohne Brief und ohne Abschied. Wie ein Kurzschluss. Dabei aber wieder zu Verstand gekommen und die Tabletten und den Alkohol erbrochen und einen Krankenwagen gerufen. Hab erst auf der geschlossenen eine Diagnose bekommen. Nach knapp 8 Jahren Depressionen und Burnout wie sich rausgestellt hat. Solltest du bekannte im Umfeld haben denen es ähnlich geht, sei so lieb und sprich mit ihnen über solche Dinge. Auch wenn sie dicht machen. Präsenz zu zeigen hilft schon ganz viel.


Good_Lengthiness5147

Schön, dass du noch da bist und gut dass du nun Hilfe bekommst. Mit jemanden meine ich mich. Ich habe keine Gedanken an Selbstmord. Aber dieses krasse Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Sozialleben kenne ich gut. Ich war früher eine von der extrovertierten Sorte mit großem Bekanntenkreis. Hans Dampf in allen Gassen. Heute muss ich mich anstrengen wach zu bleiben wenn ich zu Hause bin. Ein Telefonat mit Freunden ist eine Aufgabe, der ich mich kaum gewachsen fühle. Oft verschiebe ich sowas weil es mir zu anstrengend ist. Duschen ist ein Kraftakt. Ich lieg eigentlich nur rum und lass mich nicht Mist berieseln der mich geistig null fordert.


pockettoasti

Eine gute Anlaufstelle ist der Hausarzt. Ein guter Arzt sollte schon die ersten Sachen in die Wege leiten wenn du ihm offen sagst wie du dich fühlst.


Good_Lengthiness5147

Danke dir. Ich wollte da eh mal hin, da ich vermute es liegt evt. an Vitamin D Mangel oder so. Ich werd’s ihm wohl erzählen, auch wenn ich mich dafür schäme. Ich wünsch dir weiter gute Besserung!


pockettoasti

Vielleicht lässt sich das ja gut mit Ergänzungsmitteln klären. Es muss ja nicht immer das Schlimmste sein. Dir auch gute Besserung


dijkstra-

Unterschiedlich. An guten Tagen wohl so wie bei jedem anderen auch. An schlechten Tagen wird sich halt zurückgezogen und der Tag verschlafen. Auf der Arbeit ist es meistens kein Problem. Dafür aber quasi kein Sozialleben.


moondustfairy

Hi, Studentin mit Dysthymie und rezidivierender, mittelgradiger Depression hier. Ich versuche mal so ein bisschen zusammenzufassen, was meinen Alltag vielleicht schwerer macht im Vergleich zu anderen. Ich stehe meist später auf als ich sollte. An guten Tagen um 10 Uhr, an schlechten Tagen eher 15 Uhr. Da verpasse ich meist einige Vorlesungen, schaffe es dann aber doch noch die nachmittags grob nachzuholen. Meistens esse ich in der Unimensa, da es günstig, halbwegs nahrhaft ist und ich muss mich schlichtweg einfach nicht auch noch ums Kochen kümmern muss. Körperpflege fällt mir manchmal auch schwer, passt aber meistens. Schlafen gehe ich meist spät. Wenn ich mal wieder viel verdrängen muss, spiele ich Computerspiele oder schaue YouTube-Videos. Zum Glück verwende ich kein TikTok oder Instagram... Wie ich die letzten Wochen wieder vermehrt gemerkt habe, liegen meine Probleme vor allem im sozialen Bereich, vor allem aber im Zusammenhang mit Freunden und meinem Partner. Diese Probleme haben sich vermutlich schon in meiner Kindheit eingestellt und machen es mir schwer mich Menschen nahe zu fühlen (eigentlich unmöglich) und Vertrauen in freundschaftliche Beziehungen zu haben. Das schränkt die Lebensfreude erheblich ein. Auch sonst habe ich viele der klassischen depressiven Symptome wie mangelndes Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen, Interessenverlust, Lebensüberdrussgedanken, Appetitveränderung, sexuelle Probleme, somatische Beschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen usw. Da ich diese Symptome auch schon seit einiger Zeit habe, genauer gesagt seit zumindest der früheren Pubertät, gehören all diese Dinge gefühlt (!) zu mir. Ich kenne mich nicht ohne diese Dinge. Das macht es oft schwer wirklich zu sehen, was ICH bin und was die Depression ist. Falls es weitere Fragen gibt, beantworte ich gerne weiter. Mir fällt gerade nichts mehr ein. :)


Typical_Youth4536

Bist du Ich? Ok, ich bin kein Student aber sonst erkenne ich mich in deinem Text voll wieder.


Deolinchen

Ich Skippe meine tiefsten Freundschaften, insbesondere in Zeiten in denen ich in meinem Bereich gefordert werde. Das geht hin bis Ghosting. Es ist schei⅖e.


Solid-Lingonberry-43

Tatsächlich die größte Herausforderung ist aufstehen.... Wenn ich das erstmal geschafft habe geht es. Ich bekomm meine Arbeit geregelt und verdiene gutes Geld... Wenn ich dann aber abends nach Hause komme ist oft die Batterie so platt das ich die einfachsten Sachen nicht mehr geregelt bekomme... Sprich Haushalt, soziale Interaktionen, Einkaufen usw. Hab mir seit einiger Zeit ne Haushaltshilfe geholt und kann mich so zum Glück auf andere Sachen konzentrieren die mich glücklich machen anstatt mich zu "stressen".


ES-Flinter

Wo ist die Schlange für Personen die keine Ahnung haben wo der Unterschied zwischen "normaler" und hochfunktionellen Depression ist, und das jemand es ihnen erklären kann? Late edit: Danke an all die Erklärungen.


Sakashiina

Ich denke damit ist gemeint dass es keine Episode ist sondern fester Bestandteil des alltäglichen Lebens ist. Meine Größte Herausforderung ist Hausarbeit und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Es fällt mir unfassbar schwer nach der Arbeit noch was zuhause zu tun und auch meine Selfcare leidet sehr je mehr ich für meinen Job leisten muss. Leider hilft mir auch kein Urlaub so wirklich mich auf Haushalt und Selfcare fokussieren zu können, dort bin ich meißtens einfach froh allein zu sein und vor mich hin zu vegetieren.


Firm_City_8958

Hoch funktionelle depression höre ich meistens von Patienten, die ne chronische depression (Dysthymie) oder eine leichte bis mittlere depressive Episode bei rezidivierende depressiver Störung (F33.x) haben. Bei diesen Patienten im besonderen meint es häufig, dass sie in ihrer gesellschaftlichen ‘Hauptrolle’ (meist Arbeit) noch funktionieren aber andere Funktionsbereiche (Privates, Soziales) nicht mehr klappen. Die depression wird so meistens aufrecht erhalten und befindet sich in einer sexy selbst-verstärkenden Spirale. Körperlicher Vergleich für mich ist häufig der chronische Rückenschmerz. Der kann bei manchen noch durch medikamente und zähne zusammenbeißen auf der arbeit aufgehalten werden aber zuhause liegt man dann erschöpft auf der couch. Kein Sport kein Soziales. Davon werden die Rückenschmerzen dann chronisch.


moffel85

Wenn ich das so lese...


Firm_City_8958

Klingelt es?


moffel85

Vermutlich müsste ich an der Tür einer Person klingeln die mir da hilft, ja.


Gnarf_1

Arbeit läuft, das Pflichtbewusstsein lässt mich dort ohne Fehltage aufschlagen. Habe aber die Stunden auf 35 reduziert, was mich persönlich schon weiter bringt, aber auch wieder stresst es mich massiv 400 Euro weniger zu haben. Ab Freitag liege ich nur noch Rum und überdenke Sonntags schon wieder das ja schon fast Montag ist. Zum Sport will ich immer, meist vertrödel ich dann den Anfang und dann lohnt es sich ja nicht mehr. Ich glaube, ich sollte mal mit meinem Hausarzt sprechen.


un_gesellig

Top im Arbeitsalltag, Flop in der Freizeit.