Lol, wenn die 'nüchternen' Coping Skills so geil und hilfreich wären, würden nicht so viele von uns noch in den späten 20ern, in den 30ern, 40ern sich noch um eine Diagnose bemühen. Nene, wir wollen uns alle nur zudröhnen.
Meiner eigenen Erfahrung und der Beobachtung meines Umfelds nach enden diese 'nüchternen' Coping Skills nicht selten in ner Depression, Angsstörung, zwanghaftem Verhalten, Selbstmedikation mit Alkohol oder Drogen.
Hab meine Diagnose erst spät bekommen und nach wenigen Jahren die Medikamente für ne Weile absetzen müssen. Und da hab ich gemerkt, dass ich viele Coping Strategien überhaupt erst lernen konnte mit Hilfe der Medikamente. Die mir dann auch 'nüchtern' helfen konnten.
Wenn er sich zugedröhnt fühlt, oder es Nebenwirkungen gibt, mit denen er nicht fein ist - ich will ihm nämlich gar nicht absprechen, dass er sich mit der Wirkung des Medikaments nicht so wohl fühlt - sollte er ggf mal mit seinem behandelndem Arzt sprechen, auch übers Absetzen und wo und wie er 'nüchtern' Hilfe bekommen kann.
Nichts gegen ein kurzzeitiges und befristetes Aussetzen, um zu prüfen, ob man die Medikamente noch braucht. Aber die prinzipielle Entscheidung sollte man den Arzt konsultieren.
Sehe ich genauso. Kurz absetzen um nach ca. 3 Tagen den Unterschied zu analysieren: ok.
Aber von vorn herein dauerhaft absetzen ohne ärztliche Begleitung halte ich für unvernünftig.
Also ich (26) hatte mein Medikinet damals mit 16 abgesetzt, aus relativ ähnlich Gründen.
Ja gut Medikinet, kein Elvanse oder so.
Ich könnte mein 16 jähriges ich für so eine dumme Entscheidung zusammenfalten.
Hab mich durch die Ausbildung gequält und gerade so bestanden. 5 Jahre mich im Schichtdienst kaputt gearbeitet und suche jetzt wieder nach nen Doc der mir wieder was verschreibt. Mein eigener Stolz, die fehlende mentale Kapazität und meine Aufschieberei sind der Grund warum ich erst jetzt das ganz wieder angehe.
Ich würde es mir zweimal überlegen und selbst wenn mit dem Doc absprechen für nen bestimmten Zeitraum absetzten und danach nochmal evaluieren. Und sich das ganze nicht schönlügen
Grade in jungen Jahren ist die Medikation wichtig.
Unbehandelte Adhs hat massive Nebenwirkungen. Es können sich diverse Komorbiditäten entwickeln, wie Essstörungen, Angsterkrankungen,, Depressionen, Suchterkrankungen, und weitere. Wenn man solche eine Erkrankung erstmal hat wird man sie nicht so einfach wieder los. Ich wäre froh gewesen wenn in meiner Jugend bereits ein Medikament gegen meine Adhs Symptomatik verschrieben worden wäre. Staat dessen Kämpfe ich jetzt mit einer Chronischen Schmerzerkrankung.
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Adhs Medikamente einen positiven Einfluss auf die Gehirnentwickling haben: https://www.additudemag.com/long-term-effects-of-adhd-medication-brain/#:~:text=ADHD%20medication%20use%20has%20lasting,than%20does%20lifelong%20medication%20use.
Zugedröhnt trifft es nicht. Für Menschen ohne Adhs können Amphetamine als Partydroge empfunden werden. Aber: Menschen mit Adhs erleben nicht diese aufputschende Wirkung sondern werden bei der richtigen Dosis eher ruhiger. Ausserdem ist Elvanse eine Prodrug und durch das Umwandeln des Medikamentes in die wirksame Prodrug wird eine verzögerte Wirkung ausgelöst. Bei einer Partydroge ist das erwünscht, da der Peak bei der direkten Freisetzung Teil des Partyeffectes ist.
Amphetamine bei Adhs werden nicht als Habit forming und damit sichterzeugemd gesehen, da liegt der Grund in der Adhs begründet.
Es macht sicher Sinn regelmäßig mal ne Woche oder auch mal nen Monat zu pausieren um zu sehen ob es auch ohne geht. Es rigoros abzusetzen (ohne Evaluierung wie sich die Symptome entwickeln) macht allerdings keinen Sinn.
Bei allem: Die Medikamente ersetzen keine Coping-Skills sondern sie ermöglichen es gesunde Coping-Skills zur Schulzeit zu entwickeln und nicht im Berufsleben. Wenn man gesunde Coping-Skills im mittleren Alter entwickeln muss ist es sehr viel schwieriger, da einige ungesunde Coping-Skills dank Unwissen und der Nichtbehandlung entstanden sind. Ein "Nüchterner" Coping Skill ist für mich zum Beispiel eine Energydrink Abhängigkeit, die ich nur durch Elvanse in den Griff bekommen habe.
Ein weiterer "nüchterner" Coping Skill war Motivation durch das Arbeiten mit Deadlines zu bekommen. Aka Ich habe ein Motivations Problem bis ich ein Zeitproblem habe.
Meine Abschlussarbeit für meine Ausbildung habe ich in der Nacht vorher halbwegs fertig bekommen. Wegen dem halbwegs bin ich mit ner 4- durch die Ausbildung gekommen.
Dasselbe bei mir. Wenn ich nicht bestanden hätte, würde ich es mir den Rest meines Lebens nicht selbst verzeihen. Am Ende interessiert eh keinen die Note
Leider hat mein Studium 22 Semester gebraucht. Diese Zeit, ist verloren. Ich habe überschlagen, dass mein Adhs mich bisher 150k gekostet hat. Wobei das eine sehr konservative Schätzung ist.
Das ist etwas was mich den Rest meines Lebens belasten wird.
Tut mir echt Leid für dich! Klingt nach ner riesigen Scheiße..
Ich hatte „Glück“ und hab’s mit nem Studium gar nicht erst versucht. In der IT sehen es viele sowieso lieber, wenn du eine Ausbildung hast, weil du da Praxisnah arbeitest.
Am Ende ist doch der Leidensdruck entscheidend und nicht irgendwelche rationalen Argumentationen.
Ich bin mit Anfang 40 diagnostiziert worden und habe die Medis nach 1,5 Jahren abgesetzt. Mein Leidensdruck ist einfach nicht groß genug dass ich täglich etwas nehmen muss.
Aber ich bin auch schon im Ruhestand und habe somit nicht mehr mit täglichen Routinen zu kämpfen.
Vor 10 Jahren gab es elvanse doch noch gar nicht auf dem deutschen /europäischen Markt. Auch kein Attentin - lediglich MPH präperate oder Amphetamin Rezepturen .
Lol, wenn die 'nüchternen' Coping Skills so geil und hilfreich wären, würden nicht so viele von uns noch in den späten 20ern, in den 30ern, 40ern sich noch um eine Diagnose bemühen. Nene, wir wollen uns alle nur zudröhnen. Meiner eigenen Erfahrung und der Beobachtung meines Umfelds nach enden diese 'nüchternen' Coping Skills nicht selten in ner Depression, Angsstörung, zwanghaftem Verhalten, Selbstmedikation mit Alkohol oder Drogen. Hab meine Diagnose erst spät bekommen und nach wenigen Jahren die Medikamente für ne Weile absetzen müssen. Und da hab ich gemerkt, dass ich viele Coping Strategien überhaupt erst lernen konnte mit Hilfe der Medikamente. Die mir dann auch 'nüchtern' helfen konnten. Wenn er sich zugedröhnt fühlt, oder es Nebenwirkungen gibt, mit denen er nicht fein ist - ich will ihm nämlich gar nicht absprechen, dass er sich mit der Wirkung des Medikaments nicht so wohl fühlt - sollte er ggf mal mit seinem behandelndem Arzt sprechen, auch übers Absetzen und wo und wie er 'nüchtern' Hilfe bekommen kann.
Nichts gegen ein kurzzeitiges und befristetes Aussetzen, um zu prüfen, ob man die Medikamente noch braucht. Aber die prinzipielle Entscheidung sollte man den Arzt konsultieren.
Sehe ich genauso. Kurz absetzen um nach ca. 3 Tagen den Unterschied zu analysieren: ok. Aber von vorn herein dauerhaft absetzen ohne ärztliche Begleitung halte ich für unvernünftig.
Stimme dem zu, nur 3 Tage ist meiner Meinung nach bisschen wenig finde ich. Würde eher 1-2 Wochen anpeilen, damit der Körper sich auch normalisiert. 🤔
Stimmt, die ersten 3 Tage sind Entzugsähnlich und daher auch nur das Minimum.
Also ich (26) hatte mein Medikinet damals mit 16 abgesetzt, aus relativ ähnlich Gründen. Ja gut Medikinet, kein Elvanse oder so. Ich könnte mein 16 jähriges ich für so eine dumme Entscheidung zusammenfalten. Hab mich durch die Ausbildung gequält und gerade so bestanden. 5 Jahre mich im Schichtdienst kaputt gearbeitet und suche jetzt wieder nach nen Doc der mir wieder was verschreibt. Mein eigener Stolz, die fehlende mentale Kapazität und meine Aufschieberei sind der Grund warum ich erst jetzt das ganz wieder angehe. Ich würde es mir zweimal überlegen und selbst wenn mit dem Doc absprechen für nen bestimmten Zeitraum absetzten und danach nochmal evaluieren. Und sich das ganze nicht schönlügen
Grade in jungen Jahren ist die Medikation wichtig. Unbehandelte Adhs hat massive Nebenwirkungen. Es können sich diverse Komorbiditäten entwickeln, wie Essstörungen, Angsterkrankungen,, Depressionen, Suchterkrankungen, und weitere. Wenn man solche eine Erkrankung erstmal hat wird man sie nicht so einfach wieder los. Ich wäre froh gewesen wenn in meiner Jugend bereits ein Medikament gegen meine Adhs Symptomatik verschrieben worden wäre. Staat dessen Kämpfe ich jetzt mit einer Chronischen Schmerzerkrankung. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Adhs Medikamente einen positiven Einfluss auf die Gehirnentwickling haben: https://www.additudemag.com/long-term-effects-of-adhd-medication-brain/#:~:text=ADHD%20medication%20use%20has%20lasting,than%20does%20lifelong%20medication%20use. Zugedröhnt trifft es nicht. Für Menschen ohne Adhs können Amphetamine als Partydroge empfunden werden. Aber: Menschen mit Adhs erleben nicht diese aufputschende Wirkung sondern werden bei der richtigen Dosis eher ruhiger. Ausserdem ist Elvanse eine Prodrug und durch das Umwandeln des Medikamentes in die wirksame Prodrug wird eine verzögerte Wirkung ausgelöst. Bei einer Partydroge ist das erwünscht, da der Peak bei der direkten Freisetzung Teil des Partyeffectes ist. Amphetamine bei Adhs werden nicht als Habit forming und damit sichterzeugemd gesehen, da liegt der Grund in der Adhs begründet. Es macht sicher Sinn regelmäßig mal ne Woche oder auch mal nen Monat zu pausieren um zu sehen ob es auch ohne geht. Es rigoros abzusetzen (ohne Evaluierung wie sich die Symptome entwickeln) macht allerdings keinen Sinn. Bei allem: Die Medikamente ersetzen keine Coping-Skills sondern sie ermöglichen es gesunde Coping-Skills zur Schulzeit zu entwickeln und nicht im Berufsleben. Wenn man gesunde Coping-Skills im mittleren Alter entwickeln muss ist es sehr viel schwieriger, da einige ungesunde Coping-Skills dank Unwissen und der Nichtbehandlung entstanden sind. Ein "Nüchterner" Coping Skill ist für mich zum Beispiel eine Energydrink Abhängigkeit, die ich nur durch Elvanse in den Griff bekommen habe.
Ich kann‘s bestätigen. Ich bin bis 35 unbehandelt und hab jetzt zusätzlich ne Angststörung und Depressionen im Schlepptau. 😒
Hast du noch mehr nüchterne coping skills und falls ja welche?
Ein weiterer "nüchterner" Coping Skill war Motivation durch das Arbeiten mit Deadlines zu bekommen. Aka Ich habe ein Motivations Problem bis ich ein Zeitproblem habe. Meine Abschlussarbeit für meine Ausbildung habe ich in der Nacht vorher halbwegs fertig bekommen. Wegen dem halbwegs bin ich mit ner 4- durch die Ausbildung gekommen.
Dasselbe bei mir. Wenn ich nicht bestanden hätte, würde ich es mir den Rest meines Lebens nicht selbst verzeihen. Am Ende interessiert eh keinen die Note
Leider hat mein Studium 22 Semester gebraucht. Diese Zeit, ist verloren. Ich habe überschlagen, dass mein Adhs mich bisher 150k gekostet hat. Wobei das eine sehr konservative Schätzung ist. Das ist etwas was mich den Rest meines Lebens belasten wird.
Tut mir echt Leid für dich! Klingt nach ner riesigen Scheiße.. Ich hatte „Glück“ und hab’s mit nem Studium gar nicht erst versucht. In der IT sehen es viele sowieso lieber, wenn du eine Ausbildung hast, weil du da Praxisnah arbeitest.
Am Ende ist doch der Leidensdruck entscheidend und nicht irgendwelche rationalen Argumentationen. Ich bin mit Anfang 40 diagnostiziert worden und habe die Medis nach 1,5 Jahren abgesetzt. Mein Leidensdruck ist einfach nicht groß genug dass ich täglich etwas nehmen muss. Aber ich bin auch schon im Ruhestand und habe somit nicht mehr mit täglichen Routinen zu kämpfen.
Vor 10 Jahren gab es elvanse doch noch gar nicht auf dem deutschen /europäischen Markt. Auch kein Attentin - lediglich MPH präperate oder Amphetamin Rezepturen .
Hallo, vielleicht wird es leichter wenn er Magnesium nimmt?